Nationalsozialismus - die Literatur in der Zeit des Nationalsozialismus

Schlagwörter:
Literatur in der NS-Zeit, Paul von Hindenburg, Adolf Hitler, Bücherverbrennung, Literatur im Dritten Reich, Autoren der inneren Emigration, Exilliteratur, Antifaschistische Literatur, Literatur der Nationalsozialisten, Referat, Hausaufgabe, Nationalsozialismus - die Literatur in der Zeit des Nationalsozialismus
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Referat

Literatur in der Zeit des Nationalsozialismus


1. Geschichtlicher Hintergrund

  • am 30. Januar 1933 ernennt Reichspräsident Paul von Hindenburg, Adolf Hitler (NSDAP) zum Reichskanzler
  • ies bedeutete das endgültige Aus für die Weimarer Republik und die Demokratie
  • am 1. Februar 1933 ordnete Hitler die Auflösung des Reichstages an, wodurch politische Gegner als Kontrollfunktion ausgeschaltet werden konnten
  • es sollten insbesondere SPD und KPD, stärkste Parteien der Weimarer Republik, funktionsuntüchtig gemacht werden
  • nach dem Reichtagsbrand (27. Februar 1933) wurde eine "Notverordnung" unterzeichnet, welche es auf legalem Weg ermöglichte, verfassungsmäßige Grundrechte wie persönliche Freiheit, Meinungs- und Versammlungsfreiheit außer Kraft zu setzen
  • dadurch konnten die Nationalsozialisten politische Gegner verfolgen und vernichten
  • die Reichtags-Neuwahlen (5. März 1933) bestätigten den offiziellen Sieg der Nationalsozialisten
  • kurz darauf wurde ein Ermächtigungsgesetz erlassen, welches der Regierung ermöglichte, Gesetze ohne Reichtag- und Reichsratsverabschiedung zu erlassen
  • die Nationalsozialisten hatten eine Diktatur geschaffen und konnten nach Belieben handeln und fungieren
  • durch die massive Propaganda (Joseph Goebbels) sollte der Bevölkerung eine klare Linie vorgegeben werden und sie in den Bann der Nationalsozialisten ziehen
  • Personen die sich gegen das Regime stellten oder Gruppierungen, die nicht in das Idealbild der Nationalsozialisten passten, wurden verfolgt und vernichtet
  • die Gleichschaltung und Zentralisierung der Lebensbereiche und Länder ermöglichten eine absolute Kontrolle


2. Bücherverbrennung

  • am 10. Mai 1933 fand eine landesweite Bücherverbrennung statt
  • unter dem Motto "Wider den undeutschen Geist" organisierte das Hauptamt für Presse und Propaganda der Deutschen Studentenschaft die Vernichtung des deutschen Kulturgutes
  • es wurden marxistische, pazifistische und jüdische Schriften verbrannt (Scheiterhaufen)
  • betroffen waren u.a. Lion Feuchtwanger, Sigmund Freud, Erich Kästner, Heinrich Mann, Kurt Tucholskie und Arnold Zweig
  • bei diesen "Feiern" traten auch Joseph Goebbels und bekannte Professoren auf
  • nach der Kulturvernichtung wurde im Börsenblatt des deutschen Buchhandels eine sog. "Schwarze Liste" mit 131 Autoren veröffentlicht
  • deren Werke mussten aus den Bibliotheken entfernt werden
  • bis Ende Mai 1933 wurden allein in Berlin bei der "Säuberung" öffentlicher Bibliotheken ungefähr 500.000 kg Literatur beschlagnahmt
  • 1 Jahr später enthielten die "Schwarze Listen" über 3.000 Titel verbotener Bücher und Schriften
  • Auf diesen Listen waren z.B. Albert Einstein, Franz Kafka, Jack London, Thomas Mann, Karl Marx, Stefan Zweig


3. Literatur im Dritten Reich

  • mit der Bücherverbrennung begann eine Form der "geistigen Erneuerung"
  • an die Stelle des "undeutschen Geistes" sollte die NS-Literatur rücken
  • im Vordergrund der nationalsozialistischen Literatur stand die Idealisierung von Bauerntum, Volksgemeinschaft, Blut- und Bodenideologie und Herauskristallisierung des Krieges und soldatischen Heldentums
  • sie sollte sich etablieren und wegweisend für die deutsche Bevölerung sein
  • 1935 wurde die Reichsschrifttumskammer gegründet, welche die Literatur kontrollieren und neu ordnen sollte
  • Schriftsteller durften ihren Beruf nur ausüben, wenn sie Mitglied der RSK waren
  • viele Autoren erlangten einen hohen Bekanntheitsgrad, indem sie mit ihren Historien- und Heimatromanen die NS-Ideologie unterstützen
  • bedeutende Lyriker waren Josef Weinheber, Kurt Eggers und Gerhard Schumann
  • sie verwiesen nicht nur auf die deutsche Geschichte, sondern verherrlichten und propagierten auch die Führungsprinzipien
  • Widerstandsliteratur konnte nur illegal und unter Lebbensgefahr verbreitet werden
  • neben den NS-Autoren bildete eine Gruppe Schriftsteller heraus die sich vom System distanzierten, aber weiterhin in Deutschland publizieren durften
  • Personen wie Hans Fallada, Ricarda Huch und Ernst Wiechert wollten so ihre Abneigung gegen das Regime verdeutlichen, ohne aber aktiv Widerstand zu leisten
  • es gibt daher neben der "äußeren" Emigranten auch die "innere"
  • andere Intellektuelle wie Thomas Mann, Bertold Brecht und Anna Seghers verließen Deutschland und lebten im Exil
  • sie widmenten sich der Widerstandsliteratur und verfassten zahlreiche politische Schriften und Romane gegen das Dritte Reich


Autoren der „inneren Emigration" sind:

  • Werner Bergengruen (1892 - 1964). In „Der Großtyrann und das Gericht" (1935) beschreibt der Autor, wie in Italien zur Renaissance ein Großtyrann einen seiner Untergebenen töten läßt, dann aber sein Volk des Mordes beschuldigt, um es zu prüfen.
  • Reinhold Schneider (1903 - 1958). Hauptwerk: „Las Casas vor Karl V." (1983).
  • Stefan Andres (1906 - 1970). Hauptwerk: „El Greco malt den Großinquisitor" (1936)
  • Wolfgang Koeppen (geb. 1906): „Die Mauer schwankt" (1935)


4. Exilliteratur

  • als Exilliteratur bezeichnet man die seit 1933 außerhalb Deutschlands und seit 1938 außerhalb Österreichs durch politsche Verfolgung entstandene und veröffentlichte Literatur
  • die Zentren der Exilliteratur waren Paris, Amsterdam, Stockholm, Zürich, Prag und Moskau
  • nach Ausbruch des Krieges fand man Emigrantenliteratur verstärkt in den USA, Mexiko, Argentinien und Palästina
  • die Exilautoren waren zwar weit um Deuschland verstreut, doch sie sahen ein nur gemeinsam gegen den Nationalsozialismus protestieren zu können
  • 1933 wurde in Prag eine Zeitschrift mit dem Titel "Neuen Deutschen Blätter" herausgegeben
  • die von Klaus Mann herausgegeben Zeitschrift "Die Sammlung" hatte zum Zweck, antifaschischtisch eingestellte Schriftsteller zu vereinen
  • von 1933-1945 sind über 400 Exilzeitschriften erschienen
  • Brecht und Becher setzten sich hingegen für ein internationales Antifaschismus-Bündnis ein


4.1 Antifaschistische Literatur

  • Heinrich Mann war der Auffassung, dass in Wahrheit nur antifaschistische Literatur die einzige deutsche Literatur sei
  • viele seiner Kollegen war der gleichen Auffassung
  • die antifaschistische Literatur hatte zwei Aufgaben:
    • die Welt über Nationalsozialisten aufklären und den Widerstand in Nazi-Deutschland unterstützen
  • einige Autoren wendeten sich dem historischen und Gesellschaftsroman zu, welcher in der Weimarer Republik große Beachtung genoss
  • sie waren der Meinung, druch die Nationalsozialisten sei die Entwicklung dieser Gattung unterbrochen worden und wollten so wieder an sie anknüpfen
  • als bedeutungsvollster historischer Roman des Exils gilt "Henri Quatre" von Heinrich Mann
  • andere Schriftsteller versuchten mithilfe von Radioreden, Manifeste, Flugblätter oder Tarnschriften direkt gegen das Dritte Reich zu kämpfen
  • 1942 erschien der Roman "Das siebte Kreuz" von Anna Seghers
  • in ihm spiegelt sich das alltägliche Leben im Dritten Reich wieder
  • sieben Kreuze nehmen eine wichtige Rolle ein
  • sie werden zur Hinrichtung für sieben entflohene KZ-Häftlinge aufgestellt
  • nur Georg Heisler gelingt die Flucht, somit bleibt das siebte Kreuz frei und wird zum Symbol des Widerstandes in Deuschland
  • Brecht nahm für die Exilliteratur eine wichtige Bedeutung als Lyriker, Prosaist, Dramatiker und Literaturtheoretiker ein
  • er zeichnete sich durch eine überlegene Einschätzung des Dritten Reiches gegenüber anderen Exilautoren und durch die Entwicklung neuer literarischer Formen aus
  • seine Lehrtheater "Der gute Mensch von Sezuan", "Mutter Courage und ihre Kinder" sowie "Leben des Galilie" begründen seinen Weltruhm


4.2 Literarische Formen

  • Exilprosa:
    • die bevorzugte Literaturform war der Roman, da er den Lesebedürfnissen eines internationalen Publikums entgegenkam und somit eine höhere Veröffentlichungschance hatte. Ein großer Teil der Veröffentlichungen richtete sich direkt gegen das NS-Regime
  • Exilromane:
    • klärten in Form von Dokumentationen und Erlebnisberichten über das Dritte Reich auf. In Romanen wie "Der Kopflohn" und "Die Rettung" von Anna Seghers wurde die Vorgeschichte des NS-Regimes dargestellt. Romane wie "Nach Mitternacht" von Irmgard Keun bildeten Nazi-Deutschland modellhaft ab. In Anna Seghers Werk "Transit" wurde die Exilsituation literarisch verarbeite
  • Historischer Roman:
    • basiert auf der Historie entiehener Fabeln und Erzählungen mit starken Parallelen zur Entwicklung in Deutschland, wie z.B. "Der Falsche Nero" von Lion Feuchtwanger. Viele beschäftigten sich auch mit der jüdischen Geschichte


4.3 Wichtige Autoren und Werke des Exils

  • Das siebte Kreuz (1942-47) Anna Seghers
  • Henri Quatre (1935-38) Heinrich Mann
  • Der gute Mensch von Sezuan (1938-42) Bertolt Brecht
  • Mutter Courage und ihre Kinder (1939) Bertolt Brecht
  • Exil (1940) Lion Feuchtwanger
  • Joseph und seine Brüder (1933-43) Thomas Mann


5. Literatur der Nationalsozialisten
Die Nationalsozialisten förderten durch Literaturpreise eine Literatur, die den zentralen Inhalten ihrer Weltanschauung und ihrer Ideologie Ausdruck verlieh. Das Schrifttum der Nazis wurde teilweise von Werken, wie Gedichte, Lieder und Geschichten umgeschrieben.Durch die Literatur wurde die Lebensideologie im 3. Reich widergespiegelt.

Kriegs- und Heldendarstellungen:
Dies war die bekannteste und wichtigste Literatur im Nationalsozialismus. Kriegsromane verherrlichten die Fronterlebnisse aus dem Ersten Weltkrieg.
Richard Euringers "Fliegerschule 4, ein Buch der Mannschaft" galt als Gegenentwurf zu Erich Marias Antikriegsroman "Im Westen nichts Neues". ->Mäuse

Siedlerromane:
Diese berichteten vom Leben deutscher Siedler in den Ostgebieten. Hans Grimms Roman "Volk ohne Raum" diente den Nationalsozialisten als Begründung ihrer Lebensraum-Politik.

Heimat- und Bauernromane:
Diese Romane sollten die nationalsozialistische Volksgemeinschaft darstellten. Hans Friedrich Blunck schreibt über eine auf Tradition gegründete Blut- und Bodenideologie.

Lyrik:
Die Lyrik wurzelte meist auf der Zeit des Kaiserreich.

Historische Romane:
Diese hatten meist Krieg als Thema und als Protagonisten wurden charismatische Führer gewählt.

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