Allert-Wybranietz, Kristiane - Beton

Schlagwörter:
Kristiane Allert-Wybranietz, Analyse Gedicht, Gedichtinterpretation, Metapher, Strophen, Referat, Hausaufgabe, Allert-Wybranietz, Kristiane - Beton
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Referat

Kristiane Allert-Wybranietz: Beton

Sprachliche Mittel:

  • Zeile 2 eben und glatt = Wortpaar
  • Zeile 2-3... Fläche = Metapher
  • Zeile 6-7 frisch gegossene Vorsatzfundament = Metapher
  • Zeile 11 überbetoniert = Metapher
  • Zeile 13-14 vielen Schichten von Beton = Metapher


Kristiane Allert-Wybranietz
Ist 1955 in Oberkirchen geboren. Dort lebt sie heute noch. Sie schreibt seit 1973 und hat zunächst in verschiedenen Zeitschriften und Anthologien veröffentlicht. 1980 erschien ihr Buch „Trotz alledem“ und wurde zu einem in der deutschen Lyrik-Szene bisher einmaligem Überraschungserfolg, den sie mit weiteren Büchern und Gedichtsbändern fortsetzte.


Analyse
In dem Gedicht „Beton“ von Kristiane Allert-Wybranietz aus dem Jahre 1982 geht es darum, dass Menschen, die Fehler gemacht haben, versuchen diese zu vertuschen und keinerlei Schwäche zu zeigen. Viele Menschen wollen perfekt sein und bauen eine Art Schutzmauer vor sich auf, so dass niemand sieht, dass auch sie Fehler machen. Hinter dieser Schutzmauer kommt das wahre Ich des Menschen nicht mehr zum Vorschein.

Von der äußeren Form her ist das Gedicht dreiteilig. Auf einen Siebenzeiler folgen ein Vierzeiler und darauf ein Fünfzeiler. Das Gedicht ist in einem Enjambement geschrieben. Es weist kein Metrum oder Reimschema auf.

Von der inneren Form her zerfällt das Gedicht deutlich in drei Teile. Den ersten Sinnabschnitt bilden die ersten drei Zeilen in Strophe eins. Es wird die Ausgangssituation beschrieben. Nämlich, dass viele Menschen versuchen perfekt zu sein. Den zweiten Sinnabschnitt bilden Strophe zwei und die letzten vier Zeilen von Strophe eins. Hier wird beschrieben, dass diese Menschen es dann nicht zugeben wollen, wenn sie etwas falsch gemacht haben und sie es versuchen zu vertuschen. Der letzte Sinnabschnitt geht über die letzte Strophe. Hier wird dargestellt, dass wenn man nicht an seinen Schwächen und Fehlern arbeitet, das wahre Ich die vor sich gebaute Mauer nicht mehr durchdringen kann.

Der erste Sinnabschnitt schildert durch die Metapher „(...)ebene und glatte Fläche“ (Zeile 2-3), das Bedürfnis vieler Menschen die wie diese Fläche sein wollen. Glatt und ebenmäßig, also ohne Fehler und Schwächen. Im zweiten Sinnabschnitt wird mit der Metapher“(...) reingetappt in das frischgegossene Vorsatzfundament“ (Zeile 5-7) beschrieben, dass man leicht Fehler machen kann und oft auch nicht mehr so schnell wieder heraus kommt. Beton wird mit der Zeit hart und man kommt nur entweder mühselig und gerade noch rechtzeitig wieder heraus oder man bleibt stecken. Das Wort „reingetappt“ klingt naiv, als wüsste der Mensch nicht, worauf er sich einlässt. Mit „Fehlerfußspuren“ und „Schwächeabdrücke“ (Zeile 8-9) sind die Spuren gemeint, die man nach einem gemachten Fehler hinterlässt. Mit der Metapher „(...)wurden stets wieder überbetoniert“ ist die Vertuschung der Fehler gemeint oder im positiven Sinne auch die Verbesserung.

Strophe drei stellt die Endsituation dar, wenn man nie zu seinen Fehlern gestanden hat. Mit der Metapher “Ganz unten, unter vielen Schichten von Beton“(Zeile 13-14), Sind die Schichten gemeint, die nach einer gewissen Zeit entstanden sind, wenn man seine „Fehlerfußspuren“ immer wieder überbetoniert. Unter diesen ganzen Schichten liegt dann der Mensch und kommt nicht mehr zum Vorschein, hinter dieser Mauer verbirgt sich das wahre Ich. So kann abschließend gesagt werden, dass Kristiane Allert-Wybranietz den Menschen mit diesem Gedicht folgendes klarmachen will: Man soll sich nicht zubetonieren, man soll an seinen Fehlern arbeiten und man auch mal zu seinen Schwächen stehen soll. Denn wenn man keinen seiner Fehler zu gibt und versucht vollkommen zu sein, kommt der wahre Mensch nicht mehr zum Vorschein. Ich finde mit diesem Gedicht hat Kristiane Allert-Wybranietz dieses typisch menschliche Verhalten mit vielen passenden Metaphern treffend und einleuchtend veranschaulicht. 

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