Nordkorea & Südkorea - eine Konfliktanalyse

Schlagwörter:
Korea-Konflikt, Kim Jong Un, Koreakrieg, Referat, Hausaufgabe, Nordkorea & Südkorea - eine Konfliktanalyse
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Referat

Konfliktanalyse – Nordkorea ↔ Südkorea

Der Korea-Konflikt. Immer wieder Thema in den Nachrichten. Doch was steckt eigentlich dahinter? In Folgendem werde ich mich mit allen Aspekten des Konflikts auseinandersetzten und das Gesamtbild analysieren. Einen besonderen Schwerpunkt werde ich hierbei auf das schlussfolgernde Ende der Analyse setzten, welches Lösungsvorschläge sowie Lehren und Konsequenzen des Konflikts beinhaltet und sich somit auch entscheidend auf seine Zukunft konzentriert.

Zum einen am Konflikt beteiligt ist das Land Nordkorea, welches unter der kommunistischen und restriktiven Diktatur von Kim Jong Un steht. Unteranderem auf Grund der Form und Ausführung dieser Regierung wurde das Land zu einem der aktuell isoliertesten und wirtschaftlich instabilsten Systeme der Welt. Doch trotz der momentanen wirtschaftlichen Instabilität hat Nordkorea extrem hohe Ausgaben für die militärische Aufrüstung, da für den Diktator des Landes Verteidigung und Machtdemonstration (vor allem durch Atomwaffen) klar im Vordergrund liegen. Allgemein leidet das Land und somit auch die Bevölkerung unter schweren Sanktionen, Propaganda, Menschenrechtsverletzungen - also den negativen Folgen der Diktatur und des Einflussstrebens von Kim Jong Un.

Die zweite und gänzlich gegensätzliche Konfliktpartei bildet Südkorea: eine moderne Demokratie unter der Leitung von Moon-Jae-In, welche mit Hilfe westlichen Einflusses zu einer wachsenden und stabilen Wirtschaftsmacht wurde und weiterhin wird. Anders als Nordkorea hat dieses Land als wesentliche Zielsetzung nicht das Streben nach Einfluss und Macht. Das Ziel Südkoreas besteht in der Erhaltung des Friedens und im Hinarbeiten auf eine eventuelle Wiedervereinigung mit Nordkorea, wodurch beide Länder mit hoher Wahrscheinlichkeit einen wirtschaftlichen Aufschwung erfahren würden.

Der Konflikt zwischen den beiden Staaten basiert auf mehreren Streitpunkten.

Das Kernwaffenprogramm Nordkoreas stellt hierbei einen entscheidenden Aspekt dar. Ursprüngliche Zielsetzung dieses Programms welches in den 1950er Jahren mit Unterstützung der UdSSR entstand, war die ökonomische Modernisierung der fernöstlichen Staaten. Da der Besitz von Atomwaffen war nicht unbedeutend entstand der internationale „Atomwaffensperrvertrag“, welcher den Sinn hatte, die Verbreitung und Nutzung der Waffen zu kontrollieren sowie einzuschränken. Diesem Vertrag trat auch Nordkorea bei um im Jahr 2003 auf Grund von vermehrten Spannungen und einem Bruch der Vertragsbedingungen wieder auszutreten. Nach diesem Austritt gab das Land bekannt, im Besitz von Atomwaffen zu sein und laut eigenen Angaben auch erfolgreiche Tests vollzogen zu haben. Daraufhin erfuhren sie zwar internationale Kritik, rechtfertigten ihr Handeln jedoch als „Selbstverteidigungsmittel“ gegen die USA. So fühlten sich aber die Vereinigten Staaten sowie Südkorea bedroht, was zu stärkeren Spannungen zwischen diesen Ländern sowie eine Verschärfung des Konflikts mit Nordkorea beitrug.

Die Spannungen zwischen Nord- und Südkorea werden jedoch auch durch den territorialen Streitpunkt um den Anspruch auf die demilitarisierte Zone erhöht, welche beide Staaten für sich beanspruchen wollen.

Ein weiterer Streitpunkt besteht in der Situation der Menschenrechte, welche sich in den Ländern deutlich voneinander unterscheidet. In Nordkorea soll es, u.a. im Zuge der Diktatur Verstöße gegen die allgemeinen Menschrechte geben, wofür sie, nicht nur von Südkorea, sondern auch von anderen Staaten, stark kritisiert werden (Im Jahr 1978 stürzte aufgrund einer durch nordkoreanische Agenten an Bord platzierte Bombe das Flugzeug einer südkoreanischen Airline ab. Auch diese Art von Terrorismus nutzte Nordkorea um zu provozieren und den Konflikt weiter zu verschärfen.).

Die Streitpunkte betrachtend, lässt sich feststellen, dass der Konflikt durch seine zahlreichen Ursachen sehr komplex und somit auch schwer lösbar ist. Die Vorgeschichte der Länder beginnt mit der Annektierung Koreas durch Japan im Jahr 1910 und der darauffolgenden Kapitulation Japans während des zweiten Weltkrieges. Somit erreichte Korea seine lang ersehnte Unabhängigkeit, wurde jedoch entlang des 38. Breitengrades in zwei – eine sowjetische und eine amerikanische – Besatzungszonen aufgeteilt. (Diese dabei entstandene Demarkationslinie ist bis heute die Grenze und gleichzeitig der einzige Verknüpfungspunkt zwischen den beiden Ländern.) Es entstanden also das von der UdSSR besetze Nord- sowie das von den USA besetzte Südkorea. Mit Hilfe militärischer Gewalt sowie der Unterstützung durch die UdSSR, überschritt Nordkorea die Grenze, versuchte mit militärischer Gewalt die zweite Hälfte Koreas für sich zu gewinnen und verursachte so den Koreakrieg im Jahr 1950, welcher viele Tote und zahlreiche Städtezerstörungen mit sich brachte. Drei Jahre später einigten sich die Länder auf einen Waffenstilstand und somit eine vorzeitige „Kriegspause“, welche die endgültige Spaltung der Staaten besiegelte. Ab diesem Zeitpunkt entfernen sie sich bis heute immer mehr voneinander.

Im Korea-Konflikt spielen ebenfalls die Interessen und Positionen von Drittstaaten eine entscheidende Rolle. Im Vordergrund steht hierbei vor allem der Verdienst durch die Rüstungsindustrie, sowie der daraus gezogene wirtschaftliche Profit. Als ein verbündetes Land von Südkorea sprechen sich besonders die USA für eine „Denuklearisierung“ mit Folge einer Möglichkeit der wirtschaftlichen Entwicklung aus. Schon zu Zeiten des Koreakrieges bestanden zwischen den USA und Nordkorea Spannungen, welche, wie bereits erwähnt, durch das Kernwaffenprogramm und die dadurch entstehende Bedrohung erhalten bleiben. Die vorteilhafteste Möglichkeit für die Vereinigten Staaten und aus deren Sicht auch für Koreas, würde ein Sturz der nordkoreanischen Diktatur, eine allgemeine Schwächung des Landes, sowie das Stoppen des Atomwaffenprogramms darstellen.

Ein weiterer und wichtiger Akteur im Konflikt ist China, der einzige wirtschaftliche Partner von Nordkorea. Doch trotz der Zusammenarbeit der Länder stimmte China auf Grund des provokativen und aggressiven Verhaltens seitens Koreas härteren Sanktionen zu. Genau wie die USA ist auch China für das Einfrieren des Atomwaffenprogramms. Sie stehen für eine friedliche Konfliktlösung, jedoch trotzdem gegen eine Wiedervereinigung beider Hälften, um einen Krieg sowie die Stationierung amerikanischer Soldaten an der chinesischen Grenze zu vermeiden.

Ebenfalls für eine friedliche Lösung sowie gegen das Waffenprogramm plädiert Russland. Sie hoffen in erster Linie auf eine dadurch verbesserte politische und wirtschaftliche Beziehung zu Nordkorea sowie einen Zugang zum Seehafen im Osten. Es lässt sich also feststellen, dass sich alle involvierten Drittstaaten einig über eine friedliche Lösung wären, jedoch die Meinungen bei der Frage nach einer Wiedervereinigung gespalten.

Nach Schilderung des Konflikts ist es auch entscheidend bereits unterbreitete bzw. denkbare Lösungsansätze zu betrachten.

Bis jetzt gab es zwischen Nord- und Südkorea immer wieder Anzeichen von Annäherungen, welche z.B. auf gemeinsam beschlossen Friedenserklärungen aufbauten. Problematisch dabei ist allerdings die Tatsache, dass sich die Länder formell noch im Krieg befinden und dieser nur durch einen Waffenstillstand sowie diese Erklärungen unterbrochen wird. Demnach schwanken auch Verhältnis und Spannungen zwischen den Konfliktparteien.

Ansätze für eine Lösung des Konflikts wurden auch in der wirtschaftlichen Zusammenarbeit gesucht. Nordkorea ist auf Grund seiner wirtschaftlichen Isolation extrem angewiesen auf internationalen Wirtschaftshilfen, welche jedoch wegen aggressiven Verhaltens im Zuge mehrerer Resolutionen gekürzt wurden. Wie bereits erwähnt ist China für Nordkorea ein unverzichtbarer Wirtschaftspartner. Und im Bereich der Wirtschaft startete es auch Projekte mit Südkorea (Bsp. Ist die gemeinsame Sonderwirtschaftszone Kaesŏng). Diese Projekte sollten die Zusammenarbeit der beidem Länder antreiben und ein Näherrücken dieser ermöglichen. Die Zusammenführung der Länder ist jedoch auch der Bevölkerung ein großes Anliegen. In geringem Ausmaß werden dies bezüglich Möglichkeiten wie z.B. extrem eingeschränkte Familienzusammenführungen und grenzüberschreitende Straßen geboten.

Der Konflikt zwischen Nordkorea und Südkorea hat sich seit der Teilung immer mehr verschärft, was starke Auswirkungen auf internationale Beziehungen in Form von angespannten Verhältnissen mit vielen Staaten (u.a. USA) oder der Unzufriedenheit von nichtregierungs-Organisationen wie Amnesty International zur Folge hat.

Die Folgen des Konflikts sind vor allem für Drittstaaten (Spannungen, wirtschaftliche Schwächung) sowie für das Koreanische Volk spürbar.

Die Lehre aus dem Koreakonflikt besteht größtenteils darin, dass die Teilung eines Landes, welche auch Deutschland bereits erfahren hat, lediglich negative Konsequenzen durch die Isolation der Bevölkerung und die wirtschaftliche Abschottung und Isolation mit sich zieht. Meiner Meinung nach ist eine Wiedervereinigung von Nord- und Südkorea extrem unwahrscheinlich. Dies liegt zum einen an der bereits bestehenden Dauer des Konflikts und zum anderen an der wirtschaftlichen Lage des Nordens, welche so schlecht ist, dass Südkorea eine Wiedervereinigung finanziell unwahrscheinlich stützen könnte.

Abgesehen von der Wiedervereinigung ist der auch der Konflikt aus mehreren Gründen schwer lösbar. Sämtliche Lösungsansätze, die vor allem auch die nukleare Abrüstung betrafen, sind alle gescheitert, da für Nord-Koreas Diktator Kim Jong Un lediglich der Erhalt seiner unumschränkten macht über das Land im Vordergrund steht.

Doch nicht nur dieses unkooperative, aggressive Verhalten trägt zu dem schwer lösbaren Konflikt bei. Auch internationale Akteure wie Russland, Deutschland oder die USA, für welche die Erhaltung von Frieden im Vordergrund steht, tragen indirekt durch Dinge wie Rüstungsaufträge oder Sanktionsbetrug zur Verschärfung des Konflikts bei. Aus allen genannten Gründen ist es Meiner Meinung nach sehr unwahrscheinlich, dass es in näherer Zeit zu einer Lösung des Konflikts kommen kann.

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