Fried, Erich - Bevor ich sterbe (Gedichtinterpretation)

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Erich Fried, Analyse, Interpretation, Inhaltsangabe, Deutsch, Referat, Hausaufgabe, Fried, Erich - Bevor ich sterbe (Gedichtinterpretation)
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Referat

Gedichtinterpretation: Erich Fried – „Bevor ich sterbe“

Das Gedicht „Bevor ich strebe“ von Erich Fried handelt von Frieds Hoffnung auf ein besseres Leben und der Oberflächlichkeit der Menschen und drückt aus, wie das Leben sein könnte. Es ist an alle Menschen gerichtet und soll ihnen vor Frieds Tod mitteilen, dass sie ihr Leben ändern können – eine Art letzte Botschaft. Das Gedicht ist in 3 Strophen mit jeweils 5 oder 6 Zeilen unterteilt. Wie bei den meisten Gedichten Erich Frieds, hat dieses kein Reimschema und besteht auch nicht aus einer regelmäßigen Betonung. Viele Wortgruppen wiederholen sich regelmäßig („Noch einmal sprechen...“, „damit doch einige...“); das lässt auf eine Anapher schließen.

Mit „Noch einmal sprechen...“ will er noch einmal vor seinem Tod zu allen Menschen sprechen. In der 1. Strophe spricht er über die Wärme des Lebens. Er versteht darunter die Warmherzigkeit der Menschen für- und untereinander. Mit „damit doch einige...“ drückt er aus, dass er nicht erwartet, dass es alle verstehen und ihm es vollkommen reicht, wenn ein paar Menschen „wissen“, dass es in Wirklichkeit diese Wärme gar nicht gibt („aber es könnte warm sein“). Für die meisten Menschen scheint es, als würde es diese Wärme geben, jedoch merkt man erst, wenn man darüber nachdenkt, dass es diese Wärme schon lange nicht mehr gibt. Er fordert die Menschheit sozusagen auf, darüber nachzudenken und sich damit zu beschäftigen. Durch das Verb „können“ in Zeile 5 zeigt er, er noch Hoffnung darauf hat, dass diese Wärme irgendwann mal wieder zurückkehrt.

Nur in der 2. Strophe kommt die Überschrift „Bevor ich sterbe“ vor. Wahrscheinlich will er damit verdeutlichen, dass ihm die Liebe besonders am Herzen liegt. Mit „das gab es, das muß es geben“ will er uns mitteilen, dass es die Liebe schon immer gab, auch wenn sie oft versteckt oder schwer zu finden ist. Mit „damit doch einige sagen: das gab es das muß es geben“ zeigt er, dass es schon einige Menschen gibt, die darüber nachdenken.

In der letzten Strophe spricht er von „Glück der Hoffnung auf Glück“. Also einer zu sein, der das Glück hat, hoffen zu können, dass er Glück haben wird. Mit „Was war das Wann kommt es wieder“ will er, dass die Menschen neugierig darauf werden, was Glück ist. Er will, dass die Menschen sich das Glück zurückwünschen. Erich Fried will uns klarmachen, dass uns etwas fehlt, doch wir es nicht wissen, weil wir uns damit nicht beschäftigen und es uns nicht so vorkommt, als würde uns etwas fehlen. Er will mit dem Gedicht die Menschen dazu bewegen, dass sie es fordern und nicht nur warten, bis es von allein wiederkommt. Durch den Vergleich der Verben in jeder Strophe („wissen“, „sagen“ und „fragen“) kann man das Tun der Menschen verfolgen. Erst wissen sie es, tun jedoch nichts und am Schluss ist der erste Ansatz zur Forderung da. Diese letzte Botschaft schreibt er in einem Gedicht nieder, weil in einer Rede diese Aufforderung viel schneller in Vergessenheit geraten würde; so wird sie ewig da sein und verliert nicht ihre Wichtigkeit.

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