El Nino - ein tropisches Wetterphänomen
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Referat
El Niño - ein tropisches Wetterphänomen
El Niño ist ein faszinierendes und zugleich bedrohliches Klimaphänomen, das weit über den Pazifikraum hinaus weltweite Auswirkungen hat. Alle drei bis sieben Jahre treten in den Tropen des Pazifiks massive Veränderungen im ozeanografischen und meteorologischen System auf, die unter dem Namen „El Niño“ bekannt sind. Der Begriff, der aus dem Spanischen stammt und „das Christkind“ bedeutet, verweist auf den Zeitpunkt seines typischen Auftretens um die Weihnachtszeit. Die Ursache ist eine ungewöhnliche Erwärmung des Oberflächenwassers im östlichen Pazifik, die zu drastischen Störungen von Luft- und Meeresströmungen führt.
Seit über 150 Jahren werden die Folgen von El Niño beobachtet: Während in Südamerika sintflutartige Regenfälle Überschwemmungen und Erdrutsche auslösen, leiden die Länder Südostasiens und des westpazifischen Raums unter schweren Dürren und Waldbränden. Auch die globale Wirtschaft und die Lebensgrundlagen vieler Menschen werden durch die Auswirkungen von El Niño empfindlich getroffen. Trotz intensiver Forschung sind die genauen Ursachen dieses Phänomens noch nicht vollständig geklärt. Mit dieser Arbeit wird ein tieferer Einblick in die Entstehung, Wirkungsweise und globalen Folgen von El Niño gegeben, um dessen Bedeutung für Mensch und Natur besser zu verstehen.
Gliederung / Inhalt
- Begriffserklärung und Allgemeines zu „El Niño“
- Entstehung des El Niño
- Auswirkungen und Folgen des El Niño-Ereignisses
Begriffserklärung und Allgemeines zu „El Niño“
El Niño nennt man das Auftreten ungewöhnlicher, nicht zyklischer, veränderter Strömungen im ozeanografisch-meteorologischen System des äquatorialen Pazifiks. Der Name ist dabei vom Zeitpunkt des Auftretens abgeleitet, nämlich zur Weihnachtszeit. Die Ursache ist ein ungewöhnlicher Anstieg der Oberflächentemperatur des Meeres im äquatorialen Bereich des Pazifik.
„El Niño“ (spanisch: „Christkind“), [ist eine] um die Weihnachtszeit auftretende Erwärmung einer kalten Meeresströmung im Pazifik vor den Küsten von Peru und Ecuador. Alle drei bis sieben Jahre tritt dieses Phänomen besonders stark auf […]
Zitat aus „Das große Lexikon der Allgemeinbildung“, 4. Auflage von Duden
Diese Art von Wetteranomalie gibt es bereits seit über 150 Jahren und „beschert“ den Menschen in den betroffenen Gebieten (Pazifikraum zwischen der Westküste Südamerikas und dem südostasiatischen Raum) eine turbulente Weihnachtszeit mit Überschwemmungen, Dürren, Missernten und ausbleibenden Fischfängen. Die Fischer sind meist die ersten die bemerken, dass El Niño wieder kommt, denn dieses Wetterereignis hat erhebliche Folgen für ihre Arbeit.
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Entstehung des El Niño
Der Südostpassat, welcher von den subtropischen Hochdruckgürteln zur äquatorialen Tiefdruckrinne weht wird durch die Corioliskraft abgelenkt. Im Äquatorbereich bläst dieser von Osten nach Westen. Kühles Oberflächenwasser wird so von der südamerikanischen Küste nach Westen transportiert. Ein Kreislauf entsteht durch die Verschiebung der Wassermassen und dem in Südostasien ankommenden mittlerweile warmen Oberflächenwasser weicht kaltes Wasser in genau umgekehrter Richtung aus. Das kalte Wasser befindet sich in tiefen Regionen des Pazifiks und bewegt sich von Westen nach Osten. An Südamerikas Westküste gelangt das Wasser wieder an die Oberfläche, weshalb sich dort der kalte und nährstoffreiche Humboldtstrom befindet.
Die Walkerzirkulation, eine nach ihrem Entdecker Sir Gilbert Walker benannte Luftströmung, überlagert den eben beschriebenen Wasserkreislauf. Südostpassatwinde, die in Richtung Südostasien wehen, entstehen durch ein Tiefdruckgebiet über Indonesien, die ITC. Ein Hochdruckgebiet über Südamerika (Peru) ist nur entstanden, weil sich unter dem Boden kaltes Oberflächenwasser befindet, welches die Luft zum Absinken veranlasst. Zum Ausgleich der Luftströmungen wehen Passate in östlicher Richtung zurück zum Tief. Durch das Hoch- und Tiefdrucksystem entsteht ein großer Luftdruckunterschied, der dafür verantwortlich ist, wie stark die Passate sind. Der Meeresspiegel vor Indonesien um ca. 60 cm höher als vor Peru, was durch die Passatwinde, welche die Wassermassen vorantreiben, verursacht wird. Außerdem ist das Wasser dort ca. 10 °C wärmer. Dieses warme Wasser ist Voraussetzung für heftige Regenfälle, den Monsun und Wirbelstürme, die in diesen Gegenden häufig vorherrschen.
Im El Niño-Jahr wird dieses System komplett durcheinander gebracht: die Passatwinde erschlaffen alle 3-10 Jahre sehr stark durch das schwächer werdende Hoch vor Südamerika (ausgelöst u. a. von der südlichen Ozillation = eine periodische Luftdruckschwankung in der südlichen Hemisphäre), der Äquatorialstrom wird plötzlich rückläufig und der Meeresspiegel vor Indonesien sinkt und steigt, nach 2-3 Monaten, allmählich in Südamerika an. Wenn dies alles zusammenwirkt, kehrt sich die Walkerzirkulation um → die Luftmassen werden nach Osten befördert, steigen dort über dem erwärmten Wasser auf (Tief) und werden durch hohe Winde aus östlicher Richtung wieder nach Südostasien getrieben. Dort sinken sie über dem kalten Wasser wieder ab (Hoch).
Die genauen Ursachen für das Entstehen des El-Niño-Phänomens sind bisher nicht vollständig geklärt. Obwohl die Erforschung dieser Klimaanomalie bereits seit einigen Jahrzehnten intensiv betrieben wird, sind viele der Faktoren, die zu einem solchen Wetterereignis führen, noch nicht abschließend verstanden oder nachweisbar. So wird beispielsweise vermutet, dass die Häufigkeit und Intensität von El-Niño-Ereignissen durch den Treibhauseffekt beeinflusst werden könnte. Ein eindeutiger wissenschaftlicher Nachweis für diese Verbindung steht jedoch noch aus.
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Auswirkungen und Folgen des El Niño-Ereignisses:
Die Auswirkungen die dieses Wetterphänomen mit sich bringt sind verheerend und richten sehr viel Schaden an. Durch die erwärmte Wasseroberfläche und dem Tiefdruckgebiet kommt es in Peru, Chile und Ecuador zu Wolkenbildung und starken, fast sintflutartigen Regenfällen. Diese lösen in den betroffenen Regionen Erdrutsche aus, die ganze Städte und Dörfer begraben. Menschen und Tiere sterben unter den erdrückenden Erdmassen, ganze Existenzen werden zerstört und die Landschaft wird verwüstet. Auch die nordamerikanische Küste bekommt die Auswirkungen von El Niño zu spüren. Hier kommt es zu starken Stürmen und heftigen Niederschlägen, die zu Überschwemmungen führen. Warme Wassertemperaturen lassen vor Mexiko gewaltige Hurrikans entstehen, die unkontrollierbare Schäden hinterlassen können.
Genau das Gegenteil findet im westpazifischen Raum statt. Starke Dürre und lange Trockenheitsperioden führen zu Missernten und können Buschfeuer und gewaltige Waldbrände in Gang setzten, die nur schwer unter Kontrolle zu bringen sind. Der Monsun, der diese eigentlich löscht, verspätet sich um ein paar Monate oder bleibt gar aus. Die Brände lassen über Indonesien eine dichte Smogwolke entstehen.
Doch auch andere Länder sind von El Niño-Folgen betroffen. Im Süden Afrikas kommt es zu starken Dürreperioden, welche zu Missernten führen und damit zur Gefährdung der Lebensunterhaltung einiger Afrikaner, die sich nur durch Landwirtschaft ihr Geld verdienen können. In Somalia hingegen werden ganze Dörfer von mächtigen Regenfällen weggespült.
Das zeigt, dass El Niño ein globales Klimaphänomen ist.
All das geht natürlich auch nicht spurlos an der Wirtschaft vorbei. Am stärksten sind die Länder im Pazifikraum betroffen was die gesamte Weltwirtschaft in Mitleidenschaft zieht. Industrieländer sind auf gewisse Rohstoffe wie Fisch, Kakao, Kaffee, Getreide, Sojabohnen aus Südamerika, Australien, Indonesien usw. angewiesen, doch durch Missernten entsteht ein Defizit auf dem Weltmarkt. Das wiederum lässt die Preise bei gleich bleibender Nachfrage stark ansteigen. Diese daraus folgenden Exporteinbußen (oft Milliardenverluste) setzten die Volkswirtschaften der betroffenen Länder, in eine gewisse Instabilität und die ohnehin arme Bevölkerung lebt nun am Existenzminimum.
Mit dem folgenden Beispiel „Kleine Wirtschaftsbilanz von Peru und Australien im Vergleich“ wird die Situation der Menschen noch einmal verdeutlicht.
Peru | Australien | |
---|---|---|
Ausl. Verschuldung | 73,1 Mrd. $ | 1.820 Mrd. $ |
Import | 43,2 Mrd. $ | 254,3 Mrd. $ |
Export | 56,3 Mrd. $ | 341,9 Mrd. $ |
Tourismus (Gäste) | 4,4 Mio. | 9,4 Mio. |
Tourismus (Einnahmen) | 3,5 Mrd. $ | 45,7 Mrd. $ |
Landesfläche | 1.285.216 km² | 7.692.024 km² |
Bevölkerung | 33.035.304 | 25.739.256 |
BSP | 6.146 $ je Einwohner | 62.723 $ je Einwohner |
Auch auf die Tierwelt hat El Niño Einfluss. Durch das Wechseln von nährstoffreichem, kaltem Wasser zu nährstoffarmen, warmen Wasser kommt es zum Absterben des Phytoplanktons, welches ein wichtiger Nahrungsbestandteil vieler Meeresbewohner in kalten Meeresregionen ist. Wenn sie die Nahrung nicht mehr aufnehmen können, sterben sie und da auch die Planktonfressenden Fische ein Teil der Nahrungskette sind und von anderen Fischen gefressen werden, wird die Nahrungskette unterbrochen bzw. zerbrochen. Ein ganzes Nahrungsnetz wird somit zerstört. Dies wiederum hat Auswirkungen auf die Fischerei. Wenn es keine Fische mehr gibt, haben die Fischer keine Arbeit mehr und somit auch kein Einkommen, was wieder zu den Wirtschaftsproblemen zurückführt.
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