Staufer - ein schwäbisches Adelsgeschlecht (Vortrag in Stichpunkten)

Schlagwörter:
Hohenstaufen, Staufergeschlecht, staufisch-welfische Rivalität, Kaisermacht und Papsttum zur Zeit Barbarossas, Referat, Hausaufgabe, Staufer - ein schwäbisches Adelsgeschlecht (Vortrag in Stichpunkten)
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Referat

Die Staufer

Ein Vortrag in Stichpunkten


Gliederung:

  1. allgemeine Aussagen zu dem Staufergeschlecht
    1. Wer waren die Staufer?
    2. Wie kamen sie an die Macht und wie entstand die daraus resultierende staufisch-welfische Rivalität?
    3. Der weitere Verlauf der Stauferzeit bis 1254
    4. Was bewegten die Staufer?
    5. Die Herrschaftszeit der Staufer und ihre Vertreter
  2. Friedrich I.,Barbarossa
    1. Wer war Friedrich I., Barbarossa
    2. Kaisermacht und Papsttum zur Zeit Barbarossas
  3. Die Kaiserherrschaft Heinrich VI. und Friedrich II.
  4. Quellenangaben


1.1 Wer waren die Staufer?

  • eines der bedeutendsten Herrschergeschlechter des Mittelalters
  • Name = abgeleitet vom Stammsitz Burg Stauf auf Hohenstaufen (Nordrand der schwäbischen Alb)
  • Das schwäbische Fürstengeschlecht stellte von 1138 bis 1254 deutsche Kaiser und Könige
  • Sie rückten während des Investiturstreites in die Schicht der führenden Herzogsfamilien auf
  • Friedrich von Bueren war der erste nachweisbare Staufer
  • Sein Sohn Friedrich (später Barbarossa Folie Barbarossa zeigen) heiratete die Tochter Kaiser Heinrichs IV. und bekam 1079 das Herzogtum Schwaben zum Lehen
  • Friedrich ist der Erbauer der Burg Hohenstaufen, dem Stammsitz der Staufer (Folie Burg Hohenstaufen zeigen)
  • Staufer setzten sich mit Streben des Papsttums auseinander, um Ehre des Reiches + Machtstellung in Italien wiederherzustellen
  • Konrad III. war der erste Staufer auf dem deutschen Königsthron (1138 Thronbesteigung)
  • Kämpfe mit den Welfen , die größten Widersacher der Staufer, beherrschten die ersten Jahrzehnte staufischer Königsherrschaft.


1.2 Wie kamen sie an die Macht und wie entstand die daraus resultierende staufisch-welfische Rivalität?

  • Nach Tod des letzten Saliers, Heinrich V., 1125, erhielt Neffe Herzog Friedrich von Schwaben (Staufer) das Erbe (nämlich die Güter der Salier - genannt: Eigengut oder Hausgut), da er verheiratet war mit Schwester des letzten salischen Königs (siehe Stammbaum S. 108))
  • Gebiete (Teile des Elsaß + Franken + Schwaben) machten ihn königsfähig + hoffte auf Wahl
  • Fiel aber auf Lothar von Sachsen, dessen Tochter Frau von Heinrich dem Stolzen (Herzogs von Bayern und Sachsen) war # Bindung zu den Welfen + Sicherung der Gunst eines mächtigen Reichsfürsten
    • Somit erwarben die Welfer breite Landstreifen von Lüneburg bis Harz # mehr Macht + Reichtum als Staufer
  • 1127 Wahl eines Staufers zum Gegenkönig (Konrad), zunächst Versöhnung zwischen beiden, dann, nach Tod Lothars 1138 selbst König
  • Heinrich der Stolze verweigerte Huldigung, übergab aber Reichsinsignien (Symbole staatl. Macht wie Krone + Zepter) von König Lothar
  • Konrad, dessen Macht durch Konflikt zu Welfen beschränkt war, suchte Kompromiss
  • Heinrichs Sohn, Heinrich der Löwe, erhielt 1142 Herzogtum Sachsen, Heinrich II.
  • Nach Tod Konrads # Neffe Konrads, Friedrich von Schwaben = König, war über Mutter Judith mit Welfen verwandt, deshalb guter Vermittler beider Parteien


1.3 Der weitere Verlauf der Stauferzeit bis 1254

  • 1154 erhielt Heinrich der Löwe auch Bayern # damit schien Gegensatz Staufer - Welfer endgültig behoben
  • Staufer ließen Welfern nun freie Hand, Heinrich der Löwe nutzte dies aus - stärkte sein Hausgut durch Einzug sächsischer Lehen, Eroberungen im slawischen Osten, Gründung von Städten # Unbeliebtheit bei sächsischen Adligen
  • Man beschrieb ihn als: "machthungrigen Egoisten, der es mit dem Recht nicht so genau nahm"
  • Konflikt spitzte sich zu als: Heinrich verweigerte außerdem milit. Unterstützung für König Friedrich von Schwaben im Kampf gegen lombardischen Städte # Friedrich stützte ihn nun nicht mehr gegen sächsische Adelsopposition
  • 1180 nahm der König die Klagen der Gegner Heinrichs an + verurteilte ihn # Entzug der Herzogtümer # mit Sturz Heinrichs waren auch die 2 Herzogtümer als Machtfaktoren uninteressant geworden
  • Heinrich der Löwe erhielt nur welfischen Eigenbesitz um 1181 zurück, # gründete 1235 Herzogtum Braunschweig-Lüneburg
  • Entscheidungen = wichtiger Faktor deutscher Geschichte: Territorialisierung des Reiches (Aufteilung in kleinräumige Gebilde) setzte sich durch, östliche Gebiete Bayerns wurden selbständig (Österreich, Steiermark, Kärnten (schon vorher selbständig) entstanden)
  • Reichsfürsten forderten Recht der Vererbung ihrer Reichslehen - König sollte sie nicht mehr zurückfordern dürfen # Territorialisierung auch im Lehnsrecht besiegelt


1.4 Was bewegten die Staufer?

  • Staufer führten kaiserliche Macht zu nie wieder erreichtem Höhepunkt, Kampf für Ansehen + polit. Stärke des Reiches führte zu Widerstand durch Reichsfürsten
  • Sie wollten ihre Macht vergrößern # mussten kaiserl. Macht schwächen, sonst Abhängigkeit vom Kaiser
  • Ziel des Papstes war: führende Macht in Mittel - und Oberitalien zu werden + päpstl. Vorrangstellung in christl. Welt gegenüber Kaiser durchzusetzen
  • Erfolg der staufischen Politik (Reichserneuerung) blieb aus; entweder wegen starkem Widerstand oder auch durch historische Zufälligkeiten wie früher Tod Heinrichs VI.


1.5 Die Herrschaftszeit der Staufer und ihre Vertreter

  • Die Regierungszeit der Staufer:
    • 1136-1152 Konrad III.
    • 1152-1190 Friedrich 1.,Barbarossa Kaiser 1155
    • 1190-1197 Heinrich VI. Kaiser 1191
    • 1198-1208 Philip von Schwaben
    • 1212-1250 Friedrich II. Kaiser 1220
    • 1220-1234 Heinrich VII.
    • 1250-1254 Konrad IV.


2.1 Wer war Friedrich I., Barbarossa

  • Bedeutendster Repräsentant des Staufergeschlechtes war Kaiser Friedrich /. Barbarossa (1152 bis 1190)
  • durch seine Politik erfuhr das Reich und das Königs- bzw. Kaisertum einen großen Machtzuwachs


2.2 Kaisermacht und Papsttum zur Zeit Barbarossas

  • Friedrich I. (1123 - 1190) - genannt "Barbarossa" (wegen rotem Bart) suchte Frieden mit Papst, wollte jedoch nichts von Ansehen des Kaisers + Reiches einbüßen
  • Papst kämpfte nach Investiturstreit mit seinen normannischen Vasallen (Gefolgsmann, Abhängiger) + stadtrömischer Opposition
  • Normannen bedrohten Herzogtümer Benevent und Spoleto (Kaiser glaubte, sie gehören zu Langobarden # seiner Herrschaft unterstellt
  • 1153 Bündnis zwischen Eugen III. (derzeitiger Papst) + Barbaossa im Konstanzer Vertrag
  • König versprach Schutz vor Normannen + Römern, Papst die Kaiserkrönung + Schutz gegen innere Feinde
  • 1155 Kaiserkrönung Barbarossas in Peterskirche durch Papst Hadrian IV. (Nachfolger Eugens) - jedoch: konnte Rom nicht unterwerfen + seine deutschen Vasallen nicht zum Kriegszug gegen Normannen bewegen
    # alte Konfliktsituation stellte sich wieder her, denn Kaiser erfüllte Versprechungen nicht
  • Normannen + städtische Volksbewegung für Papst, Stadtherren + Gegner Mailands + deren Bundesgenossen für Kaiser
  • 13. Jahrhundert # zwei feindliche italienische Parteien:
    1. Ghibellinen (Stauferanhänger),
    2. Guelfen (Staufergegner)
  • nach Ende der Staufer: aus Ghibellinen = Adels-, aus Guelfen = Volkspartei
  • Konflikt zw. Barbarossa + Papst begann mit Zusammenstoß von päpstlichen Legaten (Gesandte) + Friedrichs Kanzler (Kölner Erzbischof Rainald von Dassel), dieser trat für Wiederherstellung der Reichsgewalt in Italien ein
  • Friedrich begann Kampf um "honor imperii" (Ansehen des Reiches), versuchte kaiserliche Macht neu zu begründen
  • Suchte Hilfe der Juristen von Rechtsschule Bologna # wollte so Reichsrechte in Oberitalien einfordern + anti-kaiserlicher Politik des Papstes begegnen
  • Juristen nutzten Gesetzessammlung des Justinian (Kaiser der Spätantike), Inhalt (heute genannt "Römisches Recht") stützte kaiserliches Herrschaftsrecht (stammten aus Zeit wo nur Wille des Herrschers alles begründete)
  • Das "Römische Recht" blieb bei Barbarossa noch Nebenhandlung, gewann jedoch im 16. Jhdt. Bedeutung für Begründung monarchischer Gewalt, im Mittelalter nicht durchgesetzt gegen Gewohnheitsrecht
  • 1157 Reichstag von Besancon: Friedrich weigert sich Reich als Lehen der Kirche anzuerkennen + verteidigte Gleichrangigkeit zw. Papst und Kaiser, erstmals taucht Begriff "Sacrum Imperium" (Heiliges Reich) als Manifestation (Sichtbarmachung) dieser Gleichwertigkeit auf
  • 1158, auf zweitem Italienzug, Eroberung Mailands durch Kaiser, # wichtigster anti-kaiserlicher Stadtstaat bezwungen, Barbarossa ließ Reichsrechte festlegen (Reichstag in Roncaglia)
  • große Einnahmen durch z.B. Zölle sicherten außerdem Herrschaft Barbarossas
  • aufkommende Gedanken einer kaiserlichen Weltherrschaft wehrte Barbarossa ab
  • einige Misserfolge + Unglücksfälle wie Tod des Kanzlers Rainald, Malariaseuche im deutschen Heer 1167 + Niederlage gegen oberitalienische Städte bei Legano 1176 # Kompromissdenken seitens des Kaisers
  • 1176 erkannte er Papst Alexander an, 1177 Waffenstillstand mit Lombarden, 1183 vorläufiger Abschluss der Kämpfe mit "Frieden von Konstanz"
  • Städter zahlten einmalige Abfindung von 15000 Mark Silber, Regalien verblieben ihnen
  • 1167 leisteten Mitglieder des lombardischen Bundes (gegründet nach 1167 gegen Italienpolitik Barbarossas aus Städten: Mailand, Parma, Padua, Verona, Piacenza, Bologna, Cremona, Mantua, Bergano + Brescia) dem Kaiser den Treueid
  • Friedrich blieb oberster Gerichtsherr + wahrte im Großen und Ganzen die Oberherrschaft des Reiches (bestand in Anerkennung des Kaisers als obersten Lehnsherrn der italienischen Städte)


3 Die Kaiserherrschaft Heinrich VI. und Friedrich II.

  • 1190 Tod Barbarossas beim Baden im Saleph (Kleinasien), Nachfolge war schon lange vorher geregelt # Sohn Heinrich wurde König
  • 1186 Heirat Heinrichs mit normannischer Königstochter Konstanze in Mailand # erbte Normannenreich, da Königshaus der Normannen ausstarb
  • jedoch Adliger von Normannen zum König gewählt, mit Unterstützung des Papstes # Eroberung + Krönung zum Normannenkönig 1194 am 1. Weihnachtstag
  • Papst erkannte das nicht an # glaubte das Recht zu haben als Lehnsherr der Normannen deren König selbst zu wählen # aber: Bestehendes Lehnrecht Deutschlands sagt, dass Bestätigung der Herrschaft erfolgen muss und dass Ablehnung verboten wäre
    # Unabhängigkeit des Papsttums durch bestehende Situation gefährdet (Stütze seiner Politik, die Normannen, unter Herrschaft des kaiserlichen Gegners + "Patrimonium Petri" (Kirchenstaat) von staufischem Herrschaftsgebiet umgeben)
  • Macht des staufischen Kaisers derzeit nahezu unbegrenzt
  • Heinrich strebte Lehnshoheit über alle christlichen Reiche an, Böhmen und England waren Lehen des Reiches # Kaiser besaß bisher größte Macht
  • Wollte Macht sichern durch Erbmonarchie bei Normannen (deutsche Krone sollte weitergegeben werden), außerdem sollten Reichslehen in fürstlichen Familien auf männl. und weibl. Linie vererbt werden
  • Fürsten lehnten Plan 1196 ab
  • 1 Jahr später verstarb Heinrich VI. 31jährig an Malaria
  • einziger Sohn Friedrich II. (schon mit 2 Jahren gewählt) bekam durch Mutter Konstanze nach des Vaters Tod normannische Krone gesichert
  • 1198 in Dtld. Bruder Heinrich VI. Herzog Philipp von Schwaben, norddeutschen Minderheit der Welfe Otto IV. zum König gewählt
  • Papst Innozenz III. nutzte Machtgegensatz zw. Staufern + Welfen # besetzte zielstrebig Teile des Reichsgutes + überschrieb sie dem Kirchenstaat, forderte lediglich Wahlentscheidung in Dtld., griff sonst nicht ein
  • Nach Tode Philipps von Schwaben (1208) unterstützte der Papst Staufererben Friedrich, da der Welfenkaiser Reichsgut zurückforderte + Krieg androhte und begann
  • Franz. König unterstützte Friedrich II., englischer König griff für Verwandten Otto IV. ein
  • Otto drang ins Frankenreich ein, jedoch erlitt er Niederlage bei Bouvines # Fürsten verließen Otto
    # Friedrich II. allgemein anerkannt
  • Friedrich fügte Reichsitalien + sein Normannenreich zu Territorium zusammen # bedeutete Beseitigung
    der päpstlichen Herrschaft + Auslieferung des Papsttums an Macht der Staufer - friedlicher
    Interessenausgleich zwischen Kaiser + Papst auf Dauer nicht mehr möglich
  • 1239 endgültige Eskalation: Gregor IX. bannte Kaiser zum zweiten Mal (bis zum Tode Friedrichs nicht gelöst)
  • Friedrichs Truppen besetzten Gebiete des Papstes + stellten Landverbindung zw. Reichsitalien + Normannenreich her
  • Friedrich II. hielt europäische Könige neutral
  • Innozenz IV. = Nachfolger Gregors # mögliche Friedensschließung vereitelt, da Papst auf Anerkennung seiner Herrschaftsrechte in Oberitalien bestand
  • Innozenz IV. wich nach Lyon aus + ließ Kaiser absetzen, Zeitgenossen sprachen vom Ende der Christenheit, da Hass zwischen politischem und geistlichem Herrscher nur Weltuntergang (wie in Bibel beschrieben) bedeuten könne
  • Mittelalterliche Ordnung zerstört
  • In unentschiedener Situation des Machtkampfes starb Friedrich II. 1250 in Apulien an einem Fiber
  • Zweiter Sohn Konrad IV. (König 1237) starb auf erfolgreichem Kriegszug in Italien 1254, dessen Sohn Konradin 1268 in Neapel hingerichtet (nach erfolglosem Kriegszug gegen Karl von Anjou, Sohn des franz. Königs)
  • Diesem übergab der Papst das süditalienische Reich der Staufer und der deutsche Zweig der Staufer starb gemeinsam mit Konradin
  • Somit brach ihre Machtstellung im Reich zusammen + Ende der mittelalterlichen Kaisermacht war besiegelt


4 Quellenangabe

  • Lehrbuch
  • Allgemeinwissen vom Brockhaus-Lexikon-Verlag
  • Geschichtslexikon Brockhaus
  • Internet

 

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