Fortpflanzung von Tieren

Schlagwörter:
Sexualdimorphismus, Partnerfindung, Paarungsbereitschaft, Rivalen, Revier und Rangordnung, innere und indirekte Besamung, Referat, Hausaufgabe, Fortpflanzung von Tieren
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Referat

Fortpflanzung von Tieren - Fortpflanzung im Tierbereich


1. Sexualdimorphismus:
Unter Sexualdimorphismus versteht man das verschiedene Aussehen von Männchen und Weibchen der selben Tierart. Das liegt zum Beispiel bei verschiedenen Spinnenarten vor. Das Weibchen ist vier mal so groß, das Männchen muss sich sehr vorsichtig ins weibliche Netz begeben, denn das Weibchen würde ihn im ersten Moment der Unaufmerksamkeit fressen. Das Männchen wartet einen günstigen Moment ab, etwa wenn das Weibchen mit Beute beschäftigt ist. Dann klettert er auf sie und führt die innere Befruchtung durch. Auf ihrem Rücken wird er fast unsichtbar und meistens bemerkt ihn das Weibchen gar nicht. Bei vielen Vogelarten ist das Gefieder des Männchens bunter und stärker ausgeprägt, da er das Weibchen anlocken muss, während sie fast unscheinbar aussieht.


2. Partnerfindung

a) Optisch
Die meisten Vogelarten locken ihre Partner mit ihrem prächtigen Gefieder an, zum Beispiel der Pfau, dessen prachtvolle Federn jeder kennt. Der Siegelpfau zeigt auch seinen farbenprächtigen Kehllappen. Eine auch weit verbreitete Art der Parterfindung bei den Vögeln ist zu tanzen. Weißsäbelpiepras halten ihren Tanzplatz peinlich sauber, sie tanzen, präsentieren dabei ihr Gefieder und führen eine große Tanzprozedur mit einem jüngeren Männchen durch, sie sind sozusagen Meister und Lehrling. Die Weibchen werden allerdings nur für den Meister angelockt, erst wenn er gestorben ist gehört dem Lehrling der Tanzplatz, er wird zum Meister und sucht sich einen neuen Lehrling. Je besser und imposanter der Tanz der beiden ist, desto mehr Weibchen werden angelockt. Der afrikanische Tanzlaiervogl tanzt auf seinem Tanzhügel und imitiert dabei fast alle Tierstimmen.
Laubenvögel sammeln schöne Dinge und stellen sie für Weibchen zur Schau. Die Wände seines Sammelplatzes bestreicht er mit blauer Beerenpaste. Bei spät aufgehendem Mond, genau eine Stunde nach Sonnenuntergang kann man im Meer den Lockruf weiblicher Meereswürmer erkennen. Ihre hinteren Enden beginnen zu leuchten, dies ist eine sexuelle Aufforderung an die Männchen. In manchen Teilen Afrikas sieht man eine dreiviertel Stunde nach Sonnenuntergang viele synchron blinkende Lichter in den Bäumen. Sie stammen von männlichen ca. 5mm großen Leuchtkäfern, die damit ihre Weibchen anlocken. Flughundweibchen wählen nur die gesündesten und stärksten Männchen aus.

b) Akustisch
Sehamanks singen in den frühen Morgenstunden um ihre Partnerschaft zu vertiefen und Weibchen anzulocken. Den Ruf der Hämmerling kann man im Dschungel 5km weit hören. Pihas überschreien sich gegenseitig um die Weibchen anzulocken. Kommt man Abends an einen Tümpel kann man Hunderte von Froschrufen hören, einige davon stören die Rufe der Rivalen absichtlich um sie zu verfälschen, während der Frosch Megozythina nur während den Pausen der anderen ruft, so ist er besser zu hören.

c) Lockstoffe
Der Elch lockt durch seinen Urin, den er überall in seinem Revier verteilt. Das Weibchen wälzt sich darin. Fledermausmännchen schicken Duftwellen aus einer Seitenöffnung ihrer Flügel aus, durch die Weibchen angezogen werden. Auch die Pflugschildkröte stößt bestimmte Düfte aus um ihr Männchen anzulocken.

d) Imponiergehabe
Die männliche Pflugschildkröte kämpft, wie die meisten Tiere um das Weibchen, um seine Kraft auszudrücken. Auch der vorher beschriebene Sammelplatz der Laubenvogels weist ein Imponierverhalten auf. Im Prinzip wollen alle Tiere den Partnern imponieren, mit dem lautesten Ruf, dem prächtigsten Gefieder oder dem eindruckvollsten Tanz.

e) Balzverhalten
Blaufüßler legen Nestmaterialien zu Füssen ihrer Partner um den Partner zu erobern. Eine bestimmte Salamanderart beisst ihre Weibchen in den Nacken und initiieren ihnen ein Sekret, dass veranlasst, dass das Weibchen dem Männchen "hörig" wird und ihm überall hin folgt.


3. Abstimmung der Paarungsbereitschaft
Die Abstimmung der Paarungsbereitschaft ist sehr wichtig, wird beispielsweise das Chinchillaweibchen zu früh umworben reagiert sie mit einem Urinstrahl als Abschreckung. Die Schwimmkrabbe hat es besonders schwer, da das Männchen nur eine kurze Chance zur Paarung hat, nämlich wenn sie das Weibchen häutet. Wenn der alte Panzer abgeworfen ist, ist der neue für eine kurze Zeit weich und eine Paarung ist möglich.


4. Rivalen, Revier und Rangordnung
Das Revier ist für die meisten Tierarten eines der wichtigsten Dinge, es wird gegen Rivalen verteidigt, markiert, sauber gehalten und manchmal auch weiter gegeben. Die Blindmaus, die 40-50m unter der Erde in Gängen wohnt klopft mit ihrem Kopf gegen die Tunneldecke, dadurch erzeugt sie eine Vibration, die entgegenkommende Blindmäuse von ihrer Anwesenheit in Kenntnis setzen. Der Wasserläufer vibriert mit seinen Vorderfüssen und steckt somit sein Revier ab. Die ganze Lemurenfamilie (Weibchen, Männchen, Halbwüchsige, Babys) singen um ihr Futtergebiet abzustecken. Wenn die Mankimangabe umher zieht und eine Futterquelle gefunden hat stößt sie sofort laute Rufe aus um ihre Familie anzulocken und schreckt nahende Feinde und Rivalen durch aggressives Gähnen ab. Die grüne Meerkatze stößt präzise Rufe für jede Art von Feind aus, während die anderen am Boden Futter suchen. Eine andere Affenart versteht den Ruf des Dreifarbenglanzstars, übersetzt und nützt ihn. Für die Topigazelle ist das Revier auch sehr wichtig, die Plätze an der Mittelgrenze der Herde sind gefragt und beliebt, wogegen die Randplätze sehr gefährlich sind. Wenn ihr Revier nicht am richtigen Platz liegt werden sie kein Weibchen zur Paarung finden. Ein bestimmter Fisch verteidigt sein Revier und die Weibchen, die darin leben. Stirbt das Männchen erbt es das größte Weibchen und wird zum Männchen, denn die Angehörigen dieser Fischart sind Zwitter.

Bei Wölfen gibt es eine bestimmte Rangordnung die unbedingt eingehalten werden muss. Nur der Rudelführer darf sich mit seinem Weibchen paaren, kein anderer Wolf. Bei den oben beschriebenen Weißsäbepiepras ist es ähnlich, nur der ältere Tanzpartner darf sich mit den angelockten Weibchen paaren.


5. Beispiele für die innere/indirekte Besamung
Ein Beispiel für indirekte Besamung ist beim Salamander zu finden. Noch aus der Zeit stammend, als Salamander Wassertiere waren besitzt er keinen Penis, muss also einen Spermaträger ablegen und das Weibchen darüber locken, damit dieser über den Bauch streifen und sie befruchten kann. Die indirekte Besamung findet auch bei vielen Meeresbewohnern statt, zum Beispiel bei Seeigeln, die Spermien und Eier einfach ins Meer ablassen und sich nicht weiter um ihre Kinder kümmern. Ähnliches kommt auch bei Muscheln vor, sie sind Zwitter und sondern erst die Spermien und einen halbe Stunde später die Eier ab. Die innere Besamung findet bei nahezu allen Säugetieren statt. Bei Wölfen ist diese Prozedur sehr langwierig, da Männchen und Weibchen nach der Paarung eine halbe Stunde lang aneinander fest hängen und sich auch nicht früher trennen könnten, wenn sie es wollten. Ein weiteres Beispiel wären die Mähnenrobben. Der Bulle hält einen Harem, jedes Jahr zur selben Zeit kommen er und sein Harem am selben Ort zusammen. 6 Tage nach der Ankunft werden die im vorigen Jahr gezeugten Jungen geboren, jetzt sind die Weibchen wieder fruchtbar und es kommt zur erneuten Paarung.


6. Brutfürsorge und Brutpflege
Es gibt viele Tiere, die sich nicht nachhaltig um ihre Brut kümmern, wie beispielsweise Frösche, Raupen und Wespen. Manche Tiere sind allerdings sehr um ihre Eier/Kinder bedacht und setzen sogar meist ihr Leben für sie ein. Arktische Schneegänse verteidigen ihre Eier energisch gegen Angreifer wie zum Beispiel Füchse, die Hyänenmutter verteidigt besonders die schwachen Jungen. Der Sandregenpfeifer hat eine beachtenswerte Methode einen möglichen Feind von seiner Brut abzuhalten. Seine Eier sind gut getarnt, sehen fast aus wie Steine. Bemerkt der Vogel nahende Gefahr, startet er ein auffälliges Ablenkungsmanöver. Er signalisiert eine Verletzung um den Feind vom Gehege wegzulocken, kommt er dem Vogel zu nahe fliegt er davon und kehrt zu seiner Brutstätte zurück. Ein Albatrospärchen kümmert sich ein ganzes Jahr um ihr Junges, eine Paarung findet hier erst nach 4 Jahren Werbung des Männchens und total monogamer Beziehung statt, da die Partnerin während der Brutzeit auf ihren Partner vertrauen muss. Der männliche Albatros muss Futter für das Weibchen heranschaffen, da sie während der Brutzeit das Nest nicht verlässt. Das Leistenkrokodilweibchen gräbt ein tiefes Loch in einer Sumpfgrube und legt darin ihre Eier ab. Sie bedeckt das Loch mit Laub, bei der Verrottung entsteht Wärme, wodurch die Eier ausgebrütet werden. Das Geschlecht der Eier hängt übrigens von der Bruttemperatur ab.

Die Fledermaus gebärt mit dem Kopf nach unten und muss daher sehr vorsichtig sein, damit das Baby nicht herunter fällt. Sie bildet mit ihren Flügeln eine Art Wiege, in der sie das Baby einfängt und von nun an zärtlich umsorgt. Das Thermometerhuhn betreibt wohl eine der aufwendigsten Arten der Brutpflege unter den Tieren. Das Paar gräbt ein 1m tiefes Loch und verkleidet es mit Laub. Täglich misst der Hahn mit seinem Schnabel, ob die exakt notwendige Temperatur von 33,5°, die den Fortbestand der Eier garantiert, besteht. Die geschlüpften Küken müssen sich selbst aus dem Sand graben und können innerhalb von 24 Stunden fliegen.

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