Die Aborigines

1. Woher kommen die Aborigines?

• Aborigine = Ureinwohner, vom lat. „ab origine“ = “von Beginn an“
• Etablierte Namen wie: Koori (Südosten) setze sich in 60ern durch
• Siedelten vor ca. 50.000 Jahren vom asiatischen Festland nach Australien über, durch den wesentlich niedrigeren Meeresspiegel hatte die Landmasse eine größere Ausdehnung
• sicher ist die Vollständige Besiedlung vor 32.000Jahren, also fand eine schnelle Durchdringung der riesigen Landmasse in kurzer Zeit statt
• Ende des 16. Jahrhunderts begaben sich Seefahrer (Europäer, Holländer) auf die Suche nach „terra australis“ (terra=erde) (Australis=südlich), fanden nicht den erhofften Reichtum
• bedeutsamer waren für die Entdeckungsgeschichte die Engländer

2. Wodurch ist die Kultur geprägt?

• Zählt zur ältesten Kultur der Menschheit, genauso ungenau wie die Kultur der Indianer, unterscheiden sich im heißeren Norden und im kühleren Südosten
• Feuer: Wichtiger Teil der Kultur, benutzten für verschiedene Zwecke
• kontrollierte Feuerlegen von Wäldern etc. diente dazu, um Wege zu schaffen, vorhandene Nutzpflanzen zu fördern und neues Wachstum zu initiieren, Jagdmöglichkeiten zu schaffen, nützliche Pflanzen zum Verzehr oder kochen, zur Wärmegewinnung oder Nachrichtenübermittlung, sowie für spirituelle Zwecke zu gewinnen
• Traumzeit: „Das Land, die Sprachen und die Menschen wurden von Schöpfungswesen geschaffen, die den Menschen das Land anvertrauen“ -Erklärung für verschieden Sprachen der Stämme
• einerseits historisch gemeint=lange Vergangenes, andererseits metaphysische Parallelwelt (Rituale und Zeremonien versetzen einen jederzeit in die spirituelle Energie der Schöpfungszeit)
• Alle Dinge, die in der Welt sind, sind ein Teil der Traumzeit; keine Theologische Dimension:
  Geographie im Mittelpunkt
• Heiliger Berg: Uluru: Uluru=Ayers Rock
• war in der Traumzeit Schauplatz einer kriegerischen Auseinandersetzung, sowie Heimat der Mystischen Regenbogenschlange, der wichtigsten Schöpfungsgestalt
• Didgeridoo : bekanntes Musikinstrument; Boomerang: Jagdwaffe
• Kunst: zeigt sich im Schnitzen, Gravieren, Steinritzungen, Felsbildern etc., Gefühle und Erlebnisse werden in Form von Musik und Tanz ausgedrückt, mündliche Überlieferung

3. Wie lebten die Ureinwohner zuvor?

• verharren in der Steinzeit: isoliert vom Rest der Welt, entwickelten keine Schrift, betrieben keinen Ackerbau, kennen kein Pfeil und Bogen oder Werkzeuge aus Metall
• Nomadenleben: lebten in Stammesverbänden mit bis zu 700 Personen in nomadisierende Gruppen von 20-50 Personen unterteilt waren
• Sozialstruktur: war egalitär, keinerlei Hierarchie, Entscheidung im Kollektiv, keine Entwicklung zu Feldbauern, Grund: mangelnde Notwendigkeit einen organisierten Anbau zu betreiben und die relative Unfruchtbarkeit vieler Gebiete
• halb-sesshaft, trugen keine Kleidung, zogen in einem regelmäßigen Rhythmus als Jäger, Sammler und Fischern umher und immer wieder zur selben Zeit am selben Ort
• Wohnten in einfachen Hütten oder Windschirmen, feste Hütten aus Zweigen etc. nur bei längerem Aufenthalt
• Einige hielten Dingos als Begleittiere (nutzen bei der Jagd oder sich an ihnen zu wärmen)

4. Wie kam es zum Schicksalsjahr?

• 1770: prägte James Cook die australische Geschichte entscheidend, als er am 28. April die Ostküste betrat und das Land im Namen der Krone als britische Kolonie in Besitz nahm (New South Wales wurde geboren)
• Aufgrund der Tatsache, dass sich die USA von Großbritannien lösten und britische Regierung neue Strafkolonien errichten wollten, bot sich der 5.Kontinent bzw. das andere Ende der Welt dazu an, das Sträflingsproblem in den Griff zu bekommen
• am 13. Mai 1787: machten sich elf Schiffe unter Kapitän Arthur Phillip auf; An Bord: 775 Kleinkriminelle, Wachmänner, Soldaten und Siedlerfamilien
• eine Arche der Verdammten: 1400 Menschen drängten sich mit 500 Tieren, während der 8 monatigen Reise starben ca. 50 Menschen durch Krankheit und „Unfälle“
  „Wenn wir gezwungen sind, hier zu siedeln, wird in einem Jahr keine Seele mehr am Leben sein“ – Tagebucheintrag von William Bradley, Offizier
  „Sumpf, Sand, Ameisen- und nackte schwarze Gestalten, die Nasen von Pflöcken durchbohrt, die Haare kraus, die Haut von Narben übersät und vor Fischöl triefend, Pulverschüsse schaffen Respekt, Geschenke Wohlwollen“- Damit hatten die Engländer nicht gerechnet
  „Und dann begegneten sie uns auf die freundlichste Art und Weise. Rufend und tanzend vermischten sich diese Leute mit unseren und alle tanzten Hand in Hand zusammen“- Beschreibt es der Offizier
• 1788 ist Australien die Heimat von bis zu einer Million Aborigines
• 26.1.1788 = Schicksalstag der Ureinwohner, Erste Schiffsflotte „First Fleet“ traf auf dem Kontinent ein = führte zur Gründung der ersten Siedlung „Sydney“
• folgten weitere Flotten, transportierten zigtausend verurteilte Sträflinge nach Down Under
• In nur 80 Jahren (1868) landen über 160.000 Deportierte in Australien
• Immer mehr Weiße mit ihren Viehherden breiten sich aus, Je mehr Platz und Land die Siedler beanspruchen, desto größer werden die gewaltsamen Konflikte um Rechte und Ansprüche, Aborigines sind für die Siedler nicht mehr wert als Tiere
• auch den leisen Tod, durch Krankheiten wie Seuchen, Cholera, Grippe oder Pocken, Masern oder Syphilis, gegen die die Ureinwohner keine Abwehrkräfte gebildet haben, bringen die Weißen-trugen dazu bei, die Anzahl der Aborigines stark zu verkleinern
• Im Laufe der Jahre entstanden weitere wichtige Kolonien: Tasmania, Western Australia, South Australia, Victoria, Queensland, Northern Territory
• Bis heute ist der 26. Januar, australischer Nationalfeiertag „Australia Day“, „Invasion Day“ oder „Survival Day“

5. Was geschah ab dem 19 Jahrhundert?

• Mitte des 19 Jahrhunderts setzte das britische Parlament „Protectors“ in Australien ein, als die gewalttätigen Auseinandersetzungen zunahmen
• Viele Ureinwohner, wurden von der Kolonialverwaltung, die den Zerfall der Aborigines sahen, gegen ihren Willen in errichtete Reservate gebracht und versuch an die westlichen Lebensformen anzupassen, kulturelle Gebräuche und deren Sprache werden verboten
• Kinder wurden in separaten Reservaten untergebracht, um sie dem kulturellen Einfluss ihrer Eltern zu entziehen = Aborigines passten sich nicht an und starben auch nicht -wie erwartet aus
• Die physische und geistige Entwurzelung der Aborigines führte zu einer weit verbreiteten „Apathie“
• 1851: Goldrausch in der Nähe von Melbourne= führte zur freiwilligen Einwanderung
• 1855-1890: erlangten die verschiedenen Kolonien eine immer größer werdende Unabhängigkeit vom britischen Empire „Responsible Government“, betraf Außenpolitik, Handel und Verteidigung
• Anfang des 20 Jahrhunderts: Idee der Rassenlehre und der Eugenik, Idealbild Australiens ist „weiß“, Zuwanderung wurde beschränkt, Aborigines sollten „weggekreuzt“ werden
• Jahrzehntelang gab es staatlich, geförderte und organisierte Entführungen um Mischlingskinder mit Gewalt und unter Vortäuschung falscher Taten, von ihren Eltern zu trennen = Schicksal Stolen Generation
• Die Kinder wurden in vorwiegend christliche Heime gebracht oder an Pflege- oder Adoptiveltern gegeben: Prügel, Schikanen und Sexueller Missbrauch (=Trauma)
• ausgebeutet als billige Arbeitskräfte um sie gesellschaftsfähig zu machen: Unterricht und Verbote und, ab heiratsfähigem Alter: zwangsverheiratet mit Weißen
• Plan: innerhalb von 3 Generationen sollten die Aborigines zu Weißen „umgezüchtet“ werden
• 1907: erlangt Australien als selbst verwaltete Kolonie die weitgehende Unabhängigkeit vom britischen Königreich, doch an der Politik gegenüber der Aborigines änderte das wenig
• Unterdrückung bis 1920: Tiefpunkt nur noch 600.000Aborigines (vom Aussterben bedroht)
• gegründete Organisationen setzen sich für die Rechte der Ureinwohner ein
• 1949: offiziell die australische Staatsbürgerschaft
• doch Erst ab 1960 findet die „White-Australia“ Politik ein Ende = gleiche Bürgerrechte, Recht auf Wahlen, Besitz von Immobilien, Anspruch auf staatliche Rente, Lohn Angleichung = Landflucht
• Der 26. Januar ist auch ein nichtamtlicher australischer Feiertag „National Sorry Day“
• 1997: wird ein Regierungsbericht „Bringing Them Home“ veröffentlicht von geraubten Kindern, Hinterfragung der Entstehungsgeschichte ihres Landes
• 1999: ziehen die ersten Aborigines vor Gericht und verlangen finanzielle Entschädigung vom Staat
• am 13.2.2008: entschuldigt sich die australische Regierung, viele tausende Australier verfolgten diese historische Geste
• Aborigines: Jubeln, liegen sich in den Armen, wenig Stolz und Würde haben sie dadurch zurückbekommen
• Mabo-Urteil: Rechtsanspruch auf Grund und Boden als Urbewohner (genannt nach Eddie Mabo, der 1982 den Staat verklagte, weil ihm sein Land zu Unrecht von den Weißen weggenommen worden sei)
• Native Title Act: Gültigkeitserklärung, Entschädigungszahlungen „Rechte auf traditionelle Nutzung“, doch 1995 Erklärung der Gesetzgebung für verfassungswiedrig
• Moderne Leben: Inhaftierungsrate 27mal höher, Arbeitslosenquote 6mal, Lebenserwartung 20 mal geringerer, Tod durch Krankheiten 18mal häufiger; häufigste Todesursache ist Alkohol, Nierenschäden und Diabetes, Lebensstandard unverhältnismäßig schlecht
• keine Studiengebühren bezahlen, Bevorzugung bei Studienplätzen = Anreiz in der Gesellschaft Fuß zu fassen
• nur noch 1,3% besitzen ursprünglichen Glauben, andere zählen sich zur christlichen Konfession aufgrund von Rassismus
• Sie sitzen verwahrlost in Ecken von Parks, Integration keine Spur, nutzen jeden Cent ihrer Sozialhilfe um sich anhand von Alkohol, Klebstoff, Benzin und Tabak zu betäuben =Geld kann nun mal keine Wunden heilen!

6. Leitfrage

7. Quellen

Internet:

• http://www.planet-wissen.de - 30.10.17
• http://www.planet-wissen.de - 30.10.17
• http://www.planet-wissen.de - 30.10.17
• http://www.australia.gov.au - 30.10.17
• http://www.australia.gov.au - 30.10.17
• http://www.in-australien.com - 30.10.17
• http://www.in-australien.com - 30.10.17
• http://www.australien-panorama.de - 30.10.17
• https://www.infoplease.com - 30.10.17
• http://www.australien-panorama.de - 30.10.17
• http://www.australien-info.de - 31.10.17

Bücher:

• „Die Aborigines Australiens“; Autor: Gerhard Leitner; Verlag: C. H. Beck
• Schulbuch: „Context 21“; Baden-Württemberg; Cornelson; Seite:26

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