Klassik (1786-1805) - eine Literaturepoche

Schlagwörter:
Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich von Schiller, politischer Hintergrund, Anregungen, Kennzeichen, Themen und Motive, Formen, Sprache, Klassischer Dramenbogen, klassischer Held, Referat, Hausaufgabe, Klassik (1786-1805) - eine Literaturepoche
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Referat

Klassik (1786-1805)

Die Ideen der Klassik wurden hauptsächlich von den zwei Dichtern Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) und Friedrich von Schiller (1759-1805) entwickelt und verbreitet. Ort deren Zusammenarbeit war Weimar. Wie die Aufklärung ging die Klassik von der Erziehbarkeit des Menschen zum Guten aus. Ihr Ziel war die Humanität, die wahre Menschlichkeit (das Schöne, Gute, Wahre). Doch der Mensch sollte nicht nur einzelne Tugenden wie zum Beispiel Toleranz oder Nächstenliebe besitzen, sondern einem Ideal zustreben, das mit den Begriffen Harmonie und Totalität umschrieben wurde. Alle menschlichen Kräfte und Fertigkeiten sollten ausgebildet werden:

  • Gefühl und Verstand,
  • künstlerisches Empfinden und wissenschaftliches Denken,
  • theoretisches Erfassen und praktische Umsetzung (Totalität).

Dabei sollten diese Eigenschaften aber nicht im Widerspruch zueinander stehen oder eine Eigenschaft auf Kosten der anderen bevorzugt werden. Sie sollten vielmehr eine ausgewogene Einheit bilden → Harmonie.

Politischer Hintergrund

  • Französische Revolution
  • Napoleon
  • Kleinstaaterei

Anregungen

  • Antike: Schönheitsideal
  • Aufklärung: Toleranz, Vernunft, Humanität, Weltbürgertum
  • Empfindsamkeit: Gefühlskultur, Innerlichkeit
  • Sturm und Drang: Möglichkeiten und Grenzen des Individuums
  • Idealismus: Erkenntnisthematik
  • Motivierendes Element: Freundschaft und Zusammenarbeit von Goethe und Schiller

Kennzeichen, Themen und Motive

  • Harmoniestreben von Natur und Kunst, sowie Freiheit und Gesetz
  • Humanitätsideal distanziert sich von den gewalttätigen, revolutionären Veränderungen im Sinne der französischen Revolution
    → stattdessen: friedliche Entwicklung der Gesellschaft, vor allem durch Bildung und ästhetische Erziehung
  • Glauben an die Bildungsfähigkeit des Menschen (Autonomie)
  • Suche nach Ausgleich zwischen Extremen (Entsagung, Begrenzung)
  • Orientierung am Schönheitsideal der Antike (Maß, Harmonie)
  • Streben nach Humanität (Toleranz, Wahrhaftigkeit)
  • Bekenntnis zum Weltbürgertum (Absage an Tagespolitik)

Formen

  • Lyrik: Ballade, Gedankenlyrik
  • Drama: Ideendrama
  • Epik: Bildungsroman

Sprache

  • stilisierte Kunstsprache (gehobener Stil)
  • sentenzhaft
  • rhythmisiert
  • geschlossene Form
  • regelmäßig gebaute Verse und durchgeformte Sprache

Klassischer Dramenbogen

  1. Akt: Exposition (erste Anzeichen eines Konfliktes)
  2. Akt: Steigende Handlung mit erregendem Moment (Konflikt spitzt sich zu)
  3. Akt: Höhepunkt und Peripetie
  4. Akt: Fallende Handlung mit retardierendem Moment (Anzeichen auf Wendung, Rettung)
  5. Akt: Katastrophe (meistens Tod des Helden)

    Drei Einheiten: Zeit, Raum und Handlung

Klassischer Held

  • handelt nach moralischen Richtlinien
  • kommt in einen Konflikt mit sich und seinen Idealen
  • Konflikt zwischen Persönlichkeit und Gesellschaft

Autoren

  • Klassik:
    • Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) (Iphigenie auf Tauris, Faust I und II)
    • Friedrich von Schiller (1759-1805) (Maria Stuart, Die Jungfrau von Orleans, Die Braut von Messina, Wilhelm Tell)
  • Zwischen Klassik und Romantik:
    • Johann Gottfried von Herder (1744-1803) (Hyperion)
    • Jean Paul (Die unsichtbare Loge)
    • Kleist (Prinz Friedrich von Homburg, Das Käthchen von Heilbronn)

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