Trakl, Georg - Verfall (Gedichtinterpretation)

Schlagwörter:
Georg Trakl, Gedichtanalyse, Analyse, Interpretation, Personifizierungen, Referat, Hausaufgabe, Trakl, Georg - Verfall (Gedichtinterpretation)
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Referat

Gedichtsinterpretation(Verfall) - Georg Trakl

In diesem Gedicht "Verfall" schildert Trackl einen Abend im Herbst, und die Vögel ziehen schon Richtung Süden. Das Lyrische Ich, glaube ich ist er selbst, und er spaziert in diesem Gedicht durch die Natur, ist in Gedanken jedoch bei den Vögeln, die der drohenden Kälte des Winters entfliehen. Doch auf einmal überfällt ihn ein Angstschauer, denn er sieht die kahlen Bäume der Wirklichkeit und fühlt die Kühle Härte des Herbstes. Der Text will damit sagen, dass das er nicht an diesem Ort bleiben möchte, da er sich vom kommenden Winter bedroht fühlt. Man kann hier schon vermuten, dass sich Georg Trakl vor dem 1. Weltkrieg, der 1914 ausbrach, sehr fürchtete, vielleicht hatte er irgendwelche Vorahnungen, die sich, wie wir Wissen bewahrheiteten. Die ersten beiden Strophen, haben jeweils vier Verse. Die letzten beiden Strophen, bestehend aus je drei Versen. Dieses Gedicht ist ein Sonett, da es aus zwei Terzetten und zwei Quartetten besteht. Diese typische Gedichtsform des Expressionismus soll eine deutliche inhaltliche Zweiteilung veranschaulichen. Das Reimschema des Sonetts lautet in den Quartetten abba und in den Terzetten cdc dcd, also ein klassisches Sonett. Auffällig ist, dass der Titel "Verfall" mit den ersten beiden Strophen inhaltlich nichts zu tun hat, aber in diesen beiden Strophen kommt die seelische Verfassung des Autors heraus. Zur Analyse der einzelnen vier Strophen ist zu sagen, dass die erste Strophe ein ganzer Satz ist. Trakl drückt in diesen Bildern seine Gefühle aus, was während des folgenden Gedichts immer schwieriger ist.

Personifizierungen wie "Glocken", die "Frieden läuten" sollen verdeutlichen, dass am Abend eine Beruhigung unter den Menschen eintritt. Der Autor beobachtet an diesem Herbstabend die Vögel, die frei gen Süden fliegen können, "gleich frommen Pilgerzügen". Diese Personifizierung soll bedeuten, dass sich Trakl wie viele Menschen damals, 1914 wünschte auch vor dem Krieg flüchten zu können.

Aber ich muss auch erwähren das sich die Masse der Menschen damals auf den Krieg freute, als sie bemerkten, das sie eine Chance hatten. Die zweite Strophe beinhaltet zwei Sätze, der Autor geht am Abend durch "dämmervolle Garten", vielleicht sogar wirklich durch einen Garten. Dabei stellt er sich in der Phrase "nach ihren helleren Geschicken", vor wie alles wohl am Tag aussieht, wenn es heller ist. Er fühlt dabei, dass die Nacht kommt, "die Stunden Weiser", damit fühlt Trakl, dass er nicht mehr lange Leben wird. Damit kündigt er schon seinen Selbstmord an glaube ich, der aber auch im Titel Gedichts erkennbar ist. Er befindet sich in tiefer seelischer Zerrüttung mit sich selbst, glaube ich, aber er schließt sich den Vögeln an, und folgt ihnen in Gedanken über den Wolken. Zur Analyse der dritten und vierten Strophe ist zu sagen, dass der erste Vers ein ganzer Satz ist, und das Trakl plötzlich eine Veränderung spürt, einen "Hauch von Verfall" macht ihm Angst. "Verfall" drückt für mich seine depressive Stimmung aus. Aus einem wundervollen Traum wird auf einmal eine tiefe Verzweiflung, die bis zum Schluss des Gedichts anhält. Auf einmal sieht Trakl nicht mehr die schönen Vögel, sondern nur noch eine Amsel, die im kühlen Herbst in ""entlaubten Zweige" zu hause bleiben muss. Ich glaube, dass die Amsel veranschaulichen soll, das er ebenfalls nicht weg kann und sein Ende sieht, dass er im kalten Winter auch wie die Amsel sterben wird.

Im zehnten Vers wird Trakls Verzweiflung und seine endzeitlichen Vorahnungen sehr deutlich, durch Wörter wie "rote Wein an rostigen Gittern", glaube ich. Er fühlt sich eingesperrt in einer Welt, in der er nicht sein möchte, weil er den Krieg ahnt. In der letzten Strophe, ist es auffällig, dass alle Satzanfänge klein geschrieben, und die sprachlichen Bilder immer düsterer und schwieriger werden was die tiefen seelische Depressionen von Trakl zeigen soll. Er sieht in dieser Strophe Kinder, die um einen Brunnen an den Händen gefasst tanzen, und beschreibt dies als deren "Todesreigen", und verdeutlicht damit noch mal seine endzeitlichen Vorahnungen. Trakl, kann man spekulieren, veranschaulicht damit vielleicht die Euphorie, die vor Kriegsausbruch durch raffiniert propagierten
Nationalismus auftrat. Viele zogen in diesen Zeiten mit Freude in den Krieg, aber Trakl sah in dem Krieg nur seine eigene Angst die ihn erschauern lässt. Im letzten Vers spricht Trakl über die Natur, z.B. "blaue Astern", die sich jedoch in der Kühle des Herbstes "im Wind ... fröstelnd ... neigen", durch diese oft im Herbst blühenden Blumen zeigt er vielleicht seine Einsamkeit die ihn mit diesen Blumen
verbindet. Durch diese Bilder, z.B. („Brunnenränder" für den Tod), oder Symbolen ("rot" für Schmerz, Gefahr), oder Personifizierungen ("klare Weiten", "dämmervolle Gärten"), entsteht bei mir die Grundstimmung, dass das Gedicht eine sehr depressive und negative Grundstimmung veranschaulichen soll. Ich glaube, dass schon durch die Wahl des Titels von Georg Trakl, in diesem Gedicht einfach nur die Angst dargestellt werden soll von der er innerlich zerfressen ist. Sehr Wahrscheinlich ist, dass er unter dem Einfluss von Kokain Wahnvorstellungen hatte als er dieses Gedicht schrieb.

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