Hexenverfolgung im Mittelalter

Schlagwörter:
Hexen, Hexerei, Prozesse, Charakterisierung der Hexenverfolgung, Referat, Hausaufgabe, Hexenverfolgung im Mittelalter
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Referat

Hexenverfolgung

Sobald die Justizbehörden eine Anklage wegen Hexerei akzeptierten, übernahm sie die volle Kontrolle über den weiteren Verlauf der Hexenverfolgung. Man hat die Richter schon als Torwächter der Hexenverfolgung bezeichnet, weil sie darüber entschieden, welche Fälle verhandelt und welche ignoriert werden sollten. Sie bestimmten, welche Zeugen einberufen wurden, wer gefoltert wurde und welche angeblichen Komplizen gerichtlich belangt werden sollten. In den meisten Fällen entscheiden sie über Schuld oder Unschuld des Angeklagten, ebenso wie über das Strafmaß. Und selbst wenn der Prozess von unten initiiert worden war, wurde dessen Verlauf im wesentlichen von oben bestimmt. Dabei übernahm das gemeine Volk nur eine Hilfsfunktion, indem es gegen die in den Prozess Verwickelten aussagte und die zur Hexenverfolgung benötigte Stimmung aufrechterhielt.

Die großen Hexenverfolgungen des 16. und 17. Jahrhunderts, die zehn Menschenleben, aber auch Hunderte von Opfern forderten konnten in einem Klima höchster Panik oder Hysterie abliefen, sie die Prototypen der klassischen Hexenverfolgung. Am häufigsten kamen sie in Deutschland vor, aber auch andere europäische Länder wie England, Spanien oder Schweden erlebten zumindest eine derartige Episode. Viele dieser Prozesse verliefen lawinenartig, die zuerst angeklagten hexen nannten die Namen von Komplizen, die ihrerseits verhaftet, überführt, abgeurteilt und gezwungen wurden andere zu verraten.

Eines der Hauptmerkmale der großen Hexenverfolgung war das Vorherrschen einer tiefen Angst oder Panik in der Zeit, in der umfangreiche Prozesse stattfanden. Diese Grundstimmung rechtfertigt den Gebrauch von Begriffen wie Manie oder Wahn zur Charakterisierung der Hexenverfolgung. Allem Anschein nach entwickelte sich in manchen Kommunen eine regelrechte Massenhysterie. Die Bewohner von Städten und Dörfern gerierten in Furcht und Schrecken, als sie erfuhren das eine ständig steigende Zahl ihrer Nachbarn und sogar einige ihrer Bürgermeister als Hexen denunziert worden waren. Entsetzt mussten sie feststellen, das ihre engsten Freunde und Nachbarn Hexen waren und das sich ihre ganze Gemeine in Klauen des Teufels befand. Vielleicht hatten sie aber auch große Angst davor, selbst fälschlicherweise bezichtigt zu werden. Aus dieser Angst heraus unterstützen sie die Prozesse, meldeten den zuständigen Behörden verdächtige Personen und bezeugten sogar, das Menschen durch die Luft geflogen seien. Vermutlich aus der selben Grundstimmung heraus bekannten sich Menschen, die von tiefen Schuldgefühlen gequält wurden, aus freien Stücken zur Hexerei.

Hexenverfolgungen erstrecken sich in der Regel nicht über ausgedehnte Zeiträume. Große Verfolgungswellen dauerten zwei, drei oder vier Jahre und gelegentlich auch länger, aber niemals waren sie von unbegrenzter Bauer. Außerdem endeten sie in den meisten Fällen abrupt und dieser Abbruch hatte meist zur Folge, das in der Region viele Jahre lang und manchmal über Generationen hinweg keine Hexenverfolgungen mehr stattfanden.

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