Erster Weltkrieg - Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges

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Referat

Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges

Der I. Weltkrieg war der erste globale militärische Konflikt der Menschheitsgeschichte, der über Kontinente hinweg und mit größter Brutalität geführt wurde. Er beschleunigte den Weg in die Moderne und wurde sogar als Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts bezeichnet. Ein Jahrhundert voller Krieg, Gewalt, Vertreibung und Tod führte letztendlich zu mehreren Millionen Todesopfern und einem zerstörten europäischen Staatssystem.

Der 1. Weltkrieg, war ein Krieg voller Hass gegen die Mächte der Welt, welcher vordergründig durch das Attentat von Sarajevo am österreichisch-ungarischen Thronfolger und seine Frau am 28. Juni 1914 ausgelöst wurde, dessen tiefere Ursachen dennoch auf die Bündniskonstellationen, das Wettrüsten und den Imperialismus zurückgeführt werden kann.

Um den Ausbruch des 1. Weltkrieges grundlegend zu verstehen, sollte man erst mal einen Blick auf die Ausgangslage in Europa werfen. Schon lange vor dem 1. August 1914 waren die Vorbereitungen für einen Krieg in vollem Gange. Während das österreichische Militär auf einen schnellen Vergeltungsschlag gegen Serbien zählte, sicherte das Deutsche Reich, Österreich-Ungarn die uneingeschränkte Bündnistreue gegenüber der Donaumonarchie, zu. Worauf kurz danach Österreich-Ungarn Serbien den Krieg erklärte und somit den ersten Grundstein für den Ausbruch des 1. Weltkrieges legte.

Um 1914 war Europa in zwei Blöcke gespalten: Auf der einen Seite standen die Mittelmächte, zu welchen Deutschland, Österreich-Ungarn, Türkei, Bulgarien und Italien gehörten und auf der anderen Seite bildeten Frankreich, Russland, Großbritannien, Portugal und viele weitere Staaten die Entente. Wie schon vorhin kurz erwähnt, hatten die politischen Spannungen unmittelbar vor dem Ersten Weltkrieg, ihre Wurzeln im Zeitalter des Imperialismus. Ausgerechnet in diesem Zeitraum entwickelten alle möglichen Länder und Kontinente immer größere und gefährlichere Waffen, was selbstverständlich Auswirkungen auf die Kriegsführung hatte. Dieses Wettrüsten hatte als Folge, dass eigentlich jedes Land ihre Macht in der Waffenherstellung erhöhen wollte und sich damit Respekt und im besten Fall auch Angst vonseiten anderer Länder versprechen konnte.

Die Bündnispolitik unter Reichskanzler Otto von Bismarck verfolgte ein stetiges Ziel - Die politische Isolierung Frankreichs. Dennoch leitete, der seit 1888 regierende Kaiser Wilhelm II. einen Kurswechsel ein. Nachdem er Bismarck als Reichskanzler im Jahre 1890 entlassen hatte, um die Außenpolitik selbst zu übernehmen, betrieb Wilhelm II. einen aggressiven Imperialismus und strebte nach einem „Platz an der Sonne“. Diese Politik führte das Deutsche Reich in den Abgrund und veranlasste gleichzeitig Frankreich, Großbritannien und Russland zu einem Bündnis, der sogenannte „Entente Cordial“ und „Triple Entente“.

Des Weiteren achtete Kaiser Wilhelm II. auch stark auf eine aktive Kolonialpolitik und ließ dadurch eine große deutsche Flotte einrichten. Diese führte jedoch leider zu einem Konflikt mit Großbritannien, da die Briten bis dahin die vorherrschende Seemacht war. Das einzige Ziel unter der Herrschaft Bismarcks - Einigung verschiedener Nationen mit Deutschland - war nun komplett zerstört und der bevorstehende Krieg war unausweichlich.

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Ein weiterer wichtiger Aspekt, welcher zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges mit einberechnet werden sollte ist das „Pulverfass Balkan“. Immer mehr Völker strebten zwischen 1875 und 1878 nach alleiniger Unabhängigkeit. Besonders Russland und Österreich-Ungarn fanden diese Macht unfassbar wichtig. Die Okkupation und die spätere Annexion Bosniens und der Herzegowina (1908) brachten der Habsburgermonarchie zwar einen territorialen Zugewinn, jedoch wurde Wien dadurch immer stärker in den Strudel der komplexen Konflikte in der instabilen Region hineingezogen. Übersteigerter Nationalismus, überforderte Politiker, Gier und kaum nachvollziehbare Bündnissysteme sorgten innerhalb von wenigen Monaten zu einem Massensterben. Der Erste Balkankrieg, der in den Jahren 1912/1913 geführt wurde und direkt nach seinem offiziellen Ende in eine zweite Runde ging, weitete sich letztendlich auf den europäischen Boden aus. Da das Osmanische Reich schon kurz vor dem Zusammenbruch stand, wollten Österreich und Russland mehr Einfluss auf den Balkan gewinnen und legten damit höchstwahrscheinlich den letzten Baustein für den Ausbruch des Ersten Weltkrieges.

Die Julikrise stellt den letzten Schritt in einer langen Reihe von internationalen Konflikten in Richtung des Weltkrieges dar. Ein Weltkrieg schien vielen Menschen auf lange Sicht unausweichlich, die Frage war nur, wann dieser Krieg ausbrechen würde. »Wie ein Blitz aus heiterem Himmel verbreitete sich am gestrigen Sonntagnachmittag von der bosnischen Hauptstadt aus die Schreckenskunde, dass der Thronfolger von Österreich-Ungarn und seine Gemahlin fanatischen Mörderhänden zum Opfer gefallen sind.« So berichtete der Berliner Lokal-Anzeiger am 29. Juni 1914. Wie schon vorhin erwähnt war der entscheidende Auslöser die Ermordung des österreichischen Thronfolgers. Da Österreich die serbische Regierung für das Attentat von Sarajevo verantwortlich machte, erklärte Österreich nach einem kurzen Ultimatum, Serbien den Krieg. Um sein Ansehen unter den slawischen Völkern, sowie auch den Ländern auf dem Balkan zu wahren, unterstützte Russland Serbien und mobilisierte seine Armee unter den restlichen slawischen Völkern. Das Deutsche Reich erklärte Russland nach dessen Generalbereitmachung und seinem Verbündeten, Frankreich den Krieg. Da Deutschland gleich zu Beginn des Krieges das neutrale Belgien überfiel, um dann Frankreich schnell von Norden her zu besiegen, und sich danach auf Russland konzentrieren zu können, stellte sich England auf die Seite von Russland und Frankreich und erklärte Deutschland den Krieg. Obwohl Politiker über die Neutralität und Feindseligkeit anderer Mächte spekulierten und ihre Energie darauf konzentrierten, sich an die günstigste diplomatische Situation anzupassen, erstellte das Militär immer noch seinen Mobilisierungplan und versucht sein Bestes, um sich auf den bevorstehenden Krieg vorzubereiten. Der Generalstab und die Kriegsabteilungen der Großmächte waren nicht besonders an Verhandlungen interessiert, da sie sich schließlich schon seit vielen Jahren auf einen großen Krieg vorbereiten.

Im weiteren Verlauf meiner Zusammenfassung möchte ich nun den Beginn des Ersten Weltkrieges verdeutlichen und dadurch auch die anfangs vorgestellte Fragestellung beantworten.

Jeder der einzelnen Kriegsteilnehmer verfolgte ganz bestimmte Ziele und rechtfertigte den Krieg zum Teil vor seinem jeweiligen Volk. Deutschland wollte sein Reich im Osten und Westen für immer sichern. Zu diesem Zweck musste Frankreich so geschwächt werden, dass es nicht wieder aufstehen konnte. Zur Erfüllung dieses Plans musste Russland von der deutschen Grenze verdrängt und seine Vorherrschaft unter den Vasallenvölkern, die unter der Kontrolle oder Unterordnung Russlands standen, gebrochen werden.

Außerdem wollte Deutschland die Freiheitsbestrebungen der britischen Kolonien unterstützen, um das britische Empire zu zerstören und dann selbst die britischen Kolonien übernehmen zu können. Frankreich plante, die Gebiete Elsass und Lothringen zurückzufordern, die französische Niederlage von 1870/71 zu rächen und eine Art "Pufferzone" zu Deutschland zu schaffen, indem es aus den linksrheinischen Gebieten des Deutschen Reiches eine neutrale Rheinische Republik bildete. Großbritannien beabsichtigte, das Machtgleichgewicht in Europa weitgehend aufrechtzuerhalten, wollte aber die deutschen Kolonien in aller Welt, insbesondere die afrikanischen Gebiete, übernehmen, um einerseits das Deutsche Reich zu schwächen und andererseits freien Zugriff auf die unzähligen Bodenschätze der Kolonien zu haben. Außerdem war es die Absicht Englands, die immer stärker werdende Konkurrenz Deutschlands auf dem Gebiet des Flottenbaus ein für alle Mal zu vernichten. Russland wurde von seinen Verbündeten freie Hand auf dem Balkan und der lang ersehnte Zugang zu den Meerengen am Bosporus versprochen. Auf dem Weg dorthin sollte das Zarenreich seine Westgrenze nach Belieben neu definieren können. Im Gegenteil zu den vielen Zielen der anderen Großmächte strebt Österreich lediglich nach Gebietserweiterungen auf dem Balkan.

Das Militär des Deutschen Reiches rechnete schon seit 1898, dass ein Krieg in Europa für sie mit einem Zwei-Fronten-Krieg enden würde. Aus diesem Grund haben sie 1905 den Schliffen-Plan entwickelt, welche nach Alfred Graf von Schlieffen, dem Chef des Generalstabs der Armee benannt wurde. Dieser Plan ging davon aus, dass die russischen Truppen deutlich länger brauchen würden als die deutschen, um kampfbereit zu sein. Um diesen Plan zu verwirklichen und die Verzögerung seitens Russland ausnutzen zu können, planten die Deutschen einen Blitzkrieg gegen Frankreich. Dazu sollten die deutschen Truppen über Belgien nach Nordfrankreich eindringen und die französische Armee in einem schnellen Bewegungskrieg von hinten umfassen und vernichten. Leider ging der Plan in der Realität, wie wir natürlich wissen, nicht auf. Hauptsächlich wegen der „Schlacht an der Marne“. Trotz der Deutschen Erfolge, wie etwa in der Schlacht von Tannenberg, konnte das Deutsche Heer in keinster Weise die russischen Truppen überwinden. Auch die nächsten 4 Kriegsjahre versprachen nur selten einen Gewinn seitens Deutschland.

Am 11. November 1918 wurde dann, der lang ersehnte Waffenstillstand, von Foch und Erzeuger in einem Eisenbahnwaggon in Nordfrankreich, unterzeichnet. Damit wurde die Kampfhandlung des Ersten Weltkrieges noch am selben Tag für beendet erklärt. Gesellschaftliche und politische Konflikte blieben dennoch weiterhin bestehen. Besonders zwischen Deutschland und Frankreich herrschte bis 1919 ein angespanntes Verhältnis.

Der 1. Weltkrieg stellt in vielerlei Hinsicht einen historischen Einschnitt von epochaler Bedeutung dar. Die unvorstellbare Brutalität, mit welcher der Krieg geführt wurde, spiegelte sich auch noch nach dem Ende des Weltkrieges im Leben der Bürger, wider. Krieg, Leid, Schmerz und das unfassbare Ausmaß der Zerstörung und das Leid, welches durch den gebrauch von modernen Waffen den Menschen zugefügt worden ist, gehören auch noch Jahre danach zu den größten Ängsten der Deutschen. 10 Millionen Kriegstote, mehr als 20 Millionen Verwundete und ungefähr 8 Millionen Kriegsgefangene und Vermisste gingen alleine aus dem 1. Weltkrieg hervor. Dennoch dachte niemand, dass nach dieser sogenannten Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts noch etwas Schlimmeres folgen könnte. Doch der Versailles Vertrag legte den ersten Baustein in Richtung des 2. Weltkrieges und bot Hitler gleichzeitig die Möglichkeit seine Politik vor anderen Großmächten, zu verheimlichen.

Bis heute diskutieren Historiker das kontroverse Thema der Kriegsschuld im 1. Weltkrieg. Insbesondere Frankreich und mehrere andere Sieger des Krieges gaben Deutschland die alleinige Schuld gegeben. Persönlich, denke ich jedoch trotzdem, dass alle Mächte eine Teilschuld zu tragen haben und man die Schuld nicht nur auf das Deutsche Reich legen kann.

Abschließend kann man sagen, dass der 1. Weltkrieg das damalige politische System stark verändert hat. Doch trotz der vielen Konflikte und damit einhergehenden Probleme, hatte der Krieg mehrere positive Folgen. Nach dem 1. Weltkrieg wurde der Völkerbund gegründet. Der erste Schritt in Richtung UNO. Auch die Europäische Union ist über mehrere Zwischenschritte ebenfalls eine Folge des Ersten Weltkrieges, da das Ziel nach dem 1. Weltkrieg war, einen erneuten Krieg zwischen den früheren Gegnern unmöglich zu machen und die politische Zusammenarbeit grundlegend zu verbessern. Des Weiteren entstand im Januar 1919 die Weimarer Republik und mit ihr die erste deutsche parlamentarische Demokratie.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Erste Weltkrieg den Grundstein für ein schwieriges 20. Jahrhundert legte und mitverantwortlich für den Zweiten Weltkrieg war. Somit ist klar, dass der Erste Weltkrieg die Zukunft der Deutschen hauptsächlich negativ beeinflusst hat.

Verlauf des Ersten Weltkrieges

  • 28. Juni 1914
    • Thronfolger Österreich-Ungarns und seine Frau werden bei einem Attentat ermordet
  • 28. Juli 1914
    • Österreich-Ungarn erklärt Serbien den Krieg
    • Russland zieht ebenfalls in den Krieg
  • 1. August 1914
    • Das Deutsche Reich erklärt Russland den Krieg, drei Tage später erfolgte die Kriegserklärung an Frankreich
  • 4. Februar 1915
    • Deutschland erklärt die Nordsee um die britische Insel zur Kriegszone → U-Boot-Krieg
  • 18. September 1915
    • die USA drohen damit, in den Krieg einzuschreiten → Deutschland schränkt den U-Boot-Krieg ein
  • 21. Februar 1916
    • die Schlacht um den Verdun beginnt → wird zum Stellungskrieg
  • 30. September 1916
    • „Hindenburg-Programm“ wird in Kraft gesetzt
  • Mitte Dezember 1916
    • Frankreich entscheidet die Schlacht von Verdun für sich
  • 16. März 1917
    • Die Deutschen ziehen sich an der Westfront zurück
  • 6. April 1917
    • die USA erklären Deutschland den Krieg
  • 18. Januar 1918
    • 14-Punkte-Plan von US-Präsident Wilson
  • 3. März 1918
    • Deutschland und Russland schließen den von Deutschland diktierten Frieden von Brest-Litowsk
  • 21. März 1918
    • mit einer Großoffensive soll im Westen nach dem Frieden eine Entscheidung erzwungen werden
  • 18. Juli 1918
    • die Gegenoffensive der Alliierten beginnt
  • 29. September 1918
    • Waffenstillstandsverhandlungen werden gefordert
  • 9. November 1918
    • der neue Reichskanzler Max von Baden erklärt die Abdankung des Kaisers
  • 11. November 1918
    • der Waffenstillstand wird unterzeichnet

Weshalb ist der Erste Weltkrieg Ursache für den Zweiten Weltkrieg geworden?

Nach dem Ersten Weltkrieg kommt es zum Versailler Vertrag, welcher für Deutschland keine positiven Aspekte bergt. Da Deutschland immer weiter verkleinert wurde, sollte es zur zurück Eroberung mancher Gebiete kommen. Gleichzeitig wollte Hitler immer mächtiger werden und der Nationalsozialismus wurde immer populärer.

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