Mops (Hund) - zwischen Qualzucht und Familienmitglied

Schlagwörter:
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Der Mops - zwischen Qualzucht und Familienmitglied

Der Mops zählt zu einer der kontroversesten Hunderassen der Welt. Trotz des Bewusstseins vieler Menschen über die gesundheitlichen Einschränkungen des Mopses steigt die Popularität des Hundes weiter an. Doch sollte man die Züchtung dieser Hunderasse innerhalb Deutschlands trotz seiner Beliebtheit verbieten, und wo lassen sich die Ursprünge jener Qualzucht finden?

Trotz der Unklarheit über die Ursprünge der Rasse wird davon ausgegangen, dass der Mops, der mit hoher Wahrscheinlichkeit aus China stammt, seit dem 15. Jahrhundert in Europa zu finden ist. Zunächst galt der Mops als Luxusgeschöpf und erlangte aufgrund der starken Verwöhnung durch seinen Besitzer den Ruf, verwöhnt und faul zu sein. Da der Mops weder als Jagd- noch als Wachhund vorgesehen war, kam der Gedanke der Unbrauchbarkeit des Mopses innerhalb der Gesellschaft auf, weshalb die Popularität stark abnahm. Erst ab dem 19. Jahrhundert nahm die Nachfrage nach Möpsen wieder zu. Um diese plötzlich auftretende Nachfrage befriedigen zu können, wurden viele Möpse mit anderen Kleinhundrassen gekreuzt, was zum Verlust des Aussehens und den damit einhergehenden schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen der Rasse führte.

Innerhalb der letzten Jahre nahm die Popularität des Mopses innerhalb Deutschlands enorm zu. Dies lässt sich auch anhand einer Umfrage aus dem Jahr 2022 zeigen, in welcher der Mops auf Platz 5 der beliebtesten Hunderassen Deutschlands landet. Aufgrund seines fröhlichen und kinderfreundlichen Charakters zählt der Mops zu einem der beliebtesten Familienbegleiter Deutschlands. Neben seinen ausgeglichenen und fröhlichen Charakterzügen wird dem Mops eine lebhafte Art zugeschrieben, welche sich optimal in das alltägliche Familienleben integriert. Ferner gilt er als unkompliziert, charmant, würdevoll und intelligent, was ebenfalls zu seiner großen Beliebtheit innerhalb der deutschen Haushalte beiträgt. Darüber hinaus besitzt der Mops keinen Wach- oder Jagdtrieb und ist gegenüber Menschen stets aufmerksam, weshalb seine Erziehung nicht schwerfällt. Aufgrund seiner ausgeglichenen Art versteht sich der Mops nicht nur mit Menschen, sondern auch mit Artgenossen in der Regel gut und eignet sich ideal für Anfänger Hunde.

Besonders aufgrund seines niedlichen Aussehens ist der Mops eine der gefragtesten Hunderassen Deutschlands. Die Art von Qualzucht, bei der der Mops gezielt einen runderen Kopf, eine eingedrückte Schnauze und große Augen erhält, lässt sich auf das sogenannte Kindchenschema zurückführen. Große Augen und Stupsnase sowie die tollpatschigen Tendenzen des Mopses lösen bei uns Menschen fürsorgliche Gefühle aus. Dieser Modetrend hat allerdings verheerende Folgen für den Mops. Aufgrund der fast vollständig zurückgebildeten Schnauze leiden Möpse unter erheblichen Atemproblemen. Eine Umfrage hat ergeben, dass über die Hälfte der Besitzer von Hunden mit gekürzter Schnauze angeben, dass ihre Hunde unter Atemproblemen beim Schlafen leiden und aufgrund von Erstickungsgefahr gefährdet sind. Im Zuge dessen versuchen 24 Prozent der Tiere im Sitzen zu schlafen, was das Ausmaß der Qualzucht verdeutlicht. Tierärztin Marjan van Hagen betont, dass viele Möpse kontinuierlich bei jedem Atemzug Mühe haben, nach Sauerstoff zu schnappen, obwohl viele Menschen das Schnarchen der Möpse als rassetypisch und niedlich empfinden. Dies macht den Möpsen das Leben schwer.

Ferner neigt der Mops aufgrund seiner hervorquellenden Augen zu Hornhautentzündungen und einem erhöhten Risiko, dass das Auge herausfällt, beispielsweise beim Spielen. Eine weitere Schwierigkeit, die aufgrund der Qualzucht des Mopses entsteht, ist die Größe des Kopfes bei der Geburt. Aufgrund der großen, runden Köpfe, die schon bei ungeborenen Welpen ausgeprägt sind, passen diese oft nicht durch den Geburtskanal, weshalb sie nur per Kaiserschnitt entbunden werden können. Ferner besteht bei Anstrengung, Stress und warmen Temperaturen ein erhöhtes Risiko auf einen Hitzschlag, da Möpse ihre Körpertemperatur durch Hecheln nicht genug regulieren können.

Die aufgrund der Qualzucht entstandenen Merkmale des Mopses sorgen dafür, dass diese Hunderasse erhebliche Einschränkungen im Alltag hat, ein erhöhtes Risiko hat, an Krankheiten zu erkranken und oftmals mit Schmerzen zu kämpfen hat. Aus diesem Grund wollen die Niederlande den Mops verbieten. Seit 2014 sind Qualzüchtungen von Möpsen in den Niederlanden verboten, und nun soll auch die Haltung untersagt werden. Zwar dürfen diejenigen, die im Besitz eines Mopses sind, diesen behalten, allerdings macht sich jeder strafbar, der sich ein neues Tier zulegt. Während Tierschützer diesen Regierungsplan begrüßen, stößt dieses Gesetz sowohl bei Züchtern als auch bei einem Teil der Gesellschaft auf Unmut.

Qualzucht ist auch innerhalb Deutschlands immer noch ein präsentes Thema. Auch wenn viele Menschen ihren Mops als Familienmitglied betrachten, sollten sie sich der Umstände der Qualzucht sowie den dadurch entstehenden gesundheitlichen Schwierigkeiten bewusst sein und diese nicht verdrängen. Selbstverständlich obliegt es der jeweiligen Person selbst zu entscheiden, die Qualzucht zu unterstützen und sich beispielsweise einen Mops zu kaufen. Allerdings sollten sie sich hierbei stets bewusst machen, dass „sie leiden, damit Frauchen und Herrchen ihre Freude an den Tierchen haben“.

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