Kalter Krieg - Begriffe und Persönlichkeiten

Schlagwörter:
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Referat

Kalter Krieg

1. Begriffserklärungen

Kalter Krieg (Synonym für Ost-West-Konflikt)

  • Konflikt zwischen den kapitalistischen Westmächten unter Führung der USA und dem kommunistischen Ostblock unter Führung der Sowjetunion, den diese von 1947 bis 1989(/90) mit nahezu allen Mitteln austrugen → politische, wirtschaftliche, technische und militärische Anstrengungen, um den Einfluss des anderen Lagers weltweit einzudämmen/zurückzudrängen (Stellvertreterkriege, Drohungen, verdeckte Operationen der Geheimdienste, Absicherung von Militärputschen, Verbreitung ideologischer Propaganda, Wettrüsten, …)
  • zu direkter militärischen Auseinandersetzung zwischen den Supermächten USA und Sowjetunion kam es nie

Truman-Doktrin (12.03.1947, US-Präsident H. Truman)

  • Beistand der USA für alle Völker, deren Freiheit (durch „bewaffnete Minderheiten oder durch Druck von außen“) bedroht ist, Ziel: Eindämmung d. Kommunismus

Berlin-Blockade (24.06.1948 - 12.05.1949)

  • alle Land- und Wasserwege nach Westberlin durch Sowjetunion gesperrt (Reaktion auf Währungsreform), Sowjetunion wollte ganz Berlin zur sowjetischen BZ
  • Westmächte errichteten Luftbrücke – Versorgung Westberlins durch Flugzeuge
  • SU gab Blockade freiwillig auf (Sowjetunion galt jetzt als Bedrohung im Westen), hatte Ziel nicht erreicht,
  • stattdessen enges Verhältnis zw. Westberliner Bevölkerung und Alliierten

Korea-Krieg (1950-1953)

  • 1. Stellvertreterkrieg zw. Ost und West-Blöcken, ca. 3-4 Mio. Tote
  • Korea nach Japans Niederlage im 2. WK in 2 Besatzungszonen zw. Sowjetunion (nördlich) und USA (südlich) des 38. Breitengrades geteilt
  • von Sowjetunion politisch unterstützte Truppen Nordkoreas überschreiten Demarkationslinie (25.06.1950)
  • Unterstützung/Einmischung von UNO-, sowjetischen und chinesischen Truppen
  • Stellungskrieg, Waffenstillstand, neue Grenzfestlegung
    ​→ Schock im Westen, Wiederaufrüstung der BRD, NATO-Beitritt

Domino-Theorie (1954, US-Präsident D. Eisenhower)

  • besagt, dass wenn ein einzelnes Land kommunistisch wird, die kommunistische Ideologie nach kurzer Zeit bereits auf die Nachbartstaaten übergreift bzw. diese unter kommunistische Herrschaft geraten → wie bei einer Reihe von Dominosteinen würden nach und nach alle Länder einer Region umfallen und der Kommunismus würde sich schnell und unaufhaltsam weiterverbreiten
  • aufgrund der Theorie praktizierten USA bis Ende des Kalten Kriegs 1990 fast durchgehend eine Politik, die mit offenen und verdeckten Methoden versuchte, das Vordringen des Kommunismus zu verhindern

Warschauer Pakt (14.05.1955)

  • „Vertrag über Freundschaft, Zusammenarbeit und gegenseitigen Beistand“
  • von den Ostblockstaaten unterzeichnet (SU, Rumänien, Ungarn, CSSR, Polen Bulgarien, Albanien (1968 ausgetreten), DDR (ab 1956 Mitglied)) → Miltärbündnis
  • oberste Instanz: Politisch beratender Ausschuss, alle entscheidenden Fkt. und Stellen von sowj. Militärs/Politikern besetzt
  • SU schuf sich rechtliche Legitimation für die Stationierung von Truppen in Mitgliedsländern

Sputnik-Schock

  • bisher hatten USA Rüstungsvorsprung, mit Start des Satelliten Sputnik am 04.10.1957 zeigte Sowjetunion, dass sie aufgeholt hatte und den USA im Hinblick auf die weitere Entwicklung ihrer Raumfahrt und Raketentechnik technologisch ebenbürtig bzw. sogar überlegen war (mit dem Trägersystem des Sputniks war Sowjetunion in der Lage, das Territorium der USA mit nuklear bestückten Interkontinentalraketen zu erreichen)
  • „Sputnikschock“ bezeichnete die politisch-gesellschaftliche Reaktion in den USA und Westeuropa auf den Start des Satelliten

Gleichgewicht des Schreckens (ugs. Atompatt, engl. MAD)

  • grundsätzlich reichte Potential in Ost und West aus um Gegner (u. die Welt) mehrfach zu vernichten
  • seit etwa 1960 nukleares Gleichgewicht zw. den Supermächten
  • Aufrüstung hatte sich auf „Gleichgewicht des Schreckens“ (Situation, in der eine Nuklearmacht vom Ersteinsatz von Nuklearwaffen dadurch abgehalten wird, dass der Angegriffene noch vernichtend zurückschlagen könnte) eingependelt → Konzept der Friedenserhaltung durch gegenseitige Abschreckung

Kubakrise (Oktober 1962)

  • Kuba: 1959 Entmachtung Diktators Batista durch nation. Befreiungsarmee unter Castro, sozialist. Gesellschafts- und Wirtschaftsreform, von Sowjetunion unterstützt
  • SU errichtet Abschussrampen auf Kuba, Kennedy (USA) fordert deren umgehenden Abbau, Seeblockade über Kuba
  • sowj. Kriegsschiffe Richtung amerikanischer Blockadelinie, Chruschtschow lenkt ein, Schiffe drehen ab
  • beidseitiger Abbau der Raketenstellung (USA: Türkei, Sowjetunion: Kuba)
  • Atomkrieg nur knapp verhindert, Wendepunkt, Supermächte und breite Öffentlichkeit erkannten Gefahren der Aufrüstung (und eines Atomkrieges), verstärkte Gesprächsbereitschaft

Entspannungspolitik (1960-1970)

  • allg.: Durchführung politischer Aktionen mit dem Ziel auf diplomatischem Weg Krisensituationen zu mildern und mögliche Konflikte zu vermeiden
  • Versuch Ost-West-Konflikt zu entschärfen, KK als Bedrohung zu überwinden
  • Leitgedanken: Ausbau friedlicher Koexistenz, Verbesserung des Ost-West-Handels, Verträge zur Rüstungskontrolle u. Abrüstung, Abkommen über Truppenreduzierung in Europa, Ausbau der Zusammenarbeit zwischen USA und UdSSR, mehr Kulturaustausch und Tourismus


Prager Frühling (CSSR)

  • seit Januar 1968 Versuch einer Mehrheit der KPC unter Alexander Dubcêk, einen „Sozialismus mit menschlichem Antlitz“ (Liberalisierungs- und Demokratisierungsprogramm) zu schaffen
  • 21.08.1968 beendet durch Einmarsch der Truppen des Warschauer Pakts auf Geheiß der Sowjet-Regierung, gewaltsame Niederschlagung von friedlichen Demonstrationen


Vietnam-Krieg (1954-1973/74)

  • Genfer Konferenz: Teilung in kommunistisches Nordvietnam und Südvietnam unter Diem errichtete Diktatur (von USA direkt mit Verbänden unterstützt), bekämpft von kommunistischer Untergrundbewegung Vietcong (von China, Sowjetunion, Nordvietnam unterstützt)
  • trotz modernerer/besserer Technik erkennen USA ihre Unterlegenheit, 1968 Friedensverhandlungen, Waffenstillstand, 1973 Abzug der amerikanischen Truppen, nach erneuter Offensive Nordvietnams gegen den Süden – Kapitulation, ganz Vietnam wird kommunistisch regiertes Land
    → Vietnamschock/Vietnamtrauma
  • Ergebnis des 1. verlorenen Krieges der USA, wobei die Umstände, die zur Niederlage führten, gravierenden Eindruck in der amerikanischen Öffentlichkeit hinterließen und die außenpolitischen Entscheidungen des Präsidenten die nachfolgenden Jahrzehnte bestimmten
  • Konfrontation der amerikanischen Gesellschaft mit den Folgen des Krieges, vergebliche Menschenopfern (z.B 56.000 tote amerik. Soldaten), finanziellen Lasten
  • Zweifel/Kritik (weltweit), ob Einsatz für die Freiheit eines Volkes die Grausamkeit der Kriegsführung u. verheerenden Auswirkungen auf die Bevölkerung rechtfertige
  • Kriegsveteranen: massive Probleme bei Rückgliederung in Gesellschaft

KSZE (Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa)

  • ab 03.07.1972 stattgefunden, v.a. auf Initiative des Warschauer Paktes, mehrjährige Verhandlungen
  • 33 europ. Staaten u. Kanada u. USA unterzeichneten Abschlussakte
  • vereinbarte Grundsätze für vertrauensvolle Zus.-arbeit zw. O und W (Abrüstungs- u. Friedensbemühungen, Fragen der Sicherheit in Europa, Wirtschaft/Wissenschaft/Umwelt/Technik, menschliche Kontakte, Information, kulturelle Zusammenarbeit usw.)
    → Auflockerung der Blöcke, Entspannung zw. d. Westmächten, Unterstützung der Tendenzen innerhalb der Ostblockstaaten sich v. d. Sowjetunion zu lösen

Nato-Doppelbeschluss (12.12.1979)

  • 70er Jahre: Sowjetunion stationiert neue Mittelstreckenraketen in Osteuropa
  • Beschluss:
    1. Verhandlungen über den beidseitigen Abbau der Raketenstellungen (Null-Lsg.)
    2. falls keine Übereinkünfte innerhalb von 4 Jahren, erhöhen die USA die Zahl der Raketenbasen in Westeuropa (v.a. in Dtld.)
  • Ergebnis: Gespräche gescheitert, trotz Protest Stationierung neuer Raketen in Westeuropa

Solidarnosc (polnisch „Solidarität“)

  • polnische Gewerkschaft, aus Streikbewegung 1980 entstanden, strebte Verbindung von Demokratie mit Sozialismus und Christentum an, war erfolgr. fr. unabh. Gewer. im ehem. O-Block
  • mehrfaches Lahmlegen der Wirtschaft durch Streiks → nach Drohung Breschnews mit Einmarsch sowj. Truppen → Verbot v. Solidarnosc, Verhaftung führender Mitglieder (z.B. Lech Walesa)
  • existierte im Untergrund weiter
  • 06.02. bis 05.04.1989 Gespräche am „Runden Tisch“ mit der kommunistischen Führung → Zustimmung zum Stufenplan für Übergang zur Demokratie: demokratische Elemente, amtl. Anerkennung v Solid.
  • nach 1. freien Wahlen demokratische Regierung (Staatspräsident Walesa)

Glasnost und Perestroika

  • von M. Gorbatschow ab 1986 eingeleiteter Prozess zum Umbau („Perestroika“) und zur Modernisierung des gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Systems der Sowjetunion auf Basis größerer Offenheit und Freiheit („Glasnost“), z.B. Abschaffung Zensur, Presse-/Kultur-/Kunstfreiheit, Aufhebung Breschnew-Doktrin, Marktwirtschaft, usw.
  • Probleme: innere Widerstände, verschlechterte Versorgungslage, Streben d. Völker nach Unabhängigkeit
  • 1990 Beendung der Einparteienherrschaft der KPdSU, Augustputsch 1991 - Rücktritt Gorbatschows, Dezember 1991 Auflösung der Sowjetunion

2. Personen im Kalten Krieg

Josef W. Stalin (*18.12.1878 Gori; gest. 5.3.1953 Kunzewo)

  • 1922-1953 Generalsekretär des Zentralkomitees d. KPdSU
  • ab 1941 Regierungschef, 1941-1945 Oberster Befehlshaber d. Roten Armee
  • ab 1946 Vorsitzender des Ministerrates der UdSSR
  • Stalin errichtete totalitäre Diktatur während seiner Regierungszeit (1922-1953)
  • führte mehrmals politische Säuberungen durch (Massenterror)
  • leitete Phase der Entkulakisierung, Industrialisierung und Kollektivierung ein
  • 2.WK.: Stalin war wichtiger Partner (zunächst im Hitler-Stalin-Pakt, später der Alliierten) → Einfluss auf die Nachkriegsgestaltung von Europa
  • Konferenzen von Jalta und Teheran: Stalin erreichte Zugeständnisse, die den Machtantritt kommunistischer Parteien in Mittel- und Osteuropa begünstigten
  • 10.3.1952: Stalin-Note: Angebote Stalins an Westmächte über Neutralisierung u. Wiedervereinigung Deutschlands → kann als Anzeichen gewertet werden, dass Stalin zu Kompromissen bereit war

Leonid I. Breschnew (*6.12.1906 Kamenskoje; gest. 10.11.1982 Moskau)

  • 1931 Mitglied der KPdSU
  • ab 1923 Militärdienst, Politkommissar, Studium, 1939 Parteisekretär, 1941 Militärdienst
  • 1952 im Zentralkomitee, versch. Positionen, 1964-1982 Staats- und Parteichef
  • verheiratet (1 Tochter) letzte Lebensjahre: Schlaganfälle u. Herzinfarkte
  • ließ Prager Frühling gewaltsam beenden, erließ Breschnew-Doktrin
  • nahm am KSZE-Prozess teil (wollte Entspannungspolitik fördern)
  • die temporäre Schwäche der USA in 70er Jahren verschaffte d. Sowjetunion eine kurze Atempause → v. B. mit militär. Interventionen in Afghanistan beendet (erneute Verschärfung d. Kalten Krieges)

Alexander Dubcek (*27.11.1921 Uhrovec; gest. 7.11.1992 Prag)

  • 1939 Beitritt zur KPS, 1944 Teilnahme am Slowakischen Aufstand, versch. Parteiämter
  • 1955 Studium
  • 5.1.1968 Parteichef der KPC, 17.4.1969 Rücktritt, 1970 Ausschluss aus Partei
  • 1989 Rehabilitierung, Parlamentspräsident der CSSR
  • gest. an Folgen eines Autounfalls
  • D. repräsentierte einen reformkommunistischen Kurs in d. CSSR, setzte sich für einen „Sozialismus mit menschlichem Antlitz ein“, Reformbewegung wurde jedoch zerschlagen

Michail S. Gorbatschow (*2.3.1931 Priwolnoje)

  • 1952 Mitglied in d. KPdSU, 1953 Heirat
  • 1971 Mitglied im ZK d. KPdSU, verschiedene Parteiämter
  • März 1985 - August 1991 Generalsekretär d. ZK,
  • 3.1990 Staatspräsident der Sowjetunion, 1991 Augustputsch (gescheitert), 25.12.1991 Rücktritt von Gorbatschow
  • Gorbatschow sorgte für Rückzug der Sowjetunion aus Afghanistan, rehabilitierte Oppositionelle/Kritiker
  • distanzierte sich von der Breschnew-Doktrin → mehr Selbstbestimmung der Länder des Warschauer
  • Paktes → größtenteils friedliche Revolutionen in Osteuropa → Zerfall des Ostblocks, sowie Gorbatschows Politik der Glasnost u. Perestroika sorgten für Beendigung des Kalten Krieges
  • Gorbatschow ist maßgeblich die Wiedervereinigung Deutschlands zu verdanken

Franklin D. Roosevelt (*30.1.1882 New York City; gest. 12.4.1945 Warm Springs)

  • 1905 Heirat, 6 Kinder
  • 1905 demokratischer Senator (NY), 1913 Marineministerium
  • 1920 Kandidatur US-Vizepräsident (Niederlage der Demokraten)
  • 1921 Erkrankung (Rollstuhl/Krücken)
  • 1928 Gouverneur von NY, 4.3.1933 – 12.4.1945 32. US-Präsident
  • Roosevelt beschloss mit Churchill die Atlantik-Charta (enthält Grundsätze d. internat. Nachkriegspolitik)
  • nahm an den Konferenzen v. Teheran u. Jalta teil
  • trieb Gründung der UNO voran
  • seine Wirtschaftsreformen („New Deal“) verschafften der amerikanischen Wirtschaft Stabilität, bewirkten langfristig einen Aufschwung → USA konnten im Kalten Krieg als globale Supermacht auftreten

​Harry S. Truman (*8.5.1884 Lamar; gest. 26.12.1972 Kansas City)

  • 1917-1919 Armeedienst, 1922 Richter
  • ab 1935 demokratischer US-Senator
  • November 1944 Wahl zum US-Vizepräsident
  • April 1945 bis Januar 1953 33. US-Präsident
  • 2. WK: gab Befehl zu Atombombenabwürfen in Japan, Teilnahme an d. Potsdamer Konferenz
  • Truman unterzeichnete d. Gründungsurkunde der UNO
  • verkündete neue Grundsätze der amerikanischen Außenpolitik (Truman-Doktrin → Eindämmung des Kommunismus, T. setzte sich für Marshall-Plan ein)
  • um die Ausbreitung des Kommunismus zu verhindern, drohte er z.B. im Irak-Krieg m. Atomwaffen
  • Truman autorisierte im Koreakrieg den weiteren Vormarsch amerik. Truppen, verhinderte aber Einsatz von Atomwaffen

John F. Kennedy (*29.5.1917 Brookline; ermordet 22.11.1963 Dallas)

  • 1936-1940 Politikstudium, 1941 US-Marine, 1952 demokrat. Senator in Massachusetts
  • 1953 Heirat (2 Kinder)
  • 1956 Kandidatur US-Vizepräsident, 1958 Senator
  • 8.11.1960 Wahl zum 35. US-Präsidenten
  • seit Kindheit gesundheitliche Probleme (Rückenprobleme, Asthma usw.)
  • Innenpolitik: Sozialreformen, Einsatz gegen Rassentrennung
  • bisher größte Aufrüstung in Friedenszeiten
  • größter außenpolitischer Erfolg: Bewältigung d. Kubakrise, im Anschluss die Entspannungspolitik (z.B. Einrichten des Roten Telefons)
  • nach Bau d. Berliner Mauer zeigte K sich nach außen hin empört (hielt z.B. antikommunistische Rede in Berlin), soll jedoch innerlich erleichtert reagiert haben
  • Kennedy erreichte 1963 ein Atomwaffenstoppabkommen mit der Sowjetunion u. GB

3. Fotografie einordnen und erklären
Auf der Fotografie sieht man ein offenes Flugzeug mit der Aufschrift „American Airlines“, unter welchem mehrere Personen stehen. Zwei von ihnen halten ein Plakat, auf dem folgender Text steht: „Dieser Transport enthält das 5-Millionste Pfund, das von den American Overseas Airlines zwischen Frankfurt und Berlin geflogen wird“.

Anhand der vorgegebenen Jahreszahl 1948 und dem Hinweis auf die Fluglinie Frankfurt-Berlin kann man schlussfolgern, dass es sich bei dem Flugzeug um einen der sog. Rosinenbomber handelt, welche die Luftbrücke bildeten, die die Westberliner Bevölkerung während der vom 24. Juni 1948 bis zum 12. Mai 1949 dauernden Berlinblockade mit lebensnotwendigen Dingen (LM, Medizin usw.) versorgten.

Der Anlass für die von der Sowjetunion errichtete Blockade war die Währungsreform in den WBZ und den Westsektoren von Berlin gewesen, die die Einführung der DM beinhaltete. Da die Sowjetunion damit jedoch nicht einverstanden war (wollte eine einheitliche Währung für ganz Berlin), reagierte sie mit der Errichtung der Blockade. Das verfolgte Ziel dabei war das Aushungern der Westberliner, um somit die Westmächte zum Abzug zu zwingen und ganz Berlin unter sowjetischem Machteinfluss zu haben. Vor allem der amerikanische Militärgouverneur Clay befürwortete das Standhalten der Westmächte und initiierte den Aufbau einer Luftbrücke, wobei er sich auf die Truman-Doktrin berief.

Die Blockade wurde durch das Aufgeben der Sowjetunion beendet, die erkannten, dass sie das Gegenteil bzw. nichts erreicht hatten und als Bedrohung im Westen angesehen wurden. Die Westberliner Bevölkerung hingegen hatte ein enges Verhältnis zu den Alliierten aufgebaut. Das Bild könnte den Titel „Seht her – Wir lassen euch nicht im Stich“ tragen.

4. Karikatur auswerten
Auf der linken Hälfte der Karikatur sieht man ein Gebäude (wahrscheinlich das Weiße Haus in Washington), über dem die US-Flagge weht und auf dessen Balkon ein Mann mit einer markanten Frisur (also Kennedy) steht, welcher mit ausgestrecktem Arm und Zeigefinger auf einen glatzköpfigen Mann (Chruschtschow) zeigt. Dieser schaut auf der rechten Seite der Karikatur mit (möglicherweise) wütendem Gesichtsaudruck über eine Mauer (Berliner Mauer) hinweg zu seinem „Kontrahenten“. Im Hintergrund (hinter der Mauer) befinden sich zwei Türme, die denen des Kremls in Moskau ähneln. Kennedy soll in der Karikatur stellvertretend für die USA und Chruschtschow stellvertretend für die UdSSR stehen. Außerdem stehen vor dem Weißen Haus zwei Raketen mit dem Symbol der Sowjetunion (Sichel und Hammer) und der Aufschrift „Soviet base in cuba“ und vor der Berliner Mauer vier, mit der US-Flagge versehene Raketen, auf denen „US bases in turkey, persia etc.“ steht.

Die Karikatur trägt die Bildunterschrift „Es ist unerträglich, deine Raketen vor meiner Haustür zu haben!“ und soll auf die Kubakrise 1962 hinweisen. Die Sowjetunion hatten im Juli als Reaktion auf die Stationierung amerikanischer Raketen in der Türkei Raketenabschussrampen auf Kuba errichtet, sodass weite Teile der USA für sowjetische Raketen erreichbar waren. Da die Forderung der USA nach dem umgehenden Abbau der russischen Raketen unerhört blieb, legten sie eine Seeblockade über Kuba. Infolgedessen rückte die Sowjetunion mit Kriegsschiffen an, jedoch lenkten die Staatschefs der Supermächte (Kennedy und Chruschtschow) letztendlich noch ein und einigten sich auf den beidseitigen Abbau der Raketenstützpunkte. Denn es war klar geworden, wie knapp gerade ein Atomkrieg verhindert wurde und dass eine gleiche Situation nie wieder auftreten durfte.

Der Zeichner will mit seiner Karikatur zum Ausdruck bringen, dass jede der beiden Seiten von der jeweils anderen den Abbau der Raketen fordert, sie anklagt (ausgestreckter Zeigefinger) für ihr „inakzeptables Verhalten“ und dafür verurteilt, dass sie es wagt, durch die Raketen eine ständige Drohung hervorzurufen. Gleichzeitig besteht jede Konfliktpartei darauf, ihre eigenen Raketenbasen aufrechtzuerhalten und weiter aufzurüsten.

5. Textquelle auswerten
Die weltweiten (sozialen) Probleme und Belastungen und deren Verschärfung werden hauptsächlich durch den Fortschritt in Wissenschaft und Technik verursacht. Wenn keine gemeinsame Lösung gefunden wird, so bedeutet das laut Gorbatschow eine ungewisse Zukunft für die Menschheit. Um dies zu verhindern, müssen alle Länder zusammenarbeiten. (Trotz unterschiedlicher Nationen ist die Welt ein Ganzes, d.h. dass alle Länder sind aufeinander angewiesen sind.)

Die Zusammenarbeit wird jedoch durch das massive Wettrüsten und die Anhäufung eines riesigen (Atom-)Waffenarsenals durch die Sowjetunion und die USA gefährdet. Nach einem, wenn auch nur durch einen Fehler ausgelösten Krieg würde es keine Überlebenden geben, d.h. also, dass der Ost-West Konflikt eine tödliche Bedrohung für alle auf der Welt lebenden Menschen darstellt. Somit tragen die Sowjetunion und die USA eine besondere Verantwortung, weshalb sich Gorbatschow bemüht die Beziehungen zwischen diesen beiden Ländern zu verbessern. Er gründet die Möglichkeit eines friedlichen Miteinanders der USA und der Sowjetunion nicht auf Basis des Gleichgewichts des Schreckens, sondern sieht die Lösung des Konflikts in gegenseitigem Vertrauen, Verständigung und Zusammenarbeit, um allen Menschen ein Leben in dauernder Sicherheit zu ermöglichen und die neu entstandenen Probleme zu bewältigen.

Gorbatschow wendet sich von der These des Gleichgewichts des Schreckens ab, welche den Friedenserhalt nur durch gegenseitige Abschreckung vorsieht und die Aufrüstung demzufolge als notwendig erachtet. Es würde sich jedoch um einen instabilen Frieden handeln, da er von Misstrauen und Angst geprägt ist und voraussetzt, dass es keinen Austausch gibt (eigentlich wäre er kein richtiger Frieden, da es sich mehr um eine Patt-Situation handelt → es gäbe keine Sicherheit).

friedliche Koexistenz (These von der Möglichkeit eines friedlichen Nebeneinanders der kommunistischen und kapitalistischen politischen Systeme, unter Ausschluss eines kriegerischen Konflikts)

Breschnew-Doktrin (am 12. November 1968 vom sowjetischen Staats- und Parteichef Leonid Breschnew verkündet, sie ging von der beschränkten Souveränität der sozialistischen Staaten aus und leitete daraus das Recht ab, einzugreifen, wenn in einem dieser Staaten der Sozialismus bedroht würde)

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