Frauenbewegungen und die Emanzipation der Frau

Schlagwörter:
Rollenverteilung, Situation in Österreich, Konfliktsituation, Chance auf tatsächliche Gleichstellung, Referat, Hausaufgabe, Frauenbewegungen und die Emanzipation der Frau
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Referat

Emanzipation der Frau


Emanzipation
Der Begriff entstammt dem römischen Familienrecht und bedeutete damals die freiwillige Entlassung aus der väterlichen Gewalt. Heute bedeutet es die Erlangung der vollen Rechtsfähigkeit und politische Freiheit verschiedener Gruppen der Gesellschaft.


Frauenbewegung
Die Emanzipation der Frau fand bzw. findet in 2 Wellen statt. Die erste Bewegung entstand in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts wo Frauen vor allem für drei Ziele kämpften:

  1. Erlangung des Wahlrechts
  2. Zugang zu höheren Schulen und Universitäten
  3. Zugang zu außerhäuslichen Berufen

Erstmals wurde die Ablegung der Matura für Frauen 1878 möglich, doch der Besuch einer Universität wurde erst 1901 mit dem Vermerk „Reif zum Besuch einer Universität“ gestattet.

Nach dem 1. Weltkrieg wurde eine rechtliche Gleichstellung der Frau erwirkt und die erste Emanzipationswelle erreichte ihr Ziel. Diese Gleichstellung wurde in der Bundesverfassung vom 1. Oktober 1920 urkundlich besiegelt. Die rechtliche Gleichstellung bedeutet aber nicht auch eine tatsächliche Gleichstellung. Für dieses Ziel kämpft nun die 2. Welle der Emanzipationsbewegung.


Rollenverteilung 
In unserer Gesellschaft ist ein klares Rollenbild von Männern und Frauen fundiert, welches sich in der Arbeitsteilung am Besten widerspiegelt. Es gibt typische Frauenberufe und charakteristische Berufe für Männer.
Gründe dafür suchen alle Sparten von Wissenschaftlern. Psychologen und Philosophen sehen die Unterschiede erstens im Biologischen und zweitens im seelischen, geistigen wie metaphysischen Wesen der Geschlechter. Anthropologen und Soziologen begründen das Rollenbild mit kulturellen und gesellschaftlichen Definitionen für „männlich“ und „weiblich“. Tatsächlich aber ist in jeder Gesellschaft das Rollenbild der Geschlechter geschichtlich und gesellschaftlich bedingt ausgeformt. Weiters wird von jeder Generation das Rollenbild durch Recht, Sitte, Brauch, Ideen weiter verfestigt und gesichert.


Situation in Österreich
Die Ansicht eine höhere Berufsbildung oder ein Studium rentiere sich aufgrund einer späteren Heirat nicht, und der daraus resultierenden Mutter- bzw. Hausfrauenrolle, ist in Österreich weit verbreitet. Die Minderheit der Frauen in technischen und juristischen Berufen wird oft damit begründet, dass es typische Männerberufe seien und Frauen nicht zu logischem und Abstrakten Denken fähig seien. Eine ebenso große Rolle spielt hier eine entsprechende (männliche) Personalpolitik, die eine rechtlich gleichgestellte Frauen kaum zum Zug kommen lässt.


Konfliktsituation
Drei wesentliche Konflikte nehmen den Frauen ihre Chance auf tatsächliche Gleichstellung:

  1. Beruf und Mutterschaft lassen sich in unserer Gesellschaft schwer unter einen Hut bringen. Einerseits begründet auf dem Rollenbild, dass der Mann die Brötchen verdient und so praktisch keine Unterstützung für seine Frau sein kann. Nach einer Karenzzeit und Berufspause für die Kindeserziehung ist ein Wiedereinstieg ins Berufsleben erheblich erschwert. Lösungen kann nur eine ausgeklügelte Sozialpolitik bringen um das Recht des Kindes auf Betreuung und Bildung mit dem Recht der Mutter auf Persönlichkeitsentfaltung zu vereinbaren.
  2. Der zweite erhebliche Konflikt wurde bereits in Punkt eins angeschnitten. Die mangelnde Übereinstimmung der männlichen und weiblichen Rolle in Ehe und Familie. Wenn der Vater berufstätig ist, kann die Mutter keine außerhäusliche Tätigkeit annehmen, da ein Kind speziell in den ersten Lebensjahren intensive Betreuung braucht.
  3. Berufstätige Mütter werden oft mit Leitbildern wie „Mütter sollen nicht berufstätig sein“ konfrontiert und die daraus resultierenden Vorurteile wie „berufstätige Mütter seien schlechte Hausfrauen (und Mütter)“ oder „Kinder berufstätiger Mütter hätten oft psychische Störungen, schlechte schulische Leistungen und erhöhte Veranlagungen zur Kriminalität“ erleichtern es Frauen nicht gerade emanzipiert und selbständiger bzw. unabhängiger zu werden. 

 

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