Sprachkultur - Jugendsprache oder bis zum Anschlag zugetextet ...

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Referat

Jugendsprache – Mutter- oder Fremdsprache?

Ein Essay über die Jugendsprache

„Der Gong zur Break, Bildungsschuppen fertig, ab mit der Alugurke zum Kopfgärtner und später auf en Abstecher zum Assitoaster…“- so schildert ein Hauptschüler der 9ten Klasse seinen Tagesverlauf nach der Schule. Wer als Erwachsener dies zu Ohren bekommt, fragt sich nicht unbegründet, ob der Jugendliche Deutsch spricht, oder ob es sich doch um irgendeine neuentdeckte Fremdsprache handelt. Die Rede ist von der Jugendsprache. Zwar sind deutsche Vokabeln vorhanden, doch mit „Alugurke“, „Bildungsschuppen“ oder „Assitoaster“ können die Wenigsten etwas anfangen. Die ganzen Neologismen der Jugend erschweren die Verständigung zwischen Jugendlichen und Erwachsenen. So wundert es keinen, dass sogar seriöse Wörterbuch-Autoren wie PONS und Langenscheidt ein „Lexikon der Jugendsprache“ entworfen und auf den Markt gebracht haben. Doch muss das denn wirklich sein? Hat sich Deutschland, das Land der Dichter und Denker, wirklich zum Land der Checker und Poser entwickelt?

Jeder Deutschlehrer würde verzweifeln, wenn er einem Telefonat zweier Teenager lauschen würde. Artikel werden vergessen, als hätte es sie nie gegeben und jeder Satz endet mit Alder, weissu oder isch schwöre. Alle Dialoge werden mit den typischen Phrasen „meint der so..., ich so, die so…“ wiedergegeben. Nichts hört sich lächerlicher an, als wenn sich zwei Jugendlich unterhalten. Keine andere Sprache, wenn das überhaupt die richtige, sorry, die „korrrekte“ Bezeichnung für diese Verständigungsart ist, ist so unnötig. Es bringt einem nichts, zu wissen was eine Mantalette, Schnodderseuche oder Gehirnprotese ist. Die deutsche Sprache umfasst genügend Wörter, um angemessen miteinander zu kommunizieren, so dass es keiner Neologismen bedarf, diese zu verbessern.

Immer öfter erreichen VIVA oder MTV die jungen Leute und setzen so auch auf sprachlicher Ebene die Trends. So schwappte eine Welle von Begriffen über den Ozean: Anglizismen. Die enorme Vielfalt dieser lässt Amerika als Ursprung der Jugendsprache erkennen. Nach dem Motto, gut ist, was anders klingt, saugen die Jugendlichen englische Begriffe geradezu auf und ersetzen damit die deutsche Sprache. Die Folge ist ein ätzender Sprachen-Mix. Was bewirkt also Douglas mit dem Slogan „come in and find out“ wenn die Hälfte der Kundschaft wohlmöglich „komm rein und finde wieder heraus“ versteht. So ist und bleibt die Jugendsprache ein Wirrwarr von Neologismen und Anglizismen, verfeinert durch den Nichtgebrauch von Grammatik und abgerundet durch eine Prise Selbstüberzeugung. 

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