Wolf, Christa - Der geteilte Himmel (inhaltliche Zusammenfassung, Charakterisierung)
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Referat
DDR-Literatur
„Der geteilte Himmel“ von Christa Wolf
Gliederung / Inhalt
- Allgemeine Daten zum Werk
- Kurze Biografie der Autorin Christa Wolf
- Hintergrundinformationen
- Inhaltliche Zusammenfassung
- Bewegende Zitate
- Charakterisierung der Hauptfiguren
- Stil
- Erfolgsgeschichte
Allgemeine Daten zum Werk
- Titel:
- „Der geteilte Himmel“
- Gattungsform:
- Erzählung
- Autorin
- Christa Wolf
- Erscheinungsjahr:
- 1963
- Seitenzahl:
- ca.200
- Verkaufte Exemplare:
- 160.000 (innerhalb eines Jahres)
- Übersetzungen:
- in 19 Sprachen
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Kurze Biografie der Autorin Christa Wolf
- geboren 1929 / gestorben 2011
- anfangs Parteimitglied der SED
- zählte zu den bedeutendsten Schriftstellern der DDR
- vielfach ausgezeichnet
- stellte mehrfach die Handelsweisen der DDR-Regierung infrage
- arbeitete seit 1960 an dem Roman
- arbeitete aufgrund der Verordnung des Bitterfelder Weges zeitweise in einer Brigade im Waggonbauwerk Ammendorf → ihre daraus gemachten Erfahrungen verarbeitete sie im Werk
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Hintergrundinformationen
- Mitte 1961 begannen Soldaten der Nationalen Volksarmee, die Grenzübergänge zu den Westsektoren zu sperren
- 13. August 1961: Beginn mit dem Bau der Berliner Mauer
- Situation in der DDR
- Planwirtschaft → schlechte wirtschaftliche Situation
- mangelhafte materielle Versorgung
- Normerhöhungen
- Unruhe, Aufbruchsstimmung, Abwerbungen
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Inhaltliche Zusammenfassung
- Rita Seidel erzählt aus dem Krankenhaus die Geschehnisse der letzten zwei Jahre aus ihrer Erinnerung
- lernt Manfred bei einem Tanz in ihrem Heimatdorf kennen
- verbringen zusammen einen Skiurlaub
- werden ein Paar
- ihr wird angeboten ein Lehramtsstudium in der Stadt zu machen - von Schwarzenbach
- zieht in die Stadt zu Manfred, in das Haus der Eltern
- er hat mit seinen Eltern ein schlechtes Verhältnis
- Vater ist ehemaliger Nationalsozialist → wird SED Mitglied
- während ihres Studiums arbeitet sie in einer Fabrik, einem Waggonwerk
- zugeteilt wird sie Rolf Meternagel, einem früheren Meister
- wurde degradiert wegen Unregelmäßigkeiten
- motiviert trotz allem den Aufbau einer sozialistischen Gesellschaft
- wird zu einer wichtigen Bezugsperson für Rita
- Fertigstellung des 5000. Waggons → anschließende Feier
- es zeigen sich erste Probleme bei der Zulieferung
- neuer Werkleiter Ernst Wendland wird vorgestellt
- es kam zu einer Erhöhung der Arbeitsnorm
- Rita verbrachte mit Manfred einen Sommerurlaub
- begann das Studium in der Stadt
- freundet sich mit Friseuse Marion an
- Manfred entwickelt zusammen mit Ingenieur Martin Jung eine verbesserte Spinnmaschine → werden Freunde
- Maschine wird abgelehnt
- verstärkt Manfreds Zweifel an dem politischen System der DDR → setzt sich daraufhin nach Westberlin ab
- Rita dagegen setzt sich für Reformen in der DDR ein
- es beginnt eine große Entfremdung von Manfred aufgrund ihrer unterschiedlichen Standpunkte
- Nachricht um die „Republikflucht“ der Eltern einer Kommilitonin
- beides verwirrt sie
- Besuch bei Mutter, um wieder zu sich selbst zu finden
- wegen verpasster Studiumtage verlangt Mangold ihre Bestrafung
- im Juni 1991 kurz vor Mauerbau, beschließt Manfred die DDR endgültig zu verlassen
- seine Mutter stirbt, Manfred ist nicht da
- Rita besucht Manfred einen Monat später
- er wollte sie überreden da zu bleiben
- aber Rita fühlt sich in der vom Konsum beherrschten Umgebung nicht wohl
- kehrt in die DDR zurück
- gibt damit ihre Liebesbeziehung auf
- durch den Trennungsschmerz überwältigt, landet Rita im Krankenhaus
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Bewegende Zitate
„In jenen letzten Augusttagen des Jahres 1961 erwacht in einem kleinen Krankenhauszimmer das Mädchen Rita Seidel. Sie hat nicht geschlafen, sie war ohnmächtig. Wie sie die Augen aufschlägt, ist es Abend, und die saubere weiße Wand, auf die sie zuerst sieht, ist nur noch wenig hell. Hier ist sie zum ersten Mal, aber sie weiß gleich wieder, was mit ihr, heute und vorher, geschehen ist.“ (S. 1)
„An einem kühlen Aprilsonntag, als sie einzog, zeigte Manfred seiner künftigen Frau die Wohnung seiner Eltern. ‚Mein Lebenssarg. Eingeteilt in Wohnsarg, Esssarg, Schlafsarg, Kochsarg.“ (S. 31)
„Irgendwo zwischen ihr und mir fängt die neue Generation an. Wie soll sie begreifen, dass man uns alle frühzeitig mit dieser tödlichen Gleichgültigkeit infiziert hat, die man so schwer wieder los wird?“ (Manfred über Rita, S. 56 f.)
„Ich weiß nicht, denkt Rita, wann ihm klar wurde, daß er das Leben unerträglich fand. Ich weiß nicht, wann wir anfingen, aneinander vorbeizureden. Die ersten Zeichen muß ich übersehen haben. Ich war seiner zu sicher geworden. Ich betrog mich, indem ich mir immer wiederholte: Was auch geschieht - wir lieben uns.“ (S.136)
„Früher suchten sich Liebespaare vor der Trennung einen Stern, an dem sich abends ihre Blicke treffen konnten. Was sollen wir uns suchen?“ „Den Himmel wenigstens können sie nicht zerteilen“, sagte Manfred spöttisch. „Den Himmel? Dieses ganze Gewölbe von Hoffnung und Sehnsucht, von Liebe und Trauer?“ „Doch“, sagte sie leise. „Der Himmel teilt sich zuallererst.“ (S. 187)
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Charakterisierung der Hauptfiguren
Rita Seidel:
- ca. 20 Jahre alt, Büroangestellte später Lehramtsstudium
- hat Kriegsgeschehnisse als Kind miterlebt, jedoch die Nachkriegsjahre recht unbeschwert in ihrem Heimatdorf verbracht
- trifft wichtige Entscheidung rasch und intuitiv
- entwickelt sich von einem unbekümmerten, naiv interessierten Mädchen zu einer emanzipierten, die Initiative ergreifenden Frau
- steht für eine unvoreingenommene Sehweise und Beurteilung
- sehr gefühlvoll
Manfred Herrforth:
- ca. 30 Jahre alt, Chemiker
- durch die Erziehung im Nazi-Deutschland und ein problematisches Elternhaus geprägt
- baut sich einen „Schutzwall“ aus Zynismus, Gleichgültigkeit und Kälte auf
- Flucht nach Westberlin
Rolf Meternagel:
- beeindruckt Rita durch Ehrlichkeit und seinen Einsatz im Waggonwerk
- richtet sich durch seinen eigenen Einsatz zugrunde
- am Ende des Buches Schwerkrank
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Stil
spiel in zwei Ebenen:
1. Ebene
- spielt im Krankenhaus, wird von Rita in der auktorialen Erzählerrede erzählt
- im Präsens geschrieben, wie ihr Leben im Krankehaus abläuft
- JETZT- Ebene
2. Ebene
- restliche Handlung, von Rita im Präteritum beschrieben
- zudem mit direkter Rede von der dritten Person geschildert → Erzähler, hat mehr Informationen als Rita Selbst
- häufig sind Ebenen durch Kapitel getrennt, jedoch erfolgt solch ein Wechsel auch nicht selten von einem Absatz zum anderen
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Erfolgsgeschichte
- Entwicklungsroman aus weiblicher Perspektive
- greift die Probleme in DDR auf
- macht Christa Wolf als Schriftstellerin berühmt
- erhielt 1963 den Heinrich-Mann-Preis und den Nationalpreis der DDR für Kunst und Literatur
- wird als „Beitrag zur sozialistischen Nationalliteratur“ betitelt
- Erzählung ist sehr vielschichtig
- wird einerseits angegriffen, zum anderen wird er mit Preisen ausgezeichnet
- wird 1964 verfilmt, wobei Christa Wolf am Drehbuch beteiligt war
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