Gedichtinterpretation - Wie interpretiert man Gedichte?

Schlagwörter:
schriftliche Gedichtinterpretation, schriftliche Gedichtinterpretation, schriftliche Gedichtinterpretation, Analyse eines Gedichtes, Referat, Hausaufgabe, Gedichtinterpretation - Wie interpretiert man Gedichte?
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Referat

Gedichte interpretieren - Erarbeitung einer Gedichtinterpretation



A Vorbereitung eines Interpretationsaufsatzes

  1. Unsystematisches Notieren von ersten Eindrücken und Auffälligkeiten mit dem Ziel, eine Interpretationshypothese zu bilden
  2. Systematische Stoffsammlung zu vier Bereichen (vgl. das Beispiel zu Hofmannsthals „Die Beiden“)
    1. Inhalt: Worauf bezieht sich der Titel? Welcher Wirklichkeitsbereich, Vorgang, welches Thema oder Motiv wird dargestellt? Tritt ein Ich als Sprecher im Gedicht auf, das uns ein Erlebnis, eine Stimmung, einen Gedanken, einen Appell o.ä. nahe bringen will?
    2. Lyrische Form: Welche Gedichtart, Strophenform, welches Metrum liegt vor? Welche Kadenzen, Reimschemata, Klangfiguren, rhythmischen Mittel lassen sich feststellen?
    3. Aufbau: Lässt sich das Gedicht in Sinnabschnitte gliedern (Probe: Zwischenüberschriften bilden)? Wo findet sich ein Wendepunkt im Bewegungsablauf oder ein Einschnitt in der Gedankenführung des Gedichts?

      Wodurch wird er inhaltlich, sprachlich oder rhythmisch gekennzeichnet? In welchem Verhältnis stehen die einzelnen Sinnabschnitte zueinander (z.B. Gegensatz, Steigerung, Schlusspointe)?
    4. Sprache: Was fällt besonders auf am Satzbau, an der Wortwahl, am Stil bzw. an der Bildlichkeit des Gedichts?





B Verfassen eines Interpretationsaufsatzes

  1. Einleitung
    1. Informationsdaten zum Gedicht
      1. Autor
      2. Möglichst genaue Gattungsbezeichnung (z.B. Sonett)
      3. Titel
      4. Jahr der Veröffentlichung oder Lebensdaten des Autors
    2. Knappe und präzise Benennung des Themas / Problems (abstrakter als „Inhalt“)
    3. Interpretationshypothese
  2. Hauptteil: Für den Aufbau des Hauptteils gibt es zwei Varianten.
    1. Systematische Variante: Die Aspekte 2.1.-2.4. (Inhalt, lyrische Form, Aufbau, Sprache) werden nacheinander am gesamten Gedicht dargestellt. Der Aufbau des Interpretationsaufsatzes folgt damit der Systematik dieser vier Gesichtspunkte.
    2. Textbegleitende Variante: Jeder einzelne Sinnabschnitt bzw. jede einzelne Strophe wird nacheinander auf Inhalt, lyrische Form, Aufbau und Sprache untersucht. Der Aufbau des Interpretationsaufsatzes folgt damit dem Aufbau des Gedichts.
      Während die textbegleitende Variante als einfacher empfunden wird, gelingt es oft mit Hilfe der systematischen Vartiante, Wiederholungen zu vermeiden, indem zusammengehörende Befunde auch zusammen dargestellt werden.
  3. Schlussteil
    1. Zusammenfassende Formulierung der Textaussage als Resultat inhaltlicher und formaler Befunde
    2. Rückbezug zur Interpretationshypothese 1.3
    3. Möglich: Begründete Wertung des Gedichts 

 

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