Inflation, Deflation & Stagflation - eine Gegenüberstellung

Schlagwörter:
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Referat

Gegenüberstellung Deflation, Inflation und Stagflation

Gliederung / Inhalt

Deflation:

Deflation ist ein Prozess verbunden mit einer Verringerung der Geldmenge, bei gleich bleibender Gütermenge, bei steigender Kaufkraft, bei sinkenden Preisen und zunehmenden Geldwert

  • Kontinuierlicher Rückgang des durchschnittlichen Preisniveaus
  • Die Inflationsrate (Kursänderung) ist negativ.
  • Japan: Januar 2006 Verbraucherpreise gegenüber Januar 2005 um -0,8 % verändert → Deflationsschäden

Ursachen:

  • Ein Rückgang der Gesamtnachfrage infolge einer Bankenkrise oder des Zusammenbruchs wichtiger Branchen.
  • Gesamtnachfrage steigt langsamer als erwartet → Unternehmen haben überinvestiert → Gesamtangebot verschiebt sich nach rechts → Preisniveau sinkt

Kosten:

  • Verbraucher kaufen weniger, da sie einen Preisverfall erwarten → die Gesamtnachfrage sinkt erneut und zieht den Preis ebenfalls weiter nach unten
  • Unternehmen sind gezwungen, die Preise zu senken
    • Gewinnmarge senken,
    • Kosten senken → z.B. Löhne sinken
    • Qualitätsminderung durch Lohnkürzungen
  • Verbraucher zögern bei Käufen (Ausgaben zurückhaltend) & Unternehmen zögern, Investitionen zu tätigen → Gesamtnachfrage sinkt → durchschnittliches Preisniveau sinkt
  • Haushalte und Unternehmen können ihre Kredite nicht bezahlen → Banken erleiden Verluste durch nicht zurückgezahlte Kredite → Risiko einer Bankenkrise mit weiteren Auswirkungen auf die Wirtschaft

Folgen:

  • Unternehmen haben geringeren Umsatz und somit weniger Gewinn
  • Unternehmen verzichten auf keinen Gewinn, so werden Entlassungen vorgenommen und als Folge dessen steigt die Arbeitslosigkeit stark an
  • Private Haushalte erleiden eine soziale Teilung,
    • einmal diejenigen die kein Geld verdienen und
    • diejenigen die Arbeit haben und somit auch ein Einkommen, diese Menschen profitieren
  • Staat erleidet Verluste in den Bereichen der Einkommenssteuer (Arbeitslose) und Mehrwertsteuer, da der Konsum sinkt und als Folge darauf die Preise sinken
  • Staat hat höhere Ausgaben, weil mehr Arbeitslosengeld, Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe für Bedüftige aufgebracht werden muss
  • Wirtschaftswachstum sinkt

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Inflation:

Inflation ist ein Prozess ständiger Preissteigerung und sinkender Kaufkraft, sowie Geldentwertung.

  • Anstieg des allgemeinen Preisniveaus für Waren und Dienstleistungen in einer Volkswirtschaft im Laufe der Zeit.
  • Inflationsrate in %, gibt die prozentuale Steigerung des Preises zwischen 2 Perioden an

Einteilung nach der Geschwindigkeit:

  1. schleichende Inflation:
    • Preissteigerungsrate 2,5 – 5 %
    • zieht sich über mehrere Jahre hinweg
    • Ausgleich nur möglich durch Steigerung der Reallöhne
  2. trabende Inflation
  3. galoppierende Inflation:
    • Preissteigerungsrate mehr als 50 %
    • Lösung des Problems: Währungsreform

Einteilung nach der Erkennbarkeit:

  1. Offene sichtbare Inflation:
    • liegt vor wenn die Regierung statistische Daten offen legt (z.B. Preisindex, Teuerungsrate..)
    • in demokratischen Staaten in denen die Offenlegung gesetzlich verankert ist
  2. verdeckte Inflation:
    • auch unsichtbare oder gestoppte Inflation
    • Verschleierung der tatsächlichen Entwicklung; erkennbar an Folgen und Festlegungen (Güterrationierung, Bezugsscheine, Staat kontrolliert vorhandene Gütermärkte daraus entstehen Schwarzmärkte); in undemokratischen Staaten tritt diese Form der Inflation auf

durch Nachfrageüberhang ausgelöste Inflation

  • Gesamtnachfrage (Konsumausgaben, Staatsausgaben, Investitionen, keine Im- und Exporte) ist größer als Gesamtangebot
    • Gesamtnachfrage > Gesamtangebot
  • höheren Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen lässt Preise steigen
  • weitere mögliche Faktoren: Naturkatastrophe, plötzlicher Anstieg der Geldmenge in der Wirtschaft, Senkung der Gütersteuern (höheres verfügbares Einkommen) zu viel Geld in der Wirtschaft
  • Anstieg der Konsumausgaben infolge des Wirtschaftsbooms → Beitrag zum Preisanstieg
  • Je näher an der Vollbeschäftigung, desto stärker sind die Auswirkungen auf den Preisanstieg
  • Anstieg der allgemeinen Preise für Waren und Dienstleistungen

Kosten-Nutzen-Inflation

  • Die Kosten werden den Verbrauchern von den Unternehmen auferlegt.
  • Unternehmen und Hersteller erhöhen die Preise aufgrund höherer Produktionskosten
  • Die Preise der natürlichen Ressourcen steigen, z.B. Öl, Gold, Energie.....
  • Beispiel: Erhöhung der Gütersteuern, Transferkosten für den Verbraucher (oft bei Monopol: Erhöhung der Preise über die Nachfrage hinaus, um den Gewinn zu steigern)
  • Kosten-Lohn-Spirale

Kosten der Inflation

  • Unsicherheit der Unternehmen → Rückgang der Investitionsausgaben → Wachstum und Beschäftigungsquote können sinken
  • Haushalte mit festem Geldeinkommen leiden unter einem Rückgang ihrer Kaufkraft.
  • Schafft eine größere Kluft zwischen Arm und Reich → Reiche können Geld leihen und investieren

Folgen:

  • Eigentümer von Geldvermögen erleiden Verluste, wenn die Inflation nicht durch Erhöhung der Guthabenverzinsung ausgeglichen wird
  • Flucht in Sachwerte (z.B. Immobilien, Geld, Gemälde…)
  • Schuldner gewinnen, da Schulden leichter wieder zurückgezahlt werden können
  • Lohn- und Gehaltsbezieher erleiden Verluste, es sei denn es erfolgt ein Ausgleich durch die Steigerung der Reallöhne

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Stagflation

Stagflation ist ein Kofferwort aus den Begriffen „Stagnation“ und „Inflation“. Es beschreibt eine Situation eines Währungsraumes, in der wirtschaftliche Stagnation und Inflation miteinander einhergehen. Inflationäre Erscheinung bei der mangelnde Sparbereitschaft das Investitionsvolumen senkt, eine hohe Arbeitslosigkeit wird ausgelöst. Es folgt ein rückläufiges Wirtschaftswachstum → Stagnation ist verbunden mit steigenden Preisen.

Dieses Phänomen wurde in den 1970er Jahren im Zuge der Ölkrise in fast allen westlichen Volkswirtschaften beobachtet. Die Wortschöpfung Stagflation wird dem 1970 verstorbenen britischen Finanzminister Iain Macleod und John Overcountry zugeschrieben.

Ursachen und Folgen

  • Auslöser von Stagflationen sind in der Regel Angebotsschocks,
    • Krieg im Nahen Osten
    • stark steigende Energiepreise → stark gestiegene Ölpreis erhöht Produktionskosten → Unternehmen reagieren darauf indem sie die Produktion verringern
  • bei gleichbleibender gesamtwirtschaftlicher Nachfrage steigen die Preise
  • das Wirtschaftswachstum sinkt, während die Arbeitslosigkeit und die Inflation steigen
  • Wenn sich eine Inflationserwartung herausbildet, kann dies zudem zu einer Lohn-Preis-Spirale führen, welche die Stagflation noch verschärft.

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