Kunstepochen im 20. Jahrhundert

Schlagwörter:
Futurismus, Expressionismus, Neue Sachlichkeit, Amerikanischer Realismus - Naturalismus, Kubismus, Fauvismus Französischer Expressionismus, Merkmale, zeitliche Einordnung, Referat, Hausaufgabe, Kunstepochen im 20. Jahrhundert
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Referat

Kunstepochen - Kunstepochen im 20. Jahrhundert „Mensch und die Stadt“

1. Am Puls der Zeit – Großstadtbilder vor und nach dem ersten Weltkrieg

Futurismus

Zeitliche Einordnung:

  • ca. 1909 – 1920

Merkmale:

  • Dynamismus (Bewegung, Dynamik)
  • Empfindung eines „Reizes“
  • Simultanität (Gleichzeitigkeit) → Versuch die sich wild bewegende Welt einzufangen
  • Versuchen 4 Dimensionen darzustellen (Zeit), Darstellung der Energie von Bewegungsabläufen (Geschwindigkeit
  • Darstellung der Wahrnehmung, Synthese (Zusammenfügen einzelner Teile zu einem Ganzen)
  • Lösen von starren Geometrischen Strukturen und festen Umrisslinien
  • Dynamisch wirkender Farbauftrag aus Strichen und Farbfeldern

Themen:

  • Verherrlichung der neuen Technik und Fortschrittsglaube (Kraft der Geschwindigkeit und Veränderung erstarrter gesellschaftlicher Verhältnisse )
  • Verherrlichung des Krieges als Kraft der Erneuerung

Künstler:

  • Umberto Boccioni: Die Straße dringt ins Haus, 1911 ( Futuristen wenden sich gegen traditionelle akademische Kunst, Drückt aus wie schwer es ist das inner leben vom hektischen äußeren zu trennen und die Unmöglichkeit auf Rückzug aus diesem, Verdeutlichung von verschiedensten Sinneseindrücken )

Expressionismus – „Die Brücke“

Zeitliche Einordnung:

  • 1905 – 1914

Merkmale:

  • Formzuspitzung und Farbreduktion
  • Extreme Steigerung der Ausdruckswerte von Form und Sprache
  • Vereinfachung der Formen
  • Starke, kontrastreiche Farbigkeit → emotionale Ausdrucksweise des Künstlers
  • Farbe als Hauptgestaltungsmittel
  • Reine, starkfarbige Flächen und kraftvolle Linien
  • Deformation der Figuren und gegenständlicher Motive
  • Steigerung der Subjektiven Ausdruckskraft
  • „Das innere Malen“ wird zum Leitmotiv
  • Verzerrte Perspektiven und flächiger, oft in dramatischen Kolorit gehaltener Farbauftrag

Themen:

  • Großstadt
  • Akt und Tanz
  • Landschaften

Künstler:

  • Ernst Ludwig Kirchner: Potsdamer Platz, 1914 ( Anhänger der Gruppierung von Künstlern ( „Die Brücke“ ), drückt Anonymität in der Stadt aus und die Zurschaustellung der Frauen aus ( Individuum verliert sich in der Stadt ))

Neue Sachlichkeit

Zeitliche Einordnung:

  • 1920er – 1930er Jahre ( erster Weltkrieg )

Merkmale:

  • nüchtern-realistische Malweise ohne persönliche Handschrift
  • präzise Formen mit einem hohem Detailreichtum
  • Bildszenen wirken oft wie erstarrt
  • keine Spuren des Arbeitsprozesses bleiben sichtbar. Der Pinselduktus verschwindet komplett unter einer fast metallisch glatten Oberfläche, die den sterilen, luftleeren Charakter vieler Bilder noch verstärkt
  • Die Nüchternheit und Schärfe der Darstellung, die weitgehend frei ist von Emotionen und Sentimentalität
  • Ein statischer Bildaufbau, der Personen wie erstarrt wirken lässt und ohne Licht- und Schattenwirkung auskommt.

Themen:

  • Großstadtleben
  • Moderne Technik
  • Alltagsgegenstände
  • Politische Themen ( Kritik )
  • Die Darstellung des Alltäglichen und Unspektakulären, meist in Nahsicht

Künstler:

  • Otto Dix: Großstadt – Triptychon, 1928 ( wendet sich gegen Futurismus und gegen Expressionismus, bei ihm steht der Naturalismus sehr nahe, stellt kritisch den Schrecken des 1. Weltkrieges dar und die neue überspielende Scheingesellschaft )

2. Melancholie der Straße: Außenräume - Innenwelten

Amerikanischer Realismus - Naturalismus

Zeitliche Einordnung:

  • ersten beiden Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts in den USA

Merkmale:

  • möglichst wirklichkeitsnahe Wiedergabe
  • sozialkritische Darstellung des „typisch amerikanischen“ Lebensstils und Empfindens

Themen:

  • modernen Stadtlandschaften
  • den Wandel von der Alten zur Neuen Welt
  • Einsamkeit und Isolation des Individuums ( Anonymität )
  • Voyeurismus / außen stehender, heimlicher Beobachter

Künstler:

  • Edward Hopper: Nighthawks (Nachtschwärmer ), 1942 ( drückt Einsamkeit des Individuums in der modernen Stadt aus und den Verlust der Identität in der leere der Stadt )

3. Der Blick auf den Menschen

Kubismus

Zeitlich Einordnung:

  • Beginn des 20. Jahrhunderts

Merkmale:

  • aufgebrochene Binnenformen, geschlossene Formen werden geöffnet
  • Flächenparzellen
  • scharfkantige gegen runde Formen
  • rhythmische Konstruktivität
  • Formdurchdringung ( Verschränkung, Durchdringung, Destruktion der Form )
  • „Formzertrümmerung“
  • Polyperspektivische Betrachtung
  • Formzerlegung
  • Farbigkeit besitzt keinen Eigenwert, verdeutlicht die Form ( modelliert und kontrastiert )
  • reduzierte Farbpalette
  • rhythmische Pinselschläge ( dadurch graphische Effekte )
  • fehlende persönliche Handschrift
  • Verzicht auf Illusionismus

Themen:

  • der Vorgang des Sehens bis zum Erkennen wird thematisiert
  • Betrachter soll sich geistig bewegen → es wird viel von ihm abverlangt
  • Demonstration bildnerischer Gegenstände ( Zentralperspektive lügt )

Aufteilung des Kubismus:

  • Frühkubismus ( 1907 – 1909 )
  • Analytischer Kubismus ( 1909 – 1912 ) Auseinandersetzung
  • Synthetischer Kubismus (1912 – 1915 ) Zusammensetzung

Künstler:

  • Pablo Picasso: Les Demoiselles d´ Avignon, 1907
  • Deutung Steinbergs: Synkretismus aus Angst + Faszination → existenzielle Angst / sexuelle Angst → Syphilis
  • Picasso rückt Inhalt in den Fordergrund = Picasso ist ein gewaltiger Ikonograph
  • Deutung G. Apollinaire: „Bordell Philosophie“, Bild als Bekenntnis sexueller Wildheit Picassos + exorzistische Betroffenheit
  • Deutung Kahnweilers: „Demoiselles“ ist unvollständig ( kein geschlossenes Ganzes )
  • Ringt um die Urprobleme der Kunst:
    • Darstellung des Dreidimensionalen
    • Streit der Formen und Farben und deren Versöhnung
    • Absage an die Literarischen Inhalte
    • Neue Malerei ist:
      Darstellende ( Formschönheit der Dinge Wiedergeben )
      Aufbauend ( Formschönheit im Gemälde )

Fauvismus – Französischer Expressionismus

Zeitliche Einordnung:

  • 1904 – 1907 ( Zeit voller Widersprüchlichkeiten ( Kluft zwischen Industriegesellschaft Europa und primitiven Gesellschaften Asiens und im fernen Osten )

Merkmale:

  • eigentlich folgte man keiner festen Theorie
  • Farbe als Träger eines subjektiven Erlebnisses
  • reine, gleichmäßig gesättigte Farben
  • Reduktion der räumlicher Bezüge ( Bildelemente )
  • Malweise ist sehr ausdrucksstark, manche Künstler „toben sich regelrecht aus“, andere kalkulieren ihre besser
  • Natur wird nicht als Gegenstand der Kunst zu betrachten, sondern als Ort, an dem subjektive Impulse, geistige und gefühlsmäßige Spannungen des Malers wirken
  • Keine objektive Darstellung und wenden sich vom Naturalismus ab
  • leuchtende, ungebrochene Farben, Komplementärkontrasten nebeneinander
  • Gegenstandsfarbe wird zugunsten der Ausdrucksfarbe aufgegeben. Die Farbwahl wird getroffen aufgrund subjektiver Wahrnehmung und innerer Gemütsverfassung
  • Realismus der Proportionen weicht zugunsten der Gesamtwirkung. Gegenstände werden vereinfacht, verzerrt, überzeichnet
  • Farbe und Form werden zum Ausdrucksmittel. Die Komposition der Farbflächen auf der Leinwand steht im Vordergrund des Schaffens – das Bildmotiv ist zweitrangig

Themen:

  • Steigerung des Ausdrucks
  • sozialkritische oder symbolische Themen, gesellschaftliches Engagement finden sich im Fauvismus nicht
  • Bildinhalte der Fauvisten sind Porträts, Landschaften und Stillleben – ohne tiefere Bedeutungsebene

Künstler:

  • Henri Matisse: 1909/10, (wendet sich gegen Naturalismus, will Dynamik des Tanzes ausdrücken ( Lebensfreude, Freiheit und Harmonie )
  • Henri Matisse träumt von einer Kunst der:
    Reinheit, Ruhe, ohne jede Problematik die geistige Beruhigung verschafft, die seele glättet und eine Erholung für die Mühen des Tages bedeutet

 

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