Lessing, Gotthold Ephraim - Nathan der Weise (Sittah, Lessings Frauenbild)

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Gotthold Ephraim Lessing, Sittah, Lessings Frauenbild, Referat, Hausaufgabe, Lessing, Gotthold Ephraim - Nathan der Weise (Sittah, Lessings Frauenbild)
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Referat

Gotthold Ephraim Lessing – Nathan der Weise (Sittah → Lessings Frauenbild)

Wie verhält sich Sittah, welches Frauenbild wird durch sie transportiert?

Sittah ist eine Figur in Lessings Stück „Nathan der Weise“. Sie repräsentiert in gewisser Weise eine selbstständige und emanzipierte Frau, die im Hintergrund die Geschicke ihres Bruders Saladin lenkt und die Fäden in der Hand hält. Sie zeigt Saladin als wichtige männliche Figur in ihrem Leben klar die Kante und ist ihm intellektuell überlegen. Recha beschreibt Sittah als kalt, ruhig und vernünftig, womit sie dem klischeehaften Frauenbild widerspricht. Durch ihre Religion und die zeitlichen Umstände wird Sittah teilweise von männlichen Figuren unterdrückt und des Raumes verwiesen oder nimmt an Gesprächen zwischen zwei Männern nicht aktiv teil. Sie hat ihre eigenen Moralvorstellungen und ist bereit, die Gefühle anderer ihren Zielen unterzuordnen. Gleichzeitig fordert sie Recha auf, den Tempelherrn nicht zu heiraten, wenn dieser nicht ihren Vorstellungen entspricht, und zeigt damit, dass sie alle Frauen als mündig betrachtet. Es ist jedoch auch möglich, dass Sittah als skrupellose und schlechte Figur dargestellt wird, und dass Lessing so seine Dystopie einer Welt von starken Frauen ausdrückt.

  • Intelligent, gut in Schach (II. 1)
  • Saladin will ihr einen Mann verschaffen (II. 1), in dieser Hinsicht unmündig?
  • Gegen Christen (II. 1)
  • Ironisch, macht sich über ihren Bruder lustig „Du kennst ihn ja. Er sträubt sich gern, lässt gern sich bitten, ist wohl gar ein wenig neidisch“ (II. 2)
  • Kümmert sich hinter den Kulissen um die Finanzen des Hofes (II. 2)
  • Hört alles mit und weiß vieles z.B. über Nathan (II. 2)
  • Skrupellos „Ist er nur reich genug, ist er gut genug für uns“ (II. 3), „Wenn du schlecht handeln nennst ein jedes Ding nach seiner Art zu brauchen“ Nathan wird objektifiziert (III. 4)
  • Lebt ihren Reichtum aus „Eine Sängerin zu hören, die ich gestern erst gekauft“ (II. 3)
  • Listig „Dieser liegt schon in unserer Schlinge“, während Saladin moralisch mit dem Plan Nathan auszutricksen hadert, ist Sittah davon überzeugt (III. 4)
  • Saladin: „Was ein Weiberkopf nur erdachte, was er nicht wusste zu beschönen“ (III. 4) → Weiß, dass sie besser/schlauer ist als er
  • Bezeichnet sich selbst im Vergleich zu Männern als listig (III. 4)
  • Will das Gespräch belauschen, wird aber von Saladin weggeschickt, der sich evtl. von ihrer Kompetenz bedroht fühlt? (III. 4)
  • Provoziert Saladin mit dem Gemälde seines Bruders (IV. 3)
  • „Das versteht ein weiblich Aug am besten“ (IV. 3) Überzeugt von ihren Fähigkeiten als Frau
  • Nimmt am Gespräch zwischen Saladin und Tempelherr als Vertreter der Männlichkeit nicht teil, sondern hört nur zu (IV. 4)
  • Leitet Saladin an, sie weiß schon, worauf das Gespräch hinauslaufen wird und muss es ihm erklären (IV. 5)
  • Macht sich Sorgen um Recha (IV. 5)
  • Gebildet (V. 6)
  • Laut Recha: Kalt, ruhig und vernünftig (V. 6)
  • Nett zu Recha, sagt Saladin er solle sie nicht zu sehr einschüchtern (V. 7)
  • Kontrolliert die Sklaven (V. 7)
  • Sagt Recha, sie solle den Tempelherrn nicht heiraten wenn er nicht ihren Ansprüchen genügt (V. 8)

Fazit

In gewisser Weise steht Sittah für eine emanzipierte, selbstständige Frau, die im Hintergrund die Geschickte ihres Bruders Saladin leitet und die Fäden in der Hand hält. Sie zeigt insbesondere Saladin als wichtigste männliche Figur in ihrem Leben klar die Kante und dieser weiß, dass seine Schwester eigentlich intelligenter und gewitzter ist als er. Recha beschreibt Sittah als kalt, ruhig und vernünftig, damit widerspricht sie dem klischeebesetzten Frauenbild, das vor allem emotionsgesteuert ist. Durch ihre Religion und die zeitlichen Umstände bedingt wird Sittah teilweise von männlichen Figuren unterdrückt und des Raumes verwiesen, oder sie nimmt an Gesprächen zwischen zwei Männern nicht aktiv teil. Sie hat ihre eigenen Moralvorstellungen und ist bereit, die Gefühle anderer ihren Zielen unterzuordnen, gleichzeitig fordert sie Recha auf, den Tempelherrn nicht zu heiraten, wenn dieser nicht ihren Vorstellungen entspreche und zeigt damit, dass sie alle Frauen als mündig betrachtet.

Jedoch könnte man auch sagen, dass Sittah eher schlecht und skrupellos dargestellt wird, und Lessing so vielleicht seine Dystopie einer Welt von starken Frauen ausdrückt?

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