Dürrenmatt, Friedrich - Der Besuch der alten Dame (Charakterisierung des Lehrers)
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Referat
Übungsaufsatz zur literarischen Charakteristik
Thema: Friedrich Dürrenmatt, Der Besuch der alten Dame
Charakterisieren Sie den Lehrer und stellen Sie dessen Veränderung im
Verlauf der Geschichte dar!
Gliederung:
A. Der Lehrer als Vertreter der Intellektuellen in Güllen
B. Die Veränderung des LehrersI. Die Lebenssituation des Lehrers
II. Der Lehrer auf Ill’s Seite
- Seine Loyalität
- Sein Misstrauen
III. Der Lehrer schwankend zwischen Ill und Claire
- Seine Heuchelei
- Seine Assimilation
- Sein schlechtes Gewissen
IV. Der Lehrer auf Claire’s Seite
- Seine Verführbarkeit
- Seine Rechtfertigung
C. Beeinflussbarkeit der Intellektuellen am Beispiel des Lehrers
In der tragischen Komödie „Der Besuch der alten Dame“ von Friedrich Dürrenmatt rücken die beiden Hauptpersonen Ill und Claire in den Mittelpunkt. Deren Treffen löst einen Konflikt aus dessen Lösung die Bürger in Güllen suchen. Die Einwohner repräsentieren verschieden gesellschaftliche Gruppen, die in unterschiedlicher Weise mit ihren ethischen Grundsätzen umgehen. Der Lehrer stellt die Gruppe der Intellektuellen dar. Das wirft die Frage auf, wie sich der Lehrer im Verlauf der Geschichte verändert.
Der Lehrer leidet wie die anderen Bürger Güllen’s an der Armut, was man an seiner schäbigen Kleidung (vgl. S. 16) sehen kann, ist jedoch gebildet, eine Anlage, die vor allem an seiner Sprache deutlich wird. So lässt er in seine Vergleiche Personen der griechischen Mythologie, wie Klotho und Lais (vgl. S.34) mit einfließen. Von den Einwohnern wird er wegen seines Amtes als Rektor des Güllener Gymnasiums (vgl. S. 27) geschätzt.
Zum einen ist der Lehrer loyal gegenüber Ill, da es Ill’s Persönlichkeit schätzt und ihm auch Verantwortung anvertrauen würde. Das zeigt sich besonders an der Szene, als der Bürgermeister Ill als Nachfolger für dein Amt vorschlägt und der Lehrer einhellig zustimmt (vgl. S. 20). Andrerseits ist er misstrauisch gegenüber Claire, weil ihr Charakter auf ihn bizarr wirkt. So bezeichnet er sie als schauerlich (vgl. S. 34) und meint sogar sie „ [solle] Klotho heißen, nicht Claire, der traut man noch zu, dass sie Lebensfäden spinnt.“ (S. 34), während er ihr ungewöhnliches Gepäck betrachtet.
In der Mitte des Buches fängt er auch an, Claire etwas vorzuheucheln, denn er versucht ihre Sympathie zu gewinnen, obwohl er sich verstellen muss. Beweis dafür ist seine Aufdringlichkeit bei dem Trauermarsch für den toten Panther, wo er Claire persönlich sein Mitgefühl ausdrückt, indem er den Tod als „ [...] tragisches Dilemma“ (S. 77) beizeichnet. Außerdem bemüht er sich durch eine Trauerode einzuschmeicheln (vgl. S. 77).
Zudem assimiliert er sich ans Kollektiv, hier die Bewohner von Güllen, dadurch dass er sich in seinem Verhalten angleicht und sich ebenso gegen Ill stellt. Dies wird eindeutig belegt durch die Szene am Güllener Bahnhof, als der Lehrer mit in dem Kreis der Persönlichkeiten steht und Ill daran hindert den Zug zur Flucht zu betreten. (vgl. S. 81 – 84) Darüber hinaus leugnet er die Tatsache, dass sich die Güllener mit dem Gedanken an seinen Mord befassen, so sagt der Lehrer zu Ill „Ihr Misstrauen ist unbegreiflich,“ (S. 81) und „Ihre Furcht ist einfach lächerlich.“ (S: 84). Den letzten Versuch Ill zu retten unternimmt der Lehrer gemeinsam mit dem Arzt beim Treffen mir Claire in der Peterschen Scheune. Bei dieser Zusammenkunft plagt ihn ein schlechtes Gewissen, deshalb weil er spürt wie die Einwohner der Versuchung langsam erliegen. So legt er offen die Verhältnisse der Stadt dar und verlangt einhundert Millionen von ihr. (vgl. 88/89) Obendrein fordert er von ihr: „Lassen Sie den unheilvollen Gedanken der Rache fallen, treiben Sie uns nicht zum Äußersten, helfen Sie armen, schwachen, aber rechtschaffenen Leuten, ein etwas würdigeres Leben zu führen, ringen Sie sich zur reinen Menschlichkeit durch!“ (S.90/91)
Der Lehrer zeigt sich gegen Ende des Buches verführbar, weil er der Versuchung des Angebots von Claire nicht widerstehen kann. Das zeigt er insbesondere bei seiner Rede in Ill’s Laden, als er in betrunkenem Zustand zugibt: „Man wird Sie töten. [...] Die Versuchung ist zu groß und unsere Armut zu bitter, [...] auch ich werde mitmachen. Ich fühle, wie ich langsam zu einem Mörder werde. Mein Glauben an die Humanität ist machtlos.“ (S.103) Die letzte Station seiner Veränderung durchläuft der Lehrer bei seiner Rede vor der Gemeinde, in der er sich dem Willen von Claire unterwirft. Diese Verletzung der Menschlichkeit versucht er zu rechtfertigen, da er sich selber Gerechtigkeit vorlügt. Dies wird ersichtlich, als er von dem wahren Grund in seiner Rede, der sie von der Schuld an Ill’s Tod freisprechen soll, nämlich der Geldgier und der unerträglichen Armut, ablenkt und das, in diesem Fall vernunftwidrige, Argument der Gerechtigkeit und der Bewahrung der Ideale anführt. Denn genau wegen dieser beiden Punkte machen sich die Bürger schuldig. Der Lehrer steht als Symbol von Intelligenz und Weisheit. Trotz seines humanen Denkens und seines Gewissens kann er jedoch der Versuchung des Geldes nicht widerstehen. Dürrenmatt will damit zeigen, dass Intelligenz nicht ausreicht um einer Verführung standzuhalten. Obwohl der Intellektuelle die Gerechtigkeit erkennen kann, vermag er sie nicht automatisch zu befolgen. Hier wird sehr deutlich, dass selbst die Gelehrtesten bestechlich sind, besonders wenn dir Armut bitte ist.
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