Hasler, Eveline - Der Riese im Baum (Inhaltsangabe)

Schlagwörter:
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Referat

Eveline Hasler: Der Riese im Baum

 

Eveline Hasler - Kurzbiographie
Eveline Hasler (geboren am 22. März 1933 in Glarus) ist eine Schweizer Schriftstellerin. Eveline Hasler studierte Psychologie und Geschichte an den Universitäten in Fribourg und Paris. Anschliessend war sie an ihrem Wohnsitz St. Gallen als Lehrerin tätig. In den Sechziger- und Siebzigerjahren verfasste sie Kinder- und Jugendbücher, danach auch zunehmend Lyrik und erzählerische Werke für Erwachsene; ihre Romane behandeln meist Stoffe aus der Geschichte der Schweiz und sind stets grosse Erfolge beim Lesepublikum.

Eveline Hasler ist Mitglied des Vereins Autorinnen und Autoren der Schweiz und des Deutschschweizer PEN-Zentrums. Ihr Vorlass befindet sich im Schweizerischen Literaturarchiv in Bern.


Inhaltsangabe
"Der Riese im Baum" ist ein historischer Roman, geschrieben 1988 von Eveline Hasler. Erzählt wird das Leben des Riesen Melchior Thut, der einige Zeit am Hof des deutschen Fürsten Karl Eugen verbracht hat. Es ist eine Geschichte voll von Gegensätzen, von Machthabern und Opfern, von Pracht und Elend... Im Vordergrund steht die Schilderung des Einzelschicksals des Riesen. Sie erstreckt sich über sein ganzes Leben, reicht also von seiner Geburt bis zu seinem Tod. Der Roman lässt sich in fünf grössere Sinnesabschnitte unterteilen: die Kindheit des späteren Riesen Thut im Glarnerland; seine erste Reise nach Holland; seine Zeit als Diener beim Fürsten Karl Eugen von Württemberg; seine Rückkehr ins Tierfehd und seine Reise nach England; sein Tod in Wien.


Kindheit:
1736 wird Melchior Thut im Tierfehd im Glarnerland geboren. Als Kind ist er im Wachstum zurückgeblieben. Der Pfarrer will ihn sogar nicht zur Konfirmation zulassen, weil er zu schmächtig und klein ist. Doch mit siebzehn wird Melchior krank. Er hat Fieber, Schweissausbrüche und aufgedunsene Glieder. Ein Chirurge sagt, er habe Wassersucht und gibt ihm silberne Kügelchen, die er schlucken muss. Sieben Wochen lang liegt Melchior krank im Bett, darauf fängt er an zu wachsen. Er wächst und wächst und will nicht mehr damit aufhören. Schliesslich ist er ein Riese geworden, siebendreiviertel Fuss gross. (Das sind 2 Meter und 34 Zentimeter.)


Holland:
Seine erste Reise führt ihn nach Holland. Ein Holzverkäufer mit dem Namen Vögeli kommt und sagt:" Machst dich am Spinnrad krumm und weisst nicht, dass du in der Welt draussen das grosse Geld machen kannst!" (S.32) Wenn die Holländer erst ihn, den längsten Glarner, sehen könnten, würden sie Maul und Augen aufsperren und tief in die Taschen greifen, um dieses Naturwunder zu sehen. Vergnügungssüchtig seinen die reichen Bürger, erpicht auf Ausgefallenes. Vögeli bietet den Eltern 40 Gulden Handgeld an, wenn Melchior mit ihm nach Holland kommt. Dort wird er, sagt Vögeli, die Einnahmen mit Melchior teilen. Er behauptet auch, nach drei Jahren kehre Melchior als reicher Mann nach Hause zurück. Der Vater ist froh, denn wenn Melchior mit Vögeli mitgeht, hat er einen (Riesen-) Esser weniger am Tisch. Ausserdem locken ihn die 40 Gulden, die er noch dazubekommt. Er geht auf den Handel ein.

Mit einem Floss gelangen Vögeli und Melchior nach Rotterdam. Dort wird der Riese zum ersten Mal in einer Schaukiste gezeigt, danach geht es weiter von Kirmes zu Kirmes. Doch die Geschäfte laufen nicht besonders gut, deshalb verkauft Vögeli Melchior für 100 Gulden an einen Feldwebel in Berlin. Doch bald darauf wird Melchior zu seiner Erleichterung entlassen. Nach einer Arbeit suchend, bekommt er von einem Ladeninhaber einen Rat. Er soll sich an den Fürsten Karl Eugen wenden, denn dieser hat die Eigenschaft, alles Merkwürdige zu sammeln: Treibhäuser voll von Bäumen, absonderliche Früchte, lebende Vögel, Zwerge, Missgeburten... Ein Riese wie Thut passe sicher in dessen Sammlung.


Leben als Diener:
In Ludwigsburg lernt Melchior Thut als Diener des Herzogs Karl Eugen von Württemberg das verschwenderische, eitle Hofleben kennen. Der Herzog feiert Feste, organisiert Jagden, lässt eine Oper nach der anderen aufführen, baut neue Schlösser und Anlagen, legt Seen an, lässt die Wälder abholzen und wieder anpflanzen... Er hat dauernd neue Geliebte und unzählige Kinder. Kurz gesagt: Er lebt in Saus und Braus. Dass der Herzog so viel Geld ausgibt, bleibt aber nicht ohne Folgen: Löhne werden nicht ausbezahlt, er hat überall Schulden....Doch statt den Tatsachen ins Auge zu sehen, reist er nach Venedig und gibt dort noch mehr Geld aus. Melchior Thut gehört zum engsten Dienerkreis und fährt überall hin mit. So kommt er in der weiten Welt herum, doch mit jedem Jahr bekommt er stärkere Kopfschmerzen. Auch spürt er das stundenlange Herumstehen im Rücken, deshalb gibt er 1777 seinen Abschied und kehrt nach Hause zurück.


Daheim in Glarus; London, Bristol:
Wieder zu Hause, ist alles beim Alten, er arbeitet wie früher. Die anderen Bauern in der Gegend denken, ein Riese habe Riesenkräfte und könne doppelt so viel arbeiten und schwerere Lasten tragen als sie. Doch dem ist nicht so. Thut bekommt immer stärkere Rückenschmerzen. Deshalb zieht es ihn auch wieder fort, denn die Leute daheim verstehen ihn nicht. Als im Tierfehd der Kaufmann Rhyner aus Schwanden auftaucht und ähnliche Gedanken hegt, wie dazumal Vögeli, beschliesst Thut, mit ihm mitzugehen. Nach England will Rhyner mit Thut, zu den grossen Märkten in London. Nach langer Floss- und Kutschenfahrt erreichen sie ihr Ziel. Wie früher wird der Riese in einer Kiste gezeigt und auch hier bleiben die gewünschten Einnahmen aus. Auf Rat eines Händlers begeben sich Rhyner und Thut nach Bristol. Hier haben sie Erfolg. Noch nie hat Thut so viel Geld verdient, wie in diesen Septembertagen. Doch der Winter bricht herein und Rhyner und Thut beschliessen, eine Winterpause in der Nähe von London einzulegen. In London wartet ein Brief seines Bruders auf Thut. Darin steht, dass seine Mutter krank ist. Wenn er sie noch einmal sehen wolle, müsse er schnell heimkehren.

Thut und Rhyner reisen zurück. Im Tierfehd findet Thut nur noch das Grab seiner Mutter vor. Jetzt hält ihn nichts mehr im Tal und so begibt er sich im Frühjahr wieder mit Rhyner auf eine Reise, es wird seine letzte werden.


Wien:
Nach einer langen Kutschenfahrt, die Thut, wegen des Regens, zusammen im Innern der Kutsche verbracht hat, treffen Rhyner und er gerädert und geschüttelt in Salzburg ein. Dort bekommt Thut nach einem Krug Bier Blähungen und wird fiebrig. Trotzdem reisen sie weiter. In Wien kann Thut nicht auftreten, er ist schwach, liegt im Bett und fiebert. Er will und will nicht gesund werden.
Am dritten August 1784 stirbt der Riese Melchior Thut, er ist nur 48 Jahre alt geworden.

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