Aufklärung und griechische Antike - Entwicklung europäischen Denkens

Schlagwörter:
Aufklärung, Kirche, Klerus, Homo-Mensura-Satz, Charles de Montesquieu, Referat, Hausaufgabe, Aufklärung und griechische Antike - Entwicklung europäischen Denkens
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Referat

Entwicklung europäischen Denkens → Aufklärung und griechische Antike

Welche Errungenschaften/Werte aus der Antike/der Aufklärung beeinflussen unser gemeinsames europäisches Gedankengut bis heute?

Die griechische Antike hat auf jeden Fall sehr viel zu unserem heutigen europäischen Gedankengut und den heutigen Werten beigetragen. Schon in den ersten Hochkulturen (Palast Kulturen zum Beispiel in Mykene), die bereits eine Schrift, Architektur, Kanalisation, Religion und ein Herrschaftssystem hatten, erklären sich die Menschen die Welt mithilfe von Mythen (Z. B. „Die Ilias“ und „Die Odyssee“ von Homer). Naturphilosophen Thales von Milet oder Pythagoras legten einen wichtigen Grundbaustein für heutige wissenschaftliche Erkenntnisse durch das Prinzip von Logos: Empirie, Rationalität und Physis. Nach der Archaik, in der griechischen Klassik beziehungsweise der Blüte von Athen fingen Philosophen damit an, sich mit der normativen Ethik und metaphysische Fragen zu beschäftigen (beispielsweise Sokrates wollte durch die Mäeutik seinen Gesprächspartner zur Aporie bringen und dann gemeinsam „Die Wahrheit“ herauszufinden, Platon mit dem idealen Staat und Aristoteles). Sophokles usw. beeinflussen auch die heutige Dramentheorie. Diese Zeitperiode endete mit dem Tod Alexander des Großen, aber weil diese philosophischen Schriften in Klöstern etc. pp. erhalten blieben, konnte man in der Renaissance wieder darauf zurückgreifen (beispielsweise Williams Shakespeare in seinen Dramen: Anthony und Kleopatra/Julius Caesar) aber auch im Humanismus durch Michel de Montaigne und seinen französischsprachigen Essay. Im Mittelpunkt war wieder der Mensch (Homo-Mensura-Satz).

Auch die Aufklärung war wesentlich für unsere heutige Demokratie, denn durch den Rationalismus wollte man sich von der Stände Gesellschaft abwenden, die bestehenden Verhältnisse hinterfragen (beispielsweise bei Lesegesellschaften in den Salons.) Sie waren überzeugt, dass wenn ein Herrscher die alleinige Macht besitzt, führt das automatisch zu Willkür und Tyrannei. Man entwickelte das Prinzip eines „Gesellschaftsvertrags“ und wollte, dass sich der Herrscher auch an die Gesetze hält und es eine Rechtssicherheit gibt.

Gottesgnadentum wurde auch infrage gestellt, beispielsweise durch Immanuel Kant oder Lessing → Ring Parabel → wollten sie die göttliche Legitimation der Herrschaft widerlegen. Diesen Standpunkt vertritt auch John Locke, der als erster ein solches Werk „Two Treaties Government“ anonym veröffentlichte. So kam es auch zur „Glorious Revolution“, die die bestehenden Verhältnisse in England veränderte. Das ebnete auch den Weg für die Französische Revolution später. Das durch das Naturrecht begründete Menschenbild war: der Mensch ist frei, gleich und vernünftig, was bis heute existiert. Außerdem gab es neue wissenschaftliche Revolutionen durch Galilei, Kopernikus etc., die ein wichtiges Fundament für die heutige Wissenschaft darstellen.

Beschreibe den Investiturstreit und seine Folgen.

Im elften Jahrhundert herrschte das Reichskirchensystem, d.h. Der Papst hatte das Recht, den Kaiser zu krönen, im Gegensatz dazu, musste der König die Geistlichen schützen, aber besaß auch das Investiturrecht, der Herrscher konnte Bischöfe in Ämter einsetzen und ihnen auch Land „verleihen“. Allerdings gab es auch eine Kritik zu diesem System, die sogenannte Kirchenreformbewegung von Cluny. Diese fand nicht gut, dass ein Laie Geistliche einsetzen durfte. Zudem wollten die Anhänger nicht, dass man sich als Geistlicher mit Weltlichem befasst und über Reichtum verfügt, dieser Bewegung gehörte auch Papst Gregor VII. an. Dieser geriet in einen Streit mit dem damaligen König Heinrich IV., der König forderte den Papst zum Rücktritt auf, daraufhin Ex kommunizierte Gregor VII. König Heinrich. Die Fürsten gaben dem König ein Ultimatum: er sollte bis zum Februar 1077 beim Papst um Vergebung bitten. So ging er angeblich barfüßig und im Büßer Gewand zur Burg von Canossa, bat um Vergebung und wurde wieder aufgenommen. Die Folgen waren das Wormser Konkordat 1122: der König verlor an Macht, er besaß das Investiturrecht nicht mehr. Außerdem sah er sich nun durch die römische Kaisertradition legitimiert. Durch die konsensuale Herrschaft von Königen und Fürsten zeigte sich, dass der König eher schwach ist und auf die Kurfürsten angewiesen ist, dass sie Druck auf ihn ausüben können.

Begründe, ob Charles de Montesquieu ein Vertreter der modernen Demokratie war.

Der Philosoph Charles de Montesquieu teilt die Staatsgewalt in drei Teile (die Exekutive, die Judikative und Legislative). Ein Grund für diese Einteilung wäre beispielsweise dass wenn die Legislative und Exekutive verschmolzen sind, kann der Monarch auch die Gesetze verabschieden. Obendrein führt er an, dass wenn Judikative und Legislative verbunden werden, die Urteile willkürlich werden. Wäre sie mit der Exekutiven verknüpft, könnte man die Menschen so unterdrücken. Zudem argumentiert er, dass die Exekutive nicht aus Leuten gebildet werden darf, die auch im Parlament sitzen, sonst gäbe es keine Freiheit mehr. Zusätzlich wäre es notwendig, dass die Legislative sich regelmäßig versammelt, um Gesetze zu erlassen (wie beim heutigen Bundestag). Die Judikative soll Rechtssicherheit bieten, damit der Bürger den anderen nicht zu fürchten braucht. Zusammenfassend kann man sagen, dass Montesquieu ein Vertreter der modernen Demokratie ist, da die Gewaltenteilung Machtmissbrauch vermeiden soll. Jedoch war er der Meinung, dass nur Hochadelige zum Regieren geeignet sind, was unserem heutigen System widerspricht. Es gibt zwar heute auch ein repräsentatives System, aber die Abgeordneten müssen nicht adelig sein. Auch ist er der Meinung, dass nur ein Monarch die Exekutive sein darf.

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