Richter, Hans-Peter - Damals war es Friedrich (Charakterisierung Lehrer Herr Neudorf)

Schlagwörter:
Hans Peter Richter, Inhalt des 11. Kapitels, Referat, Hausaufgabe, Richter, Hans-Peter - Damals war es Friedrich (Charakterisierung Lehrer Herr Neudorf)
Themengleiche Dokumente anzeigen

Referat

„Damals war es Friedrich“ von Hans Peter Richter

„Damals war es Friedrich“ ist ein Jugendbuch des deutschen Schriftstellers Hans Peter Richter aus dem Jahr 1961. 1969 erschien eine überarbeitete Fassung des Romans. Es zählt zu den bekanntesten deutschen Jugendbüchern zum Thema Nationalsozialismus und wird häufig als Schullektüre gelesen.

Hans Peter Richter wurde am 28. April 1925 in Köln geboren und verstarb am 19. November 1993 in Mainz. Hans Peter Richter veröffentlichte mehrere Kinder- und Jugendbücher, wobei hauptsächlich seine Bücher mit zeitgeschichtlichem Inhalt – in besonderem Maße seine Werke, die thematisch die Zeit des Nationalsozialismus behandeln – zu seinen bekanntesten und erfolgreichsten zählen.

Sein Buch „Damals war es Friedrich“ wurde auf der ganzen Welt über 2 Millionen Mal verkauft, 63 Mal neu aufgelegt (Stand 2014) und in 13 Sprachen übersetzt.

Die Hauptfigur des Buches ist ein 1925 geborener, jüdischer Junge namens Friedrich, der in der Zeit des Nationalsozialismus lebt. Die ganze Geschichte wird aus der Ich-Erzähler-Perspektive eines anderen Jungen erzählt, dessen Name nicht genannt wird. Dieser erzählt in einem zurückhaltenden, kaum wertenden Tonfall, der den Schrecken der Ereignisse noch verstärkt. Anfangs ist alles noch friedlich, er wohnt mit Friedrich im selben Haus. Das Haus gehört H. Resch. Als Hitler an die Macht kommt, muss Friedrich merken, dass sich für ihn als Juden mit der Zeit vieles zum Schlechten wendet und der Nachbarsjunge immer weniger Zeit hat, um sich um seinen Freund zu kümmern, und den Geschehnissen der Zeit ausgeliefert ist. Am Ende stirbt Friedrich bei einem Bombenangriff, weil der Blockwart Resch ihm den Zutritt zum Luftschutzkeller verweigert.

Inhaltsangabe 11. Kapitel / Charakterisierung Lehrer Neudorf

In dem elften Kapitel „Der Lehrer“ des Jugendromans „Damals war es Friedrich“ von Hans-Peter Richter begegnet uns Friedrichs Lehrer Herr Neudorf, der versucht seinen Schülern eine verständnisvolle Haltung den Juden gegenüber zu vermitteln.

Zunächst erfahren wir nicht über sein Alter, sein Aussehen oder seine Herkunft. Da er aber die Klasse von Friedrich unterrichtet, ist es höchst wahrscheinlich, dass er auch aus Berlin oder der näheren Umgebung kommt.

Wir gewinnen aus der Perspektive des Ich-Erzählers einen ersten Eindruck: Herr Neudorf wirkt sehr verständnisvoll. Ihm ist es gleich, welchem Glauben ein Mensch angehört. Für ihn zählen nur die inneren Werte. „Wenn ihr heute oder morgen erlebt, wie man Juden missachtet, dann bedenkt eins: Juden sind Menschen, Menschen wie wir!“ Durch dieses Zitat wird dieser Aspekt noch deutlicher hervorgehoben. Außerdem wirkt Herr Neudorf auch ein wenig nachdenklich. Er lässt sich viel Zeit, bevor er anfängt seinen Schülern etwas über die Juden zu erzählen. Er fesselt die Schüler und sie hören aufmerksam zu. Herr Neudorf hat eine ganz eigene Art und Weise zu erzählen, denn wenn er erzählt, steht die ganze Welt still. Viele Stellen im Text belegen das. Herr Neudorf geht auch ein Risiko ein, da er offen vor der gesamten Klasse bekannt gibt, dass er kein Judenfeind ist (Zitat: „Ich hoffe ihr versteht das und bleibt seine Freunde, so wie ich sein Freund bleibe.“). Dadurch wirkt Herr Neudorf mutig. Nicht jeder hätte sich dies während Hitlers Amtszeit getraut. Daraus lässt sich außerdem schließen, dass Herr Neudorf nicht für die NSDAP und Hitler ist. Jedoch lässt sich das nur vermuten, da es sich nicht durch den Text belegen lässt. Es gibt nur gewisse Anspielungen, aber keine direkte Aussage gegen Hitler. „Man wirft Juden vor, sie seien verschlagen und hinterlistig! Wie sollten sie es nicht sein? Jemand der immer fürchten muss gequält und gejagt zu werden, muss schon stark in seiner Seele sein, wenn er dabei ein aufrechter Mensch bleiben will...“ Dieses Zitat zeigt wieder, dass er kein Judenfeind ist. Er wandelt Vorurteile gegenüber Juden in Folgen der Verfolgung der Juden um. Was sie ja auch tatsächlich sind. An dieser Stelle zeigt er auch wieder Verständnis, da er diese Tatsachen nicht an den Juden diskriminiert.

Im letzten Abschnitt grüßt er die Schüler mit „Heil Hitler“. Herr Neudorf widersetzt sich dem Gesetzt nicht, obwohl er, wie bereits erwähnt, von Hitler nicht sehr viel hält. Dass er die Gesetzte unwillkürlich befolgt zeigt auch, dass Herr Neudorf ein vernünftiger Mensch ist, der sowohl Verständnis, aber auch ein Maß an Ernst besitzt („Vielleicht wird Friedrich gute Freunde brauchen.“)

Zurück