Matisse, Henri - Die Klavierstunde (Analyse Bezug zu Gabriele Wohmann)

Schlagwörter:
Gabriele Wohmann, Henri Matisse, Bildinterpretation, Bildanalyse, Referat, Hausaufgabe, Matisse, Henri - Die Klavierstunde (Analyse Bezug zu Gabriele Wohmann)
Themengleiche Dokumente anzeigen

Referat

„Die Klavierstunde“ von Henri Matisse

Leider kann das Bild aus urheberrechtlichen Gründen momentan auf abi-pur.de nicht zur Verfügung gestellt werden. In der Bildersuche von Google ist das Bild jedoch schnell zu finden.

Das Gemälde „Die Klavierstunde“ von Henri Matisse aus dem Jahre 1916, zeigt abstrakt einen Privatunterricht am Klavier. Es ist zur Zeit des Expressionismus (1905 -1925) entstanden und steht in Verbindung mit der gleichnamigen Kurzgeschichte von Gabriele Wohmann.

Das Bild zeigt im Vordergrund den Kopf eines Jungen hinter einem großen Notenständer mit blauem Buch. Der Junge sitzt vermutlich an einem roten Klavier, auf dem auch eine Kerze steht. Im Hintergrund sieht man eine weiße Gestalt ohne Körpermitte, welche auf einem weißen Stuhl sitzt. Links in der Ecke steht noch eine Holzstatue einer unbekleideten Dame.

Der Junge besitzt einen konzentrierten Blick, doch das eine Auge ist verschwommen oder gar nicht existent. Sein Gesichtsausdruck ist wie zuvor erwähnt konzentriert, aber auch lustlos. Die Dame im Hintergrund ist gesichtslos. Sie sitzt auf einem sehr hohen Stuhl und ihr Oberkörper ist durchsichtig. Es scheint, als ob sie den Jungen anschaut.

Vermutlich ist dieses Bild aus der Sicht des Jungen gemalt. Sein Empfinden des Unterrichts und seine Qualen. Die Dame ist ihm unheimlich wie ein Geist. Das Loch steht für die Herzlosigkeit und der Gesichtsverlust für die Starrheit und Emotionslosigkeit. Ohne Mimik kann ein Mensch keine Gefühle zeigen, dies ist bei dieser Gestalt der Fall. Sie sitzt außerdem auf einem sehr hohen Stuhl, welcher für die Asymmetrie der Charaktere steht. Die Gestalt ist dem Jungen gegenüber hochgestellt und hat somit das Sagen und eine höhere Position. Dazu verhilft ihr der hohe Stuhl zu einer besseren Überwachung und Beobachtung des Jungen. Weiterhin kann die Gesichtslosigkeit für die fehlenden Informationen des Jungen stehen. Er weiß, dass die Person dort sitzt, doch ihren Ausdruck kennt er nicht. Sein Gesichtsverlust, den er langsam erleidet, ist ein Zeichen für den Verlust seiner Emotionen. Er spielt praktisch blind, das was ihm gesagt wird.

Die Kerze, welche langsam erlischt, könnte einerseits für die noch übrige Zeit des Unterrichts stehen und andererseits für die sinkende Hoffnung und Wärme in dem Jungen. Ohne Licht kann er nicht spielen und somit muss er dann den Unterricht beenden. Doch die Kerze gibt ihm auch Wärme und Hoffnung, welche langsam wie sein Gesicht erlischt.

Man könnte sagen, die gleichnamige Kurzgeschichte von Gabriele Wohmann aus dem Jahr 1966 basiert auf diesem Gemälde. Es handelt sich bei beiden um einen verhassten Klavierunterricht zwischen einem Jungen und einer alten Dame. Der Junge im Bilde verkörpert dieselben Emotionen wie in der Kurzgeschichte aus „humorlos“ (Z. 164) und „steif“ (Z. 163).

Zurück