Antikes Griechenland - Bergbau und Metallverarbeitung

Schlagwörter:
mykenische Paläste, Arbeitsschritte zur Erstellung eines Eisenwerkzeuges, Bronzeverarbeitung, Arbeitsvorgänge beim Hohlguss, Referat, Hausaufgabe, Antikes Griechenland - Bergbau und Metallverarbeitung
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Referat

Antikes Griechenland - Bergbau und Metallverarbeitung


Bergbau und Metallverarbeitung:
Nach der Zerstörung der mykenischen Paläste begann auch in Griechenland die Eisenzeit, welche um das 1.Jahrtausend v.Chr. datiert wird. Dennoch blieb Bronze in vielen Bereichen das meistgenutzte Metall. Eisen wurde in den früheren Jahren lediglich für die Herstellung von Waffen und einigen Werkzeugen genutzt. Da sich das Eisenvorkommen im mediterranen Raum sich häufig schon dicht unter der Oberfläche befindet, fand der Abbau Über-Tage statt. Doch schon bei der Roheisenerzeugung entstanden den Griechen große Probleme, da die Temperatur ihrer antiken Schachtöfe ( ca. 1300 Cº ) nicht für das Schmelzen des Erzgesteins ausreichte. So mußten sie es durch Reduzierung gewinnen. Desweiteren entstanden Probleme bei der Metallverarbeitung, da ja auch hier die Temperatur zu gering war, um das Eisen zum Beispiel zu gießen. Nachdem aus den Schachtöfen das Roheisen zu Eisenoxiden reduziert worden war, hatten die Schmieden die Aufgabe daraus schmiedbares Eisen herzustellen. Dies gelang den Schmieden zum einen durch eine Anreicherung der Eisenoxide mit Kohlenstoff. Dazu entzündeten sie ein Holzkohlefeuer in das das Eisen gelegt wurde. Das Eisen durfte jedoch nur mit maximal 2 % Kohlenstoff angereichert werden, da es sonst zu spröde wurde. Zusätzlich Härte erreichten die Griechen durch das Eintauchen des heißen Eisenstückes in kaltes Wasser. Durch diese zwei Bearbeitungsverfahren wurden die Schmiedbarkeit und eine Härtung des Eisens möglich. Trotz dieser Verfahren waren die Griechen, was durch literarische Zeugnisse bewiesen ist, nicht in der Lage, den Vorgang der Verhüttung und des Schmiedens angemessen zu verstehen.

Arbeitsschritte zur Erstellung eines Eisenwerkzeuges: 
Heißes Eisen mit Hilfe eines Blasebalges zum Glühen bringen, Hämmern, und im kalten Wasser löschen.

Die Griechen nahmen fälschlicherweise an, dass die Qualität des Eisens (Härte) hauptsächlich von der Güte des Wassers abhing.

In der Antike wurden jedoch vornehmlich Kupferlegierungen verwendet. Reines Kupfer warf beim Schmelzen Blasen und war daher in Reinform relativ ungebräuchlich. Die am meisten verbreitete Kupferlegierung war Bronze, eine Mischung aus Kupfer und Zinn. Der Vorteil der Bronze gegenüber dem Eisen war ihr relativ niedriger Schmelzpunkt (900 Cº), sowie ihre guten Gusseigenschaften. Die griechischen Schmiede formten die bronzenen Gefäße oder Rüstungsteile in kaltem Zustand durch Treibarbeit. Härte wurde der Bronze durch Hämmern verliehen.

Die Technik der Bronzeverarbeitung wurde auch im Bereich der Rundplastik verwendet. Die Griechen vermochten jedoch bis zum späten 6. Jahrhundert nur kleine Statuen mit Hilfe des Gussverfahrens herstellen. Frühere Bildwerke aus Bronzeblech wurden als Sphyrelata bezeichnet. Zwischen 700 - 650 v.Chr. stellten die Griechen auch größere Bronzestatuen her, die jedoch aus einzelnen Bronzeteilen zusammengesetzt waren, welche durch Nägel zusammengehalten wurden.

Seit dem 8. Jahrhundert v.Chr., der geometrischen Zeit, war die Methode des Wachsausschmelzens zum Herstellen von Bronzestatuen üblich. Die gewünschten Figuren wurden aus Wachs vorgefertigt. Dann umgab man sie mit einem Mantel aus Ton. Man fertigte Abflusskanäle für das Wachs an und erhitzte die gesamte Statur. Der Ton erhärtete und das Wachs floss ab. In diesen Hohlraum wurde dann die flüssige Bronze gegossen. Aufgrund des Schwindens von Bronze beim Erkalten war nur die Herstellung von kleineren Statuen möglich, da sonst zu große Unebenheiten entstanden wären.

Im 5. Jahrhundert entwickelten die griechischen Bronzeschmiede nach einer Experimentierphase das Verfahren des Hohlgusses. Dieser wurde jedoch schon im 7. Jahrhundert zur Herstellung kleinerer Erzeugnisse angewandt. Rhoikos und Theodoros, die das Verfahren nun auch zur Herstellung großer Bildwerke benutzten, gelangten zu großem Ruhm. Der Arbeitsvorgang gewann an Komplexität und stellte höhere Anforderungen an die Kooperationseigenschaft und Vorausplanung.

Es wurden größere Werkstätten gebaut, in denen eine beginnende Arbeitsteilung festzustellen war. Während früher die Bronzeschmiede häufig allein arbeiteten wurden von diesem Zeitpunkt ausgehend bis zu sechs und mehr Handwerker auf überlieferten Keramikgefäßen dargestellt. Diese hatten verschiedene Aufgaben im Bereich der Bronzegießerei wahrzunehmen. So waren Handwerker für das Schmelzen des Metalls im Ofen zuständig, andere für die Bearbeitung der Bronze und andere für das Zusammenfügen der einzelnen Teile. Nun gab es auch feste Einrichtungsgegenstände, die in jeder Gießerei vorhanden waren ( z.B.: Ofen mit Blasebalg, Werkzeuge und vor allem verschiedene Hämmer für die Oberflächenbearbeitung).

Arbeitsvorgänge beim Hohlguss:

  1. Formung des Standbildes aus Ton mit Hilfe eines Gerüstes aus Metall oder Holz
  2. Auftragen einer Wachsschicht
  3. Umgebung mit einem Tonmantel
  4. Kern und Mantel werden durch Metallstäbe verbunden
  5. Wachs ausschmelzen und Härtung der Form
  6. Hineingießen der flüssigen Bronze

Dieses Verfahren nannte man den direkten Guss. Man ging jedoch schon bald dazu über die verschiedenen Teile der Plastik einzeln zu gießen, da hier die Gefahr eines Misslingens des Standbildes geringer war.


Quellenangabe:

  • Propyläen Technikgeschichte, hrsg. v. Wolfgang König, Band 1: D. Hägermann, H. Schneider, Landbau und Handwerk, 750 v.Chr. bis 1000 n.Chr., Berlin 1991 

 

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