Kafka, Franz: In der Strafkolonie

Schlagwörter:
Referat, Hausaufgabe, Kafka, Franz: In der Strafkolonie
Themengleiche Dokumente anzeigen

Beschreibung / Inhalt
Das Dokument ist eine Erzählung von Franz Kafka mit dem Titel „In der Strafkolonie“. Es handelt von einem Forschungsreisenden, der auf eine entlegene Insel kommt, wo eine Strafkolonie einer europäischen Großmacht eingerichtet wurde. Dort wird ihm eine Exekutionsmaschine vorgeführt, die von einem verstorbenen Kommandanten, der Soldat, Richter, Konstrukteur, Chemiker und Zeichner in einer Person war, konstruiert wurde. Die Maschine besteht aus einem vibrierenden „Bett“, auf das der Verurteilte bäuchlings geschnallt wird, einem darüber befestigten „Zeichner“, der das Antriebsräderwerk enthält, und einem dazwischen schwebenden Stahlband, mit dem das übertretene Gebot dem Opfer in den Rücken geritzt wird. Durch seine Wunden erfährt der Verurteilte, warum er verurteilt wurde, und es gibt keine Möglichkeit zur Verteidigung oder Milderung des Urteils. Die Hinrichtung dauert normalerweise zwölf Stunden, bis der Verurteilte die Schrift seiner Wunden entziffert hat, dann ist er „still“ und der Ausdruck der Verklärung und Gerechtigkeit im Angesicht des Sterbenden ist vergangen. Der Reisende ist ein Anhänger der „neuen milden Richtung“, die Unmenschlichkeit und Ungerechtigkeit des Verfahrens und der Exekution ablehnt. Der Offizier, der den jüngeren Offizier, der die Maschine bedient, ablöst, gewährt dem Verurteilten die Freiheit und befiehlt dem wachhabenden Soldaten, ihn auf das Bett zu fesseln. Doch der Apparat lehnt die Opferung seines Betreuers ab und zerstört sich selbst. Der Reisende besucht das Grab des alten Kommandanten, entschließt sich aber dann zu einer überstürzten Abreise.

Das Dokument untersucht die Themen von Schuld, Gerechtigkeit, Machtmissbrauch und Maschinenmetaphorik. Kafka nutzt die Metapher der Maschine als eine symbolische Darstellung der Bürokratie und ihrer Dehumanisierung der Menschen. Die Erzählung zeigt, wie die durch die Maschine vorgenommene Bestrafung keine wirkliche Gerechtigkeit bietet und wie die Schuld des Opfers immer zweifellos ist. Kafka stellt auch die Frage nach dem Wert des Individuums gegenüber der Macht der Institutionen.

Die Quellen der Erzählung sind „Der Beamte“ von Alfred Weber, der die Bürokratie als Maschine beschreibt, der Fall Otto Groß, der die Diskussion über ein liberales Strafrecht anhand einer Einzelperson anregte, „Meine Reise nach den Strafkolonien“ von Robert Heindl, ein Bericht über eine Strafkolonie in Neukaledonien, Schopenhauers Betrachtungen über die Welt als Strafanstalt und Octave Mirbeaus Roman „Der Garten der Qualen“.
Direkt das Referat aufrufen

Auszug aus Referat
FRANZ KAFKA: IN DER STRAFKOLONIE Erzählung, geschrieben im Oktober 1914, erschienen 1919 Ein Forschungsreisender besucht die auf einer entlegenen Insel eingerichtete Strafkolonie einer europäischen Großmacht, wo ihm stolz eine Exekution mittels einer Maschine vorgeführt wird, den - wie dem Reisenden erzählt wird - der verstorbene Kommandant, Soldat, Richter, Konstrukteur, Chemiker, Zeichner in einer Person. Der eigentümliche Apparat, dessen Erklärung und Bedienung ein jüngerer Offizier übernommen hat, besteht aus drei Hauptteilen: einem vibrierenden Bett, auf das der Verurteilte bäuchlings geschnallt wird, dem darüber an vier Stangen befestigten Zeichner, der das Antriebsräderwerk enthält, und einem dazwischen schwebenden, mit einem komplizierten Nadelsystem befestigten Stahlband, womit dem Opfer das übertretene Gebot in den Rücken geritzt wird. Erst durch seine Wunden erfährt der Verurteilte, daß er verurteilt worden ist: Es wäre sinnlos, es ihm zu verkünden. Er erfährt es ja auf seinem Leib. Seine Schuld ist immer zweifellos. Möglichkeit der Verteidigung gibt es keine; eine Milderung Urteils ist ausgeschlossen. Die Dauer einer Hinrichtung beträgt gewöhnlich zwölf Stunden, mit einem Wendepunkt ungefähr in der Mitte, wenn der Verurteilte beginnt, die Schrift seiner Wunden zu entziffern: Wie still wird aber dann der Mann Verstand geht dem Blödesten auf. In früheren Zeiten, als das Strafverfahren noch in Blüte stand, bestaunten alle Zuschauer, vor allem aber die Kinder, den ...
Direkt das Referat aufrufen

Autor:
Kategorie:
Sonstiges
Anzahl Wörter:
716
Art:
Referat
Sprache:
Deutsch
Bewertung dieser Hausaufgabe
Diese Hausaufgabe wurde bisher 2 mal bewertet. Durchschnittlich wurde die Schulnote 3 vergeben.
Zurück