Tschernobyl - die Katastrophe von Tschernobyl

Schlagwörter:
Kernkraftwerk, Reaktorunfall, Super-GAU, Atomreaktor, Vorfall, Folgen, Referat, Hausaufgabe, Tschernobyl - die Katastrophe von Tschernobyl
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Referat

Die Katastrophe von Tschernobyl

Gliederung

  1. Allgemeines und Aufbau
  2. Der Vorfall
  3. Die Folgen
  4. Die Politik
  5. Die Sicherheitsmaßnahmen


1. Allgemeines und Aufbau

  • Am 26.04.1986 ereignete sich in Tschernobyl, in der nördlichen Ukraine, ein schwerer Reaktorunfall
  • an diesem Tag geriet ein Reaktor im Kraftwerk außer Kontrolle, der bisher den folgenschwersten Reaktorunfall auslöste
  • Man bezeichnet solche Unfälle auch als „Super - GAU“
  • Das Wort GAU ist eine Abkürzung für „Größter Anzunehmender Unfall“, da man bis dahin einen Unfall mit solch riesigen Auswirkungen für praktisch unmöglich hielt
  • Aufgebaut war die Kraftwerksanlage in Tschernobyl aus 4 Blöcken mit einer elektr. Leistung von je 1000 MW (MegaWatt)
  • Die Reaktoren sind graphitmoderierte (also kohlenstoffbeschichtete) Siedewasserreaktoren.
  • Ein graphitbeschichteter Moderator ist ein Material, mit dem schnelle bewegliche Neutronen auf niedrige Energien „abgebremst“ werden.
  • Niedrigere Neutronenenergien sind nützlicher für bessere Spaltungsergebnisse der Urankerne.
  • Als Moderatoren werden unter anderem auch leichtes Wasser bzw. schweres Wasser benutzt.
  • Diese besitzen einen großvolumigen Reaktorkern.
  • Aufgrund dieser Konstellation kann der Reaktor in best. Betriebssituationen instabil werden.


2. Der Vorfall

  • der eigentliche Anlass war die Durchführung eines Tests an den Turbogeneratoren in Block 4, bei dem der Reaktor in Betrieb blieb
  • Aufgrund von Schwierigkeiten während des Experiments wurden die Sicherheitseinkehrungen ausgeschaltet
  • Im Reaktor fand eine Verringerung des Kühlmitteldurchsatzes statt
  • Aufgrund der Instabilität stieg die Leistung auf das 100fache der Nennleistung
  • Die Nennleistung ist die dauerhaft abgebbare Leistung, die kurzfristig von Spitzenleistung um ein Mehrfaches übertroffen werden kann
  • Weiterhin folgte ein Temperaturanstieg, der zu einer Erhöhung der Zahl der Kernspaltungen pro Zeit führte
  • Dieser Temperatur- und Leistungsanstieg verursachte eine Überhitzung der Brennstäbe
  • Die Notkühlsysteme versagten
  • Ein Brand des Graphitmoderators fand im Innern des Reaktors statt, der Kern brannte ebenso
  • Weder der Stahlblechmantel um den Reaktorkern, noch das Reaktorgebäude hielten dem steigenden Druck stand
  • Der Dampf des Siedewassers im Wasserdampfkreislauf kam in Berührung mit dem Brand
  • Daraus folgte eine Wasserstoffexplosion, die dann das Reaktorgebäude zerstörte.
  • Dabei wurde 8 Tonnen radioaktiver Stoffe in Umwelt freigesetzt
  • Die Spaltprodukte Lod, Strontium, Caesium und Edelgase stiegen in bis zu 1500m Höhe und bildeten eine radioaktive Wolke
  • Durch Windströhmungen wurde sie über Europa unterschiedlich stark verteilt


3. Die Folgen

  • 31 Menschen starben aufgrund der Bestrahlungen und Verbrennungen, die sie sich bei der Bekämpfung der Brände zufügten
  • Erhebliche gesundheitliche Schäden sind Folgen von Menschen, die in der Umgebung vor ihrer Evakuierung der Strahlung ausgesetzt waren
  • Die Strahlung war ca. 20.000 bis 60.000 mal so groß als die natürliche Stahlenbelastung
  • 100.000 Menschen mussten aus dem Gefahrengebiet evakuiert werden
  • Eine Vielzahl dieser Betroffenen tragen deutliche Schäden und werden wohl nie wieder in ihre damaligen Häuser zurückkehren können
  • Die Bevölkerung in Deutschland wurden einer Strahlenbelastung mit einer Halbwertszeit von 8 Tagen ausgesetzt
  • Eine unsichtbare „radioaktive Wolke“ bedeckte damals auch Deutschland, die sich durch den Regen in den Boden verlagerte und somit Pflanzen radioaktiv verseuchte
  • Zum Beispiel wurden Pilze, die die Radioaktivität äußerst gut speicherten, verseucht und es wurde noch Jahre später gewarnt, keine Pilze sammeln zu gehen und diese zu essen
  • Insgesamt blieb die erzeugte Strahlendosis in Deutschland damals aber in der Größenordnung der natürlichen Strahlenbelastung
  • Die Dosis setzt sich zusammen aus der Strahlung Inhalierter Stoffe, am Boden abgelagerten Stoffen und den, die mit Lebensmitteln aufgenommen werden
  • In Weißrussland und der Ukraine müssen Menschen jahrelang noch auf die möglichen Spätschäden regelmäßig kontrolliert werden
  • Radioaktive Strahlung kann Krebs und bei damals Neugeborenen bzw. Embrionen, die sich noch im Mutterleib befanden Wachstumsschäden oder jegliche Arten von Behinderungen hervorrufen


4. Die Politik

  • Die Nahzone, also ca. 5 km um das Reaktorgebäude ist bis heute unbewohnbar
  • 1987 wurden 6 Verantwortliche zu einer Haftstrafe in Arbeitslagern verurteilt
  • Die restlichen Reaktoren wurden 1987 wieder in Betrieb genommen
  • Aus energiepolitischen Gründen kann niemand die Ukraine zwingen, diese zu schließen
  • So entwickelten westliche Staaten 1994 Hilfsmaßnahmen, um weitere Katastrophen des unsicheren Kraftwerks zu verhindern


5. Die Sicherheitsmaßnahmen

  • es gab in Tschernobyl weder einen stählernen Sicherheitsbehälter, der den Reaktor und den Kühlwasserkreislauf umschließt
  • Außerdem war Reaktorgebäude nicht so gebaut, dass es das Austreten der Spaltprodukte hätte verhindern können
  • Der Reaktorunfall in Tschernobyl hat den Menschen gezeigt, dass Folgen bei Reaktorunfällen äußerst schwerwiegend sind und sie einer fast übermenschlichen Kontrolle unterliegen müssen
  • absolute Sicherheit gibt es weder für ein Kraftwerk, noch für eine komplizierte technische Anlage
  • Allein der Mensch trägt hier bei der Bedienung und den entstehenden Folgen die alleinige Verantwortung


Quellen:

  • Bilder: www.google.de
  • Infos: www.wikipedia.de

 

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