Kersting, Georg Friedrich - Caspar David Friedrich im Atelier

Schlagwörter:
Georg Friedrich Kersting, Hamburger und Berliner Version, Referat, Hausaufgabe, Kersting, Georg Friedrich - Caspar David Friedrich im Atelier
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Referat

„Caspar David Friedrich im Atelier“ von Georg Friedrich Kersting

Das Bild „Caspar David Friedrich im Atelier“ von Georg Friedrich Kersting, wurde 1819 mit der Technik Öl auf Leinwand gemalt. Diese misst 52,5cm mal 50,5 cm. Zurzeit hängt das Bild in der Hamburger Kunsthalle. Georg Friedrich Kersting (31. Oktober 1785 - 1. Juli 1847) war ein deutscher Maler, bekannt vor allem für seine Innenmalerei im Biedermeier-Stil und seine Zusammenarbeit mit seinem Kollegen Caspar David Friedrich.

Caspar David Friedrich wurde in seinem Atelier auf zwei Gemälde des deutschen Romantikers Georg Friedrich Kersting festgehalten. Eines entstand 1811 und ein weiteres 1819. Von diesen ist die Version von 1819 die bekanntere. In beiden Gemälden stellte Kersting in seinem Atelier den deutschen Maler Caspar David Friedrich dar. Das Bild zeigt den Maler, der sich auf die Rückseite eines Stuhls lehnt, der sich ganz auf die Staffelei vor ihm konzentriert. Es ist dem Betrachter nicht möglich zu sehen, was der Künstler sieht, da nur die Rückseite der Leinwand sichtbar ist. Friedrich, scheinbar in Gedanken versunken, hält in seiner rechten Hand einen Pinsel, und in seiner linken einen Mahlstift, eine Palette und mehrere andere Pinsel. Das Studio ist asketisch nackt. Nur zwei weitere Paletten und ein Lineal hängen an der Wand.

Der Raum im Bild ist kahl. Nur durch das Fenster dringt Licht in den sonst eher dunklen Raum. Das zweite, größere, Fenster, im rechten Bildrand ist verbaut, darum belichtet nur das kleine Fenster den Raum. Das Licht fällt direkt auf Caspar David Friedrich und seine Leinwand, dass sieht man am Schatten der Stuhlbeine. Da das Licht auf ihn fällt, merkt man, dass er besonders ist. In dem Raum befinden sich keine Dekorationsgegenstände. Die Paletten im Hintergrund an der Wand sind sicherlich ebenfalls in Gebrauch. Das Zimmer ist leer und kahl. Die Gegenstände im Raum sind alle sehr kantig und haben gerade Linien wie zum Beispiel der Tisch. Nichts ist abgerundet oder hat wenigstens weiche Kanten. Es wirkt alles sehr radikal und steif. Das Zimmer und seine Einrichtung lässt auf den Charakter des Künstlers schließen. Georg Friedrich war der Meinung, dass zu viele Gegenstände in einem Raum von den wichtigen Dingen ablenken. Zudem wirkt das Atelier sehr leer, was man ebenfalls auf die Persönlichkeit des Künstlers beziehen könnte.

Es gibt zwei Versionen dieses Porträts. In der Hamburger Fassung (1811) sitzt Friedrich vor seiner Staffelei, malt, wobei der Arm auf dem Malstock lehnt. In dieser Version teilt der Betrachter seine Sicht auf das Bild, das erkennbar eine Berglandschaft mit einem Wasserfall ist. In der Berliner Version ist der Maler weit mehr von der Außenwelt entfernt - ein Stuhlbein ist zwischen seinen Füßen und dem Betrachter platziert, und die Tür links neben der Komposition ist nicht mehr sichtbar. Am wichtigsten ist jedoch die Drehung der Staffelei, die das Bild vor dem Betrachter verbirgt. Das Bild ist wahrscheinlich so weit fortgeschritten, dass Friedrich seine Pleinair-Zeichnungen der Natur abgelegt hat und seine eigene Erinnerung das Bild zur Vollendung führen ließ.

Caspar David Friedrich sitzt im Bild nicht grade. Er hat eine gekrümmte Haltung in Richtung. Da das Licht des Fensters auf die Leinwand scheint, stehen beide in einer Beziehung zu einander und so wirkt die Leinwand, da sie auch der einzige große weiße bzw. helle Gegenstand in dem Raum ist, kooperierend zum Fenster. Da beide hell sind, haben sie dieselbe Wirkung. Wenn man den Raum querteilt ist die linke Seite, auf Grund des Fensters Heller als die andere. Rechts ist beinahe alles im Schatten. Nur die Leinwand ist. Auf der rechten Bildseite befindet sich ebenfalls ein stabiles Dreieck. Die Farbgestaltung im Raum ist in dunkleren Tönen gehalten. Die Wände sind in einem Grünton und die Möbel des Raumes in einem Braunton. Die Farbe der rechten Bildseite steht im Kontrast zu der linken. Obwohl Georg Friedrich Kersting meiner Meinung nach kühle Farben verwendet wirkt das Bild nicht so. Durch das Licht aus dem Fenster und die braunen Möbel haben etwas Wärmendes. Das steht ebenfalls im Kontrast zu den kahlen Wänden.

Den Raum des Bildes könnte man mit dem Leben des Künstler in Verbindung bringen, aber in diesem besonderem fall auch mit dem Leben des Mannes im Bild, Caspar David Friedrich. Im Bezug auf Georg Friedrich Kersting fällt auf, dass er in erster Linie einen Freund gemalt hat. Beim zweiten hinschauen kann man die Leere des Raumes mit Kerstings Erfahrungen in Verbindung bringen. Er lebte von 1785 bis 1847 in Deutschland. Zu dieser Zeit gab es die französische Revolution (ab 1790) und die Befreiungskriege gegen Napoleon (1813-1815).

Das Bild wurde 1819 angefertigt, also nach beiden Ereignissen. Die Leere des Raumes könnte ein Ausdruck des Gefühls über sein Leben sein, was dann im Kontrast zu der Person im Bild stehen würde. Im Bezug auf Caspar David Friedrich im Bild wird klar, dass der Künstler eine besondere Beziehung zu ihm gehabt haben muss, sonst hätte er ihn kaum gemalt. Friedrich lebte von 1774 bis 1840, also zur selben Zeit wie Kersting. Friedrich war Anhänger der Romantik und selbst Künstler. Seine Bilder zeigten oft Landschaften. Wenn er Menschen malte, dann nur von hinten. „Caspar David Friedrich im Atelier“ ist im ähnlichen Stil gemalt. Man sieht Friedrich nur im profil und auch mehr vom Raum. Der Raum wirkt beruhigend und idyllisch obwohl er kahl ist. Vielleicht ist das auch der größte Kontrast im Bild. Der begabte romantische Künstler in einem spärlich beleuchteten Raum mit kahler Möblierung.

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