Multilinguale Erziehung Chance oder Risiko?

Schlagwörter:
Bilingualismus, Muttersprache, Fremdsprache, Sprachentwicklung, Mehrsprachigkeit, Referat, Hausaufgabe, Multilinguale Erziehung Chance oder Risiko?
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Referat

Facharbeit im Fach Deutsch

Multilinguale Erziehung – Chance oder Risiko?

„Wer fremde Sprachen nicht kennt, weiß nichts von seiner eigenen“ ~ Johann Wolfgang von Goethe

Gliederung / Inhalt

  1. Einleitung
  2. Definitionen
  3. Sprachentwicklung
  4. Vorteile und Chancen der Mehrsprachigkeit
  5. Risiken der Mehrsprachigkeit
  6. Fazit
  7. Quellen

1. Einleitung

Wir leben in einer Welt, in der Vernetzung, Kommunikation und Kontakte eine unfassbar große Rolle spielen. Daher wird Mehrsprachigkeit im beruflichen und schulischen, aber auch im privaten Bereich immer mehr gefordert und erwartet. Etwa zwei Drittel der Weltbevölkerung spricht oder versteht mehr als nur eine Sprache. Allein in Europa, einem Kontinent mit 47 Ländern [1 europa.eu], werden neben den 24 [2 europa.eu] offiziellen Amtssprachen noch weitere 150-200 [3 europa.eu] Sprachen gesprochen. Diese Zahl bezieht sich auf bekannte Sprachen und Dialekte, aber auch auf Sprachen die nur noch von wenigen Familien gesprochen werden. Dies zeigt, wie viele Menschen sich dafür entschieden haben, eine mehrsprachige Lebensweise einzugehen. Es gibt verschiedene Gründe, die man als Argument für eine multilinguale Erziehung nutzen kann. Eltern wollen ihren Kindern eine gute Zukunft sichern, sie wollen viele verschiedene Wege bieten, für die sich ihre Kinder dann in der Zukunft selbst entscheiden können.

1.1 Persönlicher Bezug zum Facharbeitsthema

Die zweisprachige Erziehung ist ein Thema, das mich schon seit meiner frühen Kindheit beschäftigt. Ich wurde in Indien, Neu Delhi, geboren. Mein Vater ist Deutscher und meine Mutter Polin, ich selbst wohne nun seit 11 Jahren in Polen. Ich besuche die 10. Klasse an einer deutsch-polnischen Begegnungsschule in Warschau. Meine Familien- und Lebenssituation führte dazu, dass ich zweisprachig erzogen worden bin, was bedeutet, dass ich Deutsch und Polnisch gleichzeitig gelernt habe. Die ersten 5 Lebensjahre verbrachte ich in vielen verschiedenen Ländern. Indien, Australien, Ecuador, Rumänien und Weißrussland gehören zu den Ländern, in denen ich länger als 6 Monate lebte. Das führte dazu, dass ich Englisch, Spanisch, Rumänisch und Russisch automatisch gelernt habe. Ich lernte die Sprachen aus meinem Umfeld, von Freunden oder meinen Eltern, manche der erlernten Sprachen verstehe oder spreche ich bis heute noch, manche habe ich verlernt. Diese Entwicklung kann man sich auf verschiedene Art und Weisen erklären, doch ich habe mir damals die Frage gestellt, wie ein so junges Kind in der Lage ist, so viele verschiedene Sprachen zu erlernen, ohne direkten Kontakt zu einem kognitiven erlernen von den oben genannten Sprachen zu haben. Diese Sprachentwicklung hat mich so sehr fasziniert, dass ich verstehen wollte, wie ein Kind dazu in der Lage ist, Sprachen zu lernen, ohne jemals Unterricht gehabt zu haben.

1.2 Begründung der Themenauswahl

Mehrsprachigkeit ist nicht nur ein Wort, das beschreibt, wie viele Sprachen man gelernt hat, es ist viel mehr! Es ist eine „Tür“ die uns neue Wege öffnet, die zeigt, wie gebildet
man ist, welche Vorteile man im Leben haben kann und vieles mehr. Jedoch gibt es auch Risiken, die man berücksichtigen muss, bei der Frage: ob, man seine Kinder mehrsprachig aufziehen will. Aus diesem Grund habe ich beschlossen in meiner Facharbeit auf die Frage „Mehrsprachige Erziehung – Chance oder Risiko?“ einzugehen und letztendlich, in meinem Fazit, eine Antworte dazu zu finden.

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2. Definitionen

2.1 Bilingualismus [4 atenao.de]

Mit Bilingualismus wird das Phänomen von Zweisprachigkeit, also der Erwerb von zwei Sprachen gleichzeitig, beschrieben. Zum Bilingualismus gehören auch grammatische und kommunikative Fähigkeiten in zwei Sprachen. Jedoch wird im engeren Sinn das Wort Bilingualismus oft nur für Menschen verwendet, die muttersprachliche oder nahezu muttersprachliche Kompetenzen in beiden Sprachen aufweisen können. Neben dem Begriff Bilingualismus kann man auch die Erweiterungen benutzen, zum Beispiel Multilingualismus (=Mehrsprachigkeit)

Es werden drei Typen von Zweisprachigkeit unterschieden:

  1. Individuelle Mehrsprachigkeit (bezieht sich nur auf den einzelnen Sprecher - wenn man von selbst eine weitere Sprache lernt - Schule, Freunde, Familie, also es definiert die Fähigkeit in mehreren Sprachen zu kommunizieren)
  2. Territoriale / Gesellschaftliche Mehrsprachigkeit (bezieht sich auf den Sprachgebrauch in mehrsprachigen Staaten / Regionen, wenn man Sprachen aus dem Umfeld lernt, also wenn in einer Gesellschaft zwei oder mehr Sprachen gesprochen werden.)
  3. Institutionelle Mehrsprachigkeit (bezieht sich auf die Verwendung mehrerer Arbeitssprachen in Institutionen, wenn man wegen des Arbeitsplatzes neue Sprachen lernt)

Jedoch muss man sagen, dass Punkt 2 und 3 eigentlich eine Einheit bilden, da man beide Unterpunkte zu der Überschrift des gesellschaftlichen Bilingualismus zählen kann. (vgl. Lüdi/ Py 1984: 4; yit. N. Riehl, 2006: 15) 06.02.2020

2.2 Muttersprache

Als Muttersprache (auch Erstsprache genannt), bezeichnet man die erste Sprache, die durch die Eltern in der frühen Kindheit vermittelt wurde. Kinder prägen sich daher grammatische Strukturen, Laute und Geräusche ein, was indirekt dazu führt, dass die Kinder die Sprache automatisch lernen und dann auch beherrschen. Wissenschaftler meinen, dass nach der Pubertät keine andere bzw. weitere Sprache diesen Platz einnehmen kann.

2.3 Erst- und Zweitsprache

Wie oben schon unter Punkt 2.2 beschrieben ist die Erstsprache die Sprache, die man von den Eltern zuerst erworben hat. Die Zweitsprache wird auf derselben Grundlage wie die Erstsprache erworben, also durch das eigene Umfeld, Freunde, Familie, Schule oder Arbeit.

2.4 Fremdsprache

Die Fremdsprache wird gesteuert erworben. Das Erlernen dieser Sprache erfolgt mithilfe von Lehrmaterialien, die von Schulen, Universitäten und Institutionen angeboten werden. Hierbei muss man auf die Grenze zwischen Fremdsprache, die nur für private Interessen erlernt wird (Urlaub oder weil eine Notwendigkeit dazu im Beruf besteht) und der Zweitsprache, die aus dem Umfeld, durch die Arbeit oder aufgrund der Familie erlernt wird, achten.

Außerdem sollte man diesen Spracherwerb auch noch nach dem Alter differenzieren können. Bereits ab Geburt ist das Kleinkind in der Lage Sprachen zu unterscheiden und diese schon frühzeitig zu differenzieren. Aus diesem Grund ist das Erlernen von Fremdsprachen für junge Kinder viel einfacher als für Jugendliche und Erwachsene. Das liegt daran, dass Kinder intuitiv lernen. Dies bedeutet so viel wie, sie hinterfragen Ihre Fehler und den Gebrauch der Sprache nicht. Das hat beispielsweise zur Folge, dass Kinder weniger Probleme mit der Aussprache einer Fremdsprache haben und auch Grammatikregeln häufiger schneller verinnerlicht werden können. [8] Daher sagt man auch, dass je jünger ein Kind ist, und je weniger es bereits ihre Erstsprache beherrschte, desto leichter fällt ihnen die Aneignung einer weiteren Sprache.

Andererseits sind Jugendliche und Erwachsene die eine neue Sprache mithilfe von Lehrbüchern oder multimedialen Sprachkursen erwerben, klar im Vorteil. Auch wenn Jugendliche und Erwachsene anfangs ein größeres Problem mit der richtigen Aussprache und der richtigen grammatischen Struktur haben, fällt Ihnen dies aber in der Zukunft wesentlich leichter als Kindern.

Jedoch heißt dies nicht, dass man auf jegliche frühzeitige bilinguale Erziehung verzichten sollte, sondern den Kindern die Möglichkeit geben soll, noch mehr Sprachen zu lernen und diese dann irgendwann anwenden zu können.

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3. Sprachentwicklung

Die Entwicklung der Sprache bei einem Menschen ist ein erstaunlicher Vorgang, der schon im Bauch der Mutter anfängt und bis zu unserem Tod nicht endet. Wir
entwickeln uns ständig weiter und lernen mit jedem Tag etwas Neues. [siehe Anhang: Tabelle Sprachentwicklung]

3.1 Sprachentwicklung – Muttersprache

Dies passiert auch bei der Sprachentwicklung eines Kleinkindes. Schon etwa ab der 25. Schwangerschaftswoche ist das Gehör ausreichend entwickelt, sodass Geräusche von außen gehört werden können. Schon im Alter von zwei Monaten reagieren die Kinder auf Stimmen, die sie von anderen Klängen unterscheiden. Kleinkinder äußern in den ersten Lebensmonaten viele vokalische Laute. Doch die Mehrheit der Kinder spricht erst zwischen ein- und anderthalb Jahren die ersten Wörter. Hierbei werden alle Sprachgrundlagen aus dem Umfeld erfasst und verarbeitet. In den ersten Lebensmonaten entwickeln Kindern ein immer besseres Ohr für die Sprach- und Satzmelodie, die Laute und bestimmte Betonungen von Wörtern. Im Alter von bereits drei Jahren bilden sie komplexe Sätze und erstaunlicherweise kennen Kinder schon im Alter von fünf Jahren mehrere tausende Wörter. [5] Aus diesem Grund ist die Muttersprache gewöhnlich die Sprache, die man am besten sprechen kann und am meisten nutzt.

3.2 Sprachentwicklung – Fremdsprache

In den ersten Lebensjahren können die Kinder noch nicht zwischen den beiden Sprachen unterscheiden. Sie verwenden eine gemischte Version der beiden Sprachen und sind nicht in der Lage diese Sprache voneinander zu trennen, sie scheinen zu einer Einheit zusammengeschmolzen sein. Hierbei wird empfohlen die Sprachen von den Erziehern konsequent zu trennen. Ab etwa zwei Jahren sind die Kinder imstande die Sprache zu differenzieren, so sind die Kinder in der Lage nach und nach die passende Sprache in den richtigen Situationen zu verwenden und dies auch bewusst zu tun. Daher sind sich Wissenschaftler der kognitiven Linguistik sicher, dass das Erlernen von Sprachen nur im Zusammenhang mit dem menschlichen denken allgemein erklärt werden kann. Ihrer Meinung nach ist Sprache kein Modul im Gehirn, sondern eine enge Verknüpfung zwischen Sprache und Denken. [10]

Die Entwicklung ist in beiden, oben genannten Fällen letztendlich sehr ähnlich und die Ergebnisse und Ziele die Gleichen, die Kinder können ab einem gewissen Alter eine oder mehrere Sprachen auf einem muttersprachlichem Niveau sprechen.

Vorteile und Nachteile

Jedes Elternpaar muss sich ab einem Gewissen Punkt in ihrem Leben die Frage stellen, wie sie ihr Kind / ihre Kinder erziehen möchten. Hierbei sind viele verschiedene Aspekte zu bedenken. Welche Schule ist die passende für die Kinder? In was für einem
sozialen Umfeld will man das Kind erziehen? Aber auch die Frage, ob man das Kind mehrsprachig erziehen möchte oder nicht, steht bei vielen Familien im Raum und muss bedacht werden, um die richtige Antwort zu finden. Dies ist nicht immer einfach, wenn man bedenkt, wie viele negative Aspekte eine solche Erziehung mit sich bringen könnte.

Aus diesem Grund möchte ich in den folgenden Abschnitten die Frage beantworten, ob die Nachteile hervorstechen und es daher ein zu großes Risiko ist diese Erziehung einzugehen, oder ob die Vorteile letztendlich doch besser sind und die Chance, die man damit dem Kind gibt, die Nachteile überwiegen.

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4. Vorteile und Chancen der Mehrsprachigkeit

Eltern erschrecken oft vor dem Risiko und der Verantwortung, die diese Erziehung mit sich bringt. Sie machen sich Sorgen, dass ihre Kinder einen Sprachfehler erwerben, oder dass Grammatikprobleme sich nur noch sehr schwer beheben lassen! Hingegen vergessen viele Eltern, dass Kinder bis zum 5. Lebensjahr eine optimale Voraussetzung für das Erlernen von zwei oder mehr Sprachen haben, da das Gehirn, bei mehrsprachig erzogenen Kindern von vornherein zwei Schaltkreise entwickelt und lernt zwischen ihnen, bei Bedarf zu wechseln. Aus diesen Gründen haben die Kinder auch eine bessere Voraussetzung für ein einfacheres Erlernen von Grammatik verschiedener Sprachen.

Sogar eine 3. Sprache kann, unter guten Voraussetzungen, bis zum 11. Lebensjahr hauptsächlich aus dem Umfeld aufgenommen werden.

Ein anderer Faktor, der für die bilinguale Erziehung spricht ist, dass Kinder sich besser konzentrieren können und in der Lage sind einfacher zwischen wichtigeren und unwichtigeren Dingen zu unterscheiden. Außerdem wurde in verschiedenen Studien untersucht und bewiesen, dass Kinder, die mehrsprachig aufgewachsen, kreativer sind. Da bei mehrsprachigen Kindern immer zwei Wörter im Gehirn abgerufen werden, haben Wissenschaftler frühzeitig erkannt, dass das Steuerungszentrum besonders gut ausgeprägt sein muss. Sie sind in der Lage sich den Bedürfnissen ihrer Gesprächspartner besser anzupassen, da sie schon von klein auf sich an unterschiedliche Gesprächsstile ihrer Elternteile anpassen müssen. Diese schwierige Kommunikationssituation führt dazu, dass sie eine bessere Flexibilität besitzen als monolingual erzogene Kinder.

Ein weiteres Argument ist der Vorteil, den die Kinder beim Erlernen weiterer Sprachen besitzen. Aus früheren Studien ist bekannt, dass zweisprachige Kinder einen definitiven Vorsprung beim Spracherwerb haben. Sie haben die Möglichkeit zwischen den beiden Sprachsystemen flexibel zu wechseln und dadurch das eine zu aktivieren und das andere zu unterdrücken. Diese frühzeitige Entwicklung führt dazu, dass das Gehirn in der Lage ist eine weitere Sprache mit Leichtigkeit aufzunehmen und fließend zu erlernen.

Diese Selbstkontrolle ist enorm wichtig für viele Bereiche im Leben und gilt als einer der wichtigsten Faktoren, die den schulischen, beruflichen und sozialen Erfolg beeinflussen. Dadurch haben bilinguale oder multilinguale Kinder einen Berufsvorteil und einen Studienplatzvorteil, da die Anzahl der Sprachen oftmals entscheidend sein kann.

Des Weiteren gewinnen bilinguale Kinder ein hervorragendes Gefühl für Sprachen und verstehen zugleich, dass eine Sprache, nur ein Mittel zum Zweck der Kommunikation ist. Infolgedessen akzeptieren und verstehen die Kinder auch verschiedene Kulturen, Unterschiede oder Besonderheiten in unserer globalen Welt.

Dieses Video wurde auf YouTube veröffentlicht.

4.1 Zukunftsaspekte

Letztendlich beeinflusst die Mehrsprachigkeit sogar die Geschwindigkeit des Gedächtnisabbaus im Alter. Dies wurde in verschiedenen Studien bewiesen, Senioren, die seit ihre Kindheit zwei Sprachen beherrschen, sind im Gehirn leistungsfähiger und durch ihre bilingualen Fähigkeiten besitzen sie eine höhere Chance auf eine bessere Denkleistung im Alter.

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5. Risiken der Mehrsprachigkeit

Andererseits sollte man auch an die negativen Aspekte denken, und welche Nachteile und Risiken eine solche Erziehung mit sich bringt.

Die größte Angst der erziehenden Eltern ist die Möglichkeit, dass keine der zwei oder mehr Sprachen richtig gut erlernt wird und dadurch das Kind große Problem im Schulsystem haben könnte. Jedoch sollte man unter diesem Aspekt berücksichtigen, dass bei einer konsequenten mehrsprachigen Erziehung beider Elternteile, es nahezu unmöglich ist einen Sprachfehler bei den Kindern zu entwickeln.

Auch das Risiko von Sprachfehlern, Schwierigkeiten mit Aussprache oder Grammatikfehler, können bei mehrsprachig aufgewachsenen Kinder schneller auftreten und dadurch ist es deutlich schwieriger sie zu beheben.

5.1 Aktuelle Nachteile

Ein weiteres Argument gegen die mehrsprachige Erziehung bezieht sich auf ein sehr aktuelles Thema. Tausende Migranten und Asylsuchende sind in den letzten Jahren nach Europa gekommen und versuchen hier sich ein neues Leben aufzubauen. Allein in London werden etwa 300 Sprachen gesprochen durch den großen Zustrom von Migranten und Flüchtlingen. [6] Neben Arbeitsfindung und dem Traum von einem sicheren Leben gehört auch der Versuch die Landessprache zu lernen zu den Zielen der Asylsuchenden, deshalb werden Flüchtlingskinder oftmals gezwungen eine neue Sprache zu lernen und haben daher eine längere Liste der Nachteile der Mehrsprachigkeit. Da sie sich meist in einer schwierigeren sozialen Lage befinden und dies die Lernmöglichkeit und Motivation drastisch sinken lässt. Dies könnte im schlimmsten Fall dazu führen, dass die Kinder aus einer der beiden Gesellschaften ausgegrenzt werden. Das wiederum könnte zu Auswirkungen auf die Entwicklung des Kindes haben und zum Beispiel das Selbstbewusstsein beeinflussen und verändern.

Es ist manchmal so schwer für Kinder und Jugendliche beiden Kulturen gerecht zu werden, dass oft eine Kultur sogar absichtlich vernachlässigt wird und dadurch auch die Sprache darunter stark leidet.

Letztendlich ist das schwerwiegendste Argument gegen die mehrsprachige Erziehung auch das Offensichtlichste. Eltern wollen nicht das Risiko eingehen, dass keine der beiden Sprachen gut gelernt wird, da keine der Sprachen weder qualitativ noch quantitativ angeboten werden kann. Elternteile wollen gezwungenermaßen ihre Kinder mehrsprachig erziehen, ohne selbst eine Sprache richtig und fließend zu beherrschen, was leider selbstverständlich dazu führt, dass Kinder eine neue Sprache fehlerhaft erlernen.

Dieses Video wurde auf YouTube veröffentlicht.

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6. Fazit

Kleinkinder können von Geburt an zwei oder dreisprachig erzogen werden. Das Gehirn der Kinder ist in der Lage, ohne Probleme mehrere Sprachen zu erlernen. Dies wurde jahrelang untersucht und mit vielen verschiedenen Studien bestätigt. Aus diesem Grund sollten sich Eltern schon frühzeitig informieren können, um keine falschen Entscheidungen bei der Erziehung und Bildung der Kinder und Jugendlichen zu treffen.

In der heutigen globalisierten Welt ist es wichtiger denn je, mehrere Sprachen, wie zum Beispiel Englisch, Spanisch oder Französisch, gut oder sehr gut zu beherrschen. Es hilft uns nicht nur Studien und Arbeitsplätze zu bekommen, sondern auch kommunikativer und offener für verschiedenen Kulturen und Länder zu werden. Das Thema der Bilingualität wird immer aktueller und hat immer mehr Einfluss auf unsere Zukunft, weswegen wir uns mehr mit diesem Thema beschäftigen sollten!

Abschließend können wir sagen, dass die Bilingualität viele Vorteile so wie auch Nachteile hat, jedoch das Ergebnis letztendlich von der Erziehungsweise der Eltern abhängt. Diese Entscheidung ist nicht nur für die Eltern von großer Bedeutung, sondern auch für die Kinder und Jugendlichen, da das Ergebnis, das Leben und die Zukunft des Erwachsenen um einiges vereinfachen und verbessern kann, wenn man die Chance richtig nutzt.

6.1 Persönliches Fazit

Im Rahmen dieser Arbeit habe ich mich darauf konzentriert, die Frage, ob eine Mehrsprachigkeit eine Chance für unsere Zukunft ist oder doch eher ein zu hohes Risiko mit sich trägt, zu beantworten. Die Ausarbeitung dieses Themas hat mir gezeigt, dass die mehrsprachige Erziehung, die ich genießen darf, mir einen großen Vorsprung bei verschieden Zukunftsplänen bietet, die ich plane, anzustreben.

„Mehrsprachigkeit ist ein Schatz, den es zu heben gilt“ [7]

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7. Quellen

Internetadressen

Literaturverzeichnis

• Mehrsprachigkeit in früher Kindheit, Irina Young – Diplomarbeit
• Mehrsprachigkeit – Chance oder Risiko?, Werner Stängels Pädagogik News
• Dwujęzyczność, Anna Martowicz
• Dwujęzyczność i wychowanie dwujęzyczne z perspektywy lingwistyki i logopedii, Małgorzata Rocławska Daniluk; Wyd. Uniwersytetu Gdańskiego, Gdańsk (Stand 2011)
• Wychowanie Dwujęzyczne, Magdalena Olpińska

Studien

Zitate

Bildmaterial

Ich versichere, dass ich die Facharbeit selbstständig und nur mit den angegebenen Hilfsmitteln erstellt habe. Alle Stellen, die im Wortlaut oder dem nach anderen Werken entnommen sind, habe ich in jedem einzelnen Fall unter Angabe der Quelle deutlich als Entlehnung kenntlich gemacht.

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