Büchner, Georg - Lenz (Inhaltsangabe Interpretation)

Schlagwörter:
Georg Büchner, Novelle, Fragment, Vormärz, Inhalt, Bedeutung, Analyse, Charakterisierung Lenz, Charakterisierung Oberlin, Referat, Hausaufgabe, Büchner, Georg - Lenz (Inhaltsangabe Interpretation)
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Referat

„Lenz“- Georg Büchner (1839)

Novelle oder Fragment

Epoche: Vormärz

Lenz ist ein Novellenfragment, das Georg Büchner 1836 in Straßburg geschrieben hat. Die Behauptung, es handele sich bei dem Text um ein Fragment, ist ebenso umstritten wie seine Kategorisierung als Novelle. Es basiert auf einigen Briefen von Jean Frédéric Oberlin. Die Briefe machen ungefähr die Hälfte des Novellentextes aus und wurden von Büchner größtenteils wörtlich übernommen. Gegen Büchner wurde daher immer wieder der Vorwurf des Plagiats erhoben. Jakob Michael Reinhold Lenz, ein Freund Goethes, ist Gegenstand der Geschichte. Im März 1776 traf er Goethe in Weimar. Später litt er an einer psychischen Störung und wurde in Oberlins Pfarrhaus im Steintal geschickt. Die Geschichte befasst sich mit diesem letzten Vorfall. Obwohl zum Zeitpunkt von Büchners Tod 1837 unvollendet geblieben, gilt es als Vorläufer der literarischen Moderne. Sein Einfluss auf spätere Schriftsteller war enorm. Die Geschichte wurde für die Bühne als Jakob Lenz, eine Kammeroper von Wolfgang Rihm aus dem Jahr 1978, aufbereitet.

Inhalt des Werkes:

  • Lenz läuft allein durch ein Gebirge
    • Angstzustände und Paranoia
  • Lenz kommt an einem Dorf an; noch halbe Stunde bis nach Waldbach
    • keine Angstzustände „Lichter aus den Gesichtern“
  • Kommt in einem verwüsteten Zustand bei Oberlin an
    • fühlt sich wohl
  • Angstzustände als er alleine im Schulhaus ist
  • Lenz möchte nach einer Einbildung im Wald predigen
    • wird ruhiger, weil er sich mit etwas beschäftigen kann
  • nach der Predigt wird Lenz wieder unruhig
  • seine Mutter erscheint ihm Traum
  • Kaufmann kommt ins Dorf, Lenz verliert seine Ruhe endgültigg
    • Kaufmann erinnert ihn an seine Vergangenheit
  • Oberlin reist mit Kaufmann in die Schweiz
    • Lenz wird unruhig, da er befürchtet, dass Oberlin ewas über seine Vergangenheit erfahren könnte
  • Lenz versucht Tote zu beleben → Glaube abhängig von Oberlin
    • Transzendenz geht endgültig verloren
    • keine Anhaltspunkte mehr
  • Lenz hat eine (Schein-) Beziehung
  • Oberlin kehrt aus der Schweiz zurück, Lenz wird unruhig
  • Lenz geht an das Grab der Toten, um zu beten → Glaube abhängig von Oberlin
    • Symbol für Glaube
  • Partnerin seiner (Schein-) Beziehung stirbt
    • Lenz Zustand verschlimmert sich drastisch
  • Oberlin schickt Lenz nach Straßburg
    • Lenz verliert Alles (Hoffnung, Glaube, Gefühl → Oberlin) und lebt in Gleichgültigkeit

Besonderheiten des Werkes:

  • Fragment oder Novelle
  • Lenz spiegelt Büchner wieder:
    • Beide mussten ihre Heimat verlassen
    • Beide hatten starke Konflikte mit ihren Vätern
    • wollten politisch mitwirken, scheiterten und mussten fliehen
    • Beide getrennt von ihren Geliebten
    • selbe künstlerische Meinung
  • Außerdem konnte Büchner sein medizinisches Wissen miteinbringen

Interpretation des Werkes:

  • menschliche Urangst
  • Geisteskrankheit als nichts Negatives
  • „Wie kann ein liebender Gott die Menschen leidend erschaffen?“
  • Leiden des „Wahnsinnigen“, dessen Wahnsinn durch das Unverständnis der Gesellschaft verschlimmert wird

Charakterisierung einiger Figuren:

Lenz:

  • verwirrt
  • schwach
  • ständiger Kampf mit sich selbst
  • Schizophrenie
  • Wahnvorstellungen
  • Angst vor Vergangenheit
  • unglücklich und unerfüllt
  • abhängig
  • liebevoll → Oberlin gegenüber
  • gute Werte → durch Heilung von Oberlin, verliert sie jedoch am Ende
  • ständiger Transzendenzwechsel
  • widersprüchliche Ziele: sehnt sich nach Ruhe, verachtet aber die Stille
  • Selbstmordversuche

Oberlin:

  • verantwortungsbewusste
  • hilfsbereit
  • nachdenklich
  • Autoritätsperson
  • Vorbildsfunktion
  • fromm
  • theologisch gebildet
  • offen
  • erfülltes Leben
  • Familie
  • fürsorglich
  • liebevoll
  • kontaktfreudig
  • Hoffnungslosigkeit von Lenz wird am Ende bei Oberlin widergespiegelt

→ Gegenteil voneinander Lenz ↔ Oberlin

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