Cannabis Hanf - die Nutzpflanze Hanf

Schlagwörter:
THC, Haschisch, Marihuana, Öl, Referat, Hausaufgabe, Cannabis Hanf - die Nutzpflanze Hanf
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Referat

Die Nutzpflanze Hanf



Einleitung:
Beim Thema "Hanf" könnte schnell das Vorurteil "Ach, Alibi für den Konsum von Cannabis" kommen. Es geht bei diesem Referat nicht um Haschisch oder Marihuana (Cannabis Indica) sondern um Faserhanf, lateinisch "Cannabis Sativa". Hanf ist eine einjährige, zweigeschlechtliche Pflanze, sie gehört wie Hopfen zu den sog. Hanfartigen. Hanf wird, je nach Sorte, bis zu 4 Meter hoch. Es gedeiht fast überall auf der Welt, auch in der sog. 3. Welt. Ausnahmen sind Regenwälder und Polargegenden. Es werden beim Anbau keine Pestizide und andere Giftstoffe benötigt, die unsere Umwelt belasten. Hanf ist "selbstverträglich", die üblichen Nachteile von Monokulturen sind bei Hanf weniger ausgeprägt oder entfallen ganz.

Hanf verbessert den Boden auf dem es wächst, es unterdrückt Unkraut. Diese Pflanze wurde in allen menschlichen Kulturen angebaut, viele Kriege wurden um Hanf geführt (Invasion 1942 der Japaner auf den Philippinen). Der erste geschichtlich bekannte Webstoff war aus Hanf und stammte aus dem 8. Jahrtausend vor Christus. Der früheste Hanfsamen Fund in Deutschland war ca. 5500 vor Chr. im Eisenberg in Thüringen, wo Hanf noch bis Mitte dieses Jahrhunderts als Nutzpflanze angebaut wurde.

Der Anbau wurde in den 30er Jahren als Nutzpflanze verboten, angeblich wegen der berauschenden Wirkung, die aber bei der Nutzpflanze Hanf praktisch nicht vorhanden ist. Das Verbot fand fast Weltweit statt. Auch in Ländern der sog. 3. Welt, wo praktisch keine anderen Pflanzen so Problemlos wachsen, galt dieses Verbot. Hanf wurde in fast allen Bereichen, in dem es genutzt werden kann,
durch Synthetische Produkte ersetzt, die damals hochgelobt wurden, Heute kennen wir allerdings die Nachteile. Zu Kriegszeiten wurde Hanf immer wieder angebaut, ja sogar der Anbau groß belohnt und propagiert. Im 2. Weltkrieg wurde in Deutschland in großem Rahmen Propaganda für den Anbau gemacht (Beispiel: siehe Kopie der Hanf-Fiebel), in den USA wurde ein Propaganda-Film von der Regierung für den Anbau von Hanf gemacht, Heute leugnet die USA, dass es diesen Film überhaupt gegeben hat. Sein Titel war "HEMP FOR VICTORY"


Was kann aus Hanf gemacht werden, bzw. welche Rohstoffe oder wichtigen Wirtschaftsgüter?

1.) Fasern+Textilien (getrocknete Fasern des Halmes der Pfl.)
In Indien wird/wurde Hanf seit dem 3. Jahrtsd v. Chr. Für Textilien benutzt. In China seit dem 9. Jahrhundert v. Chr. Die Thraker gewannen laut Herodot aus den Fasern Kleider. Die Griechen lernten Hanf erst 5 Jh. v. Chr. kennen und gaben ihn an die Römer weiter. Spätestens seit dem 5. Jh. v. Chr.
war Hanf bei den Germanen bekannt. Im 3. Jh. v. Chr. war er auch den Galliern im Rhonetal bekannt. Von dort ließ Hieron II. von Syrakus Hanf für Schiffstaue kommen. In Franken wurde Hanf erst zur Karolingerzeit angebaut. Heute können Seile, Garne, Netze, Segeltücher, LKW-Planen, Teppichuntergewebe, Folien (!), Form-Pressteile, Brems- und Kupplungsbelege (vorher aus Asbest!) aus der Faser des Hanfes hergestellt werden. Praktisch alle Textilien können aus Hanf hergestellt
werden, dieser Stoff hält wesentlich länger als Baumwolle und ist dazu noch leichter als diese. Da Hanf ohne Pestizide auskommt und in den USA die meisten Pestizide allein auf Baumwollplantagen versprüht werden, bedeutet der Anbau als erstes eine ökologische Entlastung und außerdem
Kleidung, die frei von Giftstoffen ist.

2.) Öl (gewonnen aus den Samen)
Die Skythen gewannen aus den Samen Öl. Das Öl kann als Brennstoff verwendet werden, es wurde traditionell in Öl-Lampen verwendet, Ford stellte 1942 sein Hanf-Auto vor, das nicht nur, wie viele Motoren zu dieser Zeit, Hanf als Treibstoff benutzte, sondern komplett aus Hanf gebaut wurde (siehe Foto).

Heute können aus dem Öl z.B. Ölfarben (schon damals aus H.-Öl), Firnisse, Kitte, Offset-Druckfarben, natürl. Reinigungsmittel, Seifen usw. hergestellt werden. Fast die gesamte Kosmetika wird Heute auf der Grundlage von Erdöl hergestellt. Damals wurden alle Cremes, Salben u.ä. auf der Grundlage
von Hanf hergestellt.

Außerdem kann mechanisches Öl, Speiseöl und Margarine hergestellt werden. Das Öl des Samen enthält mit 8 Volumenprozenten den geringsten Anteil gesättigter Fette, dafür 55% Linolsäuren, 25% Linolsäuren. Keine andere Pflanze enthält derartig leicht verdauliche Eiweiße und lebensnotwendige Fette in einer solchen Ausgewogenheit.

Im Orient ist der Hanfsamen für Millionen von Menschen ein Teil ihrer täglichen Nahrung. Die Pressrückstände, die bei der Ölgewinnung anfallen, sind wertvollen Viehfutter.


3.) Papier:
Papier wurde in der Geschichte der Menschheit fast immer aus Hanf-Fasern hergestellt. Die alten ägyptischen Papyrus-Rollen waren aus Hanf, was Heute gerne abgestritten wird. (Die Mumien wurden übrigens mit einem angeblich unbekanntem Harz ausgefüllt). Die Gutenberg-Bibel z.B. hat sich nur
deswegen so gut erhalten, weil sie aus Hanfpapier, frei von Holz und Chemikalien, hergestellt wurde.

Geldscheine sind fast überall auf der Welt aus Hanf-Papier, Zigarettenpapier war es ursprünglich auch. Papier wird Heute aus Holz hergestellt bzw. aus Recyclingpapier, wobei die Umwelt chemisch sehr stark belastet wird. Für die Papier- Produktion werden außerdem viele Regenwälder abgeholzt.


4.) Medizin:
In praktisch jeder Kultur wurde Hanf als Medizin verwendet, hier allerdings eher Cannabis-Indica, bei der hauptsächlich die Blüten und die Blätter von Interesse sind.

Im Mittelalter hat z.B. Hildegard von Bingen, die Heute wieder in der Naturheilkunde bekannt ist, viel über Hanf als Heilmittel geschrieben. Hanf wurde im 12. Jh. von den Slawen in Pommern verwendet und war auch in der arabischen Medizin bekannt. In vielen Ländern gehört es noch Heute zur Volksmedizin dazu und wird von vielen Ärzten inoffiziell empfohlen.

In der Homöopathie, die 1755 begründet wurde war und ist es ein wichtiges Medikament. Selbst in Deutschland wird es Heute noch in der Homöopathie verwendet, offiziell ist dieses nicht erlaubt. Hanf wurde, oder wird in der Medizin bei etwa 150 verschiedenen Krankheiten als Heilmittel benutzt, hier einige Anwendungsbeispiele:

  • Asthma,
  • Alkoholismus,
  • Alpträume,
  • Amphetaminsucht,
  • als Beruhigungsmittel,
  • Blutvergiftung,
  • Cholera,
  • Depressionen,
  • Entzündungen,
  • Epilepsie,
  • Erbrechen,
  • Fieber,
  • Geschwüre,
  • Grüner Star,
  • Grippe,
  • Herpes,
  • Krebs,
  • Lepra,
  • Malaria,
  • Multiple Sklerose,
  • Nervosität,
  • als Schlafmittel,
  • zur Behandlung von Wunden
  • und vieles mehr.


5.) Samen als Nahrungsmittel:(siehe Öl!)
Der Hanfsamen könnte ein Grundnahrungsmittel z.B. für die sog. 3. Welt sein, kaum eine andere Pflanze wächst dort so problemlos. Die Samen können ähnlich wie Soja zubereitet werden. Sie könnten uns auch z.B. als Mueslizutat dienen. Die Samen der Pflanze sind so gesund und nahrhaft, als wären die Öle und Nährstoffe wie für den Menschen zusammengestellt. Eine berauschende Wirkung kann durch den Genuss der Samen nicht erreicht werden, sie sind auch das einzige Produkt,
was von der Hanf-Pflanze, in Deutschland, frei verkauft werden darf.


6.) Energiegewinnung:
Aus der Pflanze kann Biomasse und Öl (Biodiesel) gewonnen werden. Diese Stoffe sind gutes Brennmaterial, so kann Hanföl wie z.B. Rapsöl anstelle von Dieselöl als Autokraftstoff benutzt werden. Die negativen, von der Autoindustrie und Umweltschutzverbänden bemängelten Nachteile fallen bei Hanf weg. Alleine hier hätte die Legalisierung der Pflanze riesige (!) wirtschaftliche und politische Auswirkungen. Bei der Energiegewinnung durch Hanfbiomasse entsteht kein saurer Regen (!), dem Treibhauseffekt würde entgegengewirkt werden. Es geht bei der Energiegewinnung kein CO2 in die Luft.


7.) Baumaterial:
Aus Hanf können viele Baumaterialien hergestellt werden, sie sind frei von Schadstoffen und halten teilweise länger als bisher verwendete. Hergestellt werden können z.B. Spanplatten, Faserzementplatten, Wärmedämmmaterial und Hohlraumsteine.


Umweltpolitik und Wirtschaft:
Der Anbau von Hanf kann also Ökologisch sehr viel bewirken. Viele unserer Probleme kommen durch die Verbrennung von Erdöl und die Verarbeitung zu vielen verschiedenen Stoffen. Durch die Herstellung von Papier und der Abholzung der Regenwälder dafür leidet unsere Umwelt sehr. Allein ein Wechsel auf Hanfprodukte in diesen Bereichen, würde Ökoloisch für die Welt sehr viel bedeuten und stellt einen Anfang in Richtung Schutz der Natur dar!

Natürlich haben die betroffenen Konzerne (vor allem die Öl-Konzerne) großes Interesse daran, dass Hanf nicht legal angebaut werden kann. Diese Firmen und die Tabak und Alkoholindustrie sind es auch, die Initiativen wie z.B. "Keine Macht Den Drogen" finanzieren und unter diesem Deckmantel das Verbot des Anbaues weiter propagieren! Die Pharmazeutischen Betriebe sind ebenfalls gegen einen Wiederanbau von Hanf, sie wittern darin eine sehr große Konkurrenz. Diese Konzerne sind es auch, die wirtschaftlich "ganz Oben" stehen, sie haben in der Politik eine große Lobby. Das Verbot von Hanf hat in vielen Ländern katastrophale Auswirkungen gehabt, nicht nur wirtschaftlich, einige Länder haben seit dem oft Erdrutsche, bei starkem Regen, da dort Jahrhunderte lang Hanf angebaut wurde, der durch extrem schnelle Wurzelbildung den Boden festigt. Viele Hungersnöte könnten gestoppt werden und die Länder der sog. 3. Welt könnten evtl. wirtschaftlich unabhängig werden. Ein Alptraum für mache Groß-Konzerne.

Hanf kann allerdings ein Ausgleich zwischen Ökologie und Ökonomie werden! In Mecklenburg-Vorpommern wurde dieses Jahr, vermutlichohne Genehmigung, Hanf angebaut. Der Anbau könnte dort z.B. zum "Aufschwung-Ost" beitragen.


Wo ist der Haken?
Der Haken ist ganz offensichtlich die Lobby der Energie-Produzenten! Diese Unternehmen besitzen einen Großteil der petro-chemischen und pharmazeutischen Betriebe, der Alkohol- und Tabakindustrie, sie sind mit Versicherungsgesellschaften und Banken verflochten. Sie haben im wirtschaftlichen Sinne absolut kein Interesse daran, dass Hanf irgendwann einmal legal angebaut werden kann!

Quellenangabe:
H.A.N.F. e.V. (Hanf Als Nutzpflanze Fördern), Schlossstraße 32 ,
14059 Berlin; Vorträge auf den Hamburger Hanftagen im CCH, Sprecher
leider nicht Namentlich bekannt; Hanf-Buch, Verlag 2001, Jack Herer
1993; Kurzstudie vom Katalyse-Institut für angewandte Umwelt-
Forschung e.V.; verschiedene Computer-Datennetze (Inter-/Usenet,
T-Netz/..., daraus u.a. auch Msg`s vom Institute of Hemp, St. Paul,
MN 55165, USA; Hanf als Heilmittel, Werner Piepers Verlag, 1992 von
Dr. Chritian Raetsch; Hanf-Handbuch, Werner Piepers Verlag, 1994 von
Rippchen; Hanf-Kultur Weltweit, Werner Piepers Verlag, 1994 von
Stefan Haag; diverses Material vom "Hanf, Connection & Consulting"
Hamburg; Verschiedene Fersehbeiträge; TAZ, die Tageszeitung,
verschiedene Artikel;...

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