Kleist, Heinrich von - Die Marquise von O.... (Interpretation S.19 - S. 20 Biographie)

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Heinrich von Kleist, Henriette Vogel, Analyse, Referat, Hausaufgabe, Kleist, Heinrich von - Die Marquise von O.... (Interpretation S.19 - S. 20 Biographie)
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Referat

Die Marquise von O.... - eine Novelle von Heinrich von Kleist

Die Marquise von O.... ist eine Novelle von Heinrich von Kleist, die im Februar 1808 in der Literaturzeitschrift Phöbus zum ersten Mal erschien. Der genaue Entstehungszeitraum der Erzählung ist nicht bekannt, spätestens Ende 1807 war das Werk jedoch abgeschlossen. Die Handlung spielt in Italien. Kleist selbst hat den Begriff ‚Novelle‘ in Bezug auf dieses Werk nie benutzt, dennoch wurde und wird diese Gattungsbezeichnung heute oft verwendet.

Bernd Heinrich Wilhelm von Kleist war ein deutscher Dichter, Dramatiker, Schriftsteller, Kurzgeschichtenschreiber und Journalist. Er wurde am 18. Oktober 1777 geboren und verstarb am 21. November 1811.

Der Kleist-Preis, ein renommierter Preis für deutsche Literatur, ist nach ihm benannt, ebenso wie das Kleist-Theater in seinem Geburtsort Frankfurt an der Oder.

Kleist wurde in Frankfurt an der Oder in der Mark Brandenburg geboren. Nach einer spärlichen Ausbildung trat er 1792 in die preußische Armee ein, diente im Rheinfeldzug von 1796 und zog sich 1799 im Range eines Leutnants aus dem Dienst zurück. Er studierte Rechtswissenschaften und Philosophie an der Viadrina Universität und erhielt 1800 eine Nebentätigkeit im Finanzministerium in Berlin.

Im darauffolgenden Jahr wurde Kleists umherstreifender, rastloser Geist von ihm überwältigt, und mit einem verlängerten Urlaub besuchte er Paris und ließ sich dann in der Schweiz nieder. Dort fand er in Heinrich Zschokke und Ludwig Wieland, Sohn des Dichters Christoph Martin Wieland, angenehme Freunde. Sein erstes Drama, die düstere Tragödie "Die Familie Schroffenstein" entstand im Jahre 1803.

Im Herbst 1802 kehrte Kleist nach Deutschland zurück; er besuchte Goethe, Schiller und Wieland in Weimar, blieb eine Weile in Leipzig und Dresden, ging wieder nach Paris und kehrte 1804 auf seinen Posten in Berlin zurück und wurde in die Domänenkammer (Abteilung für die Verwaltung von Kronländern) nach Königsberg versetzt. Auf einer Reise nach Dresden 1807 wurde Kleist von den Franzosen als Spion verhaftet; er blieb ein Gefangener Frankreichs im Fort de Joux. Nach der Wiedererlangung seiner Freiheit ging er nach Dresden, wo er 1808 zusammen mit Adam Heinrich Müller (1779-1829) die Zeitschrift Phöbus veröffentlichte.

1809 ging Kleist nach Prag und ließ sich schließlich in Berlin nieder, wo er (1810/1811) die Berliner Abendblätter herausgab.

Kleist suchte und fand für den Weg des Suizids eine Begleiterin, die unheilbar an einem Karzinom erkrankte Henriette Vogel. Mit ihrem Einverständnis erschoss Kleist am 21. November 1811 zuerst sie und dann sich selbst. In seinen Abschiedsbriefen äußerte Kleist hinsichtlich seiner Bestattung keinerlei Wünsche; es war Henriette Vogel, die um eine gemeinsame Bestattung „in der sicheren Burg der Erde“ bat. Begraben wurden Kleist und Henriette Vogel an Ort und Stelle, da der Suizid damals gesellschaftlich und kirchlich geächtet war, was eine Bestattung auf einem Friedhof verbot.

Laut der Elften Ausgabe der Enzyklopädie Britannica war Kleists ganzes Leben von einem rastlosen Streben nach idealem und täuschendem Glück erfüllt, das sich weitgehend in seinem Werk widerspiegelt. Er war mit Abstand der bedeutendste norddeutsche Dramatiker der Romantik.

Interpretation - Seite 19 Zeile 35 bis Seite 20 Zeile 16

Traum des Graf F. von Seite 19 Zeile 35 bis Seite 20 Zeile 16 [Bedeutung für die Beziehung zwischen dem Graf F. und der Marquise von O.]

Der Textauszug der Novelle „Die Marquise von O.“, welcher auf Seite 19 Zeile 35 bis Seite 20 Zeile 16 zu finden ist, und von Heinrich von Kleist verfasst wurde beschäftigt sich mit dem Traum des Grafen F., welchen er während der „Abendtafel“ hatte. Der Graf F. kam sehr spät im Haus des Obristen an und aß dann gemeinsam mit der Familie des Obristen zu Abendbrot. Währenddessen war der Graf F. ganz in seinen Traum versunken, in welchem die Marquise ständig an seinem Krankenbett saß und wie sich dabei, durch sein Wundfieber verursacht, das Bild der Marquise in das eines Schwans verwandelt hat. Woraufhin er eine Kindheitsgeschichte erzählt, in welcher er einen Schwan mit Kot beworfen hat und dieser später aus der Flut ohne Dreck hervorkam. Der Name dieses Schwans war Thinka. Außerdem merkt Graf F. an, dass sich der Schwan nicht habe anlocken lassen. Er endet damit, dass er sagt er liebe die Marquise von O. . So schloss er seine Erzählung von seinem Traum, mit einem hochroten Kopf.

Bei der Interpretation dieser Textstellen soll der Fokus auf der Interpretation der Beziehung des Grafen F. und der Marquise von O. liegen. Meiner Meinung nach, bezichtigt sich der Graf F. in dieser Essenssituation selbst die Marquise von O. vergewaltigt zu haben. Das erläutern der Erscheinung des Schwans Thinka, welchen er mit Kot beworfen hatte. Thinka ist die russische Kurzform des Namens Katharina, was „die Reine“ bedeutet. Es gibt ein russisches Volksmärchen, welches „Die Schwanenprinzessin“ genannt wird. Der weiße Schwan verwandelt sich in eine Prinzessin, indem sie durch die Liebe zu dem Prinzen ihre menschliche Gestalt wiedererlangt.

Ich würde dieses Muster auf die Situation des Grafen F. und der Marquise wie folgt beziehen. Der Graf F. hat die „reine“ Marquise von O. durch seine Tat verschmutz. „Rein“ ist die Marquise von O. aufgrund ihrer Lebensführung. Der Grund für die Vergewaltigung liegt ebenfalls in dem Antlitz der Marquise von O. . Ihr Anblick ist deutlich erotisch versetzt. Dies erkennt man an der Textstelle: „bloß am Rudern und In- die- Brust- sich- werfen“, der Graf habe nur Freude daran gehabt. Die „Reinwaschung“ des Schwans ist mit der Eheschließung zwischen dem Grafen F. und der Marquise von O. zu begründen. Da der Ruf der Marquise von O. an dieser Stelle rein gewaschen wurde. Und somit hat sich am Ende, nach ihrer zweiten Hochzeit, ihren Prinzen gefunden.

Innerhalb dieses Gesprächs macht der Graf F. sowohl durch seine Erzählung, als auch durch seine Errötung auf seine Tat aufmerksam, jedoch wird dies offensichtlich, nicht bemerkt.

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