Ringparabel - Vergleich: Eine Parabel und Die Ringparabel bei Boccaccio
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Referat
Der Vergleich zwischen: „Eine Parabel“ und „Die Ringparabel bei Boccaccio"
G. E. Lessing: Eine Parabel
In Lessings Parabel geht es um einen Palast der die Menschen faszinierte da seine Architektur „ so ziemlich mit allen angenommenen Regeln [stritt]“. (Z. 5 f.) Der Palast wird als groß beschrieben und er „stand nach vielen, vielen Jahren noch in eben der Reinlichkeit und Vollständigkeit dam mit welcher Baumeister die letzte Hand angelegt hatten“. (Z. 9-11) Außerdem sei er sehr hell gewesen, was unverständlich war, da „[m]an [nicht] begriff [...], wie durch so wenige Fenster [...] genugsames Licht kommen könne“. (Z. 17 f.) Die Fenster seien von verschiedenen Größen und Formen und der Palast habe „mehr Türen und Tore“ (Z. 15) als Fenster. Die Menschen hätten auch nicht begriffen, warum das Gebäude statt weniger, großer Portale so viele kleinere Eingänge habe und ihnen war auch nicht klar, dass auf diese Art „jeder, der in den Palast gerufen würde, auf dem kürzesten und unfehlbarsten Wege gerade dahin gelangen solle...“. (Z. 22 f.) Es wird auch von „mancherlei Streit“ (Z. 24) „unter den vermeinten Kennern“ (Z. 24) gesprochen, der durch den ungewöhnlichen Aufbau des Palastes ausgelöst wurde. Am Ende ist die Rede von mehreren verschiedenen Grundrissen, aus denen sich jeder einzelne seinen eigenen Palast zusammensetzte und „dieser und jener sich so hinreißen ließ, dass er nicht allen selbst darauf schwor“ (Z. 35 f.), sondern auch andere dazu brachte sich für seinen Grundriss zu begeistern.
Die Ringparabel bei Boccaccio
In dieser Ringparabel geht es um einen reichen Mann, der unter seinen "Edelsteinen in seinem Schatz auch einen [...] kostbaren Ring". (Z. 2f) besitzt. Er will, dass dieser schöne Ring "in seiner Familie bleib[t]" (Z. 5) und von Generation zu Generation immer weiter vererbt wird. Und so geschieht es dann auch, dass "der Ring von einer Hand die andere" (Z. 8) gereicht wird, bis ein Vater von drei Söhnen sich nicht entscheiden konnte, welchem von seinen Söhnen er den Ring übergeben solle, weil alle drei diese Ehre verdient hätten. Und weil er sich letztlich alle gleich liebt, ließ er noch zwei Ringe, die dem Original sehr ähnlich sahen, anfertigen. Die drei Söhne bekamen alle einen Ring und so forderten auch alle drei nach dem Tod ihres Vaters "die Erbschaft nebst der Ehre." (Z. 18) Zum Beweis, dass die Erbschaft ihm gehört, zeigte jeder seinen Ring. Aber keiner konnte die Fälschung vom Original unterscheiden und so "blieb daher unentschieden und [....] unausgemacht" (Z. 21f) wer der rechtmäßige Erbe von ihnen ist.
Der Vergleich
In beiden Texten kann man erkennen, dass es um einen kostbaren Schatz geht. In „Eine Parabel“ ist es der Palast, welcher letztendlich durch seine vielen Portale sehr nützlich für den schnelleren Wege hinein ist, aber trotzdem missverstanden wird. In „Die Ringparabel bei Boccaccio“ ist es die liebe des Vaters, welche durch den Ring, welcher für Treue steht, symbolisiert wird. Die Söhne streiten sich um des Vaters Erbe und begreifen nicht wie wichtig sie alle drei zusammen für den Vater gewesen sein mussten.
Die Parabel (wörtlich das Daneben-Gehende; der Vergleich) ist eine dem Gleichnis verwandte Form von Literatur, eine lehrhafte und kurze Erzählung. Ihr Anliegen ist die Vermittlung von Fragen der Moral und ethischen Grundsätzen, welche durch Übertragung in einen anderen Vorstellungsbereich begreifbar werden. Das im Vordergrund stehende Geschehen (Bildebene) hat symbolische Bedeutung für den Leser (Siehe auch: Allegorie). Die Parabel ist eine Aufforderung zum Erkennen und soll den Leser dazu bringen, das Gemeinte als Allgemeines (Sachebene) herzuleiten. Der Leser muss die Arbeit des Autors umgekehrt nachvollziehen. Eine Parabel beinhaltet meist zwei Lehren: Zum einen eine im engeren Sinn zum andern eine Lehre im weiteren Sinn. Sie kann sowohl explizit als auch implizit enthalten sein.
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