Der Mutter Wort, wie weckt es von Ernst Scherenberg

Der Mutter Wort, wie weckt' es sanft und traut
Das junge Herz zu seinen ersten Schlägen;
Dem Freundesgruß, dem Jubelruf der Braut,
Wie hoffnungsvoll schwoll ihm die Brust entgegen!
 
Doch von den Klängen all' in Lust und Schmerz,
Die aus der Lebensharfe Saiten schallen,
Greift dir kein Ton so warm ins Mannesherz,
Als deines eignen Kindes erstes Lallen.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Der Mutter Wort, wie weckt es“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
58
Entstehungsjahr
1839 - 1905
Epoche
Realismus,
Naturalismus,
Moderne

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht trägt den Titel „Der Mutter Wort, wie weckt' es“ und wurde vom Dichter Ernst Scherenberg verfasst, der im 19. Jahrhundert lebte. Daher lässt sich das Werk in der Epoche des Realismus verorten.

Auf den ersten Eindruck kommt das Gedicht sehr warm und emotional rüber. Es scheint um die tiefe, innige Beziehung zwischen Eltern und ihrem Kind zu gehen.

Inhaltlich beschreibt Scherenberg zunächst, wie mütterliche Worte das junge Herz eines Kindes sanft zum ersten Schlagen erwecken. Weiter zeigt er auf, wie der Gruß eines Freundes und der Jubelruf einer Braut das Herz mit Hoffnung erfüllen können. In der zweiten Strophe spricht Scherenberg vom Wechsel von Freude und Schmerz im Leben eines jeden Menschen, der auf einer metaphorischen „Lebensharfe“ gespielt wird. Trotz dieser Vielzahl an Ereignissen und Emotionen, so der Dichter, berühre nichts das Herz eines Mannes so sehr wie das erste Lallen seines eigenen Kindes.

Mit diesen Bildern unterstreicht das lyrische Ich die tiefe emotionale Bindung, die Eltern zu ihren Kindern haben. Die Stimme der Mutter ist die erste, die das Kind hört und die ein Leben lang prägend bleibt. Dennoch scheint selbst die mütterliche Liebe übertroffen durch die Liebe eines Vaters zu seinem Kind, dessen erstes Lallen die stärkste Emotion hervorruft.

In Bezug auf Form und Sprache ist das Gedicht in zwei vierzeilige Strophen mit einem klaren Reimschema (abab) unterteilt. Diese Form ist klassisch und sorgt für einen rhythmischen Fluss beim Lesen. Die gewählte Sprache ist bildhaft und metaphorisch, insbesondere die „Lebensharfe“ ist hervorzuheben, welche die Höhen und Tiefen des Lebens symbolisiert. Die Sprache ist dabei eher gehoben, aber dennoch klar und verständlich, was zur Gesamtwirkung des Gedichts beiträgt.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Der Mutter Wort, wie weckt es“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Ernst Scherenberg. Im Jahr 1839 wurde Scherenberg in Swinemünde geboren. Im Zeitraum zwischen 1855 und 1905 ist das Gedicht entstanden. Eine Zuordnung des Gedichtes zu den Epochen Realismus, Naturalismus oder Moderne kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben zur Epoche bei Verwendung. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Das vorliegende Gedicht umfasst 58 Wörter. Es baut sich aus 2 Strophen auf und besteht aus 8 Versen. Die Gedichte „Jugend und Alter“ und „Wie lang die Nacht“ sind weitere Werke des Autors Ernst Scherenberg. Zum Autor des Gedichtes „Der Mutter Wort, wie weckt es“ haben wir auf abi-pur.de keine weiteren Gedichte veröffentlicht.

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