Literatur der Nachkriegszeit (1945-1949) - ein Neuanfang nach der Nullstunde

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Referat

Literatur der Nachkriegszeit (1945-1949): Ein Neuanfang nach der "Nullstunde"

Allgemeine Informationen:

Die Zeit nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs brachte eine entscheidende Veränderung für die deutsche Literatur mit sich. Die Teilung der deutschen Literatur in innerdeutsche und Exilliteratur war nicht länger durch politische Umstände erzwungen. Die Autoren empfanden diese Zeit als eine Art "Nullstunde", die den radikalen Neubeginn ermöglichen sollte.

Merkmale der Literaturepoche:

Die Parole der "Überwindung des Nullpunkts" ging einher mit der Forderung nach der "Notwendigkeit des Karl Schlag". Es entstand eine radikale Sprachkritik als Voraussetzung für einen wirklichen Neubeginn. Dennoch knüpften die Autoren in gewisser Weise an traditionelle Linien der Weimarer Republik und vergangener Epochen an. Sozialistisch gesinnte Autoren wurden in die sowjetische Besatzungszone (SBZ) eingebürgert, und die Phase der Trümmerliteratur begann.

Die Trümmerliteratur und die neue Generation:

Eine neue Generation von Autoren, um 1920 geboren und mit Fronterfahrungen, etablierte sich. Ihr eigenes Programm war das Bekenntnis zur Trümmerliteratur, die die Folgen des Krieges ohne Beschönigung darstellen sollte. Diese Epoche fand ihren Anfang in Zeitschriften der Kriegsgefangenenlager. Die Bedeutung der Gruppe "Simon 40", einer lockeren Vereinigung junger Dichter, war nicht zu unterschätzen. Hieraus entstand für viele Autoren der Beginn ihrer Karriere.

Die neue deutsche Kurzgeschichte:

In dieser Zeit entstand die moderne deutsche Kurzgeschichte als Reaktion auf die äußeren Rahmenbedingungen und die innere Situation. Die Autoren suchten Wege, sich mitzuteilen, ohne einen langen Roman schreiben zu müssen. Dabei orientierten sie sich an Vorbildern wie der amerikanischen Short Story. Die "geistige Unbehaustheit" war ein zentrales Thema, da es noch keine schlüssigen Orientierungshilfen und eindeutige Problemlösungen gab. Die Literatur sollte Probleme aufzeigen und die Lösung dem Leser überlassen.

Hauptmotive der Trümmerliteratur:

Die Trümmerliteratur thematisierte Kriegserlebnisse, die Frage nach der Schuld am Krieg, die Erfahrung der Gefangenschaft, das karge und direkte Beobachten des Lebens in den Ruinen und das Schicksal isolierter und herumirrender Menschen.

Bevorzugte Gattungen:

In der Lyrik kam es zu einer Entschlackung und Verknappung der Sprache. Es erfolgte eine Rückwendung zur Innerlichkeit und zur Natur als Fluchtraum. Auch der Bruch mit klassischen Gedichtstrukturen war charakteristisch.

In der Epik waren vor allem Kurzgeschichten mit einfacher Sprache beliebt. Diese ermöglichten es den Autoren, die Folgen des Krieges ohne Beschönigung darzustellen.

Die Dramatik wurde von Dramatikern im Exil geprägt, da die Qualität der deutschen Dramatik vor 1933 nicht erreicht werden konnte. Werke wie "Draußen vor der Tür" von Wolfgang Borchert und "Der Teufels Garten" von Carl Zuckmayer wurden bekannt.

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Zeitkritische Literatur der 1950er-Jahre:

Die Literatur der 1950er-Jahre war geprägt von verschiedenen kritischen und selbstkritischen Beiträgen zu aktuellen Themen. Dies geschah oft in Form von Satire und verdrängte die Aufarbeitung der NS-Zeit nicht. Themen wie der Holocaust, die atomare Bedrohung, der technologische Fortschritt und die deutsche Teilung waren zentral. Autoren wie Max Frisch mit "Stiller" und Heinrich Böll mit "Billard um halb 10" gehörten zu dieser Strömung.

Politisierung der Literatur in den 1960er-Jahren:

Die politische und gesellschaftliche Lage in den 1960er-Jahren führte zur Politisierung der Literatur. Die Studentenproteste, wirtschaftliche Krisen und soziale Probleme ließen die Trennung von Politik und Literatur aufheben. Autoren engagierten sich verstärkt öffentlich und verarbeiteten politische Themen in ihren Werken. Bertolt Brechts episches Theater hatte Einfluss auf die Dramatik, und politische und zeitgeschichtliche Themen dominierten die Bühnen. Romane wie "Ansichten eines Clowns" von Heinrich Böll und "Die Blechtrommel" von Günter Grass waren geprägt von gesellschaftlichen Themen.

Die neue Innerlichkeit der 1970er-Jahre:

In den 1970er-Jahren zeichnete sich eine neue Innerlichkeit und Subjektivität in der Literatur ab. Autoren wie Ulla Hahn mit "Herz über Kopf" und H.M. Enzensberger mit "Mausoleum. 37 Balladen aus der Geschichte des Fortschritts" standen für diese Entwicklung. Die Literatur wurde wieder stärker von privaten Themen geprägt.

Ausgleichstendenzen in den 1980er-Jahren: Die Postmoderne:

In den 1980er-Jahren gab es Ausgleichstendenzen, die zur Postmoderne führten. Autoren wie Günter Grass mit "Die Rättin" setzten neue literarische Akzente. Die Literatur war geprägt von einer Vielfalt an Strömungen und Stilen, die das literarische Schaffen in der Bundesrepublik Deutschland bis zur Wiedervereinigung 1990 kennzeichneten.

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