Günderrode, Karoline von - Ein apokalyptisches Fragment

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Referat

Karoline von Günderrode - Ein apokalyptisches Fragment

In dem Text „Ein apokalyptisches Fragment“ von Karoline von Günderrode geht es darum, dass das erzählende Ich auf einem Felsen/Fundament steht und die Betrachtungsposition einnimmt. Es sehnt sich danach vom alltäglichen Leben Abstand zu nehmen, um in der Natur die völlige Einsamkeit zu finden. Der Blick in die Ferne des erzählenden Ichs spiegelt die Grenzenlosigkeit wieder, nach dem das erzählende Ich strebt.

Das Warten auf den Sonnenuntergang soll die Hoffnung, Erleuchtung, Wahrheit und Warten auf den Lebenssinn als die Ich-Suche des erzählenden Ichs kennzeichnen. Das erzählende Ich empfindet das alltägliche Leben als hektisch, sodass hier ein Zeitmotiv auftaucht, dass das Leben als vergänglich zeigen soll. So strebt das erzählende Ich danach, nach seinem eigenen Rhythmus zu leben und äußert den Wunsch nach Teilhabe am Rhythmus der Natur. Das zeigt die Sehnsucht nach Verbundenheit mit der Natur.

Außerdem blickt das erzählende Ich ins Innere, ins Unbewusste des selbst, sodass es nach außen scheint, als hätte es seine äußere Ruhe gefunden. Durch den Prozess wird dem erzählendem Ich immer klarer, was es will. Doch plötzlich fällt das erzählende Ich zurück, sodass Angst, Zweifel und der Kontrollverlust über sich selbst, entstehen. Aber kurzer Zeit später, kommt das erzählende Ich zu der Erkenntnis, dass es Teil der Natur ist, dass es Wiedergeboren wurde. Dem erzählendem Ich wird bewusst, dass man mit der Zeit und im Jetzt leben sollte.

So wird das erzählende Ich Eins mit der Natur und es gelingt ihm sich über die Menschheit hinaus sich zu entgrenzen und wahrzunehmen. Schlussendlich kommt das erzählende Ich zu dem Entschluss, dass es den Wunsch nach Rückkehr zum Ursprung des Lebens hat und sich bewusst macht, dass es die völlige Entgrenzung erst im Tode erreichen kann. Es verliert die Grenze zwischen Ich und Traumwelt, von außen und innen und wird durch den Nebel „betäubt“ und kann sich nun völlig an den Fluss des Lebens hingeben. Es lebt das Innere aus und findet seine eigene Wahrheit. Das erzählende Ich erreicht das All-Eins-Sein und die Verbundenheit von Körper, Seele und Geist. Dieser Text ist ein Appell an den Leser, die Zeit und sich selbst bewusster wahrzunehmen.

Inhalt in Stichpunkten

  • beschreibt die mystische Vereinigung des Geistes mit seiner Umwelt
  • Beobachtung der Natur, mit Gefühlen darauf einlassen → Feststellen des Gegensatzes von Mensch und Natur
  • Es entsteht der Wunsch des Romantikers eins mit der Natur zu sein
  • Traum → typisches Motiv, erkennt höhere Erkenntnis über sich selbst
  • Naturgealten können nicht ertragen werden → Mensch kann sich nicht mehr daran erinnern → Ohnmacht
  • Ahnung, dass man wie alle anderen Geschöpfe Teil der Schöpfung ist, erste Gedanken, empfindet sich allerdings noch als Einzelwesen
  • Strebt danach ein Teil der Schöpfung zu werden à gibt sich der neuen Situation hin à Sehnsucht, Schwebezustand, man weiß nicht wohin die Erkenntnis führt
  • Unterbewusstsein wichtiger als Bewusstsein → Reduzierung der Person auf das Wesentliche, die Dinge hinter sich lassen um zur wahren Erkenntnis zu gelangen → höherer Bewusstseinszustand
  • Plötzlich Unwissenheit, noch nicht alles zu erkennen, dann wiederum plötzlich die Erlösung und somit die Einheit (Panteismus → Mensch als Teil des Ganzen)
  • Bezug zum NT, Zustand erreicht → EINS MIT SCHÖPFUNG; ALLES IN BEWEGUNG (ich bin in allem, alles ist in mir)

→ Idealzustand der Romantiker (deren Wunsch)

Daten zu Karoline von Günderrode:

  • geboren am 11. Februar 1780 in Karlsruhe
  • aufgewachsen mit wenig Geld, da ihre Familie nicht sehr wohlhabend war
  • studierte Philosophie, Geschichte, Literatur und Mythologie
  • Werke zeichneten sich hauptsächlich aus durch Gefangenschaft und Freiheit bzw. Liebe und Tod
  • trat früh in den Kreis der Romantiker ein, doch nur, da sie engen Kontakt mit damals bedeutenden Personen hatte
  • widersprach den Vorstellungen der damaligen Zeit, wie eine Frau sich zu verhalten hat
  • ihre Werke waren anders, als man es damals von Frauen erwartet hätte
  • sie ist die Hauptfigur der frühen Emanzipation
  • größter Erfolg war „Ein apokalyptisches Fragment“
  • gestorben ist sie am 26. Juli 1806 in Winkel am Rhein

Bezug zur Biographie von Karoline von Günderrode

  • sie kam sich vor wie eine Gefangene: musste sich in der Stiftung an "sittsamen Lebenswandel" halten (vgl.: "erlöset von den Schranken meines Lebens" -> keine Entfaltungsmöglichkeiten, siehe auch: damaliges Frauenbild)
  • beigeisterte sich für die Freiheitsideale → Freiheitsbedürfnis
  • tiefe Sehnsucht nach einem erfüllten, selbstbestimmten Leben
  • belastet von dem unlöslichen Konflikt zwischen ihrem Freiheitsbedürfnis und der Frauenrolle der damaligen Zeit
  • unglückliche Liebe: Liebesaffaffäre mit Creuzer (verheiratet) → trennt sich von ihr (mit Grund für Erdolchung-> tot am Flussufer gefunden; Vgl. Sehnsucht nach dem Tod im Fragment)
  • Themen: Gefangenschaft, Freiheit, Liebe, Tod

zum Inhalt des apokalyptischen Fragment

  • in Träumen: Meer ohne Ufer -> Unendlichkeit
  • verspürt Sehnsucht, weiß nicht wonach → Sucht danach und "sehnend trieb ich mich umher im Unendlichen" (-> Vergleiche: Novalis-Traum von der blauen Blume)
  • sehnt sich nach Tod = ursprüngliche, zurück woher sie kam
  • innere Zerissenheit (Natur → Bewusstsein über sich selbst)
  • Natur = Kreislauf (des Lebens): Leben - Tod

Symbole:

  • Sonne – Gott ( Z. 26/27 )
  • Dunkle Gestalten aus dem Meer – das Böse / Satan ( Z. 15;18)
  • Meeresoberfläche – Grenze zwischen Himmel und Unterwelt (gesamter Text)
  • das Unendliche: „ Eins und alles“ (Z. 46)
  • Apokalypse – Das Ende, alles ist vorbei und endet im Nirvana oder Reich Gottes, also kein schlimmes Ende
  • Fragment – Teil eines ganzen, Bruchstück eines Ganzen
  • Apokalyptisches Fragment – Sie ist ein Teil des schönen Endes, sie ist in Gottes Reich eingetreten
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