Bauer, Michael Gerard - Nennt mich nicht Ismael (Analyse und Buchvorstellung)

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Referat

Analyse von Nennt mich nicht Ismael! (Michael Gerard Bauer)

Zusammenfassung der Handlung

Ismael Leseur ist 14 Jahre alt und besucht die neunte Klasse des St. Daniel’s Boys College. Er wurde nach dem Ich-Erzähler aus dem berühmten Roman Moby Dick benannt​. Ismael hasst seinen Vornamen und witzelt sogar, er leide am „Ismael-Leseur-Syndrom“, das ihm ein normales Leben unmöglich mache​. In der Schule wird Ismael insbesondere wegen seines Namens ständig von Barry Bagsley gehänselt und gemobbt. Ismael erträgt die Demütigungen zunächst still und wehrt sich nicht​. Erst als ein neuer Mitschüler, James Scobie, in die Klasse kommt, beginnt sich Ismaels Situation zu verbessern​. James ist klein und unauffällig, aber äußerst schlagfertig und behauptet furchtlos zu sein, da er aufgrund einer früheren Gehirntumor-Operation angeblich keine Angst mehr empfinden kann​. Als Barry versucht, James mit ekligen Insekten und Spinnen zu erschrecken, bleibt James völlig gelassen, was ihm großen Respekt in der Schule einbringt​. Mit seinem Mut und Witz wird James für Ismael ein wichtiger Freund, der zeigt, dass man sich mit Worten gegen Mobbing wehren kann.

James gründet einen Debattierclub und überredet Ismael sowie einige andere Mitschüler (darunter der witzige Orazio „Razza“ Zorzotto, der Sci-Fi-Fan Bill Kingsley und der hochintelligente Ignatius Prindabel) mitzumachen. Im Debattierclub blüht Ismael schriftlich auf – er hilft bei der Vorbereitung der Reden –, hat jedoch immer noch große Angst davor, selbst vor Publikum zu sprechen​. Die Debattiermannschaft der Schule wird dank James und Co. sehr erfolgreich. Als Ismael dann doch einmal spontan einspringen und in einer Debatte sprechen muss, passiert das ausgerechnet gegen Kelly Faulkner, ein Mädchen aus einem Debattier-Workshop, in das Ismael heimlich verliebt ist. Vor Aufregung versagt er in diesem Rededuell fast komplett, dennoch kommt die Mannschaft ins Halbfinale eines Wettbewerbs. Kurz darauf fällt James wegen einer befürchteten Rückkehr seiner Krankheit aus, und ohne ihn scheidet das Team im Halbfinale aus​.

Nach diesem Misserfolg lernt Ismael Kelly besser kennen. Als Ismael einmal Kelly Faulkners kleinen Bruder unbewusst vor Barry verteidigt, bedankt Kelly sich bei ihm​. Sie kommen ins Gespräch, und Kelly ermutigt Ismael sogar, Moby Dick zu lesen. Durch die Lektüre dieses Klassikers erkennt Ismael, dass er nicht wie Kapitän Ahab aus Moby Dick verbittert seinem „weißen Wal“ (seinem Problem) hinterherjagen sollte​. In der Zwischenzeit jedoch nutzt Barry James’ Abwesenheit, um erneut schwächere Mitschüler zu tyrannisieren – diesmal nimmt er sich vor allem Ismaels Freund Bill vor​. Als Barry Bills Urkunde für den Debattierwettbewerb beschmiert, beschließt Ismael endlich, etwas gegen Barry zu unternehmen​.

Beim Schuljahresabschluss soll Ismael eine Rede halten. Zuerst plant er, Barry in dieser Rede vor der ganzen Schule bloßzustellen und zurückzuschlagen​. Barry bekommt Wind von Ismaels Plan und hat während der Rede große Angst vor der Bloßstellung​. Am Ende entscheidet Ismael sich jedoch dagegen, Barry öffentlich zu demütigen, um dessen Eltern und allen Anwesenden einen peinlichen Eklat zu ersparen​. Nach der Veranstaltung droht Barry Ismael wütend mit Konsequenzen im nächsten Schuljahr – doch diesmal bleibt Ismael ruhig und selbstbewusst und lässt sich nicht einschüchtern​. Barry hat sein Ziel verfehlt: Ismael hat gelernt, ihm mit Gelassenheit und Worten entgegenzutreten. Kurz darauf erhält Ismael gute Nachrichten: James’ Gesundheits-Entwarnung (kein neuer Tumor) trifft ein. Schließlich lädt Kelly Faulkner Ismael zu einer Party ein und gibt ihm ihre Telefonnummer. Für Ismael endet das Jahr also erfolgreich – er hat Freunde gefunden, Mut bewiesen und ist mit sich selbst mehr im Reinen.

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Charakteranalyse der wichtigsten Figuren

Ismael Leseur

Ismael ist der Protagonist und Ich-Erzähler des Romans​. Er beschreibt sich selbst als unglücklichen Jungen mit einem „verfluchten“ Namen und wenig Selbstvertrauen. Schüchternheit und Angst davor, vor anderen zu sprechen, gehören zu seinen größten Problemen​. Gleichzeitig hat Ismael ein Talent für Sprache im Schriftlichen – er kann gut schreiben und formulieren, traut sich aber mündlich kaum etwas zu​. Zu Beginn des Romans ist Ismael ein typisches Mobbing-Opfer: Er taucht lieber unter und versucht, den Angriffen von Barry Bagsley aus dem Weg zu gehen, anstatt sich zu wehren. Im Laufe der Geschichte macht Ismael jedoch eine große Entwicklung durch. Durch die Freundschaft mit James und die Erfolge im Debattierclub gewinnt er nach und nach an Selbstbewusstsein. Am Ende schafft er es sogar, sich Barry entgegenzustellen und seine Angst zu überwinden. Außerdem verliebt sich Ismael in Kelly Faulkner und lernt durch sie, sich mit seinem Namen und seiner Identität auseinanderzusetzen – sie bringt ihn dazu, Moby Dick zu lesen und damit seinen Namensvetter besser zu verstehen. Ismael steht am Schluss für Mut, Entwicklung und die Kraft der Sprache, die ihm geholfen haben, aus seiner Opferrolle herauszutreten.

Barry Bagsley

Barry ist der Antagonist der Geschichte und der größte Peiniger Ismaels. Er ist schon älter als die meisten Mitschüler in der Klasse und fällt vor allem dadurch auf, dass er gern andere Jugendliche mobbt​. Seine Spezialität ist es, gemeine Spitznamen zu erfinden und andere mit Schimpfwörtern zu überschütten​ – so macht er sich insbesondere über Ismaels Namen lustig. Die meisten haben Angst vor Barry oder machen aus Unsicherheit mit, nur um selbst nicht Opfer zu werden​. Barry selbst gerät durch sein Verhalten immer wieder in Konflikt mit Lehrern und der Schulleitung​, was zeigt, dass er auch in der Schule als Unruhestifter bekannt ist. Macht und Dominanz sind ihm wichtig, doch als James Scobie neu in die Klasse kommt, hat Barry zum ersten Mal ein Problem: James lässt sich nicht einschüchtern und hält mit seiner Wortgewandtheit dagegen​. Im Verlauf des Romans versucht Barry, seine verletzte Stolz zu rächen, indem er James und später wieder schwächere wie Bill quält. Am Ende jedoch wird Barry in die Schranken gewiesen – Ismael zeigt ihm, dass seine Tyrannei nicht mehr wirkt. Barry steht in der Geschichte für das Thema Mobbing in seiner schlimmsten Form: einen Schüler, der andere aus Spaß quält, bis ihm Grenzen gesetzt werden.

James Scobie

James Scobie ist Ismaels neuer Freund und ein zentraler Auslöser für die Veränderungen im Klassenklima. Er ist 14 Jahre alt, klein und unscheinbar, hat aber ein markantes Gesicht mit ständig wechselnden Grimassen​. Wegen einer überstandenen schweren Krankheit (eines Gehirntumors) behauptet James, dass er seit der Operation keine Angst mehr kennt. Diese angebliche Furchtlosigkeit stellt er auch prompt unter Beweis: Egal ob ihn Barry verspottet oder mit Krabbeltieren erschrecken will – James bleibt ruhig und gelassen, was Barry völlig aus dem Konzept bringt​. James’ Waffe ist die Sprache: Er kontert Barrys Gemeinheiten mit Humor und cleveren Worten, sodass Barry den Respekt der Mitschüler verliert​. James ist zudem sehr intelligent und mutig und wird schnell zu einem engagierten Freund für Ismael. Er gründet den Debattierclub, in dem er Ismael fördert, und hält eine mitreißende Rede, die sogar das Schulteam im Rugby zu unerwartetem Sieg führt​. Durch James lernt Ismael, dass man mit Köpfchen und Mut gegen Ungerechtigkeit ankommen kann. Als James aufgrund seiner Gesundheit eine Zeit lang fehlt, merkt man, wie sehr seine Präsenz als Mutmacher gefehlt hat – Barrys Mobbing nimmt sofort wieder zu​. Umso erleichterter sind alle (vor allem Ismael), als James am Ende gesund zurückkehrt​. James verkörpert die Themen Mut und Zivilcourage, denn er zeigt, wie eine starke Persönlichkeit sogar einen brutalen Mobber in die Schranken weisen kann, ohne selbst Gewalt anzuwenden.

Kelly Faulkner

Kelly Faulkner ist ein Mädchen in Ismaels Alter, das er bei einem Debattier-Workshop kennenlernt. Für Ismael ist sie „das Mädchen seiner Träume“, in das er heimlich verliebt ist​. Kelly besucht vermutlich eine andere Schule (da St. Daniel’s eine Jungenschule ist) und taucht im Roman vor allem im Zusammenhang mit den Debattierwettbewerben auf. Obwohl Kelly selbst keine ausführliche Charakterbeschreibung im Buch erhält, spielt sie eine wichtige Rolle für Ismael. In der entscheidenden Debattenrunde muss Ismael gegen Kelly antreten, was ihn extrem nervös macht und zum Patzer führt​. Doch Kelly reagiert fair und freundlich – sie ist kein bisschen gemein zu Ismael. Später zeigt sich, dass Kelly ein gutes Herz hat: Als Ismael ihren kleinen Bruder vor Barry beschützt, sucht Kelly das Gespräch mit Ismael und bedankt sich herzlich​. Sie teilt mit Ismael Interessen (zum Beispiel Literatur) und motiviert ihn, sich mit seinem Namen auseinanderzusetzen, indem sie ihm Moby Dick empfiehlt​. Kelly fungiert dadurch als Anstoß zur Selbstreflexion für Ismael – er liest das Buch und erkennt neue Seiten an sich selbst. Am Ende lädt Kelly Ismael sogar auf eine Party ein und gibt ihm ihre Telefonnummer​, was andeutet, dass aus ihrer Bekanntschaft vielleicht mehr Freundschaft oder sogar eine junge Romanze werden könnte. Insgesamt steht Kelly für Freundschaft und Verständnis: Sie zeigt Ismael, dass nicht alle Gleichaltrigen so grausam sind wie Barry, und gibt ihm Hoffnung sowie Anerkennung.

Zentrale Themen und Motive

Der Roman behandelt mehrere wichtige Themen und Motive, die besonders für Jugendliche relevant sind. Im Mittelpunkt stehen dabei Mobbing, Identität, Freundschaft und Mut. Diese Themen sind eng mit der Handlung und den Figuren verknüpft und vermitteln die zentralen Botschaften des Buches.

  • Mobbing: Nennt mich nicht Ismael! zeigt eindringlich, wie sich Mobbing auf einen Schüler auswirken kann und wie unterschiedlich Jugendliche damit umgehen. Ismael erduldet zunächst schweigend die ständigen Hänseleien und Demütigungen durch Barry​. Er fühlt sich machtlos und isoliert. James Scobie hingegen wählt einen anderen Weg: Er wehrt sich mit Worten und Humor gegen den Mobber und lässt sich nicht einschüchtern​. Dadurch lernt schließlich auch Ismael, dass man Mobbing nicht einfach hinnehmen muss – er findet Mut, Barry am Ende die Stirn zu bieten. Der Roman vermittelt die Anti-Mobbing-Botschaft, dass Zusammenhalt unter Freunden und kluge Gegenwehr effektiver sind als passives Erdulden oder Gegengewalt. Passend dazu wurde das Buch vom Verlag sogar als „perfekte Gebrauchsanweisung gegen Mobbing“ bezeichnet​, weil es zeigt, wie man mit Mut und Sprache gegen einen Tyrannen bestehen kann.

  • Identität und Selbstakzeptanz: Ismael kämpft mit seiner Identität, insbesondere wegen seines ungewöhnlichen Namens. Er glaubt, dieser Name würde ihn zum Außenseiter machen, und schiebt all seine Pechsträhnen auf das erfundene Ismael-Leseur-Syndrom​. Im Verlauf der Geschichte lernt Ismael jedoch, sich selbst mehr zu akzeptieren. Der Schlüssel dazu ist die Auseinandersetzung mit Moby Dick, initiiert durch Kelly. Durch das Lesen erkennt Ismael, dass er nicht dazu verdammt ist, wie eine literarische Figur (Kapitän Ahab) blind Rache oder Verbitterung zu verfolgen. Auch der Buchtitel selbst spielt auf Identität an: „Nennt mich nicht Ismael!“ ist eine Umkehrung des berühmten ersten Satzes aus Moby Dick („Nennt mich Ismael.“)​. Damit wird deutlich, wie sehr Ismael seinen Namen ablehnt – bis er lernt, dass sein Name und seine Herkunft kein Fluch sind. Das Thema Identität zeigt Jugendlichen, wie wichtig es ist, zu sich selbst zu stehen und sich nicht über einen Spitznamen oder die Meinung anderer definieren zu lassen.

  • Freundschaft und Zusammenhalt: Freundschaft spielt eine zentrale Rolle in Ismaels Wandel. Erst als Ismael Freunde findet – James, Razza, Bill und die anderen im Debattierclub – merkt er, dass er nicht allein ist und sich gemeinsam vieles leichter bewältigen lässt​. Die neuen Freunde akzeptieren Ismael so, wie er ist, und jede Figur trägt mit ihren Stärken dazu bei, dass die Gruppe Erfolge feiert (zum Beispiel im Debattierwettbewerb). Durch die Unterstützung im Team gewinnt Ismael an Stärke. Auch Kellys freundliche Art gibt Ismael neuen Mut. Der Roman zeigt, wie Zusammenhalt unter Gleichaltrigen ein Gegengewicht zu Mobbing bilden kann und wie echte Freunde einen positiven Einfluss auf das Selbstwertgefühl haben. Für Schüler wird so deutlich, dass Freundschaft eine wichtige Ressource ist, um schwierige Situationen in der Schule zu überstehen.

  • Mut und Zivilcourage: Mehrfach betont die Geschichte das Motiv Mut. James Scobie verkörpert Mut in Reinform, da er angeblich keine Angst kennt und es wagt, dem Klassenschläger die Stirn zu bieten. Sein Verhalten ermutigt andere, vor allem Ismael. Ismael selbst entwickelt im Verlauf des Buches immer mehr Zivilcourage: Vom ängstlichen Jungen, der sich versteckt, wird er zu jemandem, der am Ende aufsteht und für sich und seine Freunde eintritt. Mut bedeutet hier nicht, körperliche Gewalt einzusetzen, sondern das Richtige zu tun, auch wenn man Angst hat. Ein Höhepunkt ist Ismaels Entscheidung, Barry in der Abschlussrede fast bloßzustellen, es dann aber doch mutig anders zu lösen – nämlich auf würdevolle Weise statt mit bloßer Rache​. Dadurch bewahrt er seine eigene Integrität. Der Roman lehrt, dass Mut viele Formen hat: Es ist mutig, sich einem Mobber zu widersetzen, aber auch mutig, Gnade vor Rache walten zu lassen. Für Jugendliche vermittelt die Geschichte die Botschaft, dass man mit Mut und Selbstvertrauen schwierige Situationen meistern kann.

Sprachstil und Erzählweise

Michael Gerard Bauer erzählt die Geschichte aus Ismaels Sicht in der Ich-Perspektive​. Diese Erzählweise lässt die Leserinnen und Leser tief in Ismaels Gedanken- und Gefühlswelt eintauchen, was das Geschehen sehr nah und authentisch wirken lässt. Man erlebt direkt Ismaels innere Unsicherheit, seine Selbstironie und seinen schrittweisen Wandel. Dabei ist der Sprachstil jugendlich und lebendig, genau passend für ein Jugendbuch. Bauer verwendet viele humorvolle Beschreibungen und pointierte Vergleiche – zum Beispiel erfindet Ismael scherzhaft das Ismael-Leseur-Syndrom, um sein „Pech“ mit dem eigenen Namen zu erklären​. Solche humorvollen Elemente durchziehen den Roman und sorgen trotz des ernsten Themas oft für ein Augenzwinkern beim Lesen. Viele Szenen (etwa James’ unerschrockene Reaktionen auf Barrys Attacken oder Razza’s witzige Sprüche) sind komisch und unterhaltsam, sodass man beim Lesen immer wieder lachen kann.

Trotz der Leichtigkeit verliert der Roman nie den Respekt vor dem ernsten Hintergrund. Die Mischung aus Humor und Ernsthaftigkeit wird von Kritikern sehr gelobt: So bezeichnete die Süddeutsche Zeitung den Roman als „dramaturgisches Meisterwerk“, das ein ernstes Thema mit Leichtigkeit in die Herzen der Leser transportiert​. Gleichzeitig schrieb Die Zeit, es sei ein „hochkomischer Jugendroman“ und man fände kaum irgendwo anders einen so „herrlichen Sieg von Sprache über Gewalt“​. Diese Zitate zeigen, dass der Wortwitz und die geschickte Erzählkunst des Autors zentrale Stärken des Buches sind. Besonders die Idee, dass Sprache gegen Gewalt gewinnt, spiegelt sich sowohl im Inhalt (Debattierclub vs. Schulhofschlägerei) als auch im Sprachstil wider​. Bauer schafft es, mit klarer, leicht verständlicher Sprache zu schreiben, die Jugendliche ab 13 Jahren anspricht, ohne trivial zu sein. Die Dialoge wirken natürlich, und gerade in den Debattierszenen zeigt sich, wie spannend gut formulierte Argumente sein können. Insgesamt ist die Erzählweise mitreißend und abwechslungsreich – von stillen, nachdenklichen Momenten bis hin zu witzigen Episoden und spannenden Höhepunkten – und bleibt immer gut verständlich.

Bedeutung des Romans für Schüler

Für Schülerinnen und Schüler ab etwa 13 Jahren ist Nennt mich nicht Ismael! ein sehr relevantes und lehrreiches Buch. Viele Jugendliche kennen Situationen, in denen jemand in der Klasse gehänselt oder ausgeschlossen wird. Der Roman greift dieses Problem direkt auf und zeigt authentisch, wie es sich anfühlt, gemobbt zu werden, aber auch, wie man damit umgehen kann. Dabei vermittelt die Geschichte wertvolle Lernmöglichkeiten:

  • Empathie und Verständnis: Durch Ismaels Ich-Perspektive können die Leser hautnah nachempfinden, wie verletzend Mobbing ist. Das fördert Mitgefühl für Betroffene und regt dazu an, über das eigene Verhalten nachzudenken – zum Beispiel nicht wegzuschauen, wenn jemand geärgert wird, sondern Hilfe zu bieten, so wie Ismael es schließlich für Kellys Bruder tut​.

  • Anti-Mobbing-Strategien: Das Buch zeigt, dass Gewalt oder Zurück-Mobben nicht die Lösung sind. Stattdessen lernen die Figuren (und die Leser) den Wert von Kommunikation, Humor und Zusammenhalt kennen. James Scobie demonstriert, wie man mit Selbstbewusstsein und cleveren Worten einem Tyrannen die Macht nehmen kann. Schüler können daraus lernen, dass man Konflikte oft gewaltfrei lösen kann und Worte eine große Kraft haben.

  • Freundschaft und Teamgeist: Die Bedeutung von Freundschaften wird stark hervorgehoben. Ismael hätte ohne James und die anderen Freunde seinen Mut wahrscheinlich nicht gefunden. Für Schüler ist das ein wichtiges Signal: Gemeinsam ist man stärker. Der Debattierclub im Buch symbolisiert, wie Teamgeist und gegenseitige Unterstützung zu Erfolg und persönlichem Wachstum führen können. Das ermutigt junge Leser, sich Gleichgesinnte zu suchen und einander zu helfen.

  • Selbstakzeptanz und Mut: Ismaels Entwicklung lehrt, wie wichtig es ist, sich selbst anzunehmen und sich nicht von gemeinen Sprüchen definieren zu lassen. Schüler erleben, dass sogar jemand, der sehr schüchtern ist, den Mut aufbringen kann, für sich einzustehen. Diese Botschaft kann gerade Jugendlichen in der schwierigen Phase der Selbstfindung helfen, an sich zu glauben. Ismael zeigt: Man darf sich nicht „kleinmachen“ lassen, denn mit ein bisschen Mut kann man Großes bewirken.

Zusätzlich ist das Buch unterhaltsam geschrieben, was seine Botschaft umso effektiver macht. Jugendliche lesen gern eine Geschichte, die witzig und spannend ist – und ganz nebenbei nehmen sie die wichtigen Themen wahr. Aufgrund dieser gelungenen Mischung wird Nennt mich nicht Ismael! oft im Schulunterricht gelesen und diskutiert. Der Roman erhielt auch mehrere Auszeichnungen und viel Lob von Kritikern​, was seine Qualität und Bedeutung unterstreicht. Zusammenfassend kann man sagen: Nennt mich nicht Ismael! ist für Schüler nicht nur spannend und lustig, sondern auch ein Buch, aus dem man fürs eigene Leben einiges lernen kann – über den Umgang mit Mobbing, die Kraft der Freundschaft und die Bedeutung, mutig man selbst zu sein.

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