Kleist, Heinrich von - Michael Kohlhaas (kurze Inhaltsangabe)

Schlagwörter:
Heinrich von Kleist, Inhaltsangabe, Novelle, Dramatiker, Erzähler, Lyriker, Referat, Hausaufgabe, Kleist, Heinrich von - Michael Kohlhaas (kurze Inhaltsangabe)
Themengleiche Dokumente anzeigen

Referat

„Michael Kohlhaas“ von Heinrich von Kleist

Michael Kohlhaas ist eine Novelle von Heinrich von Kleist. Ein erstes Fragment erschien in der Juniausgabe 1808 von Kleists Literaturzeitschrift Phöbus. In der vollständigen Form wurde die Novelle 1810 im ersten Band von Kleists Erzählungen veröffentlicht. Die Erzählung spielt in der Mitte des 16. Jahrhunderts und handelt vom Pferdehändler Michael Kohlhaas, der gegen ein Unrecht, das man ihm angetan hat, zur Selbstjustiz greift.

Heinrich von Kleist wurde am 18. Oktober 1777 (nach Kleists eigenen Angaben am 10. Oktober 1777 in Frankfurt, Oder) geboren. Er starb am 21. November 1811 am Stolper Loch (heute Kleiner Wannsee in Berlin). Kleist war ein deutscher Dramatiker, Erzähler, Lyriker und Publizist. Er stand als „Außenseiter im literarischen Leben seiner Zeit […] jenseits der etablierten Lager“ und der Literaturepochen der Weimarer Klassik und der Romantik. Bekannt ist er vor allem für das „historische Ritterschauspiel“ Das Käthchen von Heilbronn, seine Lustspiele Der zerbrochne Krug und Amphitryon, das Trauerspiel Penthesilea sowie für seine Novellen Michael Kohlhaas und Die Marquise von O....

Inhaltsangabe
Michael Kohlhaas, ein Rosshändler, lebt an den Ufern der Havel. Auf seinem Weg zum sächsischen Pferdemarkt, stößt er bei einer Burg auf sächsischem Gebiet auf einen ihm fremden Schlagbaum. Der Schlossvogt teilt ihm mit, dass die Pferde nur mit landesherrlicher Erlaubnis und gegen Zahlung einer Gebühr passieren dürften. Nachdem auch noch der Junker Wenzel von Tronka, der Schlossherr selbst, eingeschaltet worden ist, lässt Kohlhaas als Pfand zwei Rappen zurück und zu deren Pflege auch einen zuverlässigen Knecht.

In Dresden erkennt Kohlhaas, dass die Forderung des Junkers reine Willkür war. Als er bei seiner Rückkunft seine Rappen in Empfang nehmen will, sind diese in einem elenden Zustand. Gleichzeitig erfährt Kohlhaas, dass sein Knecht misshandelt und davongejagt wurde. Er lässt die Pferde zurück und erhebt in Dresden Klage bei Gericht. Nach Monaten erfährt er, dass die Klage abgewiesen wurde, weil Verwandte des Junkers hohe Ämter am sächsischen Hofe haben. Auch ein Ansuchen beim Landesherrn, dem Kurfürsten von Brandenburg, bleibt erfolglos.

Bei der Übergabe einer Bittschrift, die durch Kohlhaas’ Frau Lisbeth erfolgt, wird diese von der Schlosswache, ungewollt getötet. Kohlhaas verkauft nun alle seine Besitztümer, bewaffnet seine Knechte und brennt die Burg nieder. Tronka selbst gelingt die Flucht nach Wittenberg. Kohlhaas, dessen Anhang zu einer immer größer werdenden Schar wird, zündet die Stadt mehrmals an und tötet alle, die ihm in die Quere kommen. Der mit 500 Mann heranziehende Prinz Friedrich von Meißen wird von Kohlhaas bei Mühlberg überfallen und zurückgeschlagen. Da erreicht den Rosshändler im Schloss von Lützen eine Mahnung Martin Luthers, den Kohlhaas sehr verehrt. Sofort macht er sich in Verkleidung zu Luther auf und dieser verspricht ihm, sich beim Kurfürsten für ihn einzusetzen. Kohlhaas erhält das Versprechen freien Geleits nach Dresden und gerichtliche Verhandlung seiner Angelegenheit. Sofort löst Kohlhaas seine Schar auf und begibt sich nach Dresden, wo auch der Junker Wenzel von Tronka eingetroffen ist. Die Nachforschungen nach den verschwundenen zwei Rappen haben zum Ergebnis, dass ein Abdecker aus Döbbeln sie nach Dresden bringt, wo schließlich der Kämmerer Kunz von Tronka sie entgegennimmt.
Eine neue Verwicklung für Kohlhaas entsteht dadurch, dass Nagelschmidt, ein Mitglied von Kohlhaas’ ehemaliger Bande, mit allerlei zwielichtigem Gesindel Raubzüge an der böhmischen Grenze unternimmt. Als Kohlhaas für acht Tage in seine brandenburgische Heimat reisen will, verweigert man ihm die Pässe und bewacht ihn in seinem Hause wie einen Gefangenen. Zu allem Unglück wird in der Nähe von Dresden ein Knecht Nagelschmidts mit einem Brief an Kohlhaas aufgegriffen, in dem diesem die Führung des Räuberhaufens angetragen wird. Man lässt den Knecht den Brief abgeben und Kohlhaas beantwortet ihn zustimmend. Darauf wird er in Ketten gelegt und zum Tode verurteilt.

Doch der Kurfürst von Brandenburg reklamiert Kohlhaas als seinen Untertan, und dieser wird ausgeliefert. Der Versuch des Kurfürsten, die beim Kaiser gegen Kohlhaas eingereichte Klage wegen Landfriedensbruch wieder zurückzunehmen, scheitert. So wird der Rosshändler zum Tode durch das Schwert verurteilt. Kohlhaas wird auf der Reise ins brandenburgische nach der Kapsel, die er um den Hals trägt, gefragt. Da erzählt er von der Zigeunerin, die den sächsischen und brandenburgschen Kurfürsten die Zukunft vorausgesagt hat. In der Kapsel befindet sich ein Zettel, der wichtige Nachrichten für den Kurfürsten von Sachsen enthält. Alle Versuche des sächsischen Kurfürsten den Zettel in seine Macht zu bringen scheitern kläglich. Bevor Kohlhaas gehängt werden soll, liest er den Zettel und isst ihn auf. Der Kurfürst von Sachsen fällt sofort in Ohnmacht.

Kohlhaas bekommt letztendlich noch die Genugtuung, alle seine Forderungen an Wenzel von Tronka erfüllt zu sehen: Der Junker wird mit zwei Jahren Gefängnis bestraft, die Rappen Kohlhaas‘ wurden dick gefüttert, und er hat Schadenersatz erhalten. So lässt sich Kohlhaas widerstandslos enthaupten. Der Kurfürst von Brandenburg erweist ihm noch eine letzte Ehre, indem er seine Söhne zu Rittern schlägt und sie auf seine Pagenschule schickt.

Zurück