Johnson, Uwe - Ingrid Babendererde. Reifeprüfung 1953

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Referat

Uwe Johnson: Ingrid Babendererde. Reifeprüfung 1953

Allgemeines

  • Roman von Uwe Johnson (1934-1984)
  • geschrieben 1953 (mit 19 Jahren, sein erster Roman)
  • veröffentlicht erst 1985
  • Autor verarbeitet darin eigene Erfahrungen als Schüler und Student mit SED und FDJ
  • Roman aus Epoche der DDR Literatur (geprägt durch Stalin)
  • Politischer Druck sorgte für eine Stellungnahme der Protagonisten Ingrid, Klaus und Jürgen, die zahlreiche Konsequenzen hat
  • Erzählte Zeit umfasst insgesamt 6 Tage
  • Politische Aussage: Kritik am DDR Regime

Uwe Johnson

Uwe Johnson wurde am 20. Juli 1934 geboren und verstarb am 22. Februar 1984. Er war ein deutscher Schriftsteller, Herausgeber und Wissenschaftler.

Johnson wurde in Kammin in Pommern geboren (heute Kamień Pomorski, Polen). Sein Vater war ein in Schweden geborener Bauer in Mecklenburg und seine Mutter war aus Pommern. Nach dem Zweiten Weltkrieg floh er 1945 mit seiner Familie nach Anklam (Vorpommern); sein Vater starb in einem sowjetischen Internierungslager (Fünfeichen). Die Familie ließ sich schließlich in Güstrow nieder, wo er 1948-1952 die John-Brinckman-Oberschule besuchte. Danach studierte er Germanistik, zunächst in Rostock (1952-54), dann in Leipzig (1954-56). Seine Diplomarbeit beschäftigte sich mit Ernst Barlach. Aufgrund seiner mangelnden politischen Unterstützung für das kommunistische Regime der DDR wurde er am 17. Juni 1953 von der Universität suspendiert, später aber wieder eingestellt.

Ab 1953 arbeitete Johnson an dem Roman Ingrid Babendererde, der von verschiedenen Verlagen abgelehnt und zu seinen Lebzeiten unveröffentlicht blieb.

1956 ging Johnsons Mutter nach West-Berlin. Infolgedessen durfte er keinen normalen Job im Osten ausüben. Aus politischen Gründen arbeitslos, übersetzte er Herman Melvilles Israel Potter. Die Übersetzung wurde 1961 veröffentlicht. Er begann, den Roman Mutmaßungen über Jakob zu schreiben, der 1959 bei Suhrkamp in Frankfurt am Main erschien. Johnson selbst zog zu diesem Zeitpunkt nach West-Berlin. Er wurde umgehend der Gruppe 47 zugehörig, die Hans Magnus Enzensberger einst als "das zentrale Café einer Literatur ohne Kapital" bezeichnete.

In den frühen 1960er Jahren schrieb und veröffentlichte Johnson weiterhin Belletristik und arbeitete auch als Übersetzer, hauptsächlich aus englischsprachigen Werken, und als Lektor. Er reiste 1961 nach Amerika; im folgenden Jahr war er verheiratet, hatte eine Tochter, erhielt ein Stipendium für die Villa Massimo, Rom.

1965 reiste Johnson nach Amerika. Dort bearbeitete er Bertolt Brechts Me-ti. Buch der Wendungen. Fragmente 1933-1956. Von 1966 bis 1968 arbeitete er in New York City als Lektor bei Harcourt, Brace & World und lebte mit seiner Familie in einer Wohnung am Riverside Drive 243 (Manhattan). Während dieser Zeit (1967) begann er mit der Arbeit an seinem Magnum-Opus, den Jahrestagen, und veröffentlichte Das neue Fenster, ein Lehrbuch für deutschsprachige Lesungen für englischsprachige Schüler, die Deutsch lernen.

Am 1. Januar 1967 gründeten Demonstranten aus Johnsons eigenem Westberliner Wohnhaus die Kommune 1. Er erfuhr es aus der Zeitung. 1969 nach West-Berlin zurückgekehrt, wurde er Mitglied des Westdeutschen PEN-Zentrums und der Akademie der Künste. 1970 veröffentlichte er den ersten Band seiner Jahrestage. Zwei weitere Bände sollten in den nächsten drei Jahren folgen, aber der vierte Band sollte erst 1983 erscheinen.

Unterdessen wurde Johnson 1972 Vizepräsident der Akademie der Künste und war Herausgeber von Max Frischs Tagebuch 1966-1971. 1974 zog er in ein großes viktorianisches Reihenhaus mit 4 Stockwerken und Blick aufs Meer. Kurz darauf brach er die Arbeit an den Jahrestagen ab, teils wegen gesundheitlicher Probleme, teils wegen Schreibblockade.

Dies war keine völlig unproduktive Zeit. Johnson veröffentlichte einige kürzere Werke und arbeitete weiterhin als Lektor. 1977 wurde er an die Darmstädter Akademie für Sprache und Dichtung aufgenommen, zwei Jahre später zog er sich informell zurück. 1979 hielt er eine Vortragsreihe zur Poetik an der Universität Frankfurt (posthum veröffentlicht als Begleitumstände. Frankfurter Vorlesungen).

1983 erschien der vierte Band der Jahrestage. Johnson unterbrach aus gesundheitlichen Gründen eine Lesereise. Er starb am 22. Februar 1984 in Sheerness in England. Seine Leiche wurde erst am 13. März des gleichen Jahres gefunden. Zum Zeitpunkt seines Todes hatte er einen einjährigen Aufenthalt in New York City geplant.

Inhaltsangabe

  • Autor beschreibt Geschichte einer Abiturientenklasse kurz vor Reifeprüfungen
  • Spielt in einer fiktiven Kleinstadt
  • In der stalinistischen Ära der DDR
  • Freunde Ingrid, Klaus und Jürgen bereiten sich auf das Abitur vor
  • Jürgen ist heimlich in Ingrid verliebt und leidet darunter, fühlt sich aber zugleich ihr und Klaus in tiefer Freundschaft verbunden
  • Die drei verbringen viel Zeit miteinander, machen Segeltouren und lernen gemeinsam für die bevorstehenden Prüfungen
  • Unterricht in der Klasse 12A der Gustav-Adolf-Oberschule ist geprägt von:
    • Marxistischer Wirtschafts- und Gesellschaftslehre
    • Sozialistischem Geschichtsbild
  • Ingrid und Klaus begegnen den linientreuen Lehrern mit Gleichgültigkeit oder verhaltener Ironie
  • Jürgen ist überzeugter Sozialist, lehnt aber repressive Methoden ab (z.B. wie Staat oder Schule Jugendliche mundtot machen wollen)
  • Einige Schüler sind in der „Jungen Gemeinde“ aktiv
  • Die christliche Jugendgruppierung wird von der Partei bekämpft
  • Ihre Anhänger müssen sich in den FDJ-Versammlungen rechtfertigen
  • Bei einer dieser Versammlungen wirft Elisabeth dem FDJ-Leiter Dieter​ Seevken ihr Mitgliedsbuch vor die Füße und erhält einen Schulverweis
  • Englischlehrer Sedenbohm fordert Klaus auf, über das Verhältnis von Aristokratie und Bürgertum im elisabethanischen Zeitalter zu sprechen
  • Klaus nutzt diese Gelegenheit aus, um ironisch und zwischen den Zeilen aus einer Rechtfertigung Queen Elizabeths eine Rechtfertigung der Mitschülerin Elisabeth zu machen
  • Nachmittags treffen sich die 3 Freunde zum Lernen und reden über Elisabeths Schulverweis
  • Sie sind empört über die geplante Sanktion und wollen was dagegen unternehmen
  • Keiner von den 3 interessiert sich oder steht für die „Junge Gemeinde“, jedoch finden sie, dass keiner aufgrund seines Glaubens unterdrückt werden sollte
  • Abends versucht Jürgen in einer FDJ-Sitzung, Elisabeth zu helfen
  • Er meint zur FDJ, dass sie provoziert worden sei: Es wurde behauptet, die „Junge Gemeinde“ sei eine vom Westen unterlaufene Spionagegruppe und dies habe Elisabeth zu ihrer heftigen Reaktion veranlasst
  • Wegen seiner „eigenmächtigen“ Rückgabe des Mitgliedbuches an Elisabeth, wird Jürgen von der FDJ-Führung ermahnt
  • Direktor Siebmann beruft eine Schülerversammlung ein und hält eine Rede gegen die „Junge Gemeinde“
  • Von Ingrid verlangt er, sich vor den Schülern ebenfalls über diese Gruppierung zu äußern (womit er aber sicherlich nicht positiv gemeint hatte)
  • Ingrid spricht sich in ihrer Rede über die Persönlichkeitsrechte der Schüler aus: Jeder soll das anziehen können, was er wolle, die Abzeichen und Bücher lesen dürfen, die ihm wichtig seien
  • Ingrid erntet für ihre offenen Worte Applaus
  • Dennoch stimmt in einer späteren Abstimmung eine Mehrheit der Schüler für ihren Ausschluss vom Abitur
  • Ingrid und Klaus beschließen daraufhin, nach West-Berlin zu fliehen
  • Unterstützt von Jürgen, der in der DDR bleibt, gelingt ihnen mit einem Motorboot die Flucht – Jürgen will weiterhin innerhalb des System für Demokratie kämpfen
  • Auch Elisabeth, die trotz alle Rehabilitationsversuche nicht wieder an die Schule zurückkehren darf, flieht in den Westen

Aufbau Ingrid Babendererde. Reifeprüfung 1953

  • beginnt mit dem Ende der Geschichte
  • kurze, kursiv gedruckte Passagen, die den vier Hauptkapiteln vorangestellt sind, handeln von Klaus‘ und Ingrids Flucht in den Westen → Rahmenhandlung
  • wie es zur Flucht kam, erfährt der Leser erst nach und nach
  • eigentliche Romanhandlung schildert Ereignisse der vier Tage vor der Flucht und enthält eine
  • längere Rückblende auf den Beginn der Freundschaft von Ingrid und Klaus → Binnenhandlung
  • vielfache Orts-, Zeit- und Perspektivwechsel spiegeln auf formaler Ebene die Brüchigkeit der Lebensläufe wider, von denen der Roman erzählt
  • da das Ende bereits von Anfang an bekannt ist, wird die Aufmerksamkeit des Lesers darauf gelenkt wie erzählt wird und weniger auf das was erzählt wird

Personenübersicht mit Charakterisierung

Ingrid Babendererde

  • gut aussehend, blond und groß
  • bodenständig (»baben der Erde«= plattdeutsch für »auf der Erde«) und natürlich
  • freundlich und gewinnend, kann Menschen für sich einnehmen und missbraucht diese Gabe auch nicht, sondern ist direkt und aufrichtig
  • kann spöttisch und witzig wie Klaus sein
  • liebt Klaus, fühlt sich aber ebenso zu Jürgen hingezogen, weil ihr sein Ernst und seine Integrität imponieren

Klaus Niebuhr

  • blond, sportlich und stets sonnengebräunt
  • naturverbunden und liebt das Segeln auf den mecklenburgischen Seen
  • weil seine Eltern von den Nationalsozialisten ermordet wurden, wächst er mit seinem Bruder Günter bei Onkel und Tante auf
  • besitzt großes Sprachbewusstsein, misstraut daher Parolen
  • ironisch, spöttisch, distanziert, skeptisch
  • relativiert die Dinge und macht den Eindruck, nichts wirklich ernst zu nehmen

Jürgen Petersen

  • ernsthaft, grüblerisch, tiefgründig
  • auf der Suche nach moralischer Gewissheit
  • ist heimlich in Ingrid verliebt
  • ist Ingrid und Klaus ein guter Freund
  • überzeugter Sozialist, er engagiert sich in der FDJ
  • lehnt Repressalien und Überwachung ab
  • glaubt an die Entwicklung und Reformfähigkeit der sozialistischen Gesellschaft

Robert Siebmann

  • Geschichtslehrer und Schuldirektor
  • wird »Pius« genannt (= der Fromme, hier also: Linientreue)
  • gibt sich vordergründig jugendlich und kumpelhaft, er biedert sich bei den Schülern an, indem er ihnen das Duzen anbietet
  • strammer SED-Genosse
  • autoritär und repressiv

Ernst Sedenbohm

  • ist „bürgerlicher“ Herkunft und gegen das SED-Regime eingestellt
  • beliebt bei den Schülern, als Autorität anerkannt
  • zeigt, wenn auch nicht offen, Solidarität mit Ingrid

Themen → Konflikt zwischen Staat und Individuum

  • geteiltes Deutschland in der Zeit des Kalten Krieges
  • Wirtschaftliche Stagnation + Fehlen freier Wahlen + Machtmonopol der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) + Strenge Überwachung
  • Demokratischer Sozialismus war umstritten -> Unzufriedenheit (Hunger)
  • Flucht aus der DDR → Versorgungskrise im Osten
  • Kirchliche Räume wurden zu Treffpunkten oppositioneller Menschen (Jungen Gemeinde)
  • Einzig zugelassene Jugendorganisation war die FDJ – sie sollte junge Menschen im Sinne der SED erziehen und formen
  • Kirchenkampf der sowjetischen FDJ gegen die kirchliche JG:
    • Alle Jugendliche, die etwas mit Kirche zu tun haben, wurden aus der FDJ rausgeworfen
    • Religion wurde als Unfug und Aberglaube abgestempelt
    • SED und Staat verfolgten christliche Gemeinden wie „Junge Gemeinde“
    • Etwa 3000 Schüler, die sich zur Jungen Gemeinde bekannten, wurden von Oberschulen suspendiert
    • Tagungsstätten der Jungen Gemeinde wurden enteignet und an FDJ übergegeben
  • Staat übte Zwang auf Lehrer aus -> Außerschulische Akitivitäten​

Interpretationsansätze

Konflikt zwischen Staat und Individuum

  • Johnson macht bereits in den 50er Jahren den Unterschied zwischen
    • der DDR als ‚Staat‘, also seinen Institutionen (Schule, Armee, FDJ, Gerichte, Staatssicherheit), den Gesetzen, den Regeln
    • und dem was man als ‚Gesellschaft‘ bezeichnen kann, also die Bezieungen zwischen Menschen, dem Leben in Familie, Freundeskreis, Betrieb, der soziale Nahbereich, der es dem Einzelnen ermöglicht, eigene Entscheidungen unabhängig von der Politik zu treffen
  • Begriff der „Reifeprüfung“ wird ironisch umgekehrt
    • Reife wird bestätigt für „Anpassung, mangelnde Zivilcourage und Gesinnungsterror“
    • Reife wird aberkannt für „moralische Lauterkeit und politische Wahrhaftigkeit“

Tradition des Schulromans

  • Roman wird dem Genre des Schulromans zugeordnet, in dem die Gesellschaft bzw. die Schule als deren ausführendes Organ den Einzelnen beschädige und den Schüler in seiner Individualität unterdrücke
  • in die Schule getragenen politische Konflikte stehen im Vordergrund (nicht z.B. Lernprobleme)
    • Schüler-Lehrer Verhältnis Angespannt
    • Schüler-Schüler Verhältnis hilfsbereit, freundschaftlich

Sprachkritik als Ideologiekritik

  • Verwendung von Plattdeutsch zeigt, „wer zur regionalen Gemeinschaft gehört und wer zur Gesellschaft draußen“
  • Vertrautheit der Figuren mit dem Niederdeutschen „symbolisiert ein ungebrochenen Verhältnis zur Religion, während das zum Staat in die Krise gerät

Stil und Sprache

  • auktoriale Erzählsituation
  • Geschehen aus Perspektive wechselnder Figuren erzählt
    • erschwert dem Leser Identifikation mit einer einzigen Person, fordert ihn zum Mitdenken auf
  • knappe, lakonische, zugleich aber poetische, bisweilen fast manierierte Sprache
  • eigenwillige Syntax und Orthografie
  • Anleihen aus der Umgangssprache, dem offiziellen DDR-Sprachjargon und auch der Bibel
  • Niederdeutscher Dialekt in Dialogen zwischen Schülern, Familienmitgliedern
    • Vertrautheit und Nähe
  • Hochdeutsch unter Parteimitgliedern, im Schulunterricht
    • Entfremdung und politische Sprachindoktrination

Sachliche und Sprachliche Erläuterungen

  • „sozialistisch“
    • in der DDR positive Konnotation im Sinne von fortschrittlich, neu, qualitativ höher stehend, etwa gleichbedeutend mit den ebenfalls häufig vorkommenden Adjektiven „fortschrittlich“ oder „positiv“
    • bezeichnet etwas Erwünschtes, Angestrebtes, Ideales
    • Gegenteil „kapitalistisch“, bündelt im DDR-Sprachgebrauch alle negativen Eigenschaften des Westens
  • „demokratisch“
    • oft im Sinne von „sozialistisch“ verwendet
  • „bürgerlich“
    • bezeichnet abwertend alle Merkmale des Bürgertums, dem vorgeworfen wird, den Kapitalismus erhalten zu wollen
    • Gegenteil von „sozialistisch“ und etwa gleichzusetzen mit „reaktionär“
  • „Klassenkampf“
    • bezeichnet soziale, wirtschaftliche und ideologische Auseinandersetzungen zwischen den Besitzern der Produktivkräfte (Menschen mit Arbeitskraft, Fähigkeiten, Wissen) und den Besitzern der Produktionsmittel (Naturreichtümer, Materialien, Maschinen, Arbeitsstätten, Fabriken)
    • spielt bedeutende Rolle im Alltag und im Schulunterricht der DDR
    • in DDR offiziell alle Gegensätze zwischen Klassen aufgehoben, Konflikte fanden nach dieser Darstellung nur noch im kapitalistischen Ausland statt

Literarische Figuren zwischen Anpassung und Aufbegehren

Anpassung

  • Jürgen Petersen
    • Verbleib in der DDR
    • Teilnahme an FDJ Sitzungen
    • Gibt Elisabeth ihr FDJ Buch zurück
    • Arbeitete auf den Feldern mehr als verlangt
    • Gespräche mit Pius

Aufbegehren

  • Ingrid Babendererde
    • Rede
    • Flucht
    • Ironie gegenüber Lehrern
    • wurde bespitzelt nach ihrer Rede
  • Klaus Niebuhr
    • Flucht
    • Ironie gegenüber Lehrern
    • Ansprache mit dem Wechsel der Queen zu Elisabeth Rehfeld
    • lieh Hannes in der Klausur seine Lösungen
    • Steigende Fehlzeiten in der Schule

Erzählstrategien und Sprache des Romans

Erzählstrategien

  • Erzähler- und Figurenrede
    • Erzählerrede: Vorgang wird vom Erzähler als etwas Geschehenes erzählt
    • Figurenrede: Dialog wird unmittelbar von den Figuren wiedergegeben
  • Erzählsituation/-perspektive:
    • Auktoriales Erzählen: Erzähler weiß alles
    • Personales Erzählen: Erzähler erzählt aus der Sicht (Ich/Er)
    • Neutrales Erzählen: Erzähler weiß alles was man von Außen sieht
  • Zeitstruktur / Erzähltheorie:
    • Zeitdeckendes Erzählen: Erzählzeit = erzählte Zeit
    • Zeitdehnendes Erzählen: Erzählzeit > erzählte Zeit
    • Zeitraffendes Erzählen: Erzählzeit < erzählte Zeit

Sprache des Romans

  • Auktoriales Erzählen mit Wechsel zum personalen Erzählen
  • Lakonische aber auch poetische Sprache
  • Anleihen aus der Umgangssprache
  • Sprünge ins Niederdeutsche bei engen Beziehungen (Symbol: Vertrautheit)
  • Sprünge ins Hochdeutsche bei offiziellen Beziehungen (Symbol: Entfremdung)
  • Antastung an den Verfremdungseffekt durch vorgreifende Textpassagen
  • Geprägt durch Gegensätze „Einerseits“ + „Andererseits“ zu Romanbeginn
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