Aufklärung - Inwieweit wäre eine neue Aufklärung heutzutage möglich oder nötig? (Abschlussaufgabe Nathan der Weise)

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Referat

Abschlussaufgabe „Nathan der Weise“

Inwieweit wäre eine zweite oder neue Aufklärung heutzutage möglich oder nötig?

„Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Sapere aude! Habe Mut dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! ist also der Wahlspruch der Aufklärung“. (Immanuel Kant: „Was ist Aufklärung?“)

Unter dem Begriff Aufklärung versteht man das Aufdecken von Irrtümern, die Beseitigung von Unwissenheit und das Verschaffen von Klarheit. Das Zeitalter der Aufklärung war eine Epoche im 17. und 18. Jahrhundert, in der genau diese Vorstellungen intensiv zum Ausdruck kamen. Das vernunftgesteuerte Denken stand im Mittelpunkt und bewirkte zahlreiche Veränderungen und fortschrittliche Entwicklungen, die schließlich auch den Weg zur Moderne einleiteten. „Sapere aude!“, auf Deutsch: „Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“. Jenes berühmte Zitat des deutschen Philosophen Immanuel Kant war ein zentraler Leitsatz des Zeitalters der Aufklärung. Kant geht in einer seiner wichtigsten philosophischen Schriften der Frage „Was ist Aufklärung?“ auf den Grund und schildert dabei differenziert die damit verbundenen Zusammenhänge.

Dennoch stellt man sich die Frage, inwieweit eine zweite oder neue Aufklärung heutzutage möglich oder nötig sei. Dies und ob man jetzt in einem aufgeklärten Zeitalter lebt, spielte schon für Kant eine große Rolle. Er beantwortete die Frage folgenderweise: „Nein, aber wohl in einem Zeitalter der Aufklärung“. Ein Zeitalter der Aufklärung liege bereits vor, wenn den Menschen die Möglichkeit eröffnet werde, sich aus ihrer Unmündigkeit zu befreien. Diese Möglichkeit wurde auf jeden Fall im 18. Jahrhundert gewährleistet, denn Menschen erhielten die Bildung, wodurch sie ihren Weg zur Mündigkeit finden konnten und sich ihre Verlassenheit gegenüber der Kirche verschwand. Die menschliche Vernunft wurde zum Maßstab des Handelns und zu diesem Zeitalter schafften es Philosophen und Wissenschaftler richtungsweisende Entwicklungen zu bewirken. Daher war diese Epoche als Zeitalter der Aufklärung bekannt.

Das 21. Jahrhundert kann unbestritten als ein Zeitalter der Aufklärung bezeichnet werden. Schon allein die Verbreitung von Bildung, das Verwerfen zahlreicher falscher Annahmen und Vorurteile, der große Fortschritt in naturwissenschaftlicher Sichtweise, die aufgestellten allgemeinen Menschenrechte und ganz allgemein, die Rationalisierung in vielen Lebensbereichen sprechen dafür. Ebenso die Demokratie, die Normierung sowie die Globalisierung bestätigen dies.

Inwiefern ist also eine zweite oder neue Aufklärung möglich oder nötig? Aufgeklärt zu sein bedeutet, dass man ein volles Wissen voraussetzt und man somit einen idealen Endzustand von etwas bezeichnet. Durch diese Definition lässt sich erkennen, dass man nie vollkommen aufgeklärt sein wird und es auch nie ein aufgeklärtes Zeitalter geben wird. Das 21. Jahrhundert entspricht daher diesem Zustand nicht, denn sogar heute sind viele Geheimnisse in der Natur zum Beispiel ungeklärt. Außerdem bestehen nach wie vor Vorurteile, beispielsweise gegen Minderheiten und Rassen. Intoleranz wird in verschiedenen Bereichen ersichtlich.

Um die grundsätzliche Frage nun zu beantworten: es ist nicht nötig für eine zweite, oder eine neue Aufklärung, denn die erste Aufklärung und das Zeitalter der Aufklärung ist noch nicht zum Ende gekommen. Menschen werden für immer in einer unbegrenzten Epoche der Aufklärung leben. Man wird immer wieder neue Fortschritte machen und neue Gedanken aufnehmen. Der Zyklus der Aufgeklärtheit wiederholt sich in zahlreichen Formen bis zum Ende der Zeit und nimmt immer neue Vorstellungen und Definitionen auf.

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