Schiller, Friedrich - Kabale und Liebe (Charakterisierung & Beziehungen)
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Friedrich Schiller, Lady Milford, Beziehung zu Ferdinand, Deutung der Beziehung, Beziehung zu Louise, Referat, Hausaufgabe, Schiller, Friedrich - Kabale und Liebe (Charakterisierung & Beziehungen)
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Referat
Stichworte zur Charakterisierung & Beziehungen der Personen in Kabale und Liebe
Lady Milford
- 16 Jahre alt
- Heißt eigentlich Johanna Norfolk
- Vater: Thomas Norfolk (S. 45, Z. 8)
- Fürstlichen Geblüts (S. 45, Z. 6)
- als sie 14 war, starben beide Elternteile (S. 45, Z. 13)
- Kommt aus England, dann kam sie von dort nach Frankreich und wurde von dort des Landes verwiesen und kam nach Deutschland (S. 45)
- Musste sich in einigen Jahren mit dem Verkauf von Juwelen durchschlagen, bis ihr die Liebe des Herzogs zu ihr in den Adelsstand verhalf (S. 45, Z. 15)
- Lebt jetzt im Adel am Hof des Fürsten
- Sie repräsentiert sowohl Adel als auch Bürgertum
- Denkt gerecht und will den Armen gutes tun (Juwelenverkauf / Soldatenhandel spricht ihr überhaupt nicht zu (S. 39, Z. 26), sie will das Geld aus dem Juwelenverkauf den Opfern eines Brandes zugute kommen lassen)
- Geliebte des Herzogs (S. 45, Z. 34)
- künstlich schön („in einem freien aber reizenden Negligee“, S. 35, Z. 5)
- sehr reich und mit Luxus umgeben (Adel)
- Der Adel, seine Machtpolitik und die Verlogenheit ist ihr zuwider, denn er entspricht nicht ihren Vorstellungen von Gerechtigkeit (S. 46, Z. 20)
- mitfühlend und menschlich
- hat sehr starke Gefühle, schön zu sehen an Steigerung auf („lebhaft ... lebhafter ... schmelzend ... feurig“, S. 37, Z. 12 f.)
- liebt Ferdinand inbrünstig (S. 37, Z. 35), „anbete“ (S. 37, Z. 30)
- starkes Selbstbewusstsein, weil sie sich selber eine Zeit lang durchs Leben schlagen musste, kämpferischer Charakter
- Will echte, wahre Liebe (S. 37, Z. 2), „glühend“ (S. 48, Z. 3)
- kann sich aus für sie schweren Situationen mit ihrem Selbstbewusstsein schnell wieder aufrichten (S. 48, Z. 34 und S. 49, Z. 31)
- will sich auf keinen Fall in der Öffentlichkeit blamieren, und dieses Begehren steht auch über ihrem Gerechtigkeitsgedanken (S. 50, Z. 2, „wehren Sie sich so gut sie können“)
- strebt nach weiterer Anerkennung und ist ehrgeizig
- muss sich immer wieder klarmachen, für was sie steht (ist oft verwirrt und bereut das, was sie gesagt hat
Deutung
- Lady Milford repräsentiert sowohl die adlige, höfische als auch die etwas ärmere, bürgerliche Welt (Zwiegespaltenheit)
- Verfechterin der „wahren Liebe“
- Ausnahmsweise mal eine nicht-klassische Person, die für Gerechtigkeit und Aufklärung von Missetaten des Adels steht. Außerdem will sie ausgleichen, was den Opfern dieser Missetaten geschehen ist
- Hinter ihrer Figur steckt bei genauerer Betrachtung auch eine kleine Geschichte mit einer gewissen Tragik und Spannung, was sie wiederum sehr interessant macht
Beziehung zu Ferdinand
- Liebt Ferdinand inbrünstig (siehe Steigerung auf S. 37)
- „worin sie ihn schmelzend ansieht“, S. 47, Z. 10
- „hält seine Hand fest ... im zärtlichen Ton“, S. 47, Z. 35
- „sich an dich [Ferdinand] presst mit einem Busen voll glühender unerschöpflicher Liebe,
- Walter“, S. 48, Z. 2
- Will mit Ferdinand „in die entlegenste Wüste der Welt“ (S. 37, Z. 35)
- Ab S. 48, Z. 2 fängt sie an, ihn zu dutzen, was aber angesichts des Geständnisse Ferdinands bald nicht mehr so ist
- Als Ferdinand gesteht, dass er eine andere, bürgerliche Frau liebe, will sie die sonst so verhassten Möglichkeiten des Adels verwenden, um die Heirat stattfinden zu lassen und sich nicht in der Öffentlichkeit zu blamieren
- Auch spricht sie nun gegenüber Ferdinand affektiert und welchselt von der vorher so „schmelzenden“ in eine sehr selbstbewusste Art („mit Ernst und Stärke“, S. 49, Z. 31)
Deutung der Beziehung zu Ferdinand
- Beziehung eher untypisch für den adligen Stand, da es eine Liebesbeziehung von Seiten der Lady ist, steht auch für den Sturm und Drang
- Ferdinand steht hier eher blabla
Beziehung zu Louise
- Lady ist augenscheinlich Louise überlegen (obwohl sie beide gleichen Alters sind), bei genauerem Hinsehen wird aber deutlich, dass Louise mit ihrem Selbstbewusstsein über der Lady steht. Beispiele der Lady:
- „arme Geigerstochter“, S. 92, Z. 22
- „eine gewisse – wie nennt man sie doch?“, S. 92, Z. 18
- „sehr interessant, und doch keine Schönheit“, S. 92, Z. 20
- Louise gibt sich nur so, als wenn sie untergeben wäre (S. 92, Z. 15)
- Lady merkt, dass sie Louise psychisch unterlegen ist („ohne darauf achten zu wollen“, S. 94, Z. 18)
- Das Verhalten der Lady ist in Szene 7 bis S. 92, Z. 5 extrem unfreundlich und affektiert, wechselt dann aber abrupt zu einem sonderbar freundlichen und herzlichen Gegenübertreten
- Lady will trotz ihrer so schnell aufkommenden Freundlichkeit gegenüber Louise nicht, dass sie Ferdinand heiratet, begreift aber dennoch, dass sie Ferdinand nie heiraten können wird
- Lady Milford schafft es, Louise auf Selbstmordgedanken zu bringen („Gespenst einer Selbstmörderin [...] - ich kann mir nicht anders helfen“, S. 99, Z. 1)
Deutung der Beziehung zu Louise
- Beide sehen sich selber als überlegen an, allerdings zeigt Louise das längst nicht so offen wie Lady Milford
- Louise lässt sich der Lady unterwerfen, weiß aber auch, was sie tut und ist nicht völlig untergeben – psychisch ist sie immer noch mindestens auf der Ebene Lady Milfords
- Lady Milford nimmt ihr Selbstbewusstsein aus ihrem adligen Stand, es ist ihr also gegeben – Louise hingegen kann sich auch mit ihrem bürgerlichen Selbstbewusstsein gegenüber der Lady gut schlagen
- Louise bricht das gestellte Selbstbewusstsein von Lady Milford
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