Hummeln - pelzige Gesellen

Schlagwörter:
Biene, Hummel, Hummelarten, Hummelstaat, Wiesenhummel, Referat, Hausaufgabe, Hummeln - pelzige Gesellen
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Referat

Hummeln, pelzige Gesellen

Zu der Familie der Hautflügler gehört die Hummel. Für jeden erkennbar ist ihr Pelz und ihre Streifen. Hummeln sammeln wie Honigbienen Pollen und Nektar. Sie machen dies allerdings in Grösserem Mass, als die Biene. Deshalb stimmt „eine fleissige Biene“ nicht. „Eine fleissige Hummel“ wäre treffender.


1. Hummelarten und ihre Verbreitung
In unseren Gärten können wir 9 Hummelarten und 7 Schmarotzerhummelarten mehr oder weniger regelmäßig beobachten, von denen Erdhummel, Ackerhummel, Gartenhummel, Steinhummel, Baumhummel, Waldhummel und die später näher vorgestellte Wiesenhummel am bekanntesten sind. Die Hummeln sind hauptsächlich in den gemäßigten Zonen verbreitet, man findet sie aber auch noch nördlich des Polarkreises und in den Tropen Südamerikas. In Afrika südlich der Sahara und in ganz Australien hingegen fehlen sie.

2. Der Hummelstaat
Die Völker bestehen aus einer Königin und einer von der Art abhängigen Anzahl von Arbeiterinnen. Die überwinterten Königinnen beginnen zunächst mit der Brutpflege, die nach dem Schlüpfen der ersten Arbeiterinnen von diesen ebenso übernommen wird. Die Königin verlässt das Nest dann nicht mehr und beschränkt sich auf die Eiablage. Im Sommer, bei reicher Nahrungsversorgung und entsprechender Volksgröße, werden neben Arbeiterinnen die größeren Geschlechtstiere, die Jungköniginnen und die Männchen (Drohnen) herangezogen. Die Geschlechtstiere verlassen die Nester, und die Männchen legen Flugbahnen, die sie mit Duftstoffen markieren, an, die die jungen Königinnen anlocken, um sie anschliessend zu begatten. Nach dem Tode der alten Stockmutter stirbt bis zum Spätsommer/Herbst das alte Volk ab. Nur die begatteten Königinnen überdauern den Winter in einem Schlupfwinkel, zehren von ihren angefressenen Fettpolster und gründen im nächsten Jahr ohne Hilfe von Arbeiterinnen ein neues Nest.


3. Nahrungssuche
Hummeln haben einen plumpen, behaarten Leib, gleichen jedoch im Körperaufbau grundsätzlich den ihnen verwandten Bienen. Ihr besonders langer Saugrüssel (bis 21mm) saugt auch aus tiefen röhrenförmigen Blüten Nektar. Und wenn sie keinen langen Rüssel haben, beissen sie die Blüte kurzerhand auf. So erschließen sich die Hummeln eine ökologische Nische, in der sie kaum Nahrungskonkurrenz haben. Außerdem tragen sie gleichzeitig zur Bestäubung solcher Blütenpflanzen bei. Die Hummeln haben mit dem Vibrationssammeln noch eine andere Art Nektar zu sammeln entwickelt. Durch ein hochfrequentes Vibrieren auf einer Blüte schütteln sie den Blütenstaub aus den Pollenträgern auf ihren Pelz. Dort wird er angefeuchtet und von den Beinen aufgenommen, in den „Höschen“(Sammelhaaren) der breiteren Hinterbeine gesammelt und transportiert. So kann das Tier das doppelte seines normalen Gewichts erreichen.


4. Feinde
Hummeln zählen leider auch zu den bedrohten Tieren. Daran sind nicht ihre natürlichen Feinde (wie Dachs, Fuchs, Marder, Mäuse etc.) Schuld. Diese würden dem Hummelbestand niemals Gefährlich werden. Schuld daran ist folgendes: Zerstörung ihrer Lebensräume und Gefährdung durch Gifte. Auch das Verkehrsnetz ist sehr dicht; eine überfahrene Hummelkönigin bedeutet den Verlust eines ganzen Volkes. Selbst die Imkerei schadet der Hummel, weil diese dadurch zu große Konkurrenz mit der Honigbiene hat. Der grösste natürliche Feind der Hummeln ist die Wachsmotte. Sie legt ihre Eier in das Hummelnest. Die Larven zerfressen das Hummelnest samt Eier und Hummellarven. Die Wachsmottenlarve nimmt den Nestgeruch an und so erkennt die Hummel den Feind nicht!


Wachsmotten und ihre Larven
Speziell ein Drohn vergreist so rapide, dass er schon im Alter von drei Tagen sterben würde, wenn er den frühen Alterstod nicht mit einem Zaubertrank hinauszögern würde. Beim Blütenbesuch zum Zweck der Selbstversorgung extrahiert der künftige Bräutigam aus den Kelchblättern einen aliphatischen Alkohol mit Namen Fernesol. Diesen besonderen Schnaps speichert er in einer kleinen Blase im Kopf zu zweierlei Verwendung: Zum einen, um sich selbst damit jugendfrisch zu halten, und zum anderen, um Weibchen anzulocken. Das Verjüngungselixier ist also zugleich ein Liebestrank. Damit die Hummeln auch bei kühlen Temperaturen Nektar sammeln können, erzeugen sie Eigenwärme dadurch, dass sie ihre Flugmuskulatur von den Flügeln abkoppeln können. Wenn die Muskeln dann im Leerlauf bewegen, erwärmen sie sich. Diese Methode bedeutet natürlich Energieverlust, setzt also ausreichend Energiegewinnung voraus, aber auch Energiesparen haben Hummeln gelernt. Wenn es möglich ist krabbeln sie von Blüte zu Blüte, anstatt zu fliegen. Bei der Futtersuche leisten Hummelaugen und Hummelhirn bei 20 km/h Erstaunliches:
Zwei "neuronalen Kanäle" erkennen getrennt die Blütengröße und -farbe: Der erste meldet dem Gehirn bereits nach fünf Tausendstel Sekunden die Entdeckung einer Blüte, aber nicht deren Farbe; er ist somit relativ ungenau. Der zweite Kanal ermöglicht Hummeln das Farbensehen, er arbeitet langsamer, dafür aber genauer. Beide Kanäle sind deutlich schneller als die Bildverarbeitung des Menschen: Diese müssten im Vergleich viermal langsamer über eine Wiese fliegen, um deren Blüten erkennen zu können.


5. Wiesenhummel
Diese Hummelart ist relativ häufig. Sie ist eine der kleinsten Arten, dafür bunt gefärbt und variationsreich. Zwei gelbe Querstreifen und eine orange Hinterleibsspitze kennzeichnen die ansonsten ziemlich zottige schwarze Hummel. Sie ernährt sich von Stachelbeeren, Kastanien, Lupine und vielem mehr. Sie ist durch ihre verschiedene Nahrung auch sehr verbreitet. Man kann sie in Wiesen, Gärten, Waldrändern und unter Büschen oder Hecken beobachten. Sie gehört nicht zu den gefährdeten Arten. Sie neigt jedoch zu starkem Wachsmottenbefall.


Speziell:
Bei einer seltenen Art wurde beobachtet, dass die Drohen den Nesteingang andere Wiesenhummelarten umschwirren, um ausfliegende Königinnen zur Begattung zu umfassen. Unter günstigen Umständen können diese Hummeln eine zweite Generation im selben Jahr heranziehen.


6. Ende
Doch für mich persönlich am wichtigsten ist der schöne Anblick einer geschäftig von Blüte zu Blüte fliegendende Hummel, das tiefe Brummen dieser Teddybären an einem schönen Sommertag!


Quellen

Informationen:

  • http://www.naturdetektive.de/html/hummelinfos1_innen.htm
  • http://umweltundnatur.lernnetz.de/hummel00.htm
  • http://aktion-hummelschutz.de/index2.html
  • http://www.hummels-hq.de/htm/hummel1.htm
  • http://www.hummelhp.de/
  • http://www.hymenoptera.de/
  • http://www.wildbienen.de/hbiologi.htm


Bildquellen:

  • http://www.helmholtz-bonn.de/faecher/bioinsekten/Hummeln2.html
  • http://www.naturdetektive.de/html/hummelinfos1_innen.htm
  • http://umweltundnatur.lernnetz.de/hummel00.htm
  • http://www.arminkrenz.de/huwamo1.html
  • http://www.hummels-hq.de/htm/hummel3.htm

 

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