Aralsee - der viertgrößte Binnensee der Erde

Schlagwörter:
Wasser, See verschwindet von der Landkarte, Wasserverschmutzung, Referat, Hausaufgabe, Aralsee - der viertgrößte Binnensee der Erde
Themengleiche Dokumente anzeigen

Referat

Der Aralsee

Der Aralsee war der viertgrößte Binnensee der Erde, doch jetzt ist er vom Austrocknen bedroht. Seit 1960 schrumpft der Aralsee durch starke Wasserentnahme von Tausenden von Bewässerungskanälen, die z.B. für Baumwollfelder gelegt worden sind, immer schneller. So schrumpfte die Fläche um rund 27000 Quadratkilometer, der Wasserspiegel sank um 12 m und der Salzgehalt stieg auf 2,7%. Die Folgen sind beträchtliche ökologische und klimatische Veränderungen.

Es ist sieben Monate im Jahr sehr trocken und so ist die Verdunstung sehr hoch. Die Sommer werden immer heißer und die Winter kälter, da der See keine Wärme mehr aufnehmen kann. Am Anfang war für jeden Einwohner genug Wasser vorhanden. Die Karakalpaken benutzen es zum Blumengießen und Auto waschen. Aber das hat sich geändert! Menschen die dort ab den Siebzigern Jahren geboren sind, haben nie sauberes Wasser geschmeckt. Essen können die Karakalpaken auch nicht mehr vernünftig, weil Gemüse und Obst in giftiger Erde wachsen. Der Boden ist fast Drogensüchtig. Täglich bekommt er Chemikalien.

Die Menschen dort leiden fast alle an Immunschwäche. Das Immunsystem ist nur noch zu 50% ausgeglichen und den Menschen erwartet eine Art "chemisches Aids". Außerdem ist die Müttersterblichkeit um 300% gestiegen. Immer mehr Missbildungen werden geboren. Jährlich werden circa 75 bis 100 Tonnen Salz und Staub, des verdunsteten Wassers, durch Wind aufgewirbelt. Durch den hohen Salzgehalt in der Luft haben Erkrankungen der Atemwege und Hautätzungen dramatisch zugenommen. Ständig müssen die Menschen Salz in den Augen und auf den Lippen spüren. Medizin wird 10-mal teurer verkauft, so dass sie sich keiner leisten kann. Sieben von zehn Einwohnern haben ihr Heimatland schon hinter sich gelassen.


Ein See verschwindet von der Landkarte
1950: Fischerboote, vollbeladen mit Süßwasserfischen, löschen ihre Fracht im Hafen von Muynak. Auf den Märkten werden Kartoffeln, Gemüse, Kürbisse und Wassermelonen angeboten, die die Bauern entlang der Zuflüsse des Sees und in den feuchten Senken anbauen. Auch Eier, Fleisch und Geflügel sind reichlich vorhanden. Im Delta des Amudarja, wo sich der Fluss vor der Mündung in den See in viele kleine Arme aufteilt, breitet sich eine dichte Schilfgrasvegetation aus und bietet einer reichhaltigen Tierwelt Lebensraum. Und heute? Alle 24 Fischarten des Aralsees sind ausgestorben. Das Seewasser ist fast so salzig wie die Nordsee. Auf den trockenliegenden Teilen des ehemaligen Seebodens schimmert eine dicke Salzkruste. Wenige Pflanzen, die salzhaltigen Boden und Trockenheit vertragen können, breiten sich in dem weitgehend verlandeten Delta aus. Der Amudarja mündet heute nur noch in den See, wenn in den Quellgebieten genügend Niederschlag fällt. Das Wasser des Sydarja versickert vorher in der Wüste. 1961 bemerkten Fischer vom Aralsee zum ersten Mal, dass die Rümpfe ihrer Boote im offenen Gewässer den Grund streiften. Je mehr das Wasser zurückging, desto längere und tiefere Kanäle gruben sie, um mit ihren Schiffen die Häfen zu erreichen. Heute rosten die Schiffe auf dem Trockenen.

Nach dem Kaspischen Meer, dem Lake Superior und dem Victoriasee galt der Aralsee einmal als der viertgrößte Binnensee der Welt. Er war mit 63.800 km² etwa 120-mal größer als der Bodensee (538 km²). 1990 betrug seine Fläche weniger als 41.000 km².


Eine Chance für den Aralsee?
Zu seiner ursprünglichen Größe wird der Aralsee wohl nie zurückfinden. Zu viele Menschen sind abhängig vom Wasser des Sydarja und Amudarja, das zur Versorgung von Mensch und Tier, zum Bewässern der Felder und für die Industrie benötigt wird. Um aber wenigstens die heutige Größe des Sees zu erhalten, muss jährlich soviel Wasser zugeführt werden wie verdunstet.

Auf mehr als 150 internationalen Kongressen wurden in den letzten Jahren Vorschläge zur Rettung des Sees und zur Verbesserung der Lebensbedingungen der dort ansässigen Bevölkerung diskutiert. So z.B.:

  • in Haushalt und Industrie Wasser sparen
  • den Anbau von Baumwolle verringern und durch wassersparende Anbaufrüchte ersetzen
  • die Bewässerungskanäle abdichten und mehr Entwässerungskanäle bauen
  • Wasser mehrfach nutzen unter Zuhilfenahme von Entsalzungs- und Wiederaufbereitungsanlagen
  • wassersparende Bewässerungsmethoden einführen
  • Trinkwasseranlagen bauen
  • Stausee im Gebirge bauen. 

 

Folgende Referate könnten Dich ebenfalls interessieren:

Die nachfolgenden Dokumente passen thematisch zu dem von Dir aufgerufenen Referat:

Zurück