Türkei - der Unabhängigkeitskampf der Kurden in der Türkei

Schlagwörter:
Konflikte nach Ende des Ost-West-Konflikts, Konflikt zwischen der Türkei und den Kurden, Ursachen, internationalen Interessen anderer Staaten, Lösungsvorschläge, Referat, Hausaufgabe, Türkei - der Unabhängigkeitskampf der Kurden in der Türkei
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Referat

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Türkei

Wer sind die Konfliktparteien? Welche unterschiedlichen Interessen prallen aufeinander?
Die Guerillas der Arbeiterpartei Kurdistans (Partiya Karkeren Kurdistan, PKK) kämpfen für einen unabhängigen Nationalstaat. Sie wollen zunächst im Südosten der Türkei, wo etwa 12 Millionen Kurden die Mehrheit der Bevölkerung stellen einen unabhängigen Staat errichten. Seit einigen Jahren fordern sie jedoch die Unabhängigkeit aller türkischen Kurdengebiete. Die PKK versucht seit dem 15. August 1984 auch mit Gewaltakten auf sich aufmerksam zu machen und führt so den Zorn der türkischen Regierung auf sich, die mit allen Mitteln versucht ihrer habhaft zu werden.


Welche Ursachen hat der Konflikt (historische, soziale, ethnische)? Ablauf
Die Kurden sind ein Volk mit eigener Sprache und Kultur. Nach dem 1. Weltkrieg jedoch, wurde das Osmanische Reich von den Alliierten zu Halbkolonien aufgeteilt. Im Frieden von Sèvres (1920) zwischen den Alliierten und der Türkei wurde den Kurden ein autonomer Staat zugesichert. Dieses Versprechen wurde dann jedoch im Vertrag von Lausanne (1923) revidiert. Stattdessen sind sie über die Türkei, Iran, Irak und Syrien aufgeteilt. 1937 wurde schließlich die kurdische Sprache, die Ausübung der kurdischen Kultur, sowie die Begriffe "kurdisch" und "Kurdistan" verboten. Daraufhin folgte ein Aufstand der kurdischen Bevölkerung unter Scheich Said statt. Dieser wurde jedoch blutig niedergeschlagen.

Die 1978 aus einer marxistischen Studentengruppe hervorgegangene Arbeiterpartei Kurdistans versprach Hoffnung für die Kurden. Die von Abdullah Öcalan gegründete Partei trat seit September 1984 zunehmend als Terrororganisation auf. Alle politischen Organisationen der Kurden wurden unterdrückt und die Guerillas der PKK unter wachsendem Militäreinsatz bekämpft. Die gewaltsame Auseinandersetzung nahm 1987 die Gestalt eines Bürgerkrieges an. Angehörige loyaler Stämme wurden von der Regierung zu einer Art Dorfmiliz aufgestellt. Im Juli 1987 wurde eine Art Generalgouverneur für die Provinzen ernannt.

1996 wurde der Ausnahmezustand in den Kurdenprovinzen beendet. Allerdings wurden erweiterte Vollmachten bezüglich militärischer Einsätze, Verhaftungen und Zensur der Armeeführung erteilt. Im September 1996 werden hohe Haftstrafen gegen Mitglieder der pro kurdischen Partei der Volksdemokratie (HADEP) erteilt. Daraufhin wird der Parteichef Murat Bozlak zu 6 Jahren Haft verurteilt. Am 23. 9. 1996 werden 20.000 Soldaten gegen die PKK in die Provinz Tunceli entsendet und im folgenden November ein Lebensmittelembargo verhängt. Ein Waffenstillstandsangebot der PKK lehnt der türkische Generalstab im Januar 1997 ab. Am 14. 5. 1997 dringen starke türkische Verbände bis zu 200 km in die Kurdengebiete im Nordirak ein. Diese Verbände wurden durch Kampfflugzeuge und Hubschrauber unterstützt. Offizielles Ziel dieser Aktion sei die Bekämpfung der PKK, die vom türkisch- irakischen Grenzgebiet aus gegen die Türkei operiert. Offizieller Anlass sei ein Hilfeersuchen des Kurdenführers Massud Barzani, dem Vorsitzenden der Demokratischen Partei Kurdistans (DPK). Die DPK und die PKK kämpfen um die Vorherrschaft in der Kurdenregion. Die DPK wurde mit Waffen versorgt und griff in Absprache mit den türkischen Verbänden in die Kämpfe ein. Der türkische Generalstab erklärte, es seien 2552 PKK- Kämpfer getötet worden. Die PKK dagegen behauptet 800 türkische Militärs getötet zu haben. Die Türkei erklärte sich bereit auch Truppen nach Syrien zu schicken und dort Stellungen der PKK zu zerstören. Schließlich warf die Regierung in Ankara Syrien vor, die PKK zu unterstützen und riskierte einen offenen Konflikt mit Syrien. Am 25. 2. 1999 wurde der PKK- Führer Abdullah Öcalan von einer türkischen Spezialeinheit in Griechenland gefasst und zum Tode verurteilt.


Welche internationalen Interessen anderer Staaten spielen in den Konflikt hinein?
Nach der Verhaftung Öcalans gingen mehrere tausend Kurden in Deutschland, Österreich und der Schweiz auf die Straße und demonstrierten für die Freilassung Öcalans. Sie drohten sogar mit Gewalt und dem totalen Krieg gegen die Türkei und verbündete Staaten, falls das Friedensangebot Öcalans abgelehnt würde. Das kurdische Siedlungsgebiet beschränkt sich auch nicht nur auf die Türkei. Es gibt Kurden im Iran, Irak und in Syrien. Auch dort ging man ähnlich gegen Kurden vor.


Lösungsvorschläge:
1980 wurde das Verbot der kurdischen Sprache aufgehoben. Allerdings waren Fernsehen oder Schulunterricht auf kurdisch immer noch verboten. Am 12. 4. 1991 wurde mit der Verabschiedung des "Antiterrorgesetzes" der Rahmen für Meinungsfreiheit in der Türkei gelockert. Außerdem wurden ca. 200.000 Eintragungen von politisch Verurteilten oder Angeklagten gelöscht.


Quellen:

  • Der Fischer Weltalmanach 1998, Fischer Taschenbuch Verlag GmbH, Frankfurt am Main, Oktober 1997
  • dtv- Atlas zur Geschichte Band 2, Von der Französischen Revolution bis zur Gegenwart, Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München, Oktober 1991
  • Der Jugend- Brockhaus, F.A. Brockhaus GmbH, Leipzig 1993
  • www.yahoo.de/
  • www.lexas.de/laender/t/tuerkei/
  • www.welt.de/
  • Adanin Fikret, Geschichte der Republik Türkei, B.J., Taschenbuchverlag, 1995

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