Glücksvorstellungen - Vorstellungen vom Glück in der Ethik

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Kommunikationsmodell von Schulz von Thun, Paradoxie des Glücks nach Viktor E. Frankl, die antiken Glücksvorstellungen, Aristoteles, Stoa, Referat, Hausaufgabe, Glücksvorstellungen - Vorstellungen vom Glück in der Ethik
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Glücksvorstellungen

Gliederung / Inhalt

  1. Erkläre das Kommunikationsmodell von Schulz von Thun
  2. Was ist die Paradoxie des Glücks nach Viktor E. Frankl?
  3. Was sind die antiken Glücksvorstellungen? (Aristoteles, Stoa)
  4. Beziehe Epikurs Philosophie auf den BIP

1. Erkläre das Kommunikationsmodell von Schulz von Thun

Das Kommunikationsmodell von Schulz von Thun besagt, dass jede Botschaft des Senders vier Seiten hat. Die Sache Ebene (man will einen Sachverhalt vermitteln), die Selbstoffenbarungsebene (man möchte etwas über sich selbst aussagen), die Beziehungsebene (man kommentiert die andere Person beziehungsweise bezieht sich auf die Beziehung zwischen Sender und Empfänger) und zuletzt die Appellebene (man möchte zum Beispiel, dass der andere eine bestimmte Handlung ausführt). Aufgrund dessen kann es immer sein, dass eine Botschaft missverstanden wird. Der Sender kann sich nie wirklich sicher sein, ob die richtige Intention wahrgenommen wird und der Empfänger könnte auch leicht die falsche Ebene in dem Moment stärker wahrnehmen, dies unterscheidet sich also von Situation zu Situation. Eine weitere Ursache für misslingende Kommunikation wäre die Inkongruenz von Nachrichten. Dies ist der Fall, wenn verbale und nonverbale Signale (Gestik, Mimik) nicht übereinstimmen. Dies lässt demnach Verwirrung bei dem Empfänger aus, da er nicht wissen kann, was der Gegenüber eigentlich meint (also welche Signale mehr zu beachten sind). Die letzte Ursache wäre, dass manche Menschen über empfindliche Ohren haben, d.h. sie nehmen kategorisch immer dieselbe Ebene wahr, obwohl diese vielleicht gar nicht vom Sender gemeint war. Zu sehen ist dies auch im vorliegenden Beispiel. Der Mann fragt beim Abendessen, was in der grünen Soße sei. Die Frau nimmt hier besonders die Beziehungsebene wahr, weil sie die Aussage des Mannes als Vorwurf oder Kritik an ihren Kochkünsten versteht. Dies kann zum Beispiel an ihrem eigenen geringen Selbstwertgefühl liegen oder weil sie ihm einen Vorwurf und ein Appell machen will, er solle doch selber kochen. Es liegt jedoch nahe, dass sie seine Botschaft missinterpretiert, da er eher interessiert sein könnte und wahrscheinlich nur die Sachebene kommunizieren wollte.

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2. Was ist die Paradoxie des Glücks nach Viktor E. Frankl?

Bei der Paradoxie des Glücks geht es darum, dass man sich ein bestimmtes Ziel setzt und sich darauf fixiert, weil es einen glücklich machen soll. Das ist die Hyperintention. Dies könnte etwa sein, dass man in der nächsten Prüfung unbedingt eine gute Note haben möchte. Daraufhin kommt die Reflexion, d.h. man ist so festgesetzt auf das Ziel, denkt die ganze Zeit darüber nach, macht sich Sorgen, lernt eventuell so viel, dass man sich keine Pause nimmt. Das hat jedoch einen negativen Effekt, da diese Person in der Prüfung so angespannt ist, dass es zu Panik oder Black-out kommen könnte. Dies führt natürlich zu Misserfolg, da man in so einem Zustand sich nicht konzentrieren kann. Victor E. Frankl ist Begründer der Logo-Therapie, einer Form der Psychotherapie, die sich mit der Existenzanalyse beziehungsweise Sinnfindung beschäftigt. Er sagt auch, dass der Wille zum Sinn das oberste Ziel jedes Menschen ist, egal ob seine Grundbedürfnisse gedeckt sind oder nicht. Demnach spielt materieller Wohlstand oder Prestige beziehungsweise Macht eher eine untergeordnete Rolle bei ihm. Der Rückgang an Arbeitszeit und das Wachstum des Wohlstandes ist eher hinderlich für die Sinnfindung. Was wichtig ist, ist die Selbsttranszendenz, d.h., dass man sich von sich selbst distanzieren und sich entweder auf eine andere Person in der Beziehung fixieren kann oder auf einen Wert (zum Beispiel Altruismus).

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3. Was sind die antiken Glücksvorstellungen? (Aristoteles, Stoa)

Bei Aristoteles spielt die Gemeinschaft eine sehr zentrale Rolle, denn der Mensch ist ein zoon politikon (der Mensch als soziales, politisches Wesen), heißt er kann das Glück (eudaimonia) nur erreichen, wenn er als Bürger eines Staates in einer Polis in einer sozialen Gemeinschaft lebt. Politische und ökonomische Voraussetzungen sollten auch gegeben sein. Außerdem soll man aktiv nach Tugenden, sein eigenes Ziel (Telos) streben. Die höchste Entwicklungsstufe ist die autarkia, die innere Unabhängigkeit und Bedürfnislosigkeit der Philosophen. Bei der antiken griechischen Philosophie der Stoa spielt die Vernunft (Logos) ebenfalls eine zentrale Rolle. Ein Unterschied hier ist aber, dass man von einer Natur gegebenen Ordnung spricht, die der Mensch nicht verändern kann. Dort muss er seinen Platz finden, um wirklich richtig leben zu können. Man könnte interpretieren, dass mit der Natur gegebenen Ordnung ein Staat auch gemeint sein könnte. Allerdings ist die Adiaphora bei den Stoikern ein wichtiges Prinzip, man soll sich mit einfachen Dingen zufriedengeben. Man darf sich nicht von äußeren Faktoren wie Macht etc. oder durch die Meinungen anderer verleiten lassen. Die Philosophie ist also weniger orientiert an der Gemeinschaft, man soll auf sich selber hören. Allerdings entspricht die Ataraxia (innerer Seelenfrieden) der Autarkia von Aristoteles. Hinzu kommt bei den Stoikern kann noch die apatheia (die Leidenschaftslosigkeit, beziehungsweise man stellt seine Effekte an zweiter Stelle). Auch Aristoteles lehnt es ab, leiblich sinnlichen Begierden nachzugehen. Bei beiden Philosophin sind die Tugenden wichtig, sowohl als auch Selbstreflexion, um das oberste Glück zu erreichen. Bei der Philosophie von Aristoteles spielt Vernunft oder auch die Verstandestätigkeit (Theoria) eine zentrale Rolle. Bei Kindern ist das noch nicht so ausgeprägt. Sie sind auch noch zu jung, um ihr Ziel (Telos) festzulegen und das ganze Leben danach zu streben. Die Charaktertugenden müssen erst durch Erfahrung in der Praxis erlernt werden, d.h. man muss üben, mit Hilfe des Verstandes die Mitte zwischen zwei Defiziten zu finden.

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4. Beziehe Epikurs Philosophie auf den BIP

Es wird diskutiert, ob das BIP ein guter Indikator für die Lebenszufriedenheit der Menschen in einem Land ist, da dies ja bedeutet, dass der Wohlstand steigt. Diese These wird allerdings widerlegt, da diese Wirtschaft auch durch Unfälle oder Krankheiten angekurbelt wird, weil dadurch Kosten entstehen. Außerdem ist das BIP allein nicht aussagekräftig, weil viele Wirtschaftsleistungen (wie Kindererziehung) nicht berücksichtigt werden. Glück ist wohl aber eher ein hochkomplexes Phänomen, das an vielen verschiedenen Faktoren gemessen werden soll: am materiellen Lebensstandard, an der Qualität der Arbeit, an der Verteilung von Wohlstand, Zustand von Natur und Umwelt, Bildung, Lebenserwartung, an der sozialen Sicherung und an die subjektiv empfundene Zufriedenheit. Diese Herangehensweise wird auch in der positiven Psychologie von Ed Diener und Seligmann vertreten.

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