Bangkok - die Hauptstadt des Königreichs Thailand

Schlagwörter:
Geschichte, Geographie, Referat, Hausaufgabe, Bangkok - die Hauptstadt des Königreichs Thailand
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Referat

Bangkok

Bangkok – heute:
Bangkok ist die heutige Hauptstadt von Thailand. Sie liegt am Chao Phraya-Fluss, ca. 40 Kilometer vor der Mündung in den Golf von Siam. Der Fluss zerteilt die Stadt in zwei Hälften. Im Westen befindet sich der Stadtteil Thonburi, der einst eigenständig und sogar Hauptstadt von Thailand war. Im Osten liegt das eigentliche Bangkok mit seinen Verwaltungs- und Geschäftszentren.

Bangkok ist erst vor ungefähr 200 Jahren entstanden. Vorher gab es in der Region nur Felder, Dörfer und Kanäle. Noch vor 100 Jahren wurde der gesamte Transport auf Wasserwegen abgewickelt. Aufgrund seiner vielen Kanäle wird Bangkok häufig "Venedig des Ostens" genannt. Heute jedoch sind fast alle Kanäle (Klongs) zubetoniert. Unkontrollierte Trinkwasserentnahme lässt den Boden der Stadt jährlich um fast 10 Zentimeter absinken. Einzelne Stadtteile liegen bereits unter dem Meeresspiegel, was vor allem während der Regenzeit durch Monsunregen zu schweren Überschwemmungen führt. Durch die unzulängliche Kanalisation kommt es in dieser Zeit zu noch größeren Verkehrsproblemen, als es sie ohnehin schon gibt. In Bangkoks "Schwesterstadt" Thonburi, die sich am westlichen Ufer des Flusses befindet, gibt es auch heute noch relativ viele Klongs, die das Stadtbild der typischen Großstadt etwas auflockert.

Der vollständige Name Bangkoks steht als der längste Städtename der Welt im Guinness Buch der Rekorde. Er lautet: "Krung Thep Mhanakorn Amorn Rattanakosin Mahintara Mahadirok Popnoparat Ratschathani Burirom Udommahasthan Amornpiman Awathasathit..." Übersetzt bedeutet er in etwa: "Die Stadt der Engel und höchste Stätte der neun unschätzbaren Edelsteine...". Engel waren früher die hohen Beamten am Königshof. Die Einwohner Bangkoks verkürzten den Namen zu Krung Thep, was jedoch den Ausländern immer noch zu kompliziert war. Aus dem alten Namen des ehemaligen Fischerdorfes "baan makok" machten sie Bangkok.

Die Stadt wird auch als "Schmelztiegel der Nation" bezeichnet, da sie von einem Bevölkerungsgemisch aus Thais, Chinesen, Indern, Japanern und Europäern bewohnt wird. Bangkok ist eine Stadt voller Kontraste. Zum Beispiel findet man riesige Hochhäuser unmittelbar neben prächtigen Tempelanlagen oder man sieht die Armut der an den Klongs lebenden Menschen neben dem mit Gold verzierten Königspalast.


Geschichte:
1782 beschloss König Rama I., die Hauptstadt von Thonburi auf die andere Flusseite verlegen zu lassen, wo zu der Zeit ein unbedeutendes Fischerdorf mit Namen "baan makok" ("das Dorf der Oliven") lag. Dort lebten hauptsächlich chinesische Kaufleute. Der Grund für die Verlagerung war die Lage des Dorfes in einer Schlaufe des Chao Phraya Flusses. Durch Kanäle konnte es von allen Seiten vor Feinden geschützt werden. Der König ließ sich einen neuen Palast an einer Stelle bauen, die niemals von Hochwasser erreicht wurde. Die chinesischen Händler und Handwerker, die sich dort angesiedelt hatten, mussten weichen und bekamen neue Quartiere in Sampeng, dem heutigen Chinatown.

Es folgte ein weiterer Ausbau der Stadt, neue Kanäle wurden gezogen, Wats (Tempelanlagen) wurden errichtet, eine 10 Kilometer lange und 4,5 Meter hohe Stadtmauer wurde erbaut. Die Wats waren die höchsten Gebäude, nichts sollte höher sein als das Haus des Buddhas und sie waren reich mit Perlmutt, Glasmosaiken und Goldblättern verziert. Später dienten sie auch als Schulen, Hospitäler, Büchereien oder zur Entspannung.

Das Zentrum des alten Bangkok war der Königspalast und der Wat Phra Kaeo, was gleichzeitig die spirituelle und weltliche Mitte des Reiches war. An den Klongs wurden einfache Holzhäuser für die Bevölkerung errichtet. Thailand führte keine Kriege, sodass der Handel wuchs und die Stadt sich zu einer expandierenden Metropole entwickelte. Die ländliche Bevölkerung begann in die Stadt zu streben. Zur Zeit Rama II. erfolgte eine Einwanderungswelle der Chinesen. Der gesamte Handel und Transport wurde über Wasserwege abgewickelt.

Mitte des 19. Jahrhunderts beklagten sich ausländische Handelsleute bei König Mongkut (Rama IV.) über unzureichende Transportwege. Daraufhin wurde die erste Straße "Thanon Charoen Krung" (="Die Straße der wohlhabenden Stadt") oder "New Road" gebaut, die 1864 von den Siedlungen der Europäer zum Königspalast fertiggestellt wurde. Die Siedlung der Europäer am Fluss wurde zum Hauptgeschäfts-Zentrum, breitet sich jedoch seit den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts über die ganze Stadt aus. König Cholalongkorn (Rama V.) war der erste thailändische Herrscher, der den Westen besuchte. Er wollte eine Metropole westlichen Charakters, ließ die Stadtmauer abreißen und ließ aus deren Trümmern Straßen erbauen. Zu dieser Zeit entstand auch die Ratchadamnoen, die Prachtstraße vom Königspalast nach Dusit, wo heute König Bhumipol Adulyadej (Rama IX.) in seinem neuen Palast residiert. Auf dieser Straße befinden sich heute einige wichtige Verwaltungsgebäude.


Stadtgeographie:
Reisende beschreiben ihren ersten Eindruck von Bangkok zumeist als "chaotisch", da es seit dem Ende der absoluten Monarchie in den dreißiger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts keine geregelte Stadt- oder Verkehrsplanung mehr gibt. Innerhalb Thailands findet seitdem eine Zentralisierung statt, wodurch sich sämtliche Regierungsinstitutionen und andere wichtige Organisationen in Bangkok ansiedeln. Mittlerweile ist die Stadt zu einer 10-Millionen-Metropole angewachsen. Während der achtziger Jahre kam es zu einem Bauboom, wodurch viele Hochhäuser und Trabantensiedlungen entstanden. Diese machten das Stadtbild zwar moderner, zugleich aber auch hässlicher. Die Architektur der Stadt ist überwiegend durch Hochhäuser gekennzeichnet. In den Vororten wurden staatlich gesponserte Wohnkomplexe, in besseren Vierteln Apartmentblocks errichtet. An den Klongs befinden dich meist kleine Holzhütten ohne fließendes Wasser, in denen die arme Bevölkerung lebt.

Schon als 1864 die erste Straße Bangkoks gebaut war, war der Grundstein für die Expansion gelegt. Heute liegen die wichtigsten Verkehrsadern in Nord-Süd-Richtung (Menam Chao Phraya, Eisenbahn, Samsen, Rama V., Rama VI., Paholyothin (später Phayathai), Expressway, Ratchadaphisek Road). Bangkok hat sich entlang der Ausfallstraßen mit Industriegebieten und Hochhäusern weit ins Land ausgedehnt. Im Zentrum kreuzen breite in Ost-West-Richtung verlaufende Straßen die Nord-Süd-Straßen.

Es gibt keine gesetzlich geregelte Stadtplanung, was zu Verkehrsinfarkten und Wildwuchs der Industrieansiedlungen führt. In Bangkok sind fast 90 Prozent aller Autos des Landes angemeldet. Trotz der teilweise 6-spurigen Straßen gibt es zur "Rush Hour" regelmäßig ein Verkehrschaos. Am besten kommt man entweder mit einem Zweirad oder per Boot voran. Die fortschreitende Motorisierung führt zu starker Luftverschmutzung, die das ohnehin schon feucht heiße Klima noch unerträglicher macht. Obwohl die Innenstadt Zentrum des Handels ist, werden die Industrien mehr und mehr in die Randgebiete und an die Ausfallstraßen verbannt.

Ein eigentliches Zentrum gibt es in Bangkok nicht. Das Sanam Luang ("Der Platz der Könige") ist das spirituelle Zentrum des Landes und wird manchmal auch als Altstadt bezeichnet. Dort stehen die bedeutendsten Wats (Tempel) des Landes. Es ist das wichtigste historische Gebiet Bangkoks. Dort befindet sich auch der berühmte Königspalast, vor dem früher Reisfelder angelegt waren um den Reichtum des Landes den ausländischen Gästen zu präsentieren.

Ein weiteres wichtiges historisches Gebiet ist an der Sao Ching Chao ("Die große Schaukel"), wo sich weitere Wats, die Stadtverwaltung und die "Große Schaukel", an der bis 1935 Feste zu Ehren des Hindu-Gottes Shiva gefeiert wurden, befinden. Dieses Fest wurde 1935 wegen zu vieler Unfälle verboten.

Pahurat ist das indische Viertel der Stadt. Der Taksin Circle in Thonburi ist eine der belebtesten Kreuzungen in dessen Nähe sich auch ein kleineres Geschäftsviertel befindet. In Thonburi gibt es immer noch viele Klongs und Wats. Chinatown ist ein größtenteils modernes Geschäftsviertel mit hoher Verkehrsdichte, in dessen Seitengassen sich jedoch chinesische Tempel und traditionelle Wohnhäuser der Chinesen befinden. Das Straßennetz ist rasterförmig aufgebaut.

Der Siam Square ist ein riesiges Einkaufsviertel, wo man vor allem Kleider in allen Preislagen kaufen kann. Die Silom Road ist das Barviertel der Stadt, in dem man sich nachts besser nicht aufhält. Sukhumvit ist eine lange Ausfallstraße, von der über 100 durchnummerierte Sois oder Gassen abzweigen. Dort halten sich hauptsächlich Pauschaltouristen auf. Pattunam ist das Marktviertel der Stadt, wo vor allem Textilien zu Tiefstpreisen verkauft werden. Dort befindet sich auch der Baiyoke Tower, der mit 43 Stockwerken das höchste Gebäude Thailands ist. Banglampoo ist ein weiteres Traveller-Zentrum. Von den Hauptstraßen zweigt ein verwirrendes Netz von Sois ab (z.T. Sackgassen, die nur von Fußgängern benutzt werden können). An der Ratchadamnoen Klang befinden sich einige wichtige Verwaltungsgebäude.

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