Nationalsozialismus - Der Nationalsozialismus und seine Entwicklung in Deutschland unter Adolf Hitler

Schlagwörter:
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Referat

Der Nationalsozialismus und seine Entwicklung in Deutschland unter Adolf Hitler

Gliederung / Inhalt

  1. Die NS-Ideologie
  2. Das Ermächtigungsgesetz
  3. Götz Aly: Antisemitismus in der deutschen Geschichte
  4. Die Ausgrenzung und Entrechtung der deutschen Juden
  5. Judenverfolgung
  6. Die Vernichtung der deutschen und europäischen Juden
  7. Zeitleiste des Nationalsozialismus
  8. Widerstand
  9. Die Diktatur des Nationalsozialismus
  10. Rassenpolitik und Judenvernichtung
  11. Anpassung, Unterstützung und Widerstand
  12. Beispiel von Widerstand

1. Die NS-Ideologie

Bedeutung des Begriffes „Ideologie“ - Eine Ideologie hat Antworten auf alle Fragen. Eine Ideologie will die Welt ändern. Die Ideologie behauptet, die einzige Wahrheit zu sein. Eine Ideologie hat Feinde. Beispiel: Nationalsozialismus, Marxismus.

Faschismus

Ab den 1920er-Jahren wurde der Begriff für alle extrem nationalistischen, antiliberalen und antimarxistischen Bewegungen, Ideologien oder Herrschaftssysteme verwendet

Elemente der NS-Ideologie

Volksgemeinschaft

Die „Volksgemeinschaft“ ist ein zentraler Begriff der NS-Ideologie. Das Ziel der „Volksgemeinschaft“ war nationalsozialistisch Gleichgesinnte zu verbinden und eine Art der neuen Gesellschaft zu etablieren. Von dieser Gruppierung wurden politische Gegner wie unter anderem Sozialisten und Kommunisten, etliche „Rassen“ wie etwa Juden oder Roma und andere „Volksschädlinge“ ausgeschlossen. Innerhalb der „Volksgemeinschaft“ galt eine allgemeine Gleichheit der Mitglieder, wodurch die Klassenunterschiede und Interessenkonflikte vermeintlich aufgehoben werden sollten. Das einheitliche Ganze setzte sich für die „nationale Wiedergeburt des Deutschen Reichs“ unter der Leitung des Führers, welcher den „Volkswillen“ formulierte. Dem galt es sich bedingungslos unterzuordnen, was als Ergebnis die Machtverhältnisse des NS-Regimes zur Folge hatte. Ein Mitglied der „Volksgemeinschaft“ sollte sich von seiner Individualität lösen, seine Freiheit aufgeben und im Namen des „Gemeinnutzen“ dienen. Vor dem Zweiten Weltkrieg wurde der Gedanke durch Ereignisse wie etwa Eintopfsonntag oder dem Arbeitsfeiertag am 1. Mai verwirklicht. Anders Gesinnte wurden aus dem politischen Leben ausgeschlossen, in dem ein Einparteienstaat errichtet wurde. In späterer NS-Diktatur führte der Gedanke der „Volksgemeinschaft“ zum Holocaust und der Rechtfertigung der Einberufung junger Soldaten mithilfe des Schlagwortes „Schicksalsgemeinschaft des deutschen Volkes“.

Führerprinzip

Das Führerprinzip war die Unterwerfung des Individuums für staatliche Ziele. Wobei der Führer eine diktatorische Macht hatte. Die Idee des Prinzips hat Hitler von Benito Mussolini, dem Duce Italiens, genommen. Das Volk hat nach dem Motto „Führer befiel, wir folgen“ gehandelt. Das Führerprinzip ist eine ideologische Grundlage des rechtsextremen Weltbilds. Es war auch das Grundprinzip, nach dem der nationalsozialistische Staat aufgebaut war. Ein Führerstaat kann kein Rechtsstaat sein, weil es keine verlässlichen, für alle geltenden Gesetze gibt. Demokratische Prinzipien und Mechanismen wie Wahlen, Volkssouveränität, Pluralismus, Parlamentarismus, Minderheitenrechte, Gewaltenteilung sind nicht gegeben. Der Führer wird religiös ähnlich verehrt, dies ist der sogenannte Führerkult. Im Führerstaat wird Autorität in der Staats- & Parteiorganisation von oben nach unten ausgeübt, Verantwortung von unten nach oben verlagert.

Durchsetzung:

Führerprinzip und seine Ziele wurden hauptsächlich durch die NS-Propaganda umgesetzt. Das Ermächtigungsgesetz war jedoch auch einer der Durchsetzungs-Punkte.

Der Führer setzt sich nicht auf einem demokratischen Weg durch, sondern im „Kampf“ (Sozialdarwinismus) → „survival of the fittest“ - „struggle for life“ → Dies beruht auf der Annahme, dass Menschen von Natur aus ungleich sind und nur die Stärksten im gesellschaftlichen Konkurrenzkampf bestehen können. Daraus wurde die als wissenschaftlich bezeichnete Unterscheidung zwischen „wertvollem“, „minderwertigem“ und „wertlosem“ menschlichen Leben entwickelt. Der Sozialdarwinismus war insofern bestimmend für das Programm der Rassenhygiene in der Nazizeit.

Rassismus / Antisemitismus

Die Nationalsozialisten leiteten ihre Rassenlehre aus zwei Pseudowissenschaften ab: der Rassentheorie und der Rassenlehre. Die Nazis übernahmen die Idee, dass Menschen in Rassen auf der Grundlage der Rassenlehre eingeteilt werden könnten. Auf der anderen Seite verwechselten sie die Konzepte von Rassen und Leuten. Das deutsche Volk nannte sich zum Vertreter der sogenannten „Arischen Rasse“. In der Rassentheorie wurde dies als perfekt angesehen: Als Urrasse war sie allen anderen Rassen überlegen und daher dazu bestimmt über sie zu herrschen. Mit dem Begriff Rassenhygiene wurde ein Ansatz zur Eugenik zu Beginn des 20. Jhd. bezeichnet, der im nationalsozialistischen Deutschland am weitesten umgesetzt wurde. Sie war geprägt von Bemühungen, Vermischungen zu vermeiden, analog zu einem Tierzüchter, der reinrassige Tiere sucht.

Lebensraumideologie

Die Lebensraumideologie, anders auch expansionistische Kriegspolitik genannt, beschäftigt sich mit der Wiederherstellung der deutschen Groß- und Weltmachtposition. Es wurde für notwendig gehalten, eine aggressive Außen- und Kriegspolitik zu führen, wobei die Auseinandersetzung der internationalen Staaten mit dem Überlebenskampf zwischen den Tieren als Inspiration galt. Dadurch entstand die Rassenpolitik, wo die „germanische Rasse“ die höchstentwickelte war und zur Herrschaft über die anderen bestimmt sei. Der neue „Lebensraum“ lag, laut Hitler, im Osten, welcher dann auch anvisiert wurde. Die Umsetzung der Lebensraumideologie begann kurz vor dem Zweiten Weltkrieg mit der Besetzung Polens 1939 und später mit dem Angriff auf die Sowjetunion.

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2. Das Ermächtigungsgesetz

  • Artikel 1 - Die Reichsregierung (Exekutive) kann Gesetze ohne Reichstag beschließen → Legislative wird ausgeschlossen
  • Artikel 2 - Gesetze können gegen die Verfassung verstoßen → keine Verfassung mehr, Verfassung wird aufgehoben
  • Artikel 3 - Der Reichskanzler kann Gesetze beschließen. Der Reichsrat (Ländervertretung) muss nicht zustimmen → Legislative wird ausgeschlossen
  • Artikel 4 - Außenpolitik mit anderen Ländern

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3. Götz Aly: Antisemitismus in der deutschen Geschichte

Fokus: sozial-ökonomische Probleme → „Wohlfühldiktatur“ - Bevölkerung (nur Volksgemeinschaft) fühlt sich wegen ökonomischer Faktoren und finanzieller Mittel in Deutschland wohl. Die Diktatur blieb so lange am Leben, denn die Wirtschaft und die ökonomischen Faktoren liefen fast durchgehend, bis zum Krieg optimal.

Thesen:

  1. Angleichung der sozialen Unterschiede
    • Bildungszugang für ärmere Schichten, sozialer Aufstieg wird einfacher, reichere Bürger und Unternehmen werden starker belastet
  2. Die Kosten für die Umverteilung und den Krieg kamen aus zwei Quellen:
    • finanzielle Ausbeutung der Juden (Judenbuße, Reichsfluchtsteuer, schlechte Steuerklassen)
    • Ausplünderung der besetzen Gebiete (Soldaten werden aus den Kassen der besetzen Länder bezahlt, Soldaten schickten Lebensmittel in die Heimat, Lebensmittelexport nach Deutschland ohne Rücksicht auf die Zivilbevölkerung)
    • Die jüdische Bevölkerung der besetzen Gebiete wird ausgeplündert
  3. Die Finanzierung des Krieges auf Schuldenbasis zwingt das NS-Regime immer weiter Krieg zuführen

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4. Die Ausgrenzung und Entrechtung der deutschen Juden

Entwicklung der NS-Rassenpolitik

  • Niemand ahnte, was für ein großes Ausmaß der Judenhass in den kommenden Jahren haben wird.
  • 1933 → Boykott jüdischer Geschäfte, Ärztepraxen und Rechtsanwälten sowie eine Entfernung jüdischer Beamten aus dem Öffentlichen Dienst
  • 1935 → Ausgrenzung durch die „Nürnberger Gesetze“
    • Diese zwei Stufen führten dazu, dass Juden aus dem alltäglichen Leben ausgegrenzt wurden und Kinder und Jugendliche nicht mehr das Recht besaßen, öffentliche Schulen besuchen zu dürfen.
  • „Reichskristallnacht“ - 9./10. November 1938
    • Vernichtungswillen unter der Leitung der NSDAP und der SA
    • Rechtslosigkeit der Juden
    • „Wegsehen“ der Bevölkerung

Judenboykott und antisemitische Gesetzgebung 1933

  • Die Judendiskriminierung und Ausgrenzung begann direkt nach den Reichstagswahlen vom 5. März 1933
  • Boykott gegen Juden vom 1. - 3. April 1933 → sollte als Folge mit sich ziehen, dass Juden sich in Deutschland unerwünscht fühlen
  • „Arierparagraf“

„Nürnberger Gesetze“ 1935

  • Juden wurden aus der Gesellschaft ausgeschlossen und zu Menschen 2. Klasse degradiert
  • „Reichsbürgergesetz“ vom 15. September 1935 → alle politischen Bürgerrechte wurden den Juden entzogen, sie waren jetzt nur noch „Staatsangehörige“
  • „Blutschutzgesetz“ → Mischehe wurde verboten
  • Keine Juden in Beamtenpositionen = Vernichtung der beruflichen Existenz aller Juden

Novemberpogrom in der Nacht vom 9. zum 10. November 1938

  • Ziel der Deutschen war es, das Vermögen und die Wirtschaftsbetriebe der Juden für sich zu gewinnen. → „Arisierungspolitik“
  • Als Grund für den Novemberpogrom sahen die Nazis das Attentat von dem Juden Herschel Grynszpan an (7. November 1938)
    • Unter der Leitung von dem Reichspropagandaminister Goebbels fing das Pogrom an
  • Synagogen und Geschäfte wurden zerstört, sowie Wohnungen und jüdische Friedhöfe. Juden wurden verhaften und in KZs verschickt. Juden wurden misshandelt und ermordet. 91 Tote.
  • „Sühneleistung“ für die Juden
  • Juden mussten ihren Schmuck und Edelmetalle abgeben, sowie arische Wohnhäuser räumen, Radios abgeben und ihre Telefone kündigen
  • Ab dem 1. September 1941 mussten Juden auch in Deutschland den gelben Stern tragen
    • In Polen war dies schon ab dem 23. November 1939 Pflicht

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5. Judenverfolgung

Rassenlehre und Antisemitismus

  • Glaube an Existenz biologisch unterschiedlicher Rassen als Ausgangspunkt → Einteilung der Menschheit in höher- und minderwertige Rassen:
    • „arische Rassen“ als wertvollste Rasse mit Recht auf Herrschaft über die Erde, Deutsche als „Herrenvolk“ unter den „Ariern“
    • jüdische „Rasse“ als Feindbild und Bedrohung für Herrschaftsanspruch der „Arier“ → „Überlebenskampf“ gegen „jüdische Weltverschwörung“
  • internationales Judentum als das personifizierte Böse, das für alles verantwortlich gemacht wird, was die Nationalsozialisten ablehnen (Marxismus, Liberalismus, Demokratie, Pazifismus, Parlamentarismus, Versailler Vertrag) → Vernichtung der Juden im Sinne von Hitlers wahnhaftem Denken als logisches Konsequenz
  • Antisemitismus: heute Bezeichnung für alle Erscheinungsformen der Judenfeindschaft, im 19. Jahrhundert pseudowissenschaftliche, rassistische Ablehnung von Juden (vorher religiöse oder ökonomische begründete Judenfeindschaft) → bei Hitler „eliminatorischer Rassenantisemitismus“, auf Vernichtung der Juden ausgerichtet

Diskriminierung und Entrechtung

  • „Judenboykott“, „Arierparagraph“ und „Nürnberger Gesetze“
  • Rassismus und Antisemitismus als Grundlage für die Unterdrückung und Vernichtung als „minderwertig“ angesehener Bevölkerungsgruppen (Juden, Sinti und Roma, Behinderte, Homosexuelle) → Isolierung und Diffamierung (üble Nachrede und gezielte Verleumdung Dritter) der unerwünschten Personengruppen
  • Boykott jüdischer Geschäfte (1. April 1933)

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6. Die Vernichtung der deutschen und europäischen Juden

Namen: Heinrich Himmler, Reinhard Heydrich, Hermann Göring

„Lebensraumpolitik“ und Rassenkrieg

  • Ziel: Eroberung von „Lebensraum“ im Osten → „Lebensraumpolitik“
  • Rassenkrieg:
    1. Opfer: körperlich, seelisch und geistig behinderte Menschen. Alle Menschen welche nicht „Arbeitstauglich“ waren, wurden in „Heil- und Pflegeheimen“ ermordet
      • „Euthanasie“ → konsequente Folge der Rassenhygiene (Todesurteil für Tausende psychisch kranke und behinderte Menschen)
    2. 200.000 Behinderte starben
    3. Opfer: Seit 1943 wurden auch alle „rassisch minderwertige“ Menschen ermordet → Sinti und Roma, Zigeuner
    4. Opfer: Vernichtung der jüdischen Bevölkerung
  • 6 Millionen Juden sterben: durch Hungerrationen, durch Exekutionen, durch Gas
    • Egal welches Alter
    • Europaweite Maßnahmen

Territoriale Endlösung

  1. Zwangsumsiedelung der Juden nach Polen, wo sie in Gettos nach dem Muster von Warschau, Lodz, und Lublin zusammengefasst und isoliert werden sollten
  2. Madagaskar-Plan → „territoriale Endlösung der Judenfrage“ → Juden sollten nach Madagaskar im Indischen Ozean umgesiedelt werden (Großgetto)

Beginn des Völkermords

  • Am 30. Januar 1939 → „Vernichtung der jüdischen Rasse in Europa“

Wannsee-Konferenz Januar 1942

  • Wannsee-Konferenz im Januar 1942
    • Bis zum Sommer/Herbst 1941 hatten die Nazis noch keinen richtigen Plan für die Massentötung der Juden
  • Deportation, Umsiedlung, Arbeitslager, Gettoisierung und Massenerschießungen waren jeweils ein Teil der Umsetzung
    • Am 20. Januar 1942 trafen sich Heydrich und Staatssekretäre betroffener Stellen zusammen, um einen endgültigen Plan auf die Beine zu stellen
  • Ergebnis: Alle Juden in Europa sollen zunächst als Arbeitskräfte optimal ausgebeutet werden, um sie dann im nächsten Schritt ermorden zu können
    • Heinrich Himmler hat jedoch schon im Juni 1941 befohlen, große „Euthanasie“ - Programme in Auschwitz durchzuführen → Herbst 1941 physische Vernichtung der Juden
    • Alle Vorbereitungen wurden unter strikten Stillschweigen durchgeführt

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7. Zeitleiste des Nationalsozialismus

  • 30.01.1933: Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler
  • 28.02.1933: Die Reichstagsbrandverordnung
  • 24.03.1933: Das Ermächtigungsgesetz
  • 16.03.1935: Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht
  • 15.09.1935: Verabschiedung der Nürnberger Rassengesetze
  • 07.03.1936: Einmarsch ins entmilitarisierte Rheinland
  • 12.03.1938: Anschluss Österreichs
  • 09.11.1938: Reichspogromnacht
  • 23.08.1939: Deutsch-sowjetischer Nichtangriffspakt
  • 01.09.1939: Überfall auf Polen; Ausbruch des Zweiten Weltkrieges
  • 22.07.1941 - 05.12.1941: Unternehmen Barbarossa
  • 20.01.1942: Wannseekonferenz
  • 23.08.1943 - 02.02.1943: Schlacht von Stalingrad
  • 08.05.1945: Bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht

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8. Widerstand

Oskar Schindler

Oskar Schindler (1908-1947) war ein Unternehmer in Deutschland, der in der Zeit des zweiten Weltkrieges lebte. Von 1935-1939 arbeitete er als Agent für den deutschen militärischen Geheimdienst der Reichswehr und Wehrmacht in der Tschechoslowakei (Ostrava) und Polen (Breslau). Schindler wurde wegen Hochverrats zum Tod verurteilt, da er Eisenbahngeheimnisse der Tschechoslowakei an Deutschland verriet. Hitlers Überfall auf die „Resttschechei“ verhinderte jedoch seine Hinrichtung. Im Jahre 1939 trat Schindler der NSDAP bei, um vom Krieg zu profitieren. Er übernahm im Oktober 1939 eine Emaillefabrik, die zuvor einem Juden gehörte in der Nähe von Krakau. Für seine Fabrik bekam er von den Nazis Juden als billige Arbeitskräfte. Schindler, dem es anfangs nur um Profit ging, störte die schlechte Behandlung der Juden immer mehr. Er wollte ihnen deshalb helfen.

Im Jahr 1943 wurden rund 17.000 Juden aus dem Krakauer Ghetto in das Zwangsarbeiterlager in Plaszow deportiert. Schindler schaffte es, sich mit dem Lagerkommandanten Amon Göth anzufreunden, welcher ihm half, seine jüdischen Arbeiter in einem eigenen „Arbeitslager“ unterzubringen. Das Lager wurde durch die SS bewacht, der Zutritt jedoch war der SS nicht gestattet. Ferner wurde Schindlers Fabrik 1943 als eine kriegswichtige Produktionsstätte eingestuft, da es als Rüstungsbetrieb der Militärverwaltung in Polen angesehen wurde. Schindler nutzte gefälschte Papiere, die den Juden Qualifikationen bescheinigten, die für die Rüstungsproduktion wichtig waren. Er forderte mit diesen falschen Papieren so viele Arbeiter an, wie er konnte, mit der Begründung, dass sonst die Rüstungsproduktion behindert werden würde. Damit bewahrte er viele Juden vor der Deportation.

Als das KZ in Plaszow Ende 1944 durch den Vormarsch der Roten Armee geräumt werden sollte, zog Schindler (mit einer speziellen Genehmigung) seine Fabrik nach Brünnlitz. Die SS erlaubte ihm 800 Männer und 300 Frauen als Arbeiter mitzunehmen, jedoch ist bei der Umsiedlung der Juden, die Schindler zur Verfügung gestellt wurden, ein Fehler unterlaufen. Die Männer wurden zur „Quarantäne“ in das Lager Groß-Rosen gebracht und die Frauen nach Auschwitz. Es gelang Schindler aber, Männer und Frauen aus den Lagern durch Bestechungen zu befreien. Schindler rettete insgesamt 1200 Juden, die heutzutage als „Schindlerjuden“ bezeichnet werden.

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Menschen, die jüdische Mitbürger versteckten

Helfer jüdischer Mitbürger sind Personen, die in der Zeit des Nationalsozialismus von 1933 bis 1945 und insbesondere während des Holocaust versucht haben, jüdische Mitmenschen in Deutschland und im von Deutschland besetzten Teil Europas vor der Deportation zu bewahren. Als Beispiel kann man Willi Ahrem benennen, welcher ein deutscher Angehöriger der Wehrmacht war. Er rettete mehrere Juden, die er zunächst versteckte und dann außer Landes schmuggelte.
Ein weiteres Beispiel ist Heinrich Aschoff. Er war ein deutscher Landwirt. Nach seinem Tod im Jahre 1965 wurde er wegen der Rettung von Juden als Gerechter unter den Völkern ausgezeichnet. Manchmal konnte man die Juden nur für wenige Tage verstecken, dennoch gelang es den Judenversteckern in vielen Fällen, ihnen einen monatelangen Unterschlupf zur Verfügung zu stellen.

Es gab Fälle, in denen sich eine große Gruppe von Juden in einer Wohnung versammelte, da sie keine andere Unterkunft finden konnten. Diese Gesellschaft der Judenverstecker bildete sich teilweise aus den verfolgten politischen Parteien sowie Organisationen. Sie zeigten eine Opposition gegenüber dem NS-Regime und wollten der diskriminierten und lebensbedrohten Minderheit helfen. Ziel der Judenverstecker war das Beschaffen von Lebensmittelkarten oder falschen Papieren. Es ging dabei sowohl um das Überleben im Heimatland als auch um das Flüchten über die Grüne Grenze, beispielsweise nach Österreich oder in die Schweiz.

Ein anschauliches Beispiel für die Methoden der Judenverstecker ist der Film „Die Frau des Zoodirektors”. In dem Film haben sie Juden versteckt (ungefähr 300 Juden wurden gerettet). Das Ehepaar hatte Erlaubnis eine Schweinefarm zu betreiben, um die Nazi-Soldaten zu versorgen. Jedoch benutzten sie diese als Gelegenheit nur, um Juden aufzunehmen und diese von der Deportation zu bewahren. Sie fuhren in die Ghettos, haben die Juden im Lastwagen unter den Lebensmittelresten versteckt und haben sie in den Zoo gebracht. Dort hatten sie einen Unterschlupf. Während ihres Aufenthaltes hat das Ehepaar falsche Papiere besorgt, damit die Juden flüchten konnten.

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Widerstand der katholischen und evangelischen Kirche

Unter Adolf Hitler schloss Deutschland am 20. Juli 1933 einen Vertrag mit dem Vatikan, das Konkordat. Auf diese Weise wollte die Kirche sicherstellen, dass sie unabhängig vom politischen Leben ihre Tätigkeiten ausüben kann. Nach der Veröffentlichung des Dokuments relativierte sie ihre frühere Kritik am Nationalsozialismus und beendete jegliche politische Aktivität. Trotz eines anfänglich guten Verhältnisses zwischen dem Staat und der Kirche, wurden in kurzer Zeit Verstöße gegen das Konkordat festgestellt. Daraufhin reagierte der Papst Pius XI mit der Enzyklika „Mit brennender Sorge“, die eine Art Anklage gegen das III. Reich darstellte. Das NS-Regime hat daraufhin die Verfolgung der christlichen Geistlichen verstärkt und zwang mehrere zur Flucht.

Als 1932 die den Nationalismus unterstützende evangelische Glaubensgemeinschaft „Deutsche Christen“ gegründet worden war, haben einige Pfarrer mit Unruhe reagiert. Weil sich die Nationalsozialisten in der Kirche immer weiter durchgesetzt haben, richtete der Pfarrer Martin Niemöller den Pfarrernotbund ein, der sich gegen die Erfolge der „Deutschen Christen“ gewehrt hat. Diese Organisation wurde zu einem Grundstein für die Bekennende Kirche, die 1934 gebildet worden ist. Sie stand der nationalsozialistischen Reichskirche gegenüber und wandte sich gegen die Voraussetzung der Angehörigkeit zur arischen Rasse für Pfarrer. Die BK besaß eine separate Organisation, eigene Ausbildungsschemen und wehrte sich gegen die Gleichschaltung des christlichen Glaubens mit dem Nationalsozialismus. Obwohl die BK sich gegen eine „Nationalreligion“ wehrte, wehrten sich nicht alle Mitglieder gegen den Führerstaat oder den Zweiten Weltkrieg.

Eine der bedeutendsten kirchlichen Figuren, die gegen das Regime gekämpft haben, war der Kardinal Klemens August von Galen. Nachdem die Enzyklika veröffentlicht wurde, hat er ihre Fragmente seiner Gemeinde vorgelesen und auf diese Weise die päpstliche Warnung gegenüber der Ideologie des Nationalsozialismus verbreitet. Von Galen hat sich vorwiegend gegen die „Euthanasie“ der alten, körperlich und geistig behinderten Menschen und Juden eingesetzt. Obwohl er antinationalistische Aussagen tätigte, hat ihn die Regierung nie verhaftet, da er mit dem Vatikan und dem Papst Pius XI eng zusammenarbeitete.

Widerstand in Polen

Die größte Widerstandsorganisation im von Deutschland besetzten Polen während des Zweiten Weltkriegs war die Heimatarmee (Armia Krajowa). Die AK hat sich für die Freiheit Polens eingesetzt, indem sie Gefängnisse und Gefangenentransporte angegriffen hat und im Hinterland der Front Einheiten der Besatzer attackierte. Die Organisation wurde am 14. Februar 1942 gegründet und am 19. Januar 1945 wurde sie aufgelöst. Der Bedarf an Waffen und Lebensmittel wurde hauptsächlich von der polnischen Regierung im Exil, von den USA und von Großbritannien finanziert.

Als Polen wusste, dass sie den Krieg verlieren würden, trainierten sie 900 Partisanen und lagerte Waffen und Sprengsätze in 300 Verstecken. Damit wurde eine Basis für einen Widerstand vorbereitet. Die größte militärische Operation der Heimatarmee war der Warschauer Aufstand im Jahre 1944. Das Ziel des Aufstandes war, Warschau von der Besatzungsmacht zu befreien, ein unabhängiges Polen zu gründen und dadurch der sowjetischen Besatzung auszuweichen. Dies ist der AK jedoch nicht gelungen. Die Heimatarmee hat eine Kollaboration völlig abgelehnt und war die größte fortgeschrittene Widerstandsorganisation Europas. Dieses Zeichen bedeutet das kämpfende Polen und ist ein Symbol für den polnischen Widerstand.

Widerstand der linken Parteien

Die sozialistische Arbeiterpartei (SAP) und der international-sozialistische Kampfbund (ISK) waren auf die konspirative Arbeit eingestellt und nahmen häufig an unterschiedlichen Widerstandsaktionen gegen das NS-Regime teil. Der sozialistische Widerstand äußerte sich in der Schaffung illegaler Netzwerke, der Aufrechterhaltung bestehender Kontakte und in der Organisation von Hilfsaktionen für politisch Verfolgte. Die Sozialdemokraten setzten sich zum Ziel, den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken und durch Aufnahme von Aufklärungsarbeiten den Sturz des NS-Regimes herbeizuführen. Ausländische Widerstandsgruppen unterstützten die Sozialdemokraten bei der Beschaffung und Verbreitung von Flugblättern und Zeitungen, die die Machthaber in Misskredit brachten. Ableger stellten selbst im Untergrund Schriften her und organisierten illegale Netzwerke. Der SPD kam zuerst eine untergeordnete Rolle zu, denn sie war auf die Befolgung des Rechts bedacht und hielt sich von illegalen Aktionen fern. Die KPD versuchte, trotz des Zusammenbruchs der Partei, durch massenhafte illegale Propaganda an dem Widerstand gegen das NS-Regime mitzuwirken. Viele links gerichtete Widerstandskämpfer wurden dabei inhaftiert, wodurch sich die Basis der Staatsfeinde verkleinert hat. Aufgrund schwelender Konflikte zwischen SPD- und KPD-Abgeordneten aus der Vergangenheit, kam eine Zusammenarbeit beider Parteien nicht infrage. Viele Widerstandskämpfer beider Lager gingen ins Exil. Bis 1935 ergriffen mehrere tausend Beteiligte die Flucht und zogen sich in beliebten Zufluchtsländern, wie Tschechoslowakei oder Österreich, aus dem politischen Leben zurück. Unter ihnen fanden sich Politiker wie Walter Auerbach (SPD), Anton Ackermann (KPD) oder Heinz Kühn (SPD). Die Angst vor einer möglichen Abschiebung und die Sorge angesichts wirtschaftlicher Not bestimmte den Alltag einer Vielzahl der Flüchtlinge. Das Heimweh veranlasste schließlich einen Teil von ihnen dazu, die politische Tätigkeit wieder aufzunehmen und den Versuch zu wagen, einen Einfluss auf die innenpolitischen Entwicklungen zu nehmen. Ihre Vorstellungen sollten durch eine Mitarbeit mit ausländischen Regierungen in die Tat umgesetzt werden. Die Politik der Alliierten gegenüber Deutschland hatte allerdings keine Wende genommen, sodass die Beteiligten eine herbe Niederlage hinnehmen mussten. Viele Ideen und wegweisende Zukunftsvisionen für den Wiederaufbau Deutschlands und den Aufbruch in ein Land mit demokratischen Rechtsstrukturen nahmen immerhin ihren Anfang im Ausland. Diese brachten sie nach ihrer Rückkehr ein und erfüllten hiermit ihren ursprünglichen Wunsch. Der Anteil der Arbeiterbewegung am Widerstand gegen die nationalsozialistische Diktatur war besonders hoch, entsprechend hoch war die Zahl der Opfer der Verfolgung durch das Regime. Doch ohne die Unterstützung anderer Bevölkerungsteile war ein Sturz des Nationalsozialismus „von innen“ nicht möglich, sodass am Ende nur die Hoffnung auf Befreiung „von außen“ blieb.

Das Attentat vom 20. Juli 1944

Der Widerstand gegen Hitlers NS-Regime erreichte einen seiner Höhepunkte am 20. Juli 1944 im „Führerhauptquartier Wolfsschanze“ in Ostpreußen und verdeutlicht den Willen der militärischen und adligen Vertreter, sich von den Zwängen der Diktatur zu lösen. Angeführt wurde das Attentat von Claus Schenk Graf von Stauffenberg von 19 Generälen, 3 Generalfeldmarschällen, 26 Obersten, zwei Botschaftern, sieben Diplomaten, einem Minister, drei Staatssekretären, mehreren Oberpräsidenten, Polizeipräsidenten und Regierungspräsidenten sowie von dem Chef der Reichskriminalpolizei Arthur Nebe. Claus Schenk Graf von Stauffenberg, welcher am 15. November 1907 in Jettingen geboren wurde, stieß im Jahre 1942 zum militärischen Widerstand, nach dem er zur Erkenntnis erlangt war, wie die Realität der Diktatur unter der Führung von Adolf Hitler tatsächlich ausschaut. Vor Stauffenbergs gescheitertem Attentat auf den Führer im Hauptquartier in der Wolfsschanze, hatte er jedoch die Ziele und die Ideen des Nationalsozialismus akzeptiert und aktiv unterstützt. Stauffenberg wollte ein autoritäres Regime etablieren, welches mithilfe der „Operation Walküre“ nach dem Attentat in Kraft treten sollte. Die Planung des Attentats und die darauffolgende Abwandlung der politischen Richtlinien in Deutschland fingen schon viel früher an. Der Plan sah vor, einen Ausnahmezustand nach dem Tod Hitlers auszurufen, sodass eine Militärregierung unter der Führung der Wehrmacht Deutschland in eine neue politische Bahn lenken kann. Das Ziel von Claus von Stauffenberg und dem Adjutanten Oberleutnant Werner war es mithilfe von zwei Kilogramm Sprengstoff, versteckt in einer Aktentasche und aktiviert durch einen lautlosen Säurezünder, Hitler zu töten und dadurch die Gewaltherrschaft der Nationalsozialisten und den Krieg zu beenden. Doch durch viele kleine Fehler, misslingt das Attentat auf Hitler und die Bombe, welche um 12.42 Uhr detonierte, verletzte den Führer nur leicht.

Die Weiße Rose

Die Weiße Rose war eine von Studenten dominierte Widerstandsgruppe, gegen das NS-Regime. Sie wurde in der Zeit des Zweiten Weltkriegs von Hans Scholl und Alexander Schmorell gegründet. Neben den beiden Gründungsmitgliedern gehörten Sophie Scholl, Christoph Probst, Willi Graf und Kurt Huber zu den bekanntesten Mitgliedern. Die Widerstandsgruppe verteilte hauptsächlich Flugblätter, um zum Widerstand gegen die NS-Diktatur aufzurufen. Die Weiße Rose war christlich und durch Ideale, wie Freiheit und Gerechtigkeit geprägt. Sie waren zutiefst empört über die Art und Weise, wie die Nazis mit Juden und politischen Gegnern umgingen. Sie haben viele Menschen vor der NS-Diktatur gewarnt, konnten aber nicht wirklich einen aktiven Widerstand aufbauen. Am 18. Februar 1943 wurden die Geschwister Scholl, beim Verteilen von Flugblättern an einer Universität festgenommen und wenig später zum Tode verurteilt.

Georg Elser

Johann Georg Elser war ein deutscher Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus. Der 1903 geborene Kunstschreiner begann schon früh, wegen der schlechten Lebensbedingungen am Nationalsozialismus zu zweifeln. Zu einem machte er niemals die Geste des „Hitlergrußes“ und verließ Reden, wenn Hitler zu Wort kam. Er erkannte, dass die NSDAP vorhat einen Krieg zu beginnen und entschloss sich Hitler, Goebbels und Göring zu töten. Hitler hielt jedes Jahr bei einer Gedenkveranstaltung im Münchener Bürgerbräukeller zum Hitler-Putsch eine Rede. Elser fertigte heimlich einen Sprengsatz, den er mit der Zeit im Rede Saal versteckt hat. Diese hatte er mit einem Zeitzünder versehen, sodass sie Hitler während seiner Rede treffen sollte. Zu Elsers Unglück hatte Adolf Hitler die Veranstaltung vorzeitig verlassen und blieb somit unversehrt. Die Explosion tötete ein paar NSDAP-Mitglieder, SA-Mitglieder als auch den SA-Sturmhauptführer. Hiernach versuchte Elser in die Schweiz zu fliehen, wurde jedoch vom Zoll aufgehalten und als verdächtig zur Polizei geschickt. Diese verdächtigen ihn des Attentats und nahm ihn in Gewahrsam. Elser wurde unter Folter verhört, bis er zugab, den Sprengstoff selber eingebaut zu haben. Er wurde 1941 als Sonderhäftlings des Führers in das KZ-Dachau versetzt, wo er mit besserer Versorgung und Unterkunft versehen wurde als die anderen Häftlinge. Als die deutschen Führungsmächte erkannten, dass sie den Krieg verloren haben, ordnete Hitler die Hinrichtung von Admiral Wilhelm Canaris und dem Sonderhäftling Georg Elser an. Am 5. April 1945 wurde Georg Elser ohne Gerichtsprozess mit einem Genickschuss um 23:00 Uhr hingerichtet. Georg Elser war ein sehr tapferer Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus, da er ein Attentat auf den „obersten Führer“ ausgeführt hat und gegen die Gesetze und Herrschaft der NSDAP war. Er war somit am nächsten dran, Adolf Hitler umzubringen und tat das alles nur um den Krieg und die Terrorherrschaft zu beenden.

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9. Die Diktatur des Nationalsozialismus

Führerprinzip

  • Unterordnung der „Volksgemeinschaft“ unter den Willen eines Einzelnen: absolute Gehorsamkeit gegenüber den Befehlen des „Führers“
  • Antiparlamentarismus - Ablehnung der Parteiendemokratie
  • Autorität nach unten, Gehorsam nach oben → „Führerprinzip“
  • Rechtfertigung des absoluten Machtanspruchs durch angebliche Unfehlbarkeit Hitlers und durch den Führermythos

„Volksgemeinschaft“

  • Gemeinschaft (Inklusion) derjenigen, die laut der NS-Ideologie zum deutschen Volk gehören
    • Ablehnung (Exklusion) von Juden, behinderten Menschen, Zigeunern, Homosexuellen usw.
  • Innerhalb der „Volksgemeinschaft“ streben nach Aufhebung der Klassenunterschiede sowie jeglicher Individualitäten („Du bist nichts, dein Volk ist alles“)
  • Opferwillen des Einzelnen für die Gemeinschaft = keinerlei Solidarität für Schwache und Hilfsbedürftige („Ethik der Mitleidlosigkeit“)

Rassenlehre und Antisemitismus

  • Einteilung der Menschheit in höher- und minderwertige Rassen
  • „Arische Rasse“ - wertvollste Rasse mit Recht auf Herrschaft über die Erde - „Jüdische Rasse“ - Feindbild und Bedrohung für Herrschaftsanspruch der „Arier“ - Internationales Judentum als das personifizierte Böse → wird für alles verantwortlich gemacht, was die Nationalsozialisten ablehnen (Marxismus, Liberalismus, Demokratie, Pazifismus, Parlamentarismus, Versailler Vertrag)
  • Vernichtung der Juden
  • Antisemitismus: Erscheinungsformen der Judenfeindschaft im 19. Jahrhundert

Lebensraumpolitik und Sozialdarwinismus

  • Ziel Hitlers: rassisch reines germanisch-deutsches Großreich durch Eroberung von „Lebensraum im Osten“
  • Sozialdarwinismus als pseudowissenschaftliche Grundlage: unhaltbare Übertragung von Darwins Evolutionstheorie zur natürlichen Auslese der Arten auf den Menschen
    • Recht des Stärkeren
    • Kampf ums Dasein
    • Ausmerzung des Schwachen

Nationalsozialistischer Sprachgebrauch

  • Ziel der NS-Ideologie: Beeinflussung der Menschen
    • Abkürzungen, um Bekanntheit der Organisationen zu suggerieren
    • Technische Begriffe
    • Entmenschlichung mithilfe von Metaphern aus der Tier- und Pflanzenwelt - Superlative
    • Religiöser Sprachgebrauch

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10. Rassenpolitik und Judenvernichtung

Diskriminierung und Entrechtung (1933 - 1937)

  • Isolierung und Diffamierung der unerwünschten Personengruppen
    • 1. April 1933 - Boykott jüdischer Geschäfte
    • 7. April 1933 - Wiederherstellung des Berufsbeamtentums → Arier durften nicht mehr in Beamten Berufen arbeiten
    • Juni 1933 - Fehlender Rechtsschutz für Juden (erlassen durch Hermann Göring)
    • 14. Juli 1933 - Zwangssterilisation von Juden, Sinti, Roma sowie Erbkranken
    • 10. September 1933 - „Nürnberger Gesetze“ - Legalisierung des Ausschlusses der Juden aus der Gesellschaft
  • Reichsbürgergesetz - Reichsbürger (volle Rechte) und Staatsbürger (verminderte Rechte)
  • Gesetz zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre - Verbot von Mischehen und Verbot der Beschäftigung von „Arierinnen“ unter 45 Jahren in jüdischen Haushalten
  • Ausgangsverbot für Juden, Besuchsverbot für öffentliche Einrichtung wie Theater, Kinos, Schwimmbäder oder Cafés

Ausweitung der Verbote (1937 - 1941)

  • Reichspogromnacht 9./10. November 1938 - organisierte:
    • Zerstörung von Synagogen sowie von jüdischen Geschäfts- und Wohnhäusern - Misshandlung
    • Verhaftung von über 26.000 Juden
    • Ermordung von fast 100 Juden
    • Schließung von sämtlichen jüdischen Geschäften
    • „Arisierung“ jüdisches Besitzes
    • Zwang der Juden zur Zahlung einer Milliarde Reichsmark als „Sühneleistung“ für entstandene Schäden
  • Ab 1940 - Beginn mit systematischen Massentötungen in der „Aktion T4“ (Abkürzung für die Adresse der damaligen Zentraldienststelle in Berlin - Tiergartenstraße 4) → Ermordung von Menschen mit geistiger und körperlicher Behinderung - ca. 200.000 Opfer
  • August 1941 - Euthanasie-Programm
  • Ab Mai 1940 - Deportation von Sinti und Roma in besetztes Polen
  • September 1941 - Zwang zum Tragen des „Judensterns“ und Einsatz von Zyklon B in Auschwitz
  • Oktober 1941 - Massendeportation von deutschen und europäischen Juden - Gettoisierung oder sofortiger Transport in Konzentrations- oder Vernichtungslager - November 1941 - Auswanderungsverbot für Juden

Systematische Vernichtung (1942-1945)

  • 20. Januar 1942: Wannsee-Konferenz → Endlösung der Judenfrage = systematische und industriell betriebene Vernichtung der Juden mit Gas, aber auch durch harte und gefährliche Zwangsarbeit
  • 27. Januar 1945 - Befreiung des KZ Auschwitz durch sowjetische Truppen als Ende des Massenmords an ca. Sechs Millionen Juden

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11. Anpassung, Unterstützung und Widerstand

Unterstützung und Anpassung

  • Nationalsozialistische Diktatur von Mehrheitsgesellschaft getragen (populäre Zustimmungsdiktatur)
  • März 1933: Erlass der „Heimtücke-Verordnung“ - jegliche Kritik an der NS-Ideologie und am NS-Staat wird mit einer Gefängnisstrafe bestraft
    • Verstummen kritischer Stimmen und weitgehende Anpassung an die neue Situation aus Furcht vor Repression
  • 1933-1939 - Wachsende Zustimmung in der Gesellschaft
    • Wirtschaftlicher Aufschwung
    • Ausbildungen
    • Vorteile durch Entrechtung der jüdischen Bevölkerung
    • „Wohlfühl-Diktatur“

Motive für Widerstand

  • Moralische Bedenken → Widerstand von christlicher Seite
  • Ablehnung von Hitlers nationalistischem und imperialistischem Konzept → Widerstand von Kommunisten und Sozialdemokraten im Untergrund
  • Missachtung von Grund- und Menschenrechten → Widerstand von liberaler Seite - Missbrauch traditioneller Werte → Widerstand von Konservativen
  • Drohende Kriegsniederlage → Widerstand von militärischer Seite

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12. Beispiel von Widerstand

  • Beispiele - Form des Widerstands
  • Einzelaktion → Angst vor Verrat
  • Nonkonformes Freizeitverhalten → Tragen unerwünschte Kleider, Hören undeutscher Musik - „Stiller Widerstand“ → Unterstützung jüdischer Nachbarn
  • Flugblätter oder Parolen
  • Hören ausländischer Radiosender oder Verbreitung regimekritischer Nachrichten - Proteste
  • Attentate auf Hitler

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