Dalai Lama - Biographie Dalai Lama Region Tibet

Schlagwörter:
Tibet, Region, Buddhismus, Referat, Hausaufgabe, Dalai Lama - Biographie Dalai Lama Region Tibet
Themengleiche Dokumente anzeigen

Referat

Vortrag Dalai Lama:

  1. Autonome Region Tibet (Xizang)
    • geographische Lage
    • Buddhismus
    • Geschichte
    • Tibet heute
  2. Dalai Lama
    • Auffindung des Dalai Lama
    • Inthronisation (Einsetzung ins Amt)
    • einsame Kindheit in Lhasa
    • 1950 Einmarsch der Chinesen
    • Dalai Lama wird für volljährig erklärt
    • zwei Besuche in Peking
    • Reise nach Indien
    • Flucht aus Tibet
    • im Exil in Dharamsala (Indien)
    • Friedensplan des Dalai Lama
    • bekommt 1989 den Friedensnobelpreis


Die autonome Region Tibet


Geographische Lage:
Die autonome Region Tibet, auch als "Dach der Welt" bekannt, liegt im Südwesten Chinas. Von den Chinesen wird sie autonomes Gebiet Xizang genant. Das Gebiet wird auf drei Seiten von einigen der höchsten Berge der Welt begrenzt: vom zerklüfteten Karakorumgebirge und den Bergen Ladakhs im Westen, der wilden und abgelegenen Chang Tang-Kette im Norden und der grossen Felsbarriere des Himalaya auf einer Länge von 2400 km im Süden. Die Fläche Tibets umfasst rund 1,2 Millionen km2, die Durchschnittshöhe des Landes liegt bei etwa 4500 Metern über Meer.

In der Vergangenheit erfüllten die Berge um Tibet die Funktion einer Festung. Eroberungslustige Armeen schraken zurück vor den hohen Gipfeln, den beissenden Winden, dem eisigen Schnee und den holprigen Wegen. Sogar im Osten ist das Land rau und öd, die Entfernungen sind gewaltig. Über Jahrhunderte hinweg veränderte sich deshalb die Lebensweise der Menschen kaum. Fast die Hälfte der Bevölkerung, vor allem im nordöstlichen Amdo und Kham, zog als Nomaden umher. Haupterwerbszweige bildeten der Gerstenanbau und die Viehzucht. Die heutige Fläche der autonomen Region Tibet beträgt etwa die Hälfte des früheren, historischen Tibets, da die Chinesen nach der Invasion von 1949 die östlichen tibetischen Gebiete Amdo und Kham ihren Provinzen Qinghai und Sichuan zufügten.

Die grössten Städte Tibets sind die Hauptstadt Lhasa, Shigatse, Gyantse und Chamdo. Die Einwohnerzahl von Lhasa beträgt 340'000 Personen, mehrheitlich Han-Chinesen. Die Wahrzeichen der Stadt Lhasa sind die Klöster Jokhang, Drepung und Sera und der Potala-Palast, die Winterresidenz des Dalai Lama, als er noch in Tibet lebte. Durch Übersiedlungen von Chinesen nach Tibet, kommen im Gebiet des historischen Tibets auf etwa 6 Millionen Tibeter schon etwa 7 Millionen Chinesen, davon 250'000 chinesische Soldaten.


Buddhismus:
Die buddhistische Lehre stammt aus dem 6. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung. Ähnlich wie das Christentum aus dem Judentum, ist der Buddhismus aus dem hinduistischen Umfeld hervorgegangen. Sein Gründer Buddha wurde in Nordindien unter dem Namen Siddarta Gautama als Sohn eines Fürsten geboren. Er verzichtete jedoch auf seine königlichen Privilegien, um als Asket (enthaltsamer Mensch) und Eremit (Einsiedler) auf der Suche nach der Erlösung durch Nordindien zu ziehen. Die Erleuchtung erreichte er schliesslich durch Meditieren unter einem Feigenbaum in Sarnath. Noch am selben Ort hielt er seine erste Predigt. Damit setzte er das Rad der Lehre in Bewegung. Anschliessend verbrachte er mehrere Jahre als Wanderprediger in seiner Heimat, bevor er 480 vor Chr. die Erde verliess.

In Tibet kam der Buddhismus erst im 7. Jahrhundert nach Christus auf. Die Lehre Buddhas beinhaltet als Kern die "Vier edlen Wahrheiten". Diese besagen:

  1. Das Leben ist dem Leiden unterworfen.
  2. Das Leiden resultiert aus menschlichen Eigenschaften wie Hass, Gier, Neid und Unwissenheit.
  3. Der Mensch kann sich selbst aus dem Leid befreien.
  4. Der Weg zur Befreiung vom Leid ist in der Lehre aufgezeichnet.

Ein Buddhist bestimmt seine Zukunft durch Gedanken, Worte und Handlungen selbst. Die Ganzheit der so angehäuften geistigen Energie wird als Karma bezeichnet. Gutes Karma wird mit einer guten Wiedergeburt belohnt, schlechtes mit einer schlechten. Die Ursache für alles Glück und Leid liegt im Menschen selbst. Das Rad der Wiedergeburt kann durchbrochen werden, indem man die volle Erleuchtung, den Zustand der Allwissenheit, auch Zustand der Buddhaschaft genannt, erreicht. Damit ist der Weg ins Nirvana, ins ewige Glück, frei.

In allen Ländern, in denen der Buddhismus vorkommt, sind die Mönchsgemeinden die wichtigsten Hüter der buddhistischen Tradition. Die einzelnen buddhistischen Führer werden Lamas genannt, wobei der Dalai Lama der höchste und der Panchen Lama der zweithöchste Führer sind.


Geschichte:
Während Jahrhunderten bestand zwischen Tibet und China eine zwiespältige Beziehung. Zwischen dem 7. und 9. Jahrhundert n.Chr. war Tibet eine grosse Militärmacht gewesen, deren Einfluss bis Peking reichte. So wurde 822 vom Kaiser Chinas und vom Kaiser Tibets ein Friedensvertrag unterzeichnet, welcher die Souveränität beider Staaten anerkannte. Anfang des 18. Jahrhunderts machte sich die chinesische Mandschu-Dynastie politische Streitigkeiten in Tibet zunutze und dehnte ihren Einfluss aus. Zwei chinesische Abgesandte wurden in Lhasa postiert, um dem kaiserlichen Willen Nachdruck zu verleihen. Jedoch war Lhasa für eine wirkliche Einflussnahme zu fern. Tibet verwaltete sich wie bisher selbst.

1910 wurde Tibet brutal von einem besonders aggressiven chinesischen Kriegsherrn überrannt. Dieser war jedoch voreilig, denn 1911 erschüttelte die Revolution China; der Kaiser musste weichen. Die Tibeter nutzte ihre Chance: Sie zwangen alle Chinesen, das Land zu verlassen und Tibet erklärte nochmals seine Unabhängigkeit. Der Streit, ob Tibet damals ein unabhängiger Staat war, beschäftigt bis heute Juristen beider Seiten. Der Bericht einer unabhängigen Kommission besagt, dass Tibet 1912 zur Zeit der Vertreibung der Chinesen die Unabhängigkeit besass und rechtlich mit den Chinesen nichts zu tun hatte.

Wie dem auch sei - beim Einmarsch der Chinesen 1950 wusste der Rest der Welt praktisch nichts über Tibet und sein Verhältnis zum mächtigen China. 1965 wurde von China das autonome Gebiet Tibet gegründet. Die Zerstörung Tibets begann aber schon bei der Invasion der Chinesen und erreichte ihren Höhepunkt in der Kulturrevolution von 1965 bis 1969. Die Welt sah weg, als sich auf ihrem Dach ein Drama ereignete. Von 6000 Tempeln und Klöstern waren noch 13 stehen geblieben. Von ca. 500'000 Mönchen blieben 970 am Leben und bis heute schätzt man, sind etwa 1,2 Millionen Tibeter im direkten Kampf, durch Folterungen oder Hinrichtungen getötet worden.


Tibet heute:
Chinas Politiker sagen, sie hätten für Tibet den Fortschritt gebracht durch Strassen, Schulen und Maschinen. In Wahrheit haben die chinesischen Besatzer in Tibet Tausende von Klosterschulen zerstört, Tibets Natur- und Bodenschätze ausgebeutet sowie das Land mit Soldaten, Raketen und Bomben in ein Militärlager verwandelt. Die Politiker Chinas sagen auch, sie hätten Tibet von der Fremdherrschaft befreit. Die Wahrheit aber ist, dass Tibet durch die kommunistische Besatzung nicht befreit, sondern versklavt wurde. Viele tibetische Flüchtlinge berichten auch heute noch über Zwangssterilisationen und Zwangsabtreibungen, die in Tibet durch die chinesischen Behörden praktiziert würden.

Heute ist Tibets Überleben, seine Religion und seine Kultur bedroht wie nie zuvor. Abgeschnitten von der Weltöffentlichkeit inszenieren die Chinesen in Tibet einen kulturellen und religiösen Völkermord. Heute leben 100'000 Tibeter im Exil, vor allem in Indien, Nepal, Buthan und in einigen westlichen Ländern. Seit 1960 ist die kleine Himalayasiedlung Dharamsala im indischen Bundesstaat Himachal Pradesh Wohnort des Dalai Lama und Sitz der tibetischen Exilregierung. Etwa 85'000 Tibeter sind dem Dalai Lama nach Dharamsala gefolgt und bilden dort die grösste tibetische Siedlung ausserhalb Tibets.


Dalai Lama

Auffindung des Dalai Lama:
Am dreissigsten Tag des zehnten Monats im Wasser-Vogel-Jahr, nach westlicher Zeitrechnung am 17. Dezember 1933, verliess Seine Heiligkeit, der Grosse 13. Dalai Lama die Erde. Er war fast sechzig Jahre alt geworden und unter seiner Regierung war Tibet ein eigenes, unabhängiges Land geworden. Der grosse Dreizehnte hatte noch zu seinen Lebzeiten verlauten lassen, dass er sich vielleicht im Nordosten wieder verkörpern würde. Nach seinem Tode traten weitere Vorzeichen auf. Wenn ein bedeutender Lama stirbt, verharrt sein Körper meistens in der Meditationshaltung. Als sich der Körper des grossen Dreizehnten in diesem Zustand befand, wandte sich das Haupt über Nacht um und wies nach Nordosten. Auch erschienen Zeichen am nordöstlichen Himmel: Regenbogen und Wolkengebilde, die wie Elefanten aussahen. Es war vorauszusehen, dass die Suche nach der neuen Inkarnation (Wiedergeburt) eine Weile dauern würde. Nach dem Tode des 13. Dalai Lama wurde deshalb ein Regent ernannt; dieser nahm auch die Verpflichtung auf sich, nach dem 14. Dalai Lama zu suchen.

Der Regent und eine Gruppe hoher Lamas und Regierungsbeamter pilgerten 1935 zum heiligen See Lhamo Lhatso. Nach altem Glauben konnte man darin die Zukunft erblicken. Der Regent meditierte lange und schaute anschliessend in den See. Er erzählte danach folgendes: Zuerst erschienen ihm die tibetischen Buchstaben Ah, Ka und Ma. Dann spiegelten sich die Berge Osttibets im See. Zwischen den Bergen lag ein grosses Kloster mit grüngoldenen Dächern, und in der Nähe, an einem alten Pfad in einem kleinen Dorf, stand ein einfaches Haus mit türkisfarbenen Dachziegeln.

Die Pilgerschar kehrte voller Aufregung nach Lhasa zurück und drei Suchtrupps machten sich auf nach Osten. Nach vielen Tagen anstrengender Reise erreicht ein Trupp den nordöstlichen Teil Tibets. Dort erblickten die Männer die grüngoldenen Dächer des grossen Klosters Kumbum. Zu ihrer grossen Freude fand sich im nahen Dorf Taktser ein Haus mit türkisfarbenen Dachziegeln. Die Bauernfamilie, die dort wohnte hatte einen knapp zwei Jahre alten Sohn.

Der kleine aufgeweckte Junge namens Lhamo Thöndup, der am 6. Juli 1935 geboren worden war, kletterte beim Besuch des Suchtrupps sofort auf den Schoss des Abtes von Sera, der die Delegation leitete. Er sah die Gebetskette um den Hals des Abtes und wollte diese haben. Der Abt antwortete, er bekomme sie, wenn er wisse, wer er sei. Ohne zu zögern nannte das Kind ihn "Lama von Sera". Die Gruppe war sehr beeindruckt.

Einige Tage später wurde der Junge dann richtig geprüft. Man wollte wissen, ob sich das Kind an Gegenstände aus seinem früheren Leben erinnern würde. Zwei völlig gleiche Gebetsketten, von denen die eine dem 13. Dalai Lama gehört hatte, wurden dem Jungen gereicht. Sofort griff er nach der Gebetskette des früheren Dalai Lama. Ebenso verfuhr man mit anderen Gegenständen und immer traf der Junge die richtige Wahl. Die Gruppe erklärte ihre Suche für beendet. Alles, was der Regent in seiner Vision erblickt hatte, war eingetreten. Auch die tibetischen Buchstaben passten: Ah für Amdo, Ka für das Kloster Kumbum und Ka und Ma zusammen für das kleine Kloster Karma Rolpaj Dorje oberhalb des Dorfes.

Seine Heiligkeit, der 14. Dalai Lama, war gefunden.



Ankunft in Lhasa und Inthronisation:
Fast ein Jahr verbrachte der kleine Dalai Lama im Kloster Kumbum. Er vermisste seine Familie und seine Freunde. Nur mit seinem um zwei Jahre älteren Bruder Lobsang Samten konnte er spielen. 1939 traten schliesslich der gerade vierjährige Dalai Lama und sein Gefolge die Reise nach Lhasa an. Die meisten Reisenden ritten oder gingen. Nur der Dalai Lama und sein Bruder sassen in einer Sänfte, die von Maultieren getragen wurde. Da es keine richtigen Strassen gab, dauerte die Reise Monate.

Anfangs März 1940 erreichten der Dalai Lama und sein Gefolge die heilige Stadt Lhasa. Von nun an wurde der kleine Junge nicht mehr Lhamo Thöndup sondern Tenzin Gyatso genannt. Kurz nach dem tibetischen Neujahr, Mitte März fanden im Potala-Palast die Inthronisationsfeierlichkeiten statt. Das heisst, Tenzin Gyatso wurde auch der tibetischen Bevölkerung als 14. Dalai Lama vorgestellt und auf den Thron gesetzt.

Eine einsame Kindheit:
Der Dalai Lama verbrachte keine schöne Kindheit. Obwohl seine Familie auch nach Lhasa gezogen war, durfte er sie nur einmal in der Woche sehen. Das war für den fünfjährigen Knaben sehr schlimm. Sein älterer Bruder, auch eine hohe Reinkarnation, lebte zwar mit ihm im Palast, doch er musste sich seinen religiösen Studien widmen und konnte nicht oft mit seinem kleinen Bruder spielen. So verbrachte Tenzin Gyatso viele Stunden auf den hohen Dächern des Potala-Palastes und beobachtete mit seinem Fernrohr das geschäftige Treiben in den Strassen Lhasas. Je älter der Dalai Lama jedoch wurde, desto mehr Zeit befasste er sich mit dem Studium von religiösen Schriften mit seinen Privatlehrern in den Räumen des Potala-Palastes oder der Sommerresidenz Norbulinka. So dachte er nicht oft an seine Einsamkeit.



Einmarsch der Chinesen:
1949 gewannen die Kommunisten den Bürgerkrieg in China. Sie machten es sich zur Aufgabe, Tibet von den fremden Mächten zu befreien. Tibets Nationalversammlung tagte von nun an fast pausenlos. An der östlichen Grenze warteten die schlecht ausgerüsteten und ungeübten tibetischen Truppen nervös auf die Chinesen, die bereits in die grenznahen Gebiete drangen. Doch als der Winter mit seinen Stürmen begann, besserte sich die Stimmung im Land etwas. Jeder war sich sicher, die Chinesen würden dieses Jahr Lhasa nicht erreichen. Alle dachten, sie würden es vor dem Frühling gar nicht versuchen. Aber eine Woche später marschierten die Chinesen in Lhasa ein.

Als am 7. Oktober 1950 der Morgen dämmerte, griff das 80'000 Mann starke chinesische Militär das Herzstück Tibets von sechs Fronten aus an. Verbissen versuchte die winzige tibetische Armee, die Eindringlinge an Brücken und Pässen aufzuhalten, doch vergeblich.



Der Dalai Lama wird für volljährig erklärt:
Von nun an forderten die Tibeter, dass der Dalai Lama anstelle des unentschlossenen Regenten und seiner Mitarbeiter die Regierung übernehmen solle. So übernahm der knapp fünfzehnjährige Tenzin Gyatso die gewaltige Verantwortung, sein Land im auswegslosesten Moment seiner Geschichte zu führen. Trotz der schlechten Lage im Land gab es am 17. November ein grosses Fest.

Der Dalai Lama und seine neuen Minister richteten als erstes einen dringenden Aufruf an die Vereinten Nationen. "Solange das tibetische Volk gegen seinen Willen gezwungen wird, zu einem Teil Chinas zu werden, ist die Besetzung Tibets das krasseste Beispiel von Unterdrückung der Schwachen durch die Starken" hiess es. Doch leider war Tibet kein Mitgliedstaat der UNO und das Ergebnis auf den Aufruf war daher betretenes Schweigen. Die Tibetfrage wurde international erst neun Jahre später gestellt. So blieb Tibet nichts anderes übrig, als sich selbst zu verteidigen, so gut es ging.

Verhandlungen in Peking:
Tief beunruhigt drängten nun das tibetische Kabinett und die Nationalversammlung Tenzin Gyatso, Lhasa sofort zu verlassen. Nur äusserst ungern stimmte seine Heiligkeit zu, denn er wollte sein Volk nicht allein lassen. Doch an einem kalten Dezembermorgen begleitete eine niedergeschlagene Gruppe das fünfzehnjährige Oberhaupt Tibets aus Lhasa, das nur für wenige Wochen sein Regierungssitz gewesen war.

In Yatung (das liegt nahe der Grenze zu Sikkim aber noch in Tibet) dachte der Dalai Lama immer wieder über die Situation nach. Er gelangte zum Schluss, dass es das Beste sei, mit den Chinesen friedlich zusammen zu leben. Damit wollte er vor allem weiteres Blutvergiessen verhindern. Als Folge seiner Überlegungen wurde eine Friedensdelegation nach China entsandt.

Die tibetischen Abgesandten trafen in der zweiten Aprilhälfte des Jahres 1951 in Peking ein. Die Verhandlungen fanden ihr Ende am 23. Mai 1951 mit dem Siebzehn-Punkte-Abkommen. Dies war der erste Vertrag mit China seit 821 n. Chr. und es war klar, dass die tibetische Delegation allem, was vorgeschlagen wurde, zustimmen musste. Sie durfte nicht einmal mit dem Dalai Lama beratschlagen. Darüber hinaus drohten die Chinesen mit einem massiven Militärangriff gegen Tibet, falls die Delegierten nicht unterzeichnen würden. Man ging sogar so weit, das Siegel der tibetischen Regierung zu fälschen und es unter die vorgefertigten Dokumente zu setzen.

Das Siebzehn-Punkte-Abkommen:

  1. Das tibetische Volk wird sich vereinen und die aggressiven imperialistischen Kräfte aus Tibet vertreiben.
  2. Die Regierung Tibets wird die Volksbefreiungsarmee unterstützen, in Tibet einzumarschieren.
  3. Das tibetische Volk unterliegt der Führungskraft der Volksregierung Chinas.
  4. Die Zentralbehörden werden das bestehende politische System in Tibet nicht verändern. Sie werden nichts an den Funktionen des Dalai Lama ändern.
  5. Die Funktionen des Panchen Lama sollen erhalten bleiben.
  6. Zwischen dem Dalai Lama und dem Panchen Lama bestehen freundschaftliche Beziehungen.
  7. Die Volksrepublik garantiert Religionsfreiheit in Tibet. Die religiösen Überzeugungen, Sitten und Gebräuche sollen respektiert und die Lamaklöster geschützt werden.
  8. Die tibetischen Truppen werden der Volksbefreiungsarmee eingegliedert.
  9. Sprache und Schrift sowie Schulbildung werden in Übereinstimmung mit den derzeitigen Gegebenheiten in Tibet stufenweise weiterentwickelt.
  10. Landwirtschaft, Viehzucht, Industrie und Handel Tibets werden schrittweise gefördert.
  11. Es werden im Laufe der Zeit Reformen durchgeführt. Immer nach der Rücksprache mit den zuständigen tibetischen Behörden.
  12. Frühere Beamte dürfen im Amt bleiben.
  13. Die in Tibet eingerückte Volksbefreiungsarmee wird die oben genannten Abmachungen einhalten und dem Volk nichts gewaltsam wegnehmen.
  14. Die Zentrale Volksregierung soll die auswärtigen Angelegenheiten handhaben. Tibet wird friedlich mit benachbarten Ländern leben.
  15. Zur Sicherung der Durchführung dieses Abkommens soll die Zentrale Volksregierung ein militärisches Hauptquartier in Tibet schaffen. Es soll so viel tibetisches Personal wie möglich hinzugezogen werden.
  16. Die entstehenden Kosten für das militärische Hauptquartier und für die Volksbefreiungsarmee wird die Zentrale Volksregierung tragen.
  17. Dieses Abkommen tritt sofort nach der Unterzeichung in Kraft.

Tibet wurde nun zu einem festen Bestandteil Chinas erklärt. Im Gegenzug versprachen die Chinesen, das politische System Tibets und die Position des Dalai Lama zu wahren und Religion und Bräuche Tibets zu respektieren. Die Lamaklöster sollten unangetastet bleiben. Starke chinesische Truppenverbände sollten vorläufig in Tibet die Einhaltung des Abkommens gewährleisten. Der Dalai Lama war über die Ereignisse zutiefst bestürzt, doch er kehrte nach Lhasa zurück, um eine Zusammenarbeit mit den Chinesen zu versuchen. Ohne eine Wahl zu haben, hörte Tibet auf, ein unabhängiges Land zu sein. In Lhasa fand Tenzin Gyatso bereits wachsenden Unmut gegenüber den Chinesen vor. Immer mehr Truppen kamen in die Hauptstadt und beschlagnahmten Häuser. Das Schlimmste aber war, dass die Chinesen nichts zu Essen mitgebracht hatten. Nun verlangten sie die Ablieferung von 2000 Tonnen Gerste. Daraufhin folgte eine Forderung nach der anderen. Zum ersten Mal gab es in Lhasa eine Hungersnot.


1954 Besuch vom Dalai Lama in Peking:
Anfang 1954 bekam der Dalai Lama eine Einladung nach China. Im Hochsommer machte sich eine etwa fünfhundertköpfige tibetische Delegation auf nach Peking. Auch mit dabei war der Panchen Lama, der zweithöchste Lama in Tibet. In Peking trafen sie sich einige Male mit dem Vorsitzenden Mao Tse-tung. Die Tibeter mussten vielen Ansprachen beiwohnen, von denen einige über sieben Stunden dauerten. Nach fünf Monaten kehrten der neunzehnjährige Tenzin Gyatso und seine Begleiter zurück nach Lhasa. Mit dem festen Versprechen, dass Tibet eine selbständige Regierung erhalten werde. Doch die Hoffnungen des Dalai Lama zerschlugen sich bereits während der Reise durch die Grenzprovinzen. Hier sah er, wie der Widerstand gegen die Demütigungen der Besetzung vor vier Jahren ein gefährliches Mass erreicht hatte.

Die Chinesen hatten beschlossen, in den Grenzprovinzen Amdo und Kham sofort radikale Reformen durchzuführen. Dies war ein schwerer Fehler, denn gerade hier lebten freiheitsliebendere und von tieferer Religiosität geprägte Tibeter als irgendwo sonst. Das Volk zog sich in die Berge zurück und bald entstanden in ganz Osttibet Guerillagruppen.

1956 kämpften bereits so viele Tibeter, dass die Chinesen zu einem Grossangriff übergingen. Flugzeuge und Panzer wurden eingesetzt und Orte des Widerstands wurden zerstört. Die Dorfbewohner, die angeblich die Guerillas unterstützten, mussten grausame Strafen erdulden. Die Guerillakrieger bewegten sich immer mehr in Richtung Lhasa und auch dort brachen nun die ersten Aufstände aus.



Reise nach Indien:
Das Jahr 1956 brachte ein freudiges Ereignis, nämlich das "Buddha Jayanti", die 2500. Feier der Erleuchtung des Buddha. Der nun einundzwanzigjährige Dalai Lama war persönlich von der indischen Regierung eingeladen worden. Die Chinesen waren zwar ungehalten darüber, konnten ihm aber die Reiseerlaubnis nicht verweigern.

In Indien ergriff der Dalai Lama die Gelegenheit, politische Kontakte zu knüpfen. Er begegnete dem indischen Premierminister Pandit Nehru, der seine Lage bedauerte, sich aber nicht in die Angelegenheiten des mächtigen Chinas einmischen wollte. Er sprach auch mit dem chinesischen Premierminister Chou-En lai, der sich gleichzeitig in Indien aufhielt. Dieser entschuldigte sich für "übereifrige Aktionen" einiger chinesischer Funktionäre und erneuerte Maos Versprechen von Peking, Tibet die Unabhängigkeit zuzugestehen.

In Lhasa erwartete Tenzin Gyatso nichts Gutes. Plünderung, Folter und Hinrichtungen ganzer Dorfbevölkerungen durch die chinesischen Truppen wurden aus dem Osten berichtet. Siedlungen und Klöster wurden bombardiert und dem Erdboden gleich gemacht. Der Widerstand wuchs. Der wachsende Zorn seines Volkes versetzte den Dalai Lama in eine schwierige Lage. Er war strikt gegen Gewalt, doch es war kaum möglich, den einfachen Landsmann zu verurteilen, der nun sein Leben im Namen des Dalai Lama opferte. Schliesslich versuchte der Dalai Lama sein Volk zu besänftigen, aber dies lag nicht mehr in seiner Macht.

Trotz allem Chaos fand Tenzin Gyatso noch Zeit, sich auf die Prüfungen eines Geshé vorzubereiten, des höchsten akademischen Grades in Tibet. Dazu musste er einen ganzen Tag mit den dreissig gebildetsten Lamas debattieren. Dass ihm der Geshé-Titel, den Lamas meist mit etwa vierzig Jahren anstreben, bereits mir dreiundzwanzig Jahren verliehen wurde, ist erstaunlich. Noch bemerkenswerter ist der Zeitpunkt der Titelverleihung, denn das ganze Land war in Aufruhr.

Anfang des neuen Jahres hatte die Spannung ihren Höhepunkt erreicht. Ein Funke fehlte und Lhasa würde explodieren.

Im März 1959 war es soweit.



Die Flucht:
Am Abend des 9.März 1959 brodelte die Stadt vor Ärger und Wut. Der Dalai Lama war von den Chinesen in ein Militärlager eingeladen worden und sollte keine Leibwächter und Diener mitnehmen. Dies kam dem tibetischen Volk verdächtig vor, es vermutete, die Chinesen wollten den Dalai Lama entführen. Deshalb bewaffneten sich die Tibeter mit allem, was sie finden konnten. Bis heute weiss man nicht, was die Chinesen an diesem verhängnisvollen Tag wirklich geplant hatten.

In der Morgendämmerung des 10. März strömten Tausende Tibeter von Lhasa zum Norbulinka, dem Sommerpalast, in dem sich Tenzin Gyatso aufhielt. Gegen Mittag hatten sich dort 30'000 Menschen eingefunden.

Die Stimmung der Menge war aufgeheizt. Als ein tibetischer Beamter in chinesischer Kleidung den Palast betreten wollte, wurde er gesteinigt. Der Dalai Lama hatte nur einen Gedanken, er wollte ein Massaker verhindern. Deshalb verhandelte er mit den Chinesen und versuchte, die Tibeter nach Hause zu schicken. Die Menge jedoch war nicht zu bändigen. Immer neue chinesische Truppen kamen; schwere Geschütze wurden um den Norbulinka postiert. Am 17. März wurden zwei Granaten auf das Palastgebiet abgefeuert. Der Dalai Lama und seine Berater sahen dies als Zeichen, dass alle Vermittlungsversuche fehlgeschlagen waren. Die Kommunisten waren nun zu allem bereit, sogar zur Ermordung des Dalai Lama. Schweren Herzens entschloss er sich zur Flucht. Wurde Tibet zerstört, sollte wenigstens sein wandelndes Symbol - der Dalai Lama - überleben.

Bei Einbruch der Dunkelheit bereiteten Tenzin Gyatso, seine Mutter Dekyi Tsering, seine ältere Schwester Tsering Dolma, sein kleiner Bruder Tenzin Chögyal und enge Berater die Flucht vor. Der Dalai Lama verkleidete sich als einfacher Soldat. So verschwand er mit seinem kleinen Gefolge in die Nacht. Die ersten Kilometer waren gefährlich, denn sie mussten am chinesischen Militärlager vorbei gehen. Doch alles ging gut und sie trafen bald darauf eine Gruppe von Khampa-Guerillas (Die Khampas sind ein Nomadenvolk). Sie gewährten dem Dalai Lama und seinem Gefolge Schutz auf dem Weg in den unzugänglichen Süden Tibets.

Tagelang ritten sie ohne Pause durch steile Schluchten und über schwindelerregende Pässe. Es war eine Zeit der Mühsal, Kälte und Sorge. Nach einwöchiger Reise erhielt der Dalai Lama die furchtbare Nachricht, dass der Norblinka bombardiert, die Menge hingemetzelt und seine Regierung von den Chinesen aufgelöst worden war. Zwei Tage, nachdem der Dalai Lama den Norbulinka verlassen hatte, eröffneten die Chinesen das Feuer. Sie wussten dabei nicht, ob der Dalai Lama noch im Palast weilte und suchten ihn später unter den Toten. In den folgenden Tagen wurde der Aufstand der Tibeter blutig niedergeschlagen und die Anführer hingerichtet. Die Herrschaft des Terrors begann. Seine Heiligkeit hatte bis zuletzt gehofft, seinen Regierungssitz in Grenznähe verlegen zu können, doch nun würden die Chinesen ihn überall im Land verfolgen. Es blieb nur noch die Flucht nach Indien. Am 31. März überquerte er krank, müde und unglücklicher als je zuvor die Grenze.



Im Exil in Dharamsala:
Nach seiner gefahrvollen Flucht wurde der Dalai Lama von Indiens Regierung und Volk herzlich aufgenommen und man gewährte ihm und seinen Landsleuten Asyl. Schliesslich richtete der Dalai Lama seinen Hauptsitz in Dharamsala ein, einer herrlichen alten britischen Bergstation am Fusse der ersten hohen Felskette des Himalaya.

Tenzin Gyatso's grösstes Problem war es, sich um die vielen tausend Flüchtlinge zu kümmern, die nach Indien strömten. Während dreissig Jahren riss der Zug verfolgter tibetischer Flüchtlinge nicht ab, insgesamt waren es etwa 100'000. Sie stammten aus allen Bevölkerungsschichten: hohe Lamas, Nomaden, Adlige und Bauern. Viele mussten ihre Familien zurücklassen und viele Waisenkinder waren darunter. Die meisten verliessen Tibet ohne Hab und Gut und standen nun vor all den Schwierigkeiten der Anpassung an eine fremde Kultur und ein anderes Klima. Bis heute zeigt sich die indische Regierung sehr grosszügig und stellt den Tibetern Land zur Verfügung.

In Dharamsala wurden Schulen, Kinderheime, Klöster, Krankenhäuser und Handwerkszentren gebaut, um die tibetische Kultur bewahren zu können. Der Dalai Lama setzte seine religiösen Studien fort und bereiste viele verschiedene Länder, um mit deren Staatsoberhäuptern über die Tibetfrage diskutieren zu können.

Der Tod Mao Tse-tungs 1979 machte den Tibetern Hoffnung auf ein besseres Zusammenleben mit den Chinesen. Die chinesische Führung gestand öffentlich Fehler in der Tibetpolitik ein. Alles werde sich ändern, sagte man. Um den guten Willen kund zu tun, lud man Vertreter des Dalai Lama ein, Tibet zu besuchen und sich selbst ein Bild zu machen. Man verkündete auch die Bereitschaft, mit dem Dalai Lama über seine Rückkehr nach Tibet zu verhandeln, wo man ihm einen "angemessenen" Posten in der Verwaltung bieten wollte.

So reisten 1979, 1981, 1982 und 1985 vier Delegationen tibetischer Flüchtlinge in die Heimat, um Erkundigungen einzuholen. Sie waren schockiert von den schlimmen Zuständen, die sie vorfanden. Heilige Bilder waren zerstört, kostbare Statuen und Tempelschmuck eingeschmolzen und in Peking verkauft. Die chinesische Behandlung der Tibeter war entwürdigend. In Lhasa herrschte unter den Tibetern eine Arbeitslosigkeit von 70% .Viele mussten bei den Touristen betteln gehen. Die Tibeter, die Arbeit hatten, arbeiteten für die Chinesen.

Dennoch sahen die Delegationen, dass sich manches gelockert hatte. Es durfte wieder Gerste angebaut und auf dem freien Markt verkauft werden. Zum Teil wurde in den Schulen sogar Tibetisch unterrichtet. Vor allem aber war das Religionsverbot teilweise aufgehoben. Einige Klöster wurden als Touristenattraktionen wieder aufgebaut. Allerdings überwachten die Chinesen alle Aktivitäten in den Klöstern streng.

Richtige Verhandlungen konnten mit den Chinesen jedoch nie geführt werden.



Der Friedensplan des Dalai Lama:
Im Oktober 1987 stiessen in Lhasa Mönche, die gegen die Festnahme eines Mitbruders protestierten, mit der chinesischen Sicherheitspolizei zusammen. Daraus entstand ein Aufruhr, einige Tibeter wurden getötet und hunderte verhaftet. Zum Leidwesen der Chinesen war dies, wie früher, nicht zu vertuschen. Es befanden sich viele Touristen in der Stadt. Geheimes Filmmaterial wurde in den Westen geschmuggelt und erstmals nahm auch die westliche Bevölkerung wahr, was sich in Tibet ereignete.

Der Dalai Lama war bereit zu verhandeln und sogar Zugeständnisse zu machen. Ende 1987 legte er den Chinesen einen Fünf-Punkte-Friedensplan vor.

  1. Umwandlung des gesamten Gebiets von Tibet in eine Friedenszone. Das heisst, die gesamte tibetische Hochebene muss entmilitarisiert werden und es gilt ein Verbot der Herstellung, Erprobung und Lagerung von atomaren und anderen Waffen auf dem tibetischen Hochplateau.
  2. Beendigung der Politik der Umsiedlung von chinesischen Staatsangehörigen, welche die Existenz der Tibeter als ein eigenständiges Volk bedroht. Es leben in Tibet bereits mehr Chinesen als Tibeter.
  3. Respektierung der Menschenrechte und der demokratischen Freiheiten des tibetischen Volkes. Das tibetische Volk muss die Freiheit erhalten, sich kulturell, intellektuell, wirtschaftlich und religiös nach Belieben zu entwickeln und von grundlegenden demokratischen Rechten Gebrauch machen zu können.
  4. Wiederherstellung und Schutz der natürlichen Umwelt und Aufgabe der chinesischen Ausbeutung Tibets zum Zweck der Herstellung von Waffen und der Lagerung von radioaktivem Abfall.
  5. Beginn von ernsthaften Verhandlungen über den künftigen Status Tibets und die Beziehung zwischen den Völkern Tibets und Chinas.

Die Reaktion der Chinesen auf den Friedensplan des Dalai Lama war negativ. Sie beschuldigten Tenzin Gyatso, er wolle mit diesem Plan Tibet von der Volksrepublik China abspalten und gingen nicht auf seine Vorschläge ein. Dabei hatte der Dalai Lama nie von der Souveränität Tibets gesprochen. Die Bevölkerung in Lhasa reagierte auf den Friedensplan mit Massendemonstrationen gegen die Chinesen. Wie vorauszusehen, reagierten die chinesischen Behörden mit Gewalt und Grausamkeit. Bewaffnete Polizisten griffen ein, um die Demonstration aufzulösen, schossen ziellos in die Menge und töteten dabei mindestens neunzehn Menschen. Die Zahl der Verletzten lag weit höher.

In den nächsten Jahren ging es in Tibet wieder schlimmer zu und her. Die Chinesen erschossen ganze Familien und viele Mönche. Aus Lhasa kamen immer neue Berichte über Folterung, Verstümmelung und Erschiessungen in den Gefängnissen. Auch Nonnen wurden grundlos eingesperrt. Hunderte Tibeter werden seither vermisst und tauchten nie mehr auf.



1989 bekommt der Dalai Lama den Friedensnobelpreis:
Am 10. Dezember 1989 erhielt das tibetische Oberhaupt in Oslo vom norwegischen König für seine Bemühungen um die gewaltfreie Lösung des Tibetproblems den Friedensnobelpreis. Seitdem wird der Dalai Lama auf seinen Reisen auch von vielen Regierungschefs offiziell empfangen. Führende Persönlichkeiten aus Politik, Religion, Wissenschaft und Wirtschaft suchen das Gespräch mit ihm. Er wird immer wieder in viele Länder eingeladen, um in öffentlichen Vorträgen vor tausenden von Menschen über seine Ideen für ein harmonisches Zusammenleben und eine friedliche Welt zu sprechen.

Der Friedensnobelpreis war die höchste von vielen verschiedenen internationalen Auszeichnungen, die der Dalai Lama im Laufe der Zeit erhielt. Da der Dalai Lama nun schon 68 Jahre alt ist, wird er oft gefragt, was die Tibeter machen werden, wenn er stirbt. Er zitiert dann einen Vers des bekannten buddhistischen Meisters Shantideva aus dem 18. Jahrhundert. Dieser lautet:

"Solange das Weltall besteht, solange Lebendiges lebt, solange möchte auch ich bestehen, um das Elend aus der Welt zu vertreiben."

Zurück